Trump lässt die Zoll-Bombe platzen – was die Autobauer jetzt tun können

Shownotes

In Rosengärten werden üblicherweise romantische Botschaften ausgetauscht. Nicht so am vergangenen Mittwoch in ebenjenem des Weißen Hauses. Denn was US-Präsident Donald Trump dort ankündigte, könnte die Weltwirtschaft und speziell die Autoindustrie gehörig ins Wanken bringen: 25 Prozent werden jetzt zusätzlich auf Auto-Importe aus der EU erhoben, ebenso betroffen sind Komponenten wie Motoren oder elektronische Bauteile. Der erratische US-Präsident will mit diesen weltwirtschaftlichen Wild-West-Methoden die heimische Wirtschaft stärken und neue Milliardeneinnahmen generieren. Eine Rechnung, die für viele Experten wohl kaum aufgehen dürfte. Dennoch müssen die Hersteller und Zulieferer mit der misslichen Lage nun umgehen. Doch was ist zu tun? Neue Fertigungen in den USA aufbauen? Preise hier und dort erhöhen? Oder hoffen und bangen, dass es kurzfristig doch noch zu einem Deal mit Donald kommt? Yannick diskutiert mit Redakteur Timo mögliche Szenarien.

Das sind die Konsequenzen der neuen US-Zölle: https://www.automobil-produktion.de/management/das-sind-die-konsequenzen-der-neuen-trump-zoelle-225.html

Was die Autobauer jetzt erwartet: https://www.automobil-produktion.de/management/autobauer-erwarten-hohe-belastungen-durch-us-zoelle-730.html

Mehr zu Timo und Yannick finden Sie auf LinkedIn: Timo Gilgen: https://www.linkedin.com/in/timo-gilgen-389515158/ Yannick Tiedemann: www.linkedin.com/in/yannick-tiedemann

Hinweis: Die im Podcast getätigten Aussagen spiegeln die Privatmeinung der Gesprächspartner wider und entsprechen nicht zwingend den Darstellungen des jeweiligen Arbeitgebers

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00:00:00: Hallo und herzlich willkommen zu einer taufrischen Folge "Was mich bewegt"

00:00:05: Heute ausnahmsweise mal nicht zusammen mit Pascal, der sich momentan im Urlaub

00:00:09: befindet und sich ja wohl verdient von einem Marathon erholt. Daher begrüße ich

00:00:14: heute mal wieder unseren Redakteurskollegen Timo Gelgen. Moin Timo!

00:00:18: Ja Moin, hallo auch von mir!

00:00:35: Ja Timo, wir wollen heute natürlich über das Thema der vergangenen Woche und ja

00:00:40: man kann es schon fast sagen eigentlich das Krisenthema Nummer eins der letzten

00:00:44: Monate sprechen, denn Donald Trump hat in der vergangenen Woche seine Drogen, die

00:00:50: er ja eigentlich seit Amtsantritt im Januar immer wieder auch erneuert hat,

00:00:53: im Rosengarten des Weißen Hauses wahrgemacht. Ab sofort gelten auf

00:00:59: Autoimporte, unter anderem aus der Europäischen Union, Zölle in Höhe von

00:01:04: 25 Prozent und das gilt unter anderem auch dann für Autoteile wie Motoren,

00:01:10: Getriebe, Antriebsstrengen, elektronische Bauteile, die sind jetzt genauso von dem

00:01:15: neuen Zollregime betroffen und ja das Ganze kommt sozusagen auch noch mit

00:01:21: obendrauf auf die sowieso schon bestehenden Zölle, weil zwischen der EU zum Beispiel

00:01:26: und den USA da wurden ja vorher zuvor auch schon Zölle erhoben und das wird

00:01:30: jetzt wie gesagt nochmal obendrauf gesetzt. Also die Bombe ist sozusagen

00:01:34: geplatzt, das was er ja eigentlich auch schon lange angekündigt hat.

