CATL hebt die E-Auto-Batterie aufs nächste Level – und Europa schaut zu
Shownotes
Wo könnte die Elektromobilität heute stehen, wenn Reichweite, Ladezeit und Kosten für Autobauer und -Endverbraucher keine Probleme mehr darstellten? Alle drei Dinge sind freilich eng verbunden mit dem Herzstück des E-Autos: der Batterie. Einer der wichtigsten Batteriehersteller überhaupt, CATL, hat nun drei neue Akku-Varianten der Öffentlichkeit präsentiert, die das leidige „RIP-Problem" gehörig schmälern könnten. Die neuen Akkusysteme sollen Reichweiten bis zu 1.500 Kilometer, Ladezeiten wie an der Benzintankstelle und gesteigerte Kosteneffizienz ermöglichen. Produzieren wird CATL die Batterien künftig nicht nur in der Heimat, auch in Europa haben die Chinesen längst ihre Fertigungs-Fühler ausgestreckt -- wie viele andere asiatische Player auch. Derweil hängen einstige europäische Prestige-Projekte wie Northvolt am Tropf, der Knowhow-Rückstand gegenüber der Konkurrenz aus Fernost ist immens. Pascal und Yannick diskutieren in der aktuellen Folge die Zukunft der Batterie -- aus technologischer und wirtschaftlicher Sicht.
Die Batteriepläne der asiatischen Player in Europa: https://www.automobil-produktion.de/produktion/batteriestrategien-chinesischer-player-in-europa-104.html
Die Krise bei Northvolt: https://www.automobil-produktion.de/management/northvolt-meldet-insolvenz-in-schweden-an-927.html
Details zu den neuen Super-Batterien von CATL: https://www.catl.com/en/news/6401.html
Alle Infos zur CHARGETEC am 27. und 28. Mai in München: https://www.ultimamedia.de/automotive/chargetec/
Alle Details zum Event „The Automotive Battery" am 9. und 10. Juli 2025 in München: https://www.automotive-battery-conference.com/
Mehr zu Pascal und Yannick finden Sie auf LinkedIn: Pascal Nagel: https://www.linkedin.com/in/pascal-nagel/ Yannick Tiedemann: www.linkedin.com/in/yannick-tiedemann
Hinweis: Die im Podcast getätigten Aussagen spiegeln die Privatmeinung der Gesprächspartner wider und entsprechen nicht zwingend den Darstellungen des jeweiligen Arbeitgebers
Transkript anzeigen
00:00:00: Janik, wo steht denn heute deine Body Battery? Wie bist du denn aufgeladen heute?
00:00:04: Eine Body Battery. Die steht bei, ich würde mal sagen, so, ich bin jetzt mal optimistisch, 65 Prozent.
00:00:11: Ist ja, ist ja, kleine Transparenzoffensive wie am Podcast. Wir sind ja heute,
00:00:15: wir nehmen hier heute am Brückentag auf, gestern war erster Mai. Heute klassischerweise der
00:00:20: Brückentag, aber wir sind natürlich voll im Einsatz und deswegen würde ich jetzt mal sagen,
00:00:24: sagen wir mal 70 Prozent. Ja, das ist doch schon mal was. Ich weiß doch, Janik,
00:00:28: ich weiß doch, dass du eine Garmin trägst. Die sagt dir das doch sogar, in Zahlen. Aber gut.
00:00:33: Momentan habe ich sie nicht um, weil sie aufleht. Ja, dann kann sie dir natürlich auch deine
00:00:37: Body Battery nicht ausspucken. Aber Janik, wir wollen es natürlich nicht über deine Body
00:00:41: Battery unterhalten, auch nicht über meine, die ich mir übrigens ganz ähnlich verorten würde,
00:00:47: ja, so wie du. Aber so ein Körper, die Body Battery braucht vielleicht auch länger,
00:00:53: als ja nur ein paar Stunden, um irgendwie komplett aufzuladen und bei 100 Prozent zu sein.
00:00:59: Und vielleicht ist sie auch gar nicht immer bei 100. Hoffentlich, aber wenn man natürlich sein
00:01:04: Elektroauto an die Steckdose hängt, dann ist die hoffentlich irgendwann mal bei 100 die
00:01:09: Batterie und hoffentlich auch nicht in zu viel Zeit, die bis dahin vergeht, weil Janik,
00:01:15: wir haben uns heute überlegt, wir sprechen nochmal ein wenig über die Elektromobilität,
00:01:21: aber vielleicht nicht ganz so strategisch, wie wir das vielleicht häufig tun. Wir sprechen
00:01:26: ja häufig über Märkte. Wir sprechen häufig darüber, wie sich die Elektromobilität entwickelt,
00:01:34: wie die Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen sind. Aber... Ja, ein bisschen strategisch wird es am
00:01:40: Ende auf jeden Fall. Wir wollen technisch darüber sprechen, wir wollen aber auch ein bisschen
00:01:44: strategisch darüber sprechen. Also ganz davon wollen wir nicht abkommen. Nein, aber wir wollen ja,
00:01:47: ich sage mal, es soll jetzt nicht um irgendwie die Verkaufszahlen und kommt die Elektromobilität
00:01:51: irgendwie aus dem Quark, sondern wir wollen heute mal auf das Thema Batterie tatsächlich schauen.
