Zwischen Aufbruch und Überlebenskampf – wie die Zulieferer um ihre Zukunft ringen

Shownotes

Die globale Automobilzulieferindustrie steht an einem kritischen Punkt. Was einst als verlässlicher Wachstumsmotor galt, gerät zunehmend ins Stocken. Zwar werden weltweit nach wie vor Milliarden umgesetzt, doch die Renditen sinken, die Unsicherheiten steigen -- und die Liste der Umbaumaßnahmen wird länger. In der aktuellen Podcastfolge werfen Pascal und Yannick einen Blick auf den Zustand der Branche und schauen auf die Ergebnisse des neuen Top-100-Zulieferer-Rankings, das Automobil Produktion gemeinsam mit S&P Global Mobility veröffentlicht hat. Dabei wird deutlich: Die Branche ist von einem fundamentalen Wandel erfasst. Unternehmen, die sich bislang auf Größe oder breite Aufstellung verlassen konnten, müssen heute neu definieren, wo ihr „Right to Win" liegt. Geschäftsbereiche werden neu geordnet, Sparten ausgegliedert, Stellen abgebaut und gleichzeitig in zukunftsträchtige Technologien investiert. Es herrscht eine paradoxe Gleichzeitigkeit von Schrumpfen und Wachsen -- je nachdem, auf welches Segment man blickt. Besonders Software, Halbleiter und Elektrifizierung sorgen für Bewegung, bringen aber auch enorme Investitions- und Entwicklungsrisiken mit sich.

Die zehn größten Automobilzulieferer im Fokus:
https://www.automobil-produktion.de/management/global-automotive-business/die-zehn-groessten-zulieferer-der-autoindustrie-294269-181.html

Warum die „Stagformation" die weltweite Zulieferindustrie erfasst hat: https://www.automobil-produktion.de/management/wie-zulieferer-um-die-richtigen-strategien-ringen-36-98-730.html

Das Interview mit Roland-Berger-Experte Felix Mogge: https://www.automobil-produktion.de/management/der-wettbewerb-ist-nirgends-so-intensiv-wie-in-china-377.html

Mehr zu Pascal und Yannick finden Sie auf LinkedIn: Pascal Nagel: https://www.linkedin.com/in/pascal-nagel/ Yannick Tiedemann: www.linkedin.com/in/yannick-tiedemann

Hinweis: Die im Podcast getätigten Aussagen spiegeln die Privatmeinung der Gesprächspartner wider und entsprechen nicht zwingend den Darstellungen des jeweiligen Arbeitgebers

Transkript anzeigen

00:00:00: Janik, weißt du eigentlich, was eine Starkformation ist?

00:00:04: Eine Starkformation, ja, ich habe dieses Wort auf jeden Fall in der Recherche zu heutigen

00:00:09: Folge schon einmal gelesen und in einer unserer Geschichten auf jeden Fall.

00:00:14: Es hat auf jeden Fall was mit Starknation und Transformation zu tun und vielleicht kannst

00:00:20: du uns da ja noch ein bisschen mehr aufklären.

00:00:22: Das mache ich leicht, denn genau darüber wollen wir heute sprechen und was dieser Begriff

00:00:26: "Starkformation" mit der Automobilzuliefererindustrie zu tun hat, das besprechen wir heute in der

00:00:33: aktuellen Folge "Was mich bewegt".

00:00:34: Janik, du hast es schon korrekt angesprochen, ist im Prinzip eine Wortschöpfung, eine Zusammensetzung

00:00:55: aus Starknation und Transformation.

00:00:58: Die stammt von Felix Morge von Roland Berger, ein Automobilexperte, den wir uns vor allem

00:01:06: auch seit vielen Jahren immer schon über die Automobilzuliefererindustrie und Zuliefererlandschaft

00:01:12: unterhalten, nämlich in Rahmen unseres jährlichen Top 100 Automobilzulieferer Rankings, wo wir

00:01:20: von der Automobilproduktion einmal im Jahr wirklich auf die Performance der größten Automobilzulieferer

00:01:26: der Welt schauen, auf die Automotiveumsätze, die dort gemacht werden, dann ein sehr komplexes

00:01:32: Ranking erstellen, um zu schauen, wie sieht denn eigentlich die Performance der globalen

00:01:37: Zuliefererindustrie aus, der größten 100 Unternehmen, die in diesem Bereich unterwegs sind.

00:01:42: Und ich habe es gerade gesagt, Felix Morge von Roland Berger steht uns da auch jedes

00:01:47: Jahr Rede und Antwort und der hat eben diesen Begriff Starkformation reingebracht, um eben

00:01:55: den Zustand der Zuliefererindustrie zu beschreiben, nämlich die Herausforderung in einem Umfeld,

00:02:01: in dem im Prinzip die wirtschaftliche Entwicklung mal bestenfalls stagniert, gleichzeitig aber

00:02:11: in diesem Umfeld eben Transformationen anstoßen, sich weiterentwickeln zu müssen und das ist

00:02:18: einfach die große Herausforderung vor den Zulieferern stehen.

00:02:21: Wenn wir mal vorne anfangen, das Ganze mal so ein bisschen zu sortieren, wie ist denn

00:02:25: gerade die Gemengelage bei der Zuliefererindustrie, ja, da muss man ganz klar sagen, wir stecken

00:02:29: natürlich nicht nur in einer Krise der Automobilindustrie an sich im Gesamten, sondern vor allem

00:02:35: in einer Krise, die die Automobilzulieferer stark trifft.