00:01:39: Es dürfte jetzt niemanden groß überraschen. Viele hatten vielleicht gehofft, dass es

00:01:43: noch doch milder ausgeht oder dass er sich vielleicht auf den letzten Metern

00:01:46: doch noch anders entscheidet, aber nein das was er da angekündigt hat, was er

00:01:50: im Prinzip ja im Wahlkampf auch schon angekündigt hat, was er durchziehen will

00:01:54: im globalen Handelsstreit mit anderen Nationen, das hat er jetzt umgesetzt.

00:01:59: Was will er damit eigentlich erreichen? Was ist überhaupt sein Ziel damit? Er will

00:02:03: natürlich in erster Linie den heimischen Produktionsstandort der in den letzten

00:02:09: Jahren und Jahrzehnten ja, wir kennen die Geschichte des US-Markts ja auch stark

00:02:14: gelitten hat und diesen Produktionsstandort den will er jetzt stärken.

00:02:17: Unter anderem natürlich damit, dass jetzt Hersteller sagen wir müssen

00:02:22: neu lokalisieren, wir müssen jetzt verstärkt auch Produktion in den USA

00:02:26: aufbauen. Wir hatten da vor einiger Zeit auch die Meldung von Hyundai, die jetzt

00:02:30: auch wirklich viele, viele Milliarden in die Hand nehmen, um dort auf den

00:02:34: USA auf dem US-amerikanischen Markt eben ihre Präsenz weiter auszubauen.

00:02:40: Und was natürlich auch dazu kommen soll, ist nämlich, dass das ist ja eine

00:02:45: auch seine Hauptbestrebungen, eben diese Handelsdifizite, die momentan von den

00:02:50: USA mit anderen Nationen bestehen, unter anderem mit der EU, aber auch mit

00:02:53: China, mit Japan, dass diese Handelsdifizite abgebaut werden, dass er ja

00:02:58: ganz stark drauf aus ist, eben einen Gleichgewicht herzustellen oder sogar

00:03:03: ein Handelsüberschuss zu generieren, eben mit diesem Mittel der neuen

00:03:08: protektionistischen Maßnahmen der Zölle und erhofft sich dadurch auch

00:03:13: mittel- und langfristig neue Milliardeneinnahmen für den US-Eta natürlich

00:03:17: auch zu generieren, was in den Augen von vielen Experten eigentlich so eine

00:03:21: kleine Milchmädchenrechnung ist, weil die Erschütterung der Weltwirtschaft, die

00:03:25: wir jetzt vor uns haben, doch deutlich gravierender sein dürfen und auch das,

00:03:29: was in den USA auf dem US-Markt passiert, durch Preiserhöhungen und so weiter,

00:03:33: Inflationen, das sind alles Konsequenzen, über die wir sicherlich gleich noch

00:03:36: sprechen, dass das den Standort wie stärker treffen wird, als ihn zu sagen

00:03:41: am Ende zu begünstigen. Ja und er will auch am Ende des Tages zum Beispiel die

00:03:46: EU dazu bringen, sich auch stärker für Marken von US-amerikanischen Herstellern

00:03:52: zu öffnen. Trump hat gesagt auch im Bezug auf die Automobilindustrie in der EU,

00:03:57: eine der Gründe, warum ich Zölle einführe, ist der, dass wir Millionen ihrer

00:04:01: Autos nehmen, BMW, Volkswagen, Mercedes-Benz, gleichzeitig sei es wegen

00:04:06: weiterer Handelshemmnisse fast unmöglich, US-Autos in die EU zu importieren.

00:04:12: Das ist jetzt auch wieder, ich kann ihn jetzt nicht in seinem Duktus nicht nachmachen,

00:04:16: das ist ja auch ein beliebtes Mittel, was man jetzt macht, aber nein,

00:04:22: das ist sozusagen wieder eine kleine Übersteigerung natürlich von ihm,

00:04:28: denn was Fakt ist, dass während die USA auf Autos aus den EU ja nur 2,5 Prozent

00:04:35: Zoll erheben, verlangt die EU tatsächlich 10 Prozent auf US-Autoimport, aber das

00:04:41: muss man natürlich auch dazu sagen und das vergisst dann natürlich an der

00:04:43: Stelle zu sagen, sind die US-Zölle zum Beispiel auf Pickups und leichte