00:02:11: Wir wollen auf das Thema Batterie schauen, weil es auch einen recht aktuellen Aufhänger gibt,
00:02:18: in einer natürlich fortlaufenden, immerwährenden Diskussion rund um das Thema Performance von
00:02:26: Elektrofahrzeugen, Performance von Batterien natürlich auch und das berühmte RIP-Problem,
00:02:33: nämlich Reichweite Infrastrukturpreis. Das heißt, wenn wir über Elektromobilität diskutieren,
00:02:39: dann diskutieren wir natürlich immer über die Batterie, wir diskutieren darüber, wie schnell
00:02:46: lässt sich ein Fahrzeug eigentlich laden, wie weit ist die tatsächlich faktisch echte Reichweite,
00:02:52: die man mit einem Elektroauto erzielt, sicherlich in den vergangenen Jahren produktseitig eine der
00:02:58: größten Hürden sich ein Elektroauto anzuschaffen. Inzwischen steht man dabei anderen Werten,
00:03:05: die natürlich langsam aber sicher vor allem in den etwas größeren Elektroautos natürlich
00:03:10: einem realistischen Fahrverhalten dann nochmal deutlich mehr entgegen kommen und auf verschiedene
00:03:16: Nutzungen. Jetzt kann man natürlich auch sagen, wenn ein Auto 90 Prozent im Stadtverkehr genutzt
00:03:20: wird, wozu brauche ich dann die 700 Kilometer Reichweite, aber wir wissen auch, die Menschen
00:03:25: möchten gerne das haben, was sie von ihrem Verbrennungsmotor gewohnt sind, man möchte es
00:03:29: gerne können, nicht unbedingt müssen, sondern man möchte das gerne können und dafür gibt
00:03:33: man am Ende sein Geld aus und da kommen wir natürlich langsam aber sicher in die Richtung.
00:03:37: Und ein kleiner Randnotiz noch für alle fleißigen Leser und Leserinnen unserer
00:03:43: automobil-produktion.de Seite, da werden wir nämlich in diesem Monat im Mai ganz intensiv auf
00:03:50: das Thema Batterie schauen, Batterie Wertschöpfung, Batterieproduktion, einem speziellen natürlich
00:03:56: auch die einzelnen Technologien und da werden wir uns ganz intensiv mit beschäftigen, also wer sich
00:04:01: da dann auch mit dem geschriebenen Weg sozusagen informieren möchte, der schaut doch gerne
00:04:07: im Mai mal bei Autopobil-Produktion vorbei. So ist es Janik, aber ich habe gesagt, es gibt
00:04:12: einen aktuellen Aufhänger und zwar wurde mal wieder eine oder muss man fast sagen mehrere
00:04:19: Game Changer Batterien vorgestellt, Superbatterien sagt man ja auch immer ganz gerne und solche
00:04:25: Ankündigungen gab es in den vergangenen Jahren häufige, dass immer mal so ein bisschen diese
00:04:31: ja 1.000 Kilometer Reichweite und nachladen in ganz kurzer Zeit und schon bald verfügbar,
00:04:37: jetzt wissen wir aber auch noch ist ein Fahrzeug mit irgendwie 1.000 Kilometer Reichweite und nur
00:04:42: wenigen Minuten nachladen noch nicht auf dem Markt, aber das soll sich nun ändern, denn der
00:04:47: chinesische Batterieriese, CATL, Cattle oder Lang Contemporary Amperex Technology Limited,
00:04:55: Janik sagt das mal dreimal ganz schnell hintereinander. Nee, aber das ist die, für mich ist
00:04:59: aber gilt die bayerische Version Cattle. Ja, Cattle, wir bleiben hier im Podcast bei Cattle,
00:05:05: denn Cattle hat nämlich gerade neue Produkte vorgestellt, tatsächlich in Form von drei
00:05:14: neuen Batterien mit ganz unterschiedlichen Batterietechnologien, die auf sagen wir mal ganz
00:05:20: unterschiedlichen Feldern jeweils oder in ganz unterschiedlichen Aspekten wirklich herausragen
00:05:27: oder beeindruckend performen sollen. Das müssen wir natürlich auch immer erst mal abwarten,
00:05:32: bis sie dann tatsächlich auch in Fahrzeugen verbaut sind und dort einen tatsächlich messbaren
00:05:37: Impact haben und ob der dann so stimmt wie auf dem Bypack Zettel sozusagen. Das sehen
00:05:44: wir dann natürlich, aber wie gesagt drei Batterietechnologien vorgestellt, die sich wirklich als Game
00:05:49: Changer im Bereich Elektromobilität erweisen könnten und die wollen wir hier mal in aller
00:05:56: kürze mal vorstellen, weil es wirklich eine interessante Diskussion ist. Zum Beispiel hat
00:06:01: Cattle zum einen einen, ja man muss es so bezeichnen, einen wahren Schnelllademeister vorgestellt,
00:06:09: die Shenzhen 2.0, so ist der Name der Batterie, die eine Lithium-Eisenphosphat, eine LFP-Batterie
00:06:19: ist und die es ermöglichen soll, Achtung, Janik, in fünf Minuten eine Reichweite von 520 Kilometern
00:06:28: nachzuladen. Basierend, das muss man immer dazusagen, basierend auf dem CLTC-Zyklus,
00:06:34: also der chinesische Prüfzyklus, die Werte, das muss man auch dazusagen, sind immer etwas höher
00:06:40: als unsere WLTP-Werte. Die WLTP-Werte sind sehr realitätsnah am tatsächlichen Fahrverhalten. Der
00:06:48: CLTC-Zyklus ist eher ein sehr labortechnischer Wert, der deutlich höhere Werte ausspuckt,
00:06:59: aber diese 520 Kilometern sind ungefähr vergleichbar mit unseren 400 Kilometern WLTP,
00:07:08: kann man so ungefähr sagen, also dann doch so 20% Abweichung, aber auch ein Nachladen von
00:07:15: 400 Kilometern in fünf Minuten. Das ist natürlich etwas, wo man langsam aber sicher in Regionen
00:07:21: kommt, die sich dann von so einem Tankstellenaufenthalt nicht mehr stark unterscheiden von einem
00:07:29: tatsächlichen Nachtanken mit Verbrennungsmotor. Ich glaube, wir haben es an anderer Stelle schon mal
00:07:33: angesprochen. Die durchschnittliche Zeit, die man gerade auf einer langen Strecke an so einer
00:07:38: Raststätte verbringt, sind eigentlich ungefähr 10, 11, 12 Minuten ungefähr, was für viele dann lange
00:07:44: Zeit im Bereich der Elektromobilität immer so der Wert ist, den man angepeilt hat. Wenn ich es schaffe,
00:07:49: einen 10-minütigen Aufenthalt an der Raststätte, wo ich dann vielleicht nochmal die sanitären
00:07:54: Einrichtungen aufsuche, mir nochmal einen Kaffeehole an der Schlange anstehe, dann zurück zum Auto gehe.