00:02:39: Morge hat in den vergangenen Jahren auch schon mal zu mir gesagt, eigentlich haben wir gar

00:02:43: nicht richtig eine Krise der Automobilindustrie, wir haben eine Krise der Automobilzulieferer-Industrie,

00:02:47: ja, weil die natürlich, die sind, die ist dann am Ende sozusagen im Weitergeben der Probleme

00:02:53: am stärksten zu spüren bekommen, die durchschnittliche Ebitmage der Zulieferer liegt inzwischen

00:02:59: bei nur noch 5% und das schon sechsten Jahr in Folge in Europa, nur in Europa betrachtet,

00:03:07: sogar noch niedriger, unter 4%, also da ist einfach die Profitabilität, ist da in den

00:03:13: letzten Jahren wirklich in den Keller gegangen und ja, Felix Morge bringt auch so ein bisschen

00:03:20: auch das Problem auf den Punkt, da sagt nämlich die Zulieferindustrie, ist traditionell auf

00:03:25: Langfristigkeit ausgelegt, lange Kundenbeziehungen, lange Entwicklungszügeln, gleichbleibende

00:03:30: Produkte über viele Jahre, das lässt sich nicht von heute auf morgen umwerfen, aber

00:03:37: Transformation, genau das ist eben momentan nötig, das heißt, die Zulieferer-Industrie

00:03:41: ist eine, die sich ja vielleicht sogar noch langsamer irgendwie drehen und bewegen kann,

00:03:46: als es vielleicht die Autoindustrie oder die Hersteller in dem Fall, als man ihnen auch

00:03:51: häufig ja vorwirft, die Dickschiffe zu sein, die nicht mal eben so schnell sozusagen den

00:03:56: Tanker um 180 Grad wenden, das gilt halt für die Zulieferer-Industrie nochmal in besonderem

00:04:03: Maße und das ist gerade so das Problem, fünf Krisentreiber kann man dabei so ein bisschen

00:04:08: identifizieren, das sind stagnierende Produktionszahlen, deswegen auch Stagnation, also die globale

00:04:15: Industrie entwickelt sich nicht weiter und dadurch fehlt es natürlich der Zulieferer-Industrie

00:04:19: am Ende an Aufträgen, an Skalierungen, an Wachstum natürlich, das Stocken der E-Mobilität,

00:04:25: großes Problem, viele Zulieferer haben sich im Prinzip technologisch auf die Elektromobilität

00:04:33: eingeschossen, dann gab es so ein bisschen die Rückzieher vor allem auf Seiten der Hersteller,

00:04:37: die gesagt haben, naja wir können ja atmen und wir können unsere Fahrzeuge, dann produzieren

00:04:41: wir jetzt nochmal unsere ICIs, nochmal ein bisschen eine ganze Zeit lang weiter, die Elektromobilität,

00:04:46: die kommt bestimmt, das sagen ja im Prinzip alle, die du fragst, aber naja, jetzt haben wir

00:04:52: mal unseren Antriebsmix und dann sind es doch die Verbrennungsmotoren, aber Zulieferer,

00:04:58: die natürlich frühzeitig auf die Elektromobilität gesetzt haben und da eben auf dieses Pferd

00:05:02: gesetzt haben, haben dann doch so ein bisschen in die Röhre geschaut, wir haben uns mal ja

00:05:09: mit einem an der Stelle nicht namentlich erwähnten Zulieferer unterhalten, der mir gesagt hat,

00:05:15: ja wir haben jetzt für mehrere hunderttausend Euro bei uns im Berg Anlagen auf die Fertigung

00:05:19: von Elektro-Komponenten umgestellt, aufgebaut und die stehen gerade still, ja und das ist

00:05:25: natürlich eine große Katastrophe für viele Zulieferer, es sind hohe Kosten in Software-Entwicklungen

00:05:31: und auch das ganze Software-Defined Vehikel ist natürlich auch etwas, was nicht nur Autohersteller,

00:05:36: sondern die gesamte Zuliefererkette natürlich auch betrifft, mit hohen Investitionen verbunden,

00:05:41: ein scharfer globaler Wettbewerb, der vielleicht stärker ist als je zuvor und natürlich die

00:05:47: schon von uns ja auch viel zitierten geopolitischen Spannungen, Unsicherheiten, Zölle, Subventionen,

00:05:54: Protektionismus, das natürlich gerade zu die Gemengelage und Janik, wenn man sich jetzt mal

00:05:59: anschaut und das werden wir natürlich später auch so ein bisschen bei den Zahlen sehen, wie

00:06:04: denn Zulieferer da momentan darauf reagieren, dann natürlich klar erstens mit harten Einschnitten,

00:06:10: die Sparmaßnahmen von Zulieferern, die haben wir an dieser Stelle auch schon an einigen Stellen

00:06:13: zitiert, Personalabbau, Stellenabbau, an vielen Stellen Realität, gleichzeitig sieht man aber auch

00:06:21: ja so ein bisschen verschiedenste Strömungen, was so Fokussierungen, Portfoliobereinigungen

00:06:27: auf der einen Seite angeht, Beispiele kontinental mit Aumovio, das Automobilgeschäft jetzt

00:06:34: abgespalten, soll eigenständig an die Börse gehen, Contitech, das heißt da fokussiert sich

00:06:42: kontinental im Prinzip auf das Reifengeschäft und überlässt im Prinzip so die ganzen Tochter

00:06:46: Unternehmen dann auch der Eigenständigkeit, die sich wiederum dann auf ihr Geschäft besser

00:06:51: fokussieren können, ZF überlegt, ob einzelne Divisionen abgespalten werden sollen und das