00:04:47: Nutzfahrzeuge mit 25 Prozent auch deutlich höher, also da gibt es deutlich

00:04:52: auch ein Ungleichgewicht. Was dazu kommt, ist eben, dass er sich auch ein bisschen

00:04:57: an den Emissions- und Sicherheitsstandards, die in der Europäischen Union

00:05:00: gelten, stört, das Thema Mehrwertsteuer, was natürlich auch für die heimischen

00:05:06: Hersteller gilt an der Stelle, das sind auch so Dinge, die in einem Dorn im Auge

00:05:10: sind und ja, das sind alles die Dinge, die ihn stören, weswegen er jetzt zu

00:05:15: diesem drastischen Mittel oder auch diesem altbekannten Mittel des Zolls,

00:05:19: weil das ist ja wirklich eine Maßnahme, eine wirtschaftspolitische oder

00:05:23: handelspolitische Maßnahme, die wir ja aus dem 19. Jahrhundert schon kennen, die

00:05:27: auch damals nicht unbedingt immer zum Positiven geführt haben, greift und

00:05:31: versucht damit jetzt die heimische Wirtschaft zu stärken und, ehrlich

00:05:35: gesagt, in Annen in Betracht der Lage glauben viele, dass es eben genau

00:05:39: das Gegenteiligen-Effekt hat. Aber Timo, was ist denn so dein Gefühl, als du jetzt

00:05:43: letzte Woche auch die Meldung gehört hast? Ich meine, es war ja so ein bisschen

00:05:46: irgendwo auch zu erwarten, dass das jetzt kommt, aber die Erschütterungen sind

00:05:51: doch spürbar jetzt schon in der Autoindustrie und auch in der

00:05:54: Weltwirtschaft allgemein. Ja, auf jeden Fall. Also ich meine, man hat sich ja schon

00:05:59: seit längerer Zeit, seit Monaten eigentlich darauf vorbereitet, wer mir

00:06:03: auch schon Anfang des Jahres darüber berichtet, was passieren könnte.

00:06:07: Auch da gab es ja schon Überlegungen auch von den deutschen Herstellern eventuell,

00:06:11: oder es wurde ja schon längst geprüft, ob eventuelle Produktionsstätten

00:06:15: erweitert werden könnten. USA, also VW, Volksfragenkonzernen, Mercedes und BMW

00:06:21: haben alle Werke in den USA, aber das geht eben, da werden wir sicherlich

00:06:25: später nochmal darauf zu sprechen, kommen nicht so schnell, die man eben so zu

00:06:29: erweitern, dass man die Produktion dort hochfahren könnte. Man kann davon abgesehen,

00:06:33: dass das natürlich auch nicht das Ziel ist, nur weil der Trump da jetzt plötzlich

00:06:36: wie ein Wahnsinniger mit den Zäulen um sich wirft, dass dann alle sofort in die

00:06:40: USA kommen. Das wird ja, denke ich, auch realistisch einschätzen, dass das nicht

00:06:43: der Fall sein wird. Aber natürlich ist es jetzt schon, uns geht es ja allen,

00:06:48: denke ich mal so aktuell, schon krass, dass er es jetzt wirklich einen Dingen nach

00:06:54: dem anderen daraus hört. Ich habe auch mit einem Kumpel neulich gesprochen, der macht

00:06:57: privat so ein bisschen Day Trading, da habe ich auch gefragt, na hast du rechtzeitig

00:07:02: verkauft? Also sowas kann kein Mensch vorweg sehen, wenn da plötzlich der

00:07:06: Trump in so einer Tafel vor den Medien steht und der ganzen Welt die Zölle um

00:07:09: die Ohren ballert. Das ist sowas von uns vorhersehbar und ja es ist krass, das

00:07:14: betrifft ja, wir sind natürlich jetzt auf die Autoindustrie nur bezogen logischer

00:07:18: weise, aber es betrifft ja die gesamte Weltwirtschaft, wenn man sich mal die

00:07:21: Börsen aktuell anguckt oder vielleicht selbst in sein kleines

00:07:24: erspartes Portfolio schaut, da kriegt man ja Angst und Bange. Das einzig Gute ist

00:07:30: natürlich, dass man eigentlich weiß, dass er das nicht durchhalten kann.