00:07:57: Und wenn ich dann in solchen 10 Minuten wirklich die berühmten 80% vielleicht nachgeladen habe,
00:08:04: dann kommt man da langsam in ein sehr praktisches, sehr praktischen Bereich. Aber hier in dem Fall
00:08:08: 5 Minuten soll man hier 400 bis 500 Kilometer nachgeladen haben. Das wäre natürlich Ladegeschwindigkeitstechnisch,
00:08:15: ein absoluter Gamechanger. Ich habe es gerade gesagt, es ist ein Lithium-Eisen-Fosfahrt-Batterie,
00:08:21: eine sehr langlebige Batterie, die auch bei niedrigen Temperaturen und Minusgraden immer noch
00:08:31: schnell geladen werden kann. Man spricht davon, dass der Akku auch bei -10° noch in 15 Minuten
00:08:38: von 5 auf 80% geladen werden kann. Also das natürlich schon. Also eine richtige Zauberbatterie.
00:08:45: Eine richtige Zauberbatterie. Ja, also sind auch weniger anfällig für Überhitzung oder
00:08:52: Brand. Diese LFP-Akkus können auch locker mehr als 2000 Ladezyklen durchlaufen und
00:08:59: sie verzichten natürlich in dem Fall auf Kobalt als Kathodenmaterial und sind deswegen eben auch
00:09:05: auf der einen Seite ethisch vertretbarer. Wobei man natürlich auch sagen muss Lithium ist auch immer
00:09:11: noch ein schwieriger Rohstoff. Aber in dem Fall eben auch, wir kennen die ganzen Geschichten aus den
00:09:15: Kobaltminen, eben auch ethisch vertretbarer und durch den Verzicht auf seltener Erden eben soll
00:09:21: sie auch günstiger sein. Aber hat eben auch noch ein bisschen geringere Energiedichte im Vergleich
00:09:27: noch zu anderen Typen, die ich gleich noch eingehe und die Kathel auch vorgestellt hat. Also insofern
00:09:33: zum Bissen so eine klassische Batterie wie heute auch Lithium-Ionenakkus für eine mittlere
00:09:39: Reichweite, wobei Kathel auch von 800 bis 1000 Kilometern Gesamtreichweite spricht. Und ja,
00:09:45: selbst wenn man da jetzt von diesem chinesischen Zyklus noch ein bisschen, noch mal 10%, 20%
00:09:50: irgendwie abziehen, ist man dann von ja bei 700, 800 Kilometern Reichweite, Gesamtreichweite,
00:09:55: dann trotzdem noch was in Kombination mit der Ladegeschwindigkeit sicherlich ein sehr interessanter
00:10:02: Akku auf dem Markt sein dürfte. Aber ich finde fast schon noch interessanter sind dann noch zwei
00:10:08: andere Batterien, die vorgestellt wurden. Ich habe es ja gesagt, jede Batterie, die gezeigt wurde,
00:10:13: performt so ein bisschen in einem anderen Aspekt besonders stark und zwar hat Kathel noch die
00:10:19: Freevoid Dual Power Battery vorgestellt. Es ist ein Hybrid Akku mit 1500 Kilometer Reichweite. Und zwar
00:10:27: werden da zwei Batterie Typen am Ende kombiniert, nämlich die LFP-Zellen, die ich gerade eben
00:10:32: schon angesprochen habe. Lithium-Eisenfosphat-Zellen werden kombiniert mit NMC-Nickelmangan-Kobalt-Zellen
00:10:42: für die Langstrecke wirklich. Also ich habe es gerade gesagt, 1500 Kilometer Reichweite nach
00:10:47: chinesischem Standard, immer noch nach WLTP nochmal deutlich über 1000 Kilometer. Das
00:10:53: wäre natürlich schon mal ein absolutes Brett. Also genau diese Kombination dieser Batterie-Typen
00:10:57: liefert dann natürlich diese Reichweite, auch mehr Flexibilität, Effizienz. Das muss man ganz
00:11:04: klar sagen und ermöglicht vor allem dieser NMC-Anteil, dieser Nickelmangan-Kobalt-Anteil,
00:11:11: extrem hohe Energiedichten, extrem hohe Leistungssdichten. Aber jetzt kommen wir wieder zu
00:11:19: einem kleinen Aber. Extrem komplex, vermutlich auch sehr, sehr teuer, das muss man auch dazu sagen.