00:06:58: ist auch genau das, was Felix Mogge auch beobachtet, er sagt fokussierte Geschäfte sind heute vielfach

00:07:04: profitabler als breit aufgestellte Vorgänger, also vielleicht ist auch die Zeit so ein bisschen

00:07:10: einfach der One for it's all Zulieferer, die großen Tier Ones, die im Prinzip eigentlich die

00:07:18: ganze Spielwiese, Automobiler, Systeme und Komponenten irgendwo anbieten, die ist vielleicht ein

00:07:25: wenig vorbei. Auf der anderen Seite spielt natürlich kritische Größe eine Rolle, es gibt

00:07:30: ja, da werden wir nachher auch drüber sprechen, natürlich auch momentan zum Beispiel der Zusammenschluss

00:07:34: von Schäffler und Witesko, die Übernahme von Witesko durch Schäffler, die ja so ein bisschen in der

00:07:41: Mitte liegt zwischen diesen Strömungen der nächsten Mal, weil auf der einen Seite passt das

00:07:46: Produktportfolio einfach gut zur Gesamtstrategie von Schäffler, auf der anderen Seite ist es

00:07:51: natürlich einfach der Wunsch nach kritischer Größe und natürlich auch Größe, die eben die

00:07:56: ein oder andere Marktschwankung auch gut abfedern kann. Ja und dann kommt natürlich auch noch ein

00:08:02: Punkt dazu und das ist der Blick nach China, massive Dynamik, riesengroßer Wettbewerbstdruck,

00:08:10: denn man könnte jetzt natürlich auch annehmen, na ja profitieren, nicht vielleicht auch deutsche

00:08:13: Zulieferer, die ja auch sicherlich und unzweifelhaft so in ihren jeweiligen Feldern zu den besten

00:08:20: Zulieferern der Welt gehören, profitieren die nicht auch vom Empor kommen chinesischer OEMs,

00:08:26: naheliegende Frage, aber auch da muss man ganz klar sagen, da ist auch der Wettbewerbstdruck auf dem

00:08:33: chinesischen Markt mit chinesischen Zulieferern auch extrem groß, die natürlich jetzt auch im

00:08:38: Fahrwasser chinesischer OEMs ebenfalls groß werden, also auch da gilt eigentlich die gleiche

00:08:43: Herausforderung wie auch bei OEMs, der chinesische Markt bricht so ein wenig weg, weil er einfach

00:08:50: selbst erstarkt und das sowohl herstellerseitig als auch Zuliefererseitig, das ist also auch dafür

00:08:57: Zulieferer natürlich ein großes Problem. Elektromobilität ist ein Punkt, den ich gerade schon

00:09:03: angesprochen habe, man glaubt natürlich weiter an die Elektromobilität, aber auch da werden

00:09:08: vielfach viele Zulieferer, die sich auf diesen Weg begeben haben, auch erst dann davon profitieren,

00:09:13: wenn dann die große Umstellung auf die E-Mobilität dann wirklich erfolgt. Und das ist so ein bisschen

00:09:18: die Gemengelage, Janik, mit der die Zulieferer momentan konfrontiert sind und insofern fällt

00:09:25: auch das Fazit von Felix Morge, was das laufende Jahr vielleicht auch das nächste angeht, eben auch

00:09:31: gar nicht so rosig aus. Er erwartet eher auch 2025 noch ein hartes Jahr für die Zuliefererindustrie.

00:09:39: Er sagt auch natürlich, hoffen wir, dass sich die Prognose nicht bewahrheitet und wir vielleicht

00:09:44: im nächsten Jahr von einer positiven Entwicklung sprechen können, aber man muss schon so realistisch

00:09:48: sein und feststellen, dass auch dieses Jahr 2025 noch nicht das große Jahr der Zulieferer werden

00:09:55: wird, dieser wieder erstärken, einfach weil die Industrie selbst eben in diesem Jahr eben auch

00:10:02: nicht wieder so aus dem Keller kommt. Jetzt ist einfach dann die Frage, kann man sich an neue

00:10:09: Technologien noch besser andocken, kann man sich, ja, schafft man es auch schneller und flexibler

00:10:17: sich aufzustellen, was auch ihre eigene Produktentwicklung, das eigene Portfolio angeht. Das

00:10:22: wird so ein bisschen die Frage sein, aber Janik, spannend ist er jetzt vor allem auch,

00:10:25: wenn wir mal so faktisch auf die Performance der großen Zulieferer schauen. Ja, das machen wir

00:10:32: gleich. Ich wollte noch mal ein bisschen so zu sagen, meinen eigenen Kommentar jetzt auch noch zu

00:10:36: diesen Aussagen geben, weil es schon ganz klar momentan Zulieferer zu sein, das ist jetzt nicht

00:10:43: unbedingt die schönste Zeit, kann man vielleicht ein bisschen euphemistisch an der Stelle aussagen,

00:10:48: was ich auch interessant fand, was ich auch in der Geschichte gelesen habe, ist, dass 40% der

00:10:54: Top 25 Zulieferer momentan als Non-Investment-Grade eingestuft werden. Also wirklich eine große

00:11:01: Zahl der Zulieferer gilt momentan nicht unbedingt als ja, ein Unternehmen, die man aktuell investieren

00:11:09: sollte. Aktionärs Liebling, bitte. Ist nicht so aktionärs Liebling gerade? Nee, aktuell auf jeden

00:11:13: Fall nicht. Und du sattest, es ist die Frage, wann wird denn das Jahr kommen oder die Zeit kommen,