00:07:33: Genau, das ist so ein bisschen die Frage, wird das jetzt durchhalten? Es gibt jetzt

00:07:37: ja schon erste Signale von ihm auch, der gesagt hat ja es sind alle heiß darauf

00:07:42: mit ihm jetzt einen Deal zu machen. Also genau das, was er sich erhofft hat,

00:07:47: kündigt er natürlich jetzt auch schon an, dass er ja schon Gespräche geführt hat

00:07:50: mit den, mit verschiedenen Staaten, vielleicht auch schon mit dem ein oder

00:07:54: anderen Unternehmen da auch schon gesprochen hat, die jetzt natürlich

00:07:58: versuchen da die Kuh vom Eis zu holen, ob das jetzt, inwiefern das jetzt stattfinden

00:08:02: wird und wie konkret das ist, da würde ich auch wieder mal ein Fragezeichen

00:08:05: hinter setzen, weil das ist selber gesagt, man kann nie genau wissen, was als

00:08:09: nächstes bei ihm kommt. Wir haben schon auch im Podcast hier, ich habe am Pascal

00:08:12: schon viel darüber gesprochen, dass das Verhalten von Trump, Trump ja in dem

00:08:15: Fall auch, was solche Maßnahmen anbelangt, sehr erratisch ist, sehr unvorhersehbar,

00:08:20: obwohl und das muss man natürlich auch sagen, weil du sagst, man konnte es nicht

00:08:24: so richtig wissen, es war im Prinzip absehbar, dass solche Maßnahmen jetzt auch

00:08:28: wirklich zum Tragen kommen, aber wann und wie und in welcher Form, das war

00:08:31: natürlich völlig, völlig unklar und ja diese, diese Maßnahmen, die führen jetzt

00:08:37: wie gesagt zu einigen Erschütterungen in der Industrie, in der Autoindustrie

00:08:41: vor allem auch, VDA-Präsidentin Hildegard Müller hat gleich gesagt, dass diese

00:08:45: Entwicklung weltweit negative Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstuk haben

00:08:49: wird und das wird auch Arbeitsplätze betreffen, also das, was wir momentan in

00:08:52: der Autoindustrie sehen, eine Hersteller nach dem nächsten, ein Zulieferer nach

00:08:57: dem nächsten kündigen massiven Stellenabbau an und jetzt kommt eben diese

00:09:00: Maßnahmen von Donald Trump, diese, diese protektionistische Maßnahme und das

00:09:05: wird eben auch, was dieses Thema Stellenabbau anbelangt, auch nochmal eine

00:09:09: mittel- und langfristige Konsequenz haben und es wird wie gesagt, sagt sie auch

00:09:14: eine massive Belastung und Herausforderung für die gesamte Automobilindustrie

00:09:17: sein, denn und das müssten wir vielleicht den Hörer*innen jetzt auch nochmal mit an

00:09:21: die Hand geben, die USA sind der wichtigste Auslandsmarkt für viele deutsche OEMs

00:09:27: laut VDA wurden 2024 fast 450.000 Fahrzeuge aus deutscher Produktion in die

00:09:33: USA exportiert, fast die der vierte Porsche wurde in den USA verkauft, bei BMW und

00:09:38: Mercedes lag der Anteil bei ja so 16 Prozent, bei Audi waren es 12 Prozent,

00:09:42: der Marke VW, 8 Prozent, VW hat ja selbst auch einen etwas größeren

00:09:47: Standort in den USA, die können das ein bisschen besser verkraften, genauso wie

00:09:51: BMW und Mercedes. Also das ist jetzt sozusagen so die Lage und jetzt gibt's

00:09:59: natürlich auch schon einige Prognosen, wie sich das Ganze jetzt auch auf die

00:10:03: Autoexporte, auf die Wirtschaft auswirken wird. Das Beratungshaus "Die

00:10:07: Leute" hat eine Berechnung herausgegeben, wonach die Ausfohren von Fahrzeugen und