00:11:25: Gerade weil man natürlich in dem Fall ja auch nicht auf seltene Erden und seltenen Rohstoffe
00:11:31: verzichtet, dürfte das eine Batterie sein, die wirklich teuer und komplex in der Produktion,
00:11:38: in der Anschaffung sind. Aber 1500 Kilometer Reichweite ist natürlich auch wiederum ein
00:11:43: absolutes Brett. Na ja, wenn diese Batterien auf den Markt kommen sollten oder wenn sie auf
00:11:49: den Markt kommen, dann würden sie natürlich auf jeden Fall dieses Reichweiteninfrastruktur-Preisproblem
00:11:54: natürlich zwei Faktoren würden damit vielleicht sogar schon aus der Rechnung rausfliegen, nämlich
00:11:59: Reichweite und Infrastruktur, weil mit so einer Reichweite oder auch mit den Möglichkeiten des
00:12:04: Nachladens, der Schnelligkeit und so hätte man natürlich vielleicht zwei Fliegen mit einer Klappe
00:12:09: geschlagen. Aber vielleicht eben diesen Preispunkt an der anderen Stelle vielleicht eben nicht,
00:12:13: weil natürlich wenn du sagst, dass diese Batterien dementsprechend teuer sein werden in der
00:12:17: Entwicklung, in der Fortentwicklung, in der Produktion wahrscheinlich auch, in der, was die
00:12:22: Ressourcen anbelangt und das dann natürlich wiederum wieder auf den Preis des Elektrofahrzeugs am
00:12:27: Ende des Tages einschlägt, dann ist natürlich da auch keinem geholfen. Weil der Preispunkt ist
00:12:31: nun mal eins, weil weswegen auch die Elektrofahrzeuge aktuell eben auch noch so teuer sind,
00:12:37: eben der Preispunkt der Batterie. Und wenn dieser Faktor damit nicht gelöst werden kann,
00:12:41: du hast zwar glaube ich auch gesagt, dass es da auch Kosteneinsparungen aufgrund der Effizienz-Vorteile
00:12:45: gibt. Aber wenn die nicht sozusagen im Verhältnis stehen zu dem, was ansonsten für die Batterie
00:12:51: aufgewendet werden muss, dann ist das natürlich vielleicht nur bedingt der Durchbruch, den
00:12:55: vielleicht viele jetzt darin sehen. Absolut, jetzt muss man da auch sagen, das ist jetzt keine,
00:13:00: diese Dual-Power-Batterie, diese Hybrid-Batterie, das ist jetzt keine Lösung, die kattelt jetzt
00:13:06: für kleine Elektrostadtautos vorsicht. Da geht es wirklich auch um Flottenbetreiber,
00:13:10: da geht es wirklich um die absolut hohe Reichweite, ich kann mir das im Fernverkehr gut vorstellen,
00:13:17: wo natürlich dann entsprechende Größe von Batterien und Gewicht von Batterien auch nicht so
00:13:21: stark ins Gewicht fällt. Also das wird schon seinen Einsatzbereich haben und es muss man natürlich,
00:13:26: was die Kosten angeht, auch dazu sagen, da gibt es jetzt noch keine offiziellen Infos zu,
00:13:30: das ist natürlich die Vermutung, die man anstellen kann, gerade weil die Batterie eben auch nicht
00:13:36: auf seltene Erden verzichtet wird, das jetzt nicht der Durchbruch, was die Kosten angeht,
00:13:40: sein, aber Gattel hat ja auch noch eine dritte Batterie im Angebot und vorgestellt und das
00:13:45: ist jetzt so spannend. Das kommt die eierlegende Wollmilch so. Nein, leider nein, aber das ist
00:13:52: ja vielleicht genau das Fazit, was wir da gleich dann nochmal drunter ziehen können,
00:13:54: aber nochmal kurz zur dritten Batterie, die heißt Nxtra oder Nextra, eine Natrium-Ionen-Batterie,
00:14:02: also nicht Lithium als Anodenmaterial, sondern Natrium und die kann auch ausreichend sein für
00:14:11: eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern. Die Leistungsdichte ist etwas geringer als bei den
00:14:19: anderen Modellen in dem Fall, aber kann sie erstens, soll sie bis zu 10.000 Ladezyklen überstehen,
00:14:27: also eine sehr reproduzierbare Technologie, sehr reproduzierbare chemische Abläufe und
00:14:34: sehr langlebig sein und auf der anderen Seite soll sie auch bei -40 Grad noch zuverlässig funktionieren,
00:14:41: das können auch viele dieser anderen Batterie-Typen nicht bei diesen Temperaturen überstehen und
00:14:48: natürlich ist eben vor allem der Punkt, es soll eine sehr kostengünstige Lösung sein, weil
00:14:53: gerade Natrium ist natürlich ein Stoff, der ist verfügbar, dafür müssen nicht irgendwo selten
00:15:01: Rohstoffe oder schwer verfügbare Rohstoffe begrenzt verfügbare Rohstoffe abgebaut werden,
00:15:06: das heißt das soll so ein bisschen der Gamechanger vor allem in der Preisentwicklung sein und jetzt
00:15:13: werden wir uns mal anschauen, wir reden von 500 Kilometern Reichweite, selbst wenn wir da jetzt noch
00:15:18: von dieser chinesischen Reichweite noch ein bisschen was abziehen müssen und wir am Ende bei 400
00:15:21: Landen, das kann dann zum Beispiel genau die Batterie sein, die vielleicht in solchen Stadtautos
00:15:27: natürlich zur Anwendung kommt, um genau wie du gesagt hast natürlich auch diesen Preispunkt noch
00:15:34: weiter nach unten zu treiben und vielleicht eben in dem Fall bei den Kleinfahrzeugen jetzt nicht die
00:15:41: große Reichweite als Überzeugungsmittel zu nutzen, sondern natürlich am Ende dem Preis,
00:15:46: das heißt wenn wir mal zusammenfassen, was hat Kattel vorgestellt, ja Kattel hat eine extrem
00:15:51: schnell aufladende Batterie vorgestellt mit immer noch guten Reichweiten, ja das ist vielleicht
00:15:56: noch so das was am ehesten sagen wir mal der eier legende Wollmilchsao entgegen kommt, Kattel hat