00:11:19: wenn es wieder um die Zulieferer geht und deren Zustand auch wieder besser wird. Ich muss

00:11:25: ehrlicherweise sagen, ich kann das in der nahen Zukunft überhaupt nicht sehen, dass es vor

00:11:30: allem für die etablierte Zulieferindustrie in Europa, in den USA, China oder Asien muss man

00:11:36: vielleicht immer so ein bisschen rausnehmen, obwohl es auch dort Zulieferer gibt, denen es

00:11:41: momentan nicht gut geht. Und man sieht, da rüttelt sich die Branche gerade weiter stark. Zurecht,

00:11:47: es ist ja kein Prozess, der jetzt dieses Jahr begonnen hat, sondern das haben wir ja in den

00:11:51: letzten Jahren schon gesehen. Die Zulieferer haben es immer schwerer sozusagen an der

00:11:57: Wasseroberfläche zu bleiben und müssen immer stärker zu sehen, eben auch nicht nur Effizienzprogramme

00:12:04: aufzusetzen, sich stärker zu fokussieren auf bestimmte Technologien und ja das Produktangebot

00:12:12: eben auch zu straffen. Das ist ein Prozess, der momentan sozusagen seinen Peak erreicht hat,

00:12:17: kann man fast sagen, vor allem was die Effizienzprogramme und die zahlreichen Stellenabbauprogramme,

00:12:23: die jetzt angekündigt wurden, was natürlich für die Menschen in den Unternehmen keine schöne

00:12:28: Zeit ist und kein gutes Signal natürlich auch. Und das wird sicherlich auch in der nächsten Zeit

00:12:35: noch so weitergehen. Aber du hast es gesagt, wir wollen das auch noch mal so ein bisschen mit

00:12:41: ein paar Zahlen unterfüttern und das ist Eingangs auch erwähnt. Wir haben ja jedes Jahr zusammen

00:12:45: mit unserem sozusagen Marktforschungspartner SMP Global Mobility, das so genannte Top 100 Ranking

00:12:53: der weltweiten Automobilszulieferindustrie wieder einmal zusammengestellt. Das kommt diese

00:12:58: Woche tatsächlich raus, wenn die Podcastfolge, also jetzt, wenn sie das jetzt hören, dann können

00:13:04: sie das demnächst dann auch sich anschauen. Wir haben das natürlich bei uns bei Automobilproduktion

00:13:08: auch schon ein wenig angeteasert, indem wir so mal geschaut haben, wie sich denn die Top 10 der

00:13:15: weltweiten Automobilszuliefer in diesem Ranking so verändert hat. Und da können wir ja jetzt ja

00:13:21: vielleicht mal mit ein paar Beispielen drauf schauen, also nicht nur was die Top 10 anbelangt,

00:13:26: sondern auch so ein bisschen, was die Gewinner und Verlierer so insgesamt in diesem Ranking

00:13:30: ausmacht oder wieder die Entwicklungen sind. Ganz klar muss man sagen, die großen Veränderungen

00:13:40: im Top 10 Ranking gab es diesjahr nicht. Es gab so einige kleinere Aufsteiger, kleinere Absteiger.

00:13:45: Ganz klar an der Spitze bleibt weiterhin Bosch, Spitzenreiter mit Umsatz von 60,7 Milliarden

00:13:52: US-Dollar. Aber auch Bosch muss natürlich zusehen, dass sie sozusagen dieser Spitzenreiter-Position

00:14:01: auch in den nächsten Jahren aufrechterhalten kann. Es gibt viele Gründe, es geht auch um Jobabbau,

00:14:08: 8.000 Jobs fallen weg, zum Beispiel im Bereich automatisiertes Fahren, die schwache Konjunktur,

00:14:14: die China-Konkurrenz, der Dämpfer bei der Mobilität machen auch Bosch zu, zu schaffen.

00:14:19: Man steuert es ein bisschen dagegen, indem man neue Wachstumsfelder wie zum Beispiel

00:14:23: Fabriksoftware sich anschaut. Also Bosch ist relativ stabil, aber auch die müssen ihren

00:14:29: Preis aktuell zahlen. Dann haben wir auf dem zweiten Platz Denso, ein bisschen der Gewinner

00:14:37: im diesjährigen Ranking, hat das stärkste Wachstum in den Top 10 plus 5 Prozent auf 48 Milliarden

00:14:45: US-Dollar Gesamtumsatz, bzw. den Umsatz im Automotive Bereich. Wir schauen uns ja immer

00:14:53: den Automotive Umsatz an. Die Japaner, die konzentrieren sich ganz stark auf das Thema

00:14:58: Elektrifizierung, Halbleiter, Thermomanagement und ist vor allem in Asien momentan gefragt.

00:15:06: Dann haben wir Magna, die momentan auch einen kleinen Aufstieg erleben, ein bisschen der

00:15:14: Aufstieg durch Stabilität, kann man sagen. Die Klettern von Platz 6 auf Platz 3 trotz

00:15:21: eher stagnierendem Umsatz. Das liegt aber daran, dass andere eher schwächeln. Magna

00:15:25: bleibt dagegen solide. Magna, wir wissen alle, haben eine sehr breite Aufstellung, Karosserie,

00:15:31: Elektronik, Fahrzeugmontage. Also der Zulieferer ist sehr breit aufgestellt und kann man daher

00:15:38: sagen vielleicht auch durchaus stabil in schwierigen Zeiten. Deswegen klettert das Unternehmen

00:15:46: eben auf Rang 3 von Platz 6 dagegen. Jetzt kommen wir mal so ein bisschen zu den Verlierern

00:15:52: im Top 10 Ranking. Es steht zum Beispiel CATL, der weltgrößte Batteriehersteller. Der fällt

00:16:01: nämlich von Rang 2 auf Platz 4 mit einem Umsatzrückgang von 11 Prozent. Also schon doch deutlich spürbar.