00:10:12: Autoteilen in die USA um bis zu 29 Prozent sinken könnten, das würde einem

00:10:18: Jahr ungefähr ein Minus von 8,2 Milliarden Euro entsprechen und die haben

00:10:23: da so ein kleines Szenario aufgemacht, ein Zoll von 15 Prozent würde die

00:10:27: deutsche Auto ausfohren um 20 Prozent einbrechen lassen, bei 30 Prozent würden

00:10:32: die deutschen Autoexporte genau um ein Drittel zurückgehen, also das sind schon

00:10:35: schon krasse Zahlen an der Stelle und wenn wir jetzt sehen in welche Richtung

00:10:39: das geht, also diese Zölle von 25 Prozent, da kommt ja noch der reguläre Zoll von

00:10:44: 2,5 Prozent drauf, also wir sind schon fast bei diesen 30 Prozent und das ist

00:10:49: natürlich ein massiver Einbruch, gerade weil eben die USA so ein enorm

00:10:54: wichtiger Markt sind und jetzt ist eben die Frage an dieser Stelle, wo natürlich

00:11:00: auch sich viele Autohersteller aktuell auch noch nicht so Indikaten gucken

00:11:04: lassen, was machen wir denn jetzt eigentlich mit dieser Situation,

00:11:08: mit diesen neuen Handelshemmnis, was sich da aufgetan hat? Man konnte sicher

00:11:12: darauf vorbereiten im Prinzip, dass es irgendwann in irgendeiner Form kommen

00:11:15: würde. Jetzt ist die Frage, ja viele Hersteller oder einige Hersteller, ich

00:11:20: habe es gerade gesagt Mercedes, BMW, VW, die haben eigene Werke in den USA und

00:11:26: könnten das sicherlich zu einem gewissen Grad abfedern, aber und das sagt auch die

00:11:30: die Leutstudie, dass die Werke in den USA ja schon zu 70 Prozent ausgelastet

00:11:36: sein und daher werden erhebliche Investitionen in neue Produktionskapazitäten

00:11:42: notwendig, also das kann sicherlich abgefedert werden, aber es gilt auch

00:11:47: nicht für alle, wenn man sich anschaut, dass andere Hersteller wie Porsche, Ferrari

00:11:51: zum Beispiel auch, die importieren ausschließlich, Audi hat auch eine sehr

00:11:55: hohe Importquote, was die USA anbelangt, die haben auch kein eigenes Werk in

00:12:01: den USA, da ist sozusagen die Produktion in Mexiko, die ja auch mit Zöllen

00:12:06: belegt sind. Also Timo, was meinst du, was hast du herausgefunden oder was ist so

00:12:11: ein bisschen deine Feststellung, die sollten die OEMs reagieren, was haben die

00:12:15: für Spielräume? Ja, sie sollten sich

00:12:19: reagieren. Wenn ich das wüsste, dann würde ich wahrscheinlich deutlich mehr Geld verdienen

00:12:23: und nicht hier arbeiten, sondern weiß ich nicht wo. Aber ja, was soll man machen? Im Prinzip

00:12:29: natürlich, ich habe ja schon angesprochen, es gibt verschiedene Überlegungen, eventuell

00:12:32: Produktionen zu verlagern, nicht nur bei deutschen Herstellern, auch Volvo hat neulich

00:12:36: angekündigt, der mittlerweile nicht mehr CEO Jim Rohn hatte das gesagt, dass man überlegt,

00:12:42: eventuell, wenn sich das weiter verschlimmert, eventuelle Produktionenstätten auch in die

00:12:47: USA zu verlagern und bei den deutschen Herstellern sieht es nicht anders aus, aber das hatte

00:12:51: ich ja eingangs schon gesagt. Und du hast es ja eben auch gesagt, die Werke da sind ja

00:12:56: nun nicht gerade gering ausgelastet, das heißt, die laufen schon gut auf Hochtouren

00:13:00: bei BMWs, Baden-Württemberg ist nach wie vor außerhalb von China das größte Werk von