00:16:01: eine Batterie mit extrem hoher Reichweite vorgestellt, wo auch vielleicht der eine oder andere
00:16:07: Diesel noch nicht mithalten kann und Kattel hat eine sehr günstige Batterie vorgestellt und ich
00:16:12: glaube dass wenn du gerade sagst die die eier legende Wollmilchsao, wahrscheinlich ist auch die
00:16:17: Erkenntnis da momentan der Stand der technologische Stand der Dinge ist eben momentan noch nicht,
00:16:23: dass eine Batterie alle Boxen checkt, dass du wirklich sagen kannst wir haben hier die Batterie,
00:16:28: die sich extrem schnell laden lässt, die sehr hohe Reichweiten hat und die dazu noch günstig ist,
00:16:34: ja irgendein Trade-off muss man immer machen, irgendwo muss man Abstriche machen, wahrscheinlich in
00:16:38: der Regel beim Preis, wenn die Batterie sehr performant sein soll, klar auch und das ist immer
00:16:44: ein Aspekt auch bei der Ethik, wenn es um den Abbau bestimmter Materialien geht, aber man kommt
00:16:49: jetzt offensichtlich an einen Punkt und die vorgestellten Batterien von Kattel sollen laut
00:16:54: Kattel keine große Zukunftsmusik sein, sondern die sollen schon in absehbarer Zeit in Serienfahrzeuge
00:17:00: zum Einsatz kommen. Es gibt übrigens auch schon
00:17:04: zum Beispiel Natrium-Ion-Batterien, die schon im Einsatz sind. Es gibt auch schon chinesische
00:17:08: Hersteller, die zum Beispiel darauf setzen. Und insofern ist wahrscheinlich die Erkenntnis,
00:17:12: wir sind momentan technologisch an einem Punkt, wo man für einen jeweiligen Anwendungsfall schon
00:17:18: wirklich, wirklich gute Batterien inzwischen auf dem Markt hat, die eben Fahrzeuge in einem
00:17:23: bestimmten Anwendungsfall auch wirklich an den Punkt bringen, an dem man sie bringen will. Entweder
00:17:28: sie sind bezahlbar mit immer noch vernünftiger Reichweite oder sie sind eben besonders performant
00:17:34: oder haben eine gute Reichweite zu sehr guter Nachladefähigkeit, was ein Faktor ist für,
00:17:39: ja, sagen wir mal, die normale Langstreckennutzung, wo man natürlich dann nicht irgendwie die
00:17:44: halbe Stunde irgendwie am Charger stehen möchte, also wirklich für private Fahrzeuge, die durchaus
00:17:50: auch mal auf der Langstrecke genutzt werden. Und man hat jetzt Batterien mit sehr hohen Reichweiten,
00:17:54: die dann wirklich für die Langstrecke konzipiert sind, die vielleicht wirklich beruflich auf Langstrecke
00:17:58: fahren, Güterverkehr, Fernverkehr, wir haben es gerade genannt. Das ist vielleicht so ein bisschen
00:18:02: der Stand der Dinge und die Erkenntnis momentan. Ja, ich glaube, das ist auch ganz wichtig jetzt,
00:18:08: auch wenn wir jetzt ein bisschen auf die momentane Marktsituation schauen, wie es mit der Elektromobilität
00:18:12: ja mehr hier im Podcast an verschiedenen Stellen auch schon darüber gesprochen, dass man jetzt im
00:18:16: Bereich der Batterie, in dem Bereich der Batterie Innovationen auch wirklich Geschwindigkeit aufnimmt
00:18:21: und da auch die nächsten Schritte auch schnell geht, damit man diesen Hochlauf der Elektromobilität
00:18:26: jetzt auch weiter befeuern kann. Die Zahlen des Jahresstaats auch für Europa und für Deutschland
00:18:32: sehen ja ganz positiv aus, aber da haben wir ja auch schon darüber gesprochen, da gibt es ja so ein
00:18:36: paar andere Forzeeffekte, die da mit reingespielt haben. Also ob man jetzt vielleicht von einem,
00:18:41: sozusagen, Comeback der Elektromobilität sprechen kann, da haben wir ja schon darüber gesprochen,
00:18:45: ist vielleicht nicht unbedingt der Fall. Aber was das natürlich als Überzeugungsarbeit braucht,
00:18:49: unbedingt ist eben so ein so eine leistungsfähige Batterieinfrastruktur im Fahrzeug, die auch
00:18:55: für den Kunden nachher zeigt, hier musst du keine Sorgen irgendwie dieses RIP oder RIP Problem machen,
00:19:01: sondern da sind, da ist sozusagen das Herzstück deines Fahrzeugs, das bringt dich von A nach B
00:19:07: ohne dass du dir groß Gedanken machen kannst und dann kann natürlich diese Entwicklung, diese Kurve
00:19:10: schnell nach oben schießen, wenn man sieht, dass man da keine Probleme hat und eben auch das
00:19:16: Preisproblem eben nicht mehr ein solches ist. Also da, wenn es da die Innovationen schnell kommen,
00:19:22: dann kann ich mir auch vorstellen, dass es mit dem Hochlauf der Elektromobilität weltweit
00:19:26: auch vorangeht. Aber und dazu kommen wir jetzt vielleicht ein bisschen auch mal zum zweiten
00:19:31: Teil oder zur anderen Seite der Batterie. Wir haben jetzt über einen Hersteller aus China gesprochen,
00:19:38: der jetzt vielleicht auch an der Spitze dieser Entwicklung steht, was Innovationen im Baich
00:19:44: der Batterien anbelangt. Wir wissen ja alle zusammen auch hier in Europa, in Deutschland,
00:19:48: versuchen die Hersteller, Autohersteller, andere Unternehmen natürlich beim Thema Batterieproduktion,
00:19:55: Batteriezellproduktion auch aufzuholen. Aber so richtig aus dem Quark kommt das Thema in Europa
00:20:02: nicht. Pascal, du kannst dich erinnern vor gar nicht allzu langer Zeit. Haben wir die Meldung bekommen,
00:20:07: dass der schwedische Batteriehersteller Norvold jetzt in der Heimat Insolvenz anmelden muss,