00:16:10: Wir haben ja schon darüber gesprochen, die Delle bei der Elektromobilität, Preiskämpfe

00:16:17: nach, Frageschwäche bei Batterien. Die scheinen CATL dieses Jahr wenig von dem Aufstieg, den

00:16:26: sie jetzt in den letzten Jahren erlebt haben, ein bisschen zurückzubringen. Aber man sieht

00:16:30: auch und da haben wir hier beim Podcast ja auch schon an vielen Stellen gesprochen.

00:16:34: CATL ist weiterhin auf einem Wachstumsfahrt. Wir sehen, dass sie jetzt sich auch in Europa

00:16:42: breit machen. Wir haben darüber gesprochen. Es gibt neue Batterietechnologien. Also das

00:16:46: wird wahrscheinlich diesem Jahr eher eine kleine Delle sein, aber der Pfeil zeigt bei

00:16:51: CATL eigentlich schon weiter nach oben.

00:16:53: So, dann gibt es andere, wie zum Beispiel ZF. Auch da hast du schon drüber gesprochen.

00:17:00: Momentan sehr stark unter Druck. Die fallen auch zurück, minus 11 Prozent, wie bei CATL, hoher

00:17:08: Nettoverlust. Man spricht über eine Abspaltung der kompletten Antriebssparte. Es sind 14.000

00:17:14: Jobs bedroht momentan bei ZF. Also da würde ich es nicht als Delle bezeichnen, sondern da zeigt

00:17:22: der Pfeil doch eher deutlicher nach unten. Und ZF wird sich auch genauso wie die anderen großen

00:17:28: deutschen OEMs noch stärker auch zurechtritteln, was die Organisation, was die Struktur anbelangt,

00:17:33: was den Aufbau des Unternehmens anbelangt. Und auch hier wird man sich wahrscheinlich auch noch

00:17:38: mal stärker im Portfolio auf bestimmte Dinge konzentrieren. Dann einen Rückfall auf Platz 5

00:17:46: von Hyundai Mobis. 7 Prozent ging es da zurück. Daran sieht man, dass auch die Player aus dem

00:17:53: asiatischen Raum nicht unbedingt immun sind, was die Schwäche der Zulieferabanche anbelangt.

00:17:59: Auf Platz 7, Kontinental, habe ich schon angesprochen. Der Umsatz bleibt zwar stabil bei 36,3

00:18:07: Milliarden US-Dollar. Doch wir sehen ja, was in diesem Jahr passiert. Die Automotivsparte wird

00:18:14: abgespalten. Heißt jetzt Amovio. Es ist ein Börsengang geplant. Insgesamt sind auch 10.000

00:18:19: Stellen betroffen vom Stellenabbau, vor allem im Kernbereich der Automotivsparte Software. Also

00:18:29: da sind einige Stellen in Gefahr. Und auch bei Kontinental ist die Frage, wie das dann im

00:18:34: nächsten Jahr aussieht, ob sie noch weiter zurückfallen, weil es natürlich da jetzt eine

00:18:38: deutlichere Konzentration auf das Reifengeschäft gibt. Und dadurch werden sie wahrscheinlich auch

00:18:45: aus dieser Top 10 zurückfallen. Dann gibt es ein paar stabile Mittelfeldakteure, auf die ich jetzt

00:18:50: nicht noch stärker eingehen will. Darunter Vorwehr, die sich ja auch schon in den letzten Jahren

00:18:56: zurecht gerüttelt haben, was die Struktur anbelangt. Vorizia und Heller sind zusammengegangen. Da gab es

00:19:03: weitere Konsolidierungen. Dann gibt es Isin und Cummins, beides stabile Zulieferer, die aber,

00:19:13: was die Veränderungen anbelangt, relativ unauffällig sind. Also man sieht in dem Top 10 Ranking

00:19:20: gibt es einige, die stabil bleiben. Dadurch vielleicht auch ein bisschen im Ranking nach

00:19:24: oben klettern, aber eben auch einige, die jetzt zurückfallen, wo beide natürlich die Prognosen

00:19:30: unterschiedlich ausfallen. CETL würde ich sagen, da geht es weiter und da wird es auch im nächsten

00:19:34: Jahr wieder einen Aufstieg geben. Bei anderen sieht es deutlich schwieriger aus, vor allem bei

00:19:39: den deutschen Zulieferern. Dann schauen wir doch einmal so ein bisschen auf die Aufsteiger im

00:19:47: Gesamte Ranking. Also wir verlassen jetzt die Top 10 und schauen uns mal an, was so im gesamten Top 100

00:19:54: Ranking so passiert ist. Da hat sich nämlich einiges getan. Es gibt einige dynamische Aufsteiger,

00:20:00: und so will ich jetzt mal auf vier Unternehmen schauen, die 2024 besonders kräftig gewachsen

00:20:07: sind und dementsprechend auch im Ranking deutlich nach oben geklettert sind. Da haben wir zum Beispiel

00:20:11: Samba Dana Madison mit einem Umsatz von 11,86 Milliarden Euro plus 22 Prozent gegenüber

00:20:20: 2023. Also sieben Plätze nach oben gesprungen von 37 auf 30. Das ist für die Zuhörer*innen,

00:20:31: die der Zulieferer jetzt nicht sah. Das ist ein indischer Multizulieferer, der in vielen