00:13:07: BMW, die produzieren da knapp 400.000 Autos im Jahr, also da kann man jetzt nicht mal eben

00:13:12: das Ganze so schnell verdoppeln und ein neues Werk baut sich auch nicht innerhalb von ein,

00:13:16: zwei, drei Jahren. Also die Spielräume, die Möglichkeiten, was die Verlagerung der Produktion

00:13:25: anbelangt, kurzfristig sind, ehrlich gesagt sehr, sehr gering. Also natürlich, logischerweise

00:13:30: spricht man jetzt darüber, aber ich denke mal die große Hoffnung beruht einfach darin,

00:13:36: dass der Trump eben logischerweise das kalkuliert hat, jetzt auch die Art und Weise, wie er das

00:13:41: macht und daraus eben, wie du auch schon gesagt hast, jetzt möglichst schnell ins Deal-Making

00:13:47: kommen möchte, um dann eben auch die Börsen setz dich wieder zu beruhigen, weil das meine

00:13:51: ich eben auch, das muss man ja immer mit beobachten da, wie heftig auch die Börsen in den USA

00:13:57: abrauschen momentan und auch wenn er jetzt natürlich frisch gewählt ist und sich das

00:14:01: aktuell noch erlauben kann, auch in Donald Trump, auch wenn er es gern anders hätte,

00:14:05: ist seine letzte Amtszeit und er kann jetzt natürlich nicht auf ewig da solche Schwankungen

00:14:11: und solche Kurs-Einbrüche da verantworten. Es gibt doch mitterm Elections in den USA,

00:14:15: das dauert zwar noch ein bisschen, aber das ist für die US-Wirtschaft auch nicht tragbar

00:14:19: und selbst wenn schon Elon Musk sagt, der nun eigentlich ähnlich vorgewählt unterwegs ist

00:14:26: wie Trump, jetzt hat er irgendwie angekündigt, ich glaube auf ein paar Teiltag war er zugeschaltet

00:14:31: war in Italien, dass er sich für eine Freihandelszone ausprich zwischen den USA und der EU, also

00:14:40: das ist denke ich mal auch wenn man natürlich jetzt erstmal geschockt ist und auch die Auswirkungen

00:14:44: gerade an den Börsen zu spüren sind, sollte man, ist man gut beraten da, sage ich mal,

00:14:50: ja, die Füße still zu halten, die erstmal abzuwarten, was jetzt passiert. Es gibt ja

00:14:55: auch Überlegungen teilweise bei europäischen Politikern da schon gegebenenfalls harte Gegenmaßnahmen

00:15:01: einzuleiten, das würde natürlich auch nicht wirklich viel bringen, das ganze nur noch mehr

00:15:04: verschlimmern. Ja, diese Zollspirale, die sich dann so zuwagen, die dann eskaliert, wo vorher

00:15:10: auch viele Angst haben, der VDA hat ja auch schon draufgepocht, dass man jetzt sozusagen da nicht

00:15:16: noch mehr Öl ins Feuer gießen soll, sondern natürlich erstmal auf Verhandlungen aus ist und

00:15:21: sozusagen eben diesen Deal, den ich ja eingangs, den Trump ja auch schon angekündigt hat, dass

00:15:26: jetzt diese Deals kommen, dass man diesen Deals jetzt sucht und dass man da zu sieht, dass man eben

00:15:32: die Konsequenzen und die Konsequenzen werden ja ganz klar auch für die Hersteller zu spüren sein,

00:15:37: nicht nur wenn die Export-Exporte zurückgehen, dann auch auf die Gewinnmargen, die ja sowieso,

00:15:42: und das haben wir ja jetzt im ersten Quartal 225 ja bei den Herstellern gesehen ja eh schon, der

00:15:48: Pfeil zeigt da nach unten ganz klar und wenn jetzt noch diese diese Thematik dazu kommt,

00:15:53: dann werden die Gewinne da eben noch weiter schrumpfen und vielleicht in meiner anderen

00:15:56: Stelle auch in den Verlustbereich gehen. Am Ende des Tages, das wollen wir natürlich nicht hoffen,