00:20:14: und unter anderem Mercedes-Pv sind beteiligt an diesem Batteriehersteller. Es galt lange Zeit,
00:20:20: als das finanzstärkste Batteriestartup in Europa 15 Milliarden Euro eingesammeltes Kapital. Also
00:20:27: da war, da steckt richtig viel Hoffnung drin. Wir hatten die Investitionen der Bundesregierung an
00:20:31: den Standort in Schleslich-Holstein, der übrigens momentan so wie es aussieht, noch nicht von
00:20:36: diesem Insolvenzverfahren betroffen wird. Also da ist die Ampel noch auf gelb und noch nicht auf rot,
00:20:41: was das zumindest anbelangt. Aber man hat jetzt festgestellt, dass die Batterieproduktion,
00:20:47: die Herstellung von Batteriezellen da eben auch extrem aufwendig ist und das Geld auch sehr
00:20:53: geldintensiv ist. Und die angesprochene Kaufzurückhaltung bei e-Autos hat die Situation da auch noch
00:20:59: verschlimmert oder auch noch dazu beigetragen, dass eben Norvold da jetzt in die Insolvenz
00:21:04: gerutscht ist. Und das hat natürlich auch gleichzeitig wieder Konsequenzen auf die
00:21:08: ganzen Kunden, die Norvold schon hatte. Also ich hatte gesagt, dass unter anderem VW ja
00:21:13: beteiligt ist und es war unter Porsche, Audi, Scania waren Großkunden, BMW unter anderem auch,
00:21:20: die aber bei einem Auftrag da schon zurückgezogen, die jetzt gucken müssen, wie sie jetzt weiter machen,
00:21:25: wie sie planen können. Eventuell da auch auf andere Anbieter umschichten müssen. Und das wiederum
00:21:31: führt wieder zu Verzögerung bei neuen Modellanläufen. Also da ist jetzt durch diese Insolvenzanmeldung
00:21:37: wieder einiges in Bewegung geraten, einiges ins Rutschen geraten, was die Batterie-Wertschöpfung
00:21:43: in Europa in Deutschland anbelangt. Auf der anderen Seite und da kommen wir jetzt auch mal wieder zu
00:21:50: den eingangs erwähnten CRTL und den anderen Playern aus dem asiatischen Raum, die wiederum
00:21:55: sind aktuell sehr stark dabei auch in Europa und Deutschland auch zu investieren. Also wir haben
00:22:02: ja auch alles mitbekommen, dass es da aufgrund des eskalierenden Handelsstreit zwischen den USA
00:22:08: und China, zwischen der EU und China umum es dazu kommt, dass auch chinesische Player jetzt
00:22:14: verstärkt auch Produktionen in Europa aufbauen wollen, um eben diesen Satzoll-Thematik da aus dem
00:22:19: Weg zu gehen. Wir haben an dieser Stelle auch schon darüber gesprochen und deswegen wirieren sich
00:22:24: jetzt die asiatischen, vor allem auch Batteriehersteller und wollen unter anderem in Deutschland
00:22:30: auch eine Infrastruktur aufbauen. Wie siehst du das so ein bisschen, die Situation, die sich da
00:22:37: jetzt gerade entwickelt? Auf der einen Seite eben die Norfolk-Pleite oder der Weg, der sich auftut
00:22:42: und auf der anderen Seite jetzt ganz starke Player auch aus Asien, die sich jetzt um, sich jetzt
00:22:48: tummeln. Wir können gleich nochmal ein bisschen draufschauen, wo das alles passiert, aber erstmal
00:22:51: so dein Gefühl bei der Entwicklung gerade. Erst mal finde ich es interessant, woran mich das erinnert,
00:22:56: ist ein bisschen an die Situation rund um Halbleite auch. Das heißt, wir stellen momentan fest, dass
00:23:02: in vielen Zukunftstechnologien des modernen Fahrzeugs, also die Themen, worin vielleicht
00:23:09: europäische westliche Hersteller noch nicht seit jeher gut sind, sind seit jeher gut darin,
00:23:15: natürlich eine extrem hochwertige Hardware zu entwickeln, was alle Aggregate und Systeme
00:23:21: im verbrennungsmotorischen Fahrzeug angeht. Wir sind in der Lage natürlich eine extrem hochwertige
00:23:26: Produktion, wir sind in der Lage, das skalieren zu uns und uns. Aber wenn wir jetzt an das moderne
00:23:30: Fahrzeug denken, dann denken wir erstens an ein batterieelektrisches Fahrzeug und wir denken an
00:23:34: ein software definiertes Fahrzeug. Und da ist es natürlich eben so, dass wir schon sehen und das
00:23:40: gilt sowohl für den Kernbereich der Batterie, nämlich Batteriezellentwicklung, genauso wie für
00:23:47: Chips und Halbleiter. Auch da gibt es ja wirklich, ich glaube, es ist nicht mal überspitzt formuliert,
00:23:52: zu sagen, dass es, glaube ich, eine Handvoll Foundrys auf der Welt gibt, die im Prinzip
00:23:56: eigentlich den Weltmarkt mit Halbleitern versorgen. Und im Bereich Batteries ist es sogar fast ähnlich.
00:24:02: Da reden wir auch nicht davon, von einem unglaublich großen diversifizierten Marktumfeld global,
00:24:10: sondern wir reden im Prinzip davon, dass eine Reihe asiatischer Hersteller kommen, sie aus China,
00:24:17: aus Korea, aus Japan vielleicht zum Teil noch, dass wir wirklich einfach von den großen Firmen
00:24:26: sprechen, die eben auch die Welt mit sozusagen Batteriezellen versorgen. Und der Versuch,
00:24:31: dass auch in Europa, in Deutschland ähnliche und ernstzunehmende Wettbewerber auf den Markt
00:24:38: zu bringen, weder im Bereich Halbleiter noch im Bereich Batterie bislang funktioniert hat.
00:24:43: Und das ist natürlich erstmal eine interessante Feststellung, wenn es darum geht, wer auch beim
00:24:48: modernen Fahrzeug der Zukunft und seinen entsprechend wichtigsten Komponenten da den Ton angibt.