00:20:36: Bereichen unterwegs ist. Sie machen, wie gesagt, einen satten Umsatzsprung. Dieses Unternehmen baut

00:20:42: momentan seine globale Präsenz sehr stark aus, systematisch aus. Übernahmen, Plattformprojekte

00:20:47: ist sehr stark positioniert beim Thema Kabelbaum, beim Thema Cockpit Elektronik Komponenten. Also

00:20:54: ein Unternehmen aus Indien, was momentan auch einen, wie gesagt, einen deutlichen Umsatzsprung macht

00:21:01: und eben auch deutlich im Top 100 Ranking klettert. Dann haben wir ein Unternehmen aus China, das

00:21:10: nennt sich Fuyao-Glas mit einem Umsatz von 4,9 Milliarden Euro plus 16 Prozent gegenüber dem

00:21:18: letzten Jahr. Klettert von 87 auf 78, also eher weiter im hinteren Bereich zu sehen. Aber das zeigt

00:21:25: so ein bisschen, also so ein Glass-Spezialist aus China zeigt so ein bisschen, dass auch Nischenmärkte

00:21:30: da Potenzial haben für Wachstum. Und das ist auf jeden Fall spannend, die übrigens auch sich momentan

00:21:38: in Nordamerika sehr stark umtun und ist in den aktuellen Zeiten ja auch ein interessanter

00:21:44: strategischer Move, wenn man sich anschaut, wie schwierig das momentan auch vor allem im US-Markt

00:21:50: ist für Zuliefer, vor allem natürlich aus China. Also da wird es spannend zu sein, sehen zu sein,

00:21:56: ob Fuyao das auch im nächsten Jahr fortsetzen kann. Dann auf dem dritten Rang der Aufsteiger in

00:22:03: unserem Ranking ist Toyota Boschuko. Als Teil des Toyota Universums profitiert das Unternehmen ein

00:22:09: bisschen vom globalen Produktionshoch des Mutterkonzerns. Die spezialisieren sich auf

00:22:15: Interior, auf Sitze, Kabinenmodule und hier scheint es auf jeden Fall zu laufen plus 14 Prozent

00:22:20: und vier Plätze vorgerückt. Also im Toyota Universum sozusagen scheint es momentan auf

00:22:28: jeden Fall zu laufen. Und dann am Schluss noch ein Wort zu Astemo. Ein Zusammenschluss von Hitachi

00:22:35: Automotive und während einen anderen kleineren zu liefern, die sich momentan so ein bisschen

00:22:41: auch zurechtrütteln zu einem Powerhouse für Antriebs- und Fahrwerktechnik. Astemo schafft mit

00:22:46: 16,16 Milliarden US-Dollar Umsatz den Sprung auf Platz 21 und ist damit, kann man sagen,

00:22:53: so ein bisschen ein Schwergewicht unter den sich neu formierten Zulieferern. Ja, passt

00:23:01: geil. Wo Gewinner sind, da gibt es aber auch Verlierer. Und im Jahr 2024 hat es einige auch

00:23:08: prominente Namen getroffen. Die Gründe sind nicht nur im stagnierenden Markt, sondern vor allem

00:23:16: auch bei Überkapazitäten, sinkenden Preisen, globale Zurückhaltung bei Batterien und Halbleitern

00:23:21: zu sehen und setzen einigen großen Playern in diesem Bereich auch sehr stark zu. Und da habe

00:23:27: ich auch wieder mal vier herausgenommen, die sich eigentlich auch so ein bisschen wie gesagt um

00:23:32: diese Themen Batterien und Halbleite auch kopieren. Also wir haben da zum Beispiel SK Innovation,

00:23:37: dramatischer Einbruch von 43 Prozent, ist einer der größten Verlierer im Ranking. Der koreanische

00:23:44: Batterieriese verliert vor allem durch massive Preiserusion bei Zellen und das deutlich verlangt

00:23:51: langsame Wachstum im chinesischen und europäischen Markt. Also Platzabsturz geht von Platz 26 auf 46

00:23:57: und das zeigt auch so ein bisschen wie Volatil momentan der Batteriemarkt ist. Gleiches gilt

00:24:03: auch für LG Energy Solution war 23, noch ein Gigant auf Rang 12 nun abgeschlagen, kann man fast

00:24:12: sagen so ein bisschen auf Platz 17. Also ging deutlich zurück. Der Umsatz schrumpft um 27 Prozent,

00:24:17: also auch ein deutlicher Verlust. Auch hier sind Überkapazitäten, Rohstoffkosten und das

00:24:22: Preisniveau im Batteriezellgeschäft so ein bisschen die Hauptbremsen. Dann gehen wir mal

00:24:28: rüber in den Halbleitermarkt. Auch hier scheint die Halbleiter Krise, die sich ja in den letzten

00:24:35: Jahren entwickelt hat, auch noch nicht so ganz vorbei zu sein. Es geht dabei aber nicht nur um

00:24:41: Engpässe, sondern auch so ein bisschen um Überangebot. STM Microelectronics, die verlieren fast ein

00:24:47: Viertel ihres Automotive-Umsatzes und fallen 16 Plätze zurück. Besonders betroffen sind da klassische

00:24:53: Steuergeräte und Leistungselektronik, die momentan so ein bisschen auf Halde liegen und kein Absatz

00:24:59: finden. Und noch ein weiteres Unternehmen, das jetzt wieder eher im Batteriebereich der Vierte im

00:25:07: Bunde sozusagen. Ebenfalls aus Korea steht auch wieder so ein bisschen exemplarisch für das