00:16:00: aber das ist natürlich das, was jetzt droht. Ja, und man muss ja mal sehen, die sind ja schon krass

00:16:07: eingebrochen, die die Bilanzen letztlich, fast aller deutschen Hersteller Mercedes,

00:16:12: heftig eingebrochen, BMW auch, Volkswagen auch deutlich eingebrochen und das wurde ja oder ist

00:16:18: ja zurück zufähig gewesen hauptsächlich bei allen auf den sehr sehr zurückgehenden Absatz in China

00:16:25: und man hat ja in der Prognose für dieses Jahr durchaus trotzdem, wenn auch nur sehr geringe

00:16:31: Wachstumsraten prognostiziert. Ich weiß nicht, ob man da so naiv rangegangen ist und das einfach

00:16:37: nicht hat kommen sehen, was da vermutlich passieren könnte. Das wundert mich jetzt so ein bisschen,

00:16:42: weil man wusste ja, wer gewählt ist, das ist ja schon ein bisschen her und man wusste auch,

00:16:46: wie Trump oder was er sozusagen vor hat, also die Prognosen, die da getroffen worden bezüglich

00:16:53: der Jahresbilanz sind, die noch nicht so lange her sind, glaube ich, muss man jetzt nicht all zu viel,

00:16:59: das ist jetzt keine Kühne Prognose zu sagen, dass das deutlich wieder nicht eintreffen wird.

00:17:04: Es gibt durchaus Hersteller, die das jetzt auch gemacht haben, also BMW zum Beispiel hat da seine

00:17:09: Prognose fürs Jahr auch schon deutlich angepasst und das auch schon mit eingepreist, dass so was

00:17:13: kommen würde. Aber wie du es ja auch eingangs gesagt hast, die Situation ist wohl atil und man

00:17:19: weiß nicht, wie schnell wird sich das vielleicht auch wieder ins positive drehen, dass man da eben

00:17:25: auch zu Einigungen kommt. Andererseits, und das sagen natürlich auch viele, darf man sich jetzt

00:17:30: als EU, wenn man auf der politischen Ebene schaut, darf man sich jetzt natürlich auch nicht

00:17:36: einschüchtern lassen von so einer Maßnahme. Es wird ja häufig betont, man müsse jetzt als EU

00:17:41: nicht nur was das Thema handeln und wirtschaftbaren belang, sondern auch was das Thema Geopolitik,

00:17:46: Militärausgaben verteidigen und so weiter jetzt auch als starker Player eben auch positionieren

00:17:52: und auch Selbstbewusst auftreten. Viele wird ja ständig zitiert, dass was Trump sozusagen nur

00:17:58: beeindruckt ist halt Stärke und da geht es halt darum auch am Ende des Tages auch Geschlossenheit

00:18:02: zu zeigen und auch bereit zu sein, eben dementsprechende Retaliation also Gegenmaßnahmen

00:18:08: dann auch einzuleiten. Und ich denke mal und so sind ja die Signale, die man auch aus der EU-Kommission

00:18:13: zum Beispiel hört, klar, dass es da auch zu Gegenmaßnahmen kommt. Einfach um auch erstmal

00:18:18: zu zeigen, wir sind bereit dazu und lassen jetzt nicht alles mit uns machen, was dann jetzt im

00:18:23: Verlaufer der nächsten Wochen und Monate sozusagen an Verhandlungen, an Deals dann am Ende gemacht

00:18:29: wird, das können wir jetzt zu dieser Zeit noch nicht einschätzen. Aber ich glaube, das ist auch

00:18:32: ehrlich gesagt der Grund, warum sich viele Hersteller momentan auch mit Äußerungen da auch

00:18:37: noch zurückhalten. Also wenn man mal so ein bisschen die Medienlandschaft durchschaut und auch so

00:18:41: bei den Herstellern mal sich so umhört, da sind sehr viele noch sehr bedeckt, die wollen sich da

00:18:46: jetzt nicht an der Stelle schon raus wagen mit irgendwelchen markigen Ankündigungen oder