00:24:55: Die wichtigsten Player, die kommen aus China, die kommen aus Südkorea,
00:24:58: CATL kann man da ja fast schon, also wir haben es ja in unseren Zulieferrankings,
00:25:03: Top 100 auch im letzten Jahr gesehen, wie stark die da auch gewachsen sind,
00:25:06: gehört unter den Top 10 der weltweiten Zulieferer und hat da ja gewissermaßen ja schon fast eine
00:25:12: kleine Monopolstellung aufgebaut in den letzten Jahren. Und wenn wir das Beispiel zum Beispiel
00:25:16: nehmen jetzt von CATL in Thüringen, dort ist nämlich in Anstadt auch ein Standort aufgebaut,
00:25:22: bis zu 1,8 Milliarden Euro Investition, 1.700 Beschäftigte. Aber der Großteil des Know House,
00:25:28: der kommt natürlich nicht aus Thüringen, sondern der kommt aus China. Also die Strategie
00:25:33: sieht da so ein bisschen aus, chinesische Fachkräfte bauen das Ganze auf und Deutsche übernehmen dann
00:25:38: sozusagen die laufende Produktion, also für CATL in dem Fall kurzfristig sehr effizient.
00:25:44: Langfristig ist natürlich die Frage, kann man dann auch davon profitieren und auch die
00:25:48: Wertstöpfung nach Deutschland oder nach Europa holen. Und das ist nämlich auch sehr, sehr,
00:25:54: sehr wichtig. Wir haben dazu auch eine Empfehlung, wir packen es natürlich auch in die Show Notes,
00:25:58: haben dazu auch einen kleinen Bericht eines freien Autons von uns gehabt, der sich damit
00:26:02: beschäftigt hat, wie die chinesischen und asiatischen Player jetzt momentan in Europa
00:26:06: unterwegs sind. Und er hat auch einen Experten da zitiert, der sagt, Professor Dixauer von der
00:26:12: RWTH Aachen, der sagt, der technologische Rückstand, der beträgt so ungefähr 20 Jahre zwischen den
00:26:18: Know House, was die Asiaten im Bereich Batteriezellen haben und denen, die wir hierzulande haben. Also
00:26:23: das ist schon extrem und da hilft es natürlich nicht sozusagen nur darauf zu hoffen, dass jetzt die
00:26:29: Chinesen und die Asiaten jetzt hier was aufbauen und dann so ein bisschen den Technologietransfer hier
00:26:35: hin setzen, aber vielleicht langfristig daraus gar nichts erwächst. Also das ist so ein bisschen die
00:26:41: Frage, wie man sich jetzt da auch strategisch als unter anderem Autohersteller aufbaut. Volkswagen
00:26:46: zum Beispiel, die fahren momentan so ein bisschen eine mehrgleisige Strategie. Also sie haben unter
00:26:51: anderem eine Beteiligung an dem Batteriehersteller Goshen in Göttingen. Sie bauen eine eigene
00:26:56: Zellproduktion in Salzgitter auf, die jetzt dieses Ende dieses Jahres auch den Betrieb aufnehmen muss.
00:27:01: Und das kann man natürlich auf der einen Seite als klug bezeichnen, dann anders geht es wahrscheinlich
00:27:08: momentan nicht. Aber es ist auch ein Indiz dafür, dass eben die alleinige Souveränität derzeit
00:27:14: nicht realistisch ist, was das Thema Batterie Know How anbelangt. Und das ist natürlich so ein
00:27:19: bisschen auf der einen Seite schlau, weil man natürlich die Geschwindigkeit aufnimmt. Andererseits
00:27:25: kommt man natürlich auch nicht in eine Unabhängigkeit, die ja bei dem Thema, wenn man sich die Wertschöpfung
00:27:30: des Ketten und die Lieferketten anschaut, extrem wichtig ist.
00:27:33: Aber ich glaube, wir haben es im Bezug auch auf Software und so weiter, auch schon häufiger diskutiert.
00:27:39: Wir sind an einem Punkt in der deutschen, in der europäischen, in der westlichen Automobilindustrie,
00:27:45: wo man überhaupt erst mal die Geschwindigkeit chinesischer Player überhaupt erst mal erreichen muss.
00:27:51: Weil sie sind in Entwicklungszyklen, sind sie deutlich schneller als wir. Punkt. Das kann man nicht anders
00:27:58: feststellen, das ist so. Das heißt, wir reden doch hier auch und jetzt, klar, da bin ich jetzt bei chinesischen
00:28:03: OEMs, aber jetzt schauen wir mal auf chinesische Batteriehersteller, wie du es gesagt hast.
00:28:07: Wenn tatsächlich der Rückstand 20 Jahre beträgt und wir davon ausgehen, dass wir aber womöglich
00:28:14: in den Entwicklungsgeschwindigkeiten dieselbe Entwicklungsgeschwindigkeit gar nicht haben, wie willst du das denn jemals aufholen,
00:28:21: wenn wir ganz realistisch und ehrlich sind? Wie willst du das aufholen? Und das ist ja die gleiche Diskussion zum Beispiel,
00:28:25: die wir hier ja nicht ganz oft geführt haben in Bezug auf Fahrzeugsoftware, Betriebssysteme und Co. und so weiter.
00:28:30: Wo man sich dann schon an manchen Stellen eben fragen muss, wo ist eigentlich, also was ist der, ich habe vorhin gesagt,
00:28:37: Tradoff, was ist eigentlich der Tradoff zwischen, na ja, wir müssen jetzt einfach auch schnell technologisch
00:28:42: hochentwickelte Modelle auf den Markt bringen in deutlich schnelleren Zyklen, als das bislang der Fall gewesen ist,
00:28:48: um überhaupt die chinesische OEM-Konkurrenz irgendwo auf einem gewissen Abstand zu halten, der halt immer kürzer wird.
00:28:54: Aber wie wollen wir denn gleichzeitig noch den Abstand zu bestimmten Technologie-Playern, die in einem Bereich deutlich weiter vorne sind,
00:29:02: als wir das als Standort sind, wie wollen wir das überhaupt aufholen? Und dort, und das ist ja das, was du gerade auch ein bisschen angedeutet hast,
00:29:09: dort vielleicht die Investitionen und die Anstrengungen darin zu legen, eventuell von diesen 20 Jahren Entwicklungsrückstand
00:29:16: irgendwo einen kleinen wenig Boden gut zu machen, aber die Frage ist doch, wie viel Zeit und Aufwand und Investitionen verliert man an der Stelle,
00:29:23: wie man eventuell auch in, also ich könnte jetzt ganz überspitzt formulieren, könnte ich jetzt sagen, ja der Drops ist gelutscht,
00:29:29: Batterietechnologie kommt nicht aus Europa. Punkt.