00:25:12: rückläufige Momentum im globalen Batteriemarkt. Der Rückgang hier bei Samsung SDI geht um 22

00:25:19: zurück und um 19 Plätze zurück. Auch hier ist das Thema Preise ein Problem. Auch die Nachfrage ist

00:25:25: wohl Lathiel, also auch für Samsung. Auch ein wichtiger Player im Batteriegeschäft geht es hier

00:25:31: stark zurück. Und um das Ganze noch so ein bisschen zu komplitieren, ich hatte es eingangs in der Top 10

00:25:35: Liste schon gesagt. Jetzt natürlich auch hier um CRTL, die hier auch einen Umsatzrückgang zu

00:25:41: verzeichnen haben und wie gesagt im Top 10 Ranking von 2 auf 4 zurückfallen. Ja, also Pascal, wie du

00:25:50: siehst, Elektromobilität ist definitiv kein Selbstläufer. Das zeigen jetzt auch die Zahlen dieser

00:25:57: vier Schwergewichte, die da jetzt abstürzen im Top 100 Ranking. Also man hat schon so ein bisschen,

00:26:03: man sieht schon so ein bisschen auch aus diesen Zahlen, die wir jetzt im Top 100 zusammengestellt

00:26:07: haben, wohin die Reise momentan geht. Ja, das ist halt sehr interessant. Janek, ich schreibe ja jedes

00:26:15: Jahr für die Ausgabe am Ende dann auch meinen Chefredakteurs editorial. Und letztes Jahr habe

00:26:21: ich geschrieben, die Batteriezulieferer, die Batteriehersteller sind die großen Gewinner im Ranking

00:26:27: und dieses Jahr habe ich geschrieben, sind die großen Verlierer im Ranking. Und da macht sich ja

00:26:33: im Prinzip so ein bisschen eigentlich immer Zeit verzögert, eigentlich der Trend der Elektromobilität

00:26:37: bemerkbar. Im vergangenen Jahr hat man wirklich gesehen, dass die großen Batteriehersteller

00:26:42: stark davon profitieren, dass es so einen ersten Hochlauf gab, dass die Produkte langsam da waren,

00:26:46: dass die Produktpalette von den einzelnen OEMs erweitert wurden, dass mehr Elektrofahrzeuge

00:26:51: auf den Markt kamen, dass es dann eine große Nachfrage gab. CRTL zum zweitgrößten Zuliefer,

00:26:57: die Automobilzulieferer aufgestiegen, die große Story eigentlich. Und dieses Jahr rutschen im

00:27:04: Prinzip nahezu alle Batteriehersteller in diesem Top 100 Ranking ab. Du hast es gerade gesagt zum

00:27:10: Teil sogar extrem deutlich ab. Das ist schon interessant. Da kann man es ja fast am Ende

00:27:17: darauf kaprizieren. Das ist einfach wie die Elektromobilität, die ist momentan so ein bisschen,

00:27:22: die macht die Zuliefererlandschaft gerade so ein bisschen zu einem Spielball, weil man da ganz

00:27:28: klar sieht, in dem Moment, wo die Elektromobilität läuft, läuft es bei allen die erstens natürlich

00:27:34: ganz klar Komponenten und Systeme, die direkt damit zusammenhängen, anbieten wie die Batteriehersteller,

00:27:40: auf der anderen Seite aber alle Zulieferer, die frühzeitig gesagt haben, wir konzentrieren uns

00:27:45: darauf, wir machen diesen Wandel zur Elektromobilität mit, die jetzt wiederum in die Röhre schauen.

00:27:49: Auf der anderen Seite muss man ganz klar sagen, der Batterie-Elektrischen-Mobilität gehört die

00:27:56: Zukunft. Ich denke, das ist unzweifelhaft. Die Frage ist dann einfach nur, wann kommt man jetzt

00:28:02: da uns dieser Tal so und lädt es dann doch wieder raus, aus diesem Tal der Tränen wieder raus.

00:28:07: Und dann wird sich das Ganze auch wieder einpegeln. Tut's das dieses Jahr schon wahrscheinlich nicht.

00:28:14: Ja, also ich finde, das Ganze zeigt einfach wie, also ich glaube, nicht nur die Zuliefererbranche,

00:28:20: sondern überhaupt die Industrie, die Automobilindustrie ist so volatil wie noch nie in der

00:28:25: Geschichte eigentlich der Automobilindustrie vorher, kann man eigentlich sagen. Und das macht

00:28:31: es natürlich auch für die Zulieferer, im Speziellen, nicht nur für die Zulieferer,

00:28:34: auch für die Autoindustrie oder für die Autohersteller selbst. Ja, unglaublich schwierig da

00:28:38: jetzt strategisch zu agieren. Also wie stellt man sich jetzt auf? Und es gibt, haben's ja jetzt

00:28:43: ja auch schon mehrfach gesagt, aber wie kann man jetzt eigentlich sich strategisch aufstellen,

00:28:47: um dieser Volatilität irgendwie zu begegnen und stabil zu sein in der nahen Zukunft? Das eine

00:28:54: ist und wir haben es jetzt am Beispiel der Aufsteiger gesehen, Samvardhanamadasen, ein

00:28:58: Unternehmen, was jetzt auch einfach auf M&A setzt und auf möglichst breites Portfolio. Wir haben

00:29:04: sehens bei Magna eine breite Aufstellung, was die Kompetenzen anbelangt, dass da ist eine

00:29:10: Stabilität da. Schäffler ist jetzt das beste Beispiel, wenn man so ein bisschen in die mit