00:29:32: Ja, das könnte zu diesem Fazit oder zu diesem Zwischenfazit könnte man auf jeden Fall kommen.
00:29:36: In dem Artikel hat auch Christian Hochfeld von der Denkfabrik Agora Verkehrsfänder auch das ganz prägnant auf einen Satz runtergebrochen,
00:29:44: er hat gesagt, um unabhängig zu werden, müssen wir kooperieren. Also das ist ja erstmal vielleicht so ein bisschen, klingt das ja erstmal so ein bisschen
00:29:50: widersprüchlich, weil man will sich sozusagen nicht, man will sich aus der Abhängigkeit heraus bewegen, aber dafür muss man eben in diese Partnerschaft eintreten,
00:29:59: um eben auch das Know-how da zu bekommen. Und das ist ja ein ganz ähnlicher Prozess, der sich auch in China vor, kann man sagen, fast schon Jahrzehnten ab,
00:30:07: sozusagen welcher Prozess sich da auch entwickelt hat.
00:30:11: Wir können ja den Joint Venture Pflicht, können wir ja anführen.
00:30:14: Genau, man kann den Spieße umdrehen, der vor Jahrzehnten in China passiert ist, dass man von den deutschen OEMs gelernt hat, wie man ein Auto entwickelt, produziert,
00:30:25: oder auf einem anderen Qualitätslevel produziert oder entwickelt und produziert. So könnte man es umgekehrt natürlich auch im Bereich der Batterieproduktion machen.
00:30:34: Was eben wichtig ist, und das ist im Falle der EU ja auch oder Europa ja wichtig, dass man da auch zu einer binnenmarktübergreifenden Industriepolitik am Ende des Tages kommt.
00:30:45: Auch hier gilt natürlich auch wieder die Erkenntnis, dass man es jetzt als europäischer Nationalstadt allein auch nicht schafft.
00:30:52: Wir sehen zwar gerade, dass in Ungarn, dass Ungarn sich extrem öffnet, was das anbelangt.
00:30:58: Also viele der Unternehmen auch aus China siedeln sich momentan dort an.
00:31:03: Victor Orban, der Präsident von Ungarn, der will eben das Land zu einem Hupf der Elektromobilität machen.
00:31:12: Und ist aber trotzdem die Frage, ob man sich als EU dann nicht eben einen Zusammenschluss am Ende des Tages vorstellen kann, um eben da auch Geschwindigkeit aufzunehmen.
00:31:23: Es ist eine ganz schwierige heikle Frage an der jetzigen Situation, wo wir auch so viele wirtschaftliche Unsicherheiten haben und wie man sich jetzt da auch als OEM oder als Unternehmen auch aufstellt.
00:31:35: Aber ich würde dir auch absolut beiflichten, dass man da jetzt wirklich wieder ganz allein in die Hand nimmt und das Thema ganz allein auf die Straße bringt.
00:31:44: Ich glaube, das Projekt ist definitiv gescheitert.
00:31:47: Ja, Janik, ich glaube, wenn wir das mal zusammenfassen, worüber wir heute gesprochen haben, dann stellen wir fest, es gibt einige ernstzunehmende und spannende technologische Entwicklungen,
00:31:58: die sicherlich dazu beitragen, der Elektromobilität in den nächsten Jahren aber gar nicht zu weiter Zukunft wirklich flügel zu machen.
00:32:05: Wir müssen aber auch feststellen, diese Entwicklung findet eher nicht auf deutschem oder europäischen Boden statt.
00:32:11: Vielleicht etwas, womit sich hiesige OEMs abfinden müssen.
00:32:16: Vielleicht findet man natürlich aber schon auch Wege diesen Wertschöpfungsanteil, weil klar ist, der auf die Batterie entfällt der Großteil der Wertschöpfung in einem Elektrofahrzeug, sich natürlich da schon auch nicht in die zu große Abhängigkeit anderer globaler Player zu ergeben.
00:32:31: Aber das ist so ein bisschen die Gemengelage.
00:32:33: Ich finde es ein extrem spannendes Feld und wenn man sich zu diesem spannenden Feld auch noch ein wenig weiter austauschen möchte und informieren möchte,
00:32:43: Janik, dann sei an dieser Stelle auch nochmal zwei Veranstaltungen von uns, von unserem Unternehmen nochmal ans Herz gelegt, nämlich auf der einen Seite die Charge-Tech.
00:32:55: Da geht es wirklich um Ladeinfrastruktur und Ladetechnik am 27. und 28. Mai und auf der anderen Seite genau die Themen, über die wir heute gesprochen haben, um die Conference, die Automotive Battery am 9. und 10. Juli.
00:33:11: Beides in München, beides im Hochhaus der süddeutschen Zeitung, wo ja auch unser Unternehmen im Prinzip seinen Hauptsitz hat.
00:33:19: Also an der Stelle, wir verlinken nochmal den Show Notes, aber alle herzlich eingeladen, die vielleicht wirklich an dem Thema arbeiten und sich zu dem Thema, den Themen, Laden und Batterie noch stärker austauschen wollen.
00:33:31: Und natürlich den Themenmonat bei Automobilproduktion nicht verpassen. Der Werbeblock sei auch nochmal gesagt.
00:33:36: Der Werbeblock sei auch nochmal zum Abschluss nochmal erlaubt. Dann sagen wir an dieser Stelle ganz herzlichen Dank fürs Zuhören in dieser Woche und wir hören uns in einer Woche wieder. Bis dahin.
00:33:47: Ciao.
00:33:50: Was mich bewegt. Ein Podcast von Automotive IT und Automobilproduktion. Alle Infos zur Folge in den Show Notes. Weitere Folgen überall, wo es Podcasts gibt.
00:34:01: [Musik]
Neuer Kommentar