00:29:15: der deutschen Brille drauf schaut, die sich jetzt da auch breiter aufstellen und natürlich trotzdem

00:29:20: klar aufs Thema Elektromobilität setzen oder sagt man jetzt und gibt die Antwort, man spezialisiert

00:29:27: sich und man macht wirklich das, was momentan noch gut funktioniert oder geht auch wirklich auf

00:29:32: spezifische Produkte innerhalb der Elektromobilität im Bereich der Antriebe, dann sieht man aber,

00:29:39: dass man natürlich mehr in diesem Spielball ist oder mehr der Spielball ist, der auf und

00:29:45: ab ist. Also da ist ein bisschen die Frage, wie stellt man sich denn da jetzt eigentlich auf

00:29:49: als Unternehmen? Was ist denn, da muss man wirklich ganz genau schauen, was macht Sinn, was macht

00:29:54: aufgrund der Konzernhistorie, aufgrund der Unternehmenshistorie Sinn, was macht Sinn,

00:29:59: wenn man sich die Märkte, wo man wirklich aktiv ist, am stärksten Sinn? Also das finde

00:30:05: ich eigentlich eine sehr, sehr schwierige Gemengelage momentan für die Entscheider in den

00:30:11: Unternehmen und ich will da ehrlich gesagt nicht tauschen momentan. Nee, ich auch nicht. Aber wir

00:30:16: werden es natürlich weiter beobachten. Spannend wird sein, vielleicht nochmal ein letztes Wort,

00:30:21: weil du gerade Schäffler auch angesprochen hast. Schäffler wird nach der Übernahme von

00:30:24: Vitesseco im Ranking im kommenden Jahr wahrscheinlich so rund um Platz 15 im Ranking liegen, also sich

00:30:32: damit schon auch nochmal um so gute 10 Plätze oder so auch nochmal verbessert haben. Also das

00:30:40: wird auch nochmal spannend sein und ich glaube, dass es immer am Ende um die Frage geht, auch wenn

00:30:45: man sich breit aufstellt, dass das Portfolio einfach sinnvoll zueinander passen muss. Also ich

00:30:49: glaube Unternehmen, die breit aufgestellt sind, aber zwischen den einzelnen Divisionen und

00:30:55: Bereichen dann vielleicht wirklich extrem wenig, ja vielleicht auch wenig Synergiepotenzial haben,

00:31:01: vielleicht wirklich wie große Unternehmen, wie wenn man jetzt an Kontinental denkt, da hat das

00:31:06: Reifengeschäft vermutlich nicht furchtbar viel mit einem Geschäft von kontinentaler Automotive

00:31:12: zu tun, wenn man dann wiederum an irgendwie Fahrzeugsoftware oder so denkt. Also ich glaube,

00:31:17: dass eine breite Aufstellung dann Sinn macht, wenn das Portfolio gut zueinander passt. Und bei

00:31:23: Schäffler und Vitesseco, ja mit Vitesseco hat man sich als ein Antriebsspezialisten, vor allem im

00:31:27: Bereich der Elektromobilität sozusagen ins Unternehmen geholt. Auf der anderen Seite stellt sich

00:31:33: ja Schäffler momentan als Motion Technology Company auf. Man möchte sich ein bisschen auch vom

00:31:38: Image des Automobilzulieferers emanzipieren und betrachtet sich als ein Zulieferer, der im

00:31:45: Prinzip überall dort gebraucht wird, wo irgendeine Form von Bewegung stattfinden muss, mechanischer

00:31:51: Natur. Und da wiederum passt aber Vitesseco mit elektrischen Antrieben natürlich aber genauso

00:31:56: als Zulieferer vielleicht im Bereich Robotik und so weiter, genauso zu wie im Bereich Automobil.

00:32:05: Und ich glaube deswegen ist das Portfolio von Schäffler und Vitesseco gemeinsam schon ein

00:32:12: sinnvolles Konstrukt und dann macht auch kritische Größe und dann macht auch breite Sinn.

00:32:17: Ja, das unterstreicht ja eigentlich nochmal, dass es momentan keine homogene Art und Weise gibt,

00:32:23: wie man sich jetzt transformieren kann und muss. Das gibt keine generale Antwort auf die Frage,

00:32:29: wie kann ein Zulieferer, Automobilzulieferer sich im Jahre 2025 oder im Jahre 2030 vom

00:32:35: Jahres auch aufstellen, um wirklich erfolgreich zu sein. Und das liegt eben an einerseits an

00:32:41: der Volatilität der Märkte, aber eben auch an diesen wirklichen Spezifika des einzelnen

00:32:47: Unternehmens und auch des einzelnen Marktes, in denen das Unternehmen unterwegs ist. Also ist

00:32:53: enorm schwierig und eine enorme Herausforderung an der Stelle. Definitiv. Janik, das war heute

00:32:57: eine sehr diskriptive Folge, dass immer so, wenn man viel über Zahlen und Tabellen und so weiter

00:33:03: spricht, aber du hast es angesprochen. Wir verlinken natürlich in den Show Notes alles,

00:33:07: was es da bei uns schon zu lesen gibt, das Ranking selbst, das komplette Ranking wird in

00:33:12: wenigen Tagen veröffentlicht sein. Dann kann man da natürlich auch nochmal im Detail nachlesen,

00:33:17: können wir alle nur herzlich einladen, da nochmal einen Blick einzuwerfen. Und ansonsten,

00:33:23: Janik, bedanke ich mich bei dir und freue mich auf die kommende Woche. Bis dahin.

00:33:27: Wir hören uns nächste Woche. Bis dann. Ciao.

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