00:18:50: mit irgendwelchen Bewertungen tatsächlich am Ende des Tages. Auch klar, der VDA hat was gesagt,

00:18:55: das ist auch die politische Aufgabe des VDAs da was zu sagen. Aber die Hersteller halten sich

00:19:00: da noch bedeckt und versuchen das jetzt erstmal abzufedern, was da auf sie zukommt. Zum Beispiel

00:19:06: um die Lagerbestände eben auch schon aufzustocken, das wurde natürlich auch im Vorfeld bei Einigen

00:19:11: schon gemacht. Es gibt Überlegungen bei Mercedes oder bei BMW natürlich dann verstärkt irgendwie

00:19:17: über Südafrika zu gehen, weil es eben, weil das ist ein Land ist, was nicht von diesen Zöllen

00:19:20: betroffen ist. Da gibt es ja auch Werke in Südafrika der Hersteller, die dann sozusagen in die USA

00:19:26: exportieren. Also es gibt so Schlupflöcher, die jetzt gerade gesucht werden. Man versucht sich so

00:19:30: ein bisschen zurecht zu ruckeln gerade in der Autoindustrie. Und ja, das wird spannend zu sehen

00:19:36: sein. Was ich auch noch interessant finde, wenn es auch so ein bisschen um die Werke in den USA geht,

00:19:40: also ich habe es ja gesagt, du hast es auch gesagt, Mercedes hat ein Werk, VW, Chattanooga, BMW,

00:19:46: Spartanburg, der größte Autoexportor da in den USA momentan. Wenn man bedenkt, dass die natürlich

00:19:54: nicht im luftleeren Raum sozusagen Autos produzieren und alles aus einer Hand machen können, sondern

00:19:58: natürlich auch auf Komponenten angewiesen sind, die dann zum Großteil auch wieder aus anderen

00:20:02: Märkten der Welt kommen und da dann auch wieder, weil ich habe es ja auch eingangs gesagt,

00:20:06: das gilt ja nicht nur, die Zölle gelten ja nicht nur für den fertigen Pkw am Ende des Tages,

00:20:10: sondern auch für Komponenten wie Motoren zum Beispiel. Wenn die dann aus dem Ausland kommen,

00:20:14: gelten da dann auch wieder Zölle, die dann auch wieder mit eingepreist werden müssen. Also nur,

00:20:19: weil jetzt einige Hersteller da in den USA mit Produktionsstandorten vertreten sind, heißt es

00:20:24: nicht automatisch, dass jetzt für die alles gut wird. Also auch die müssen schauen, wie sie das

00:20:29: jetzt ausrechnen am Ende des Tages und wie sie am Ende des Tages auch auf dem US-Markt natürlich

00:20:34: dann auch Preisaufschläge verhandeln, auch mit den Kunden im Ende des Tages. Also der Zoll

00:20:40: gilt ja sozusagen momentan noch nicht für den Preis, den der Kunde am Ende des Tages auch im

00:20:45: Handel bezahlt, sondern auf den Großhandelspreis, aber es wird natürlich trotzdem zu Preisaufschlägen

00:20:51: kommen. Ferrari zum Beispiel hat gleich in einer ersten Äußerung da auch schon angekündigt,

00:20:55: dass die Preise da erhöhen. Nun ist Ferrari vielleicht jetzt nicht die Volumen, haben jetzt nicht die

00:21:00: Volumina, die sich im Ferrari leisten, die zahlen dann auch noch die Volumen. Aber zum Beispiel auch Porsche,

00:21:08: die ja auch ein zu 100 Prozent in die USA importieren, für die auch die US-Markt, ich glaube,

00:21:17: ich habe die Zeit jetzt gerade nicht im Kopf, aber die ist auch relativ hoch, die Quote der

00:21:21: abgesetzten Porsche, die in den USA verkauft werden und die müssen jetzt zusehen. Und da weiß man auch,

00:21:28: und das haben wir jetzt auch in verschiedenen Gesprächen auch aus dem Produktionskontext gehört,

00:21:32: dass es jetzt keine Verlagerung von Produktionen in die USA momentan kein Thema ist für Porsche,

00:21:38: also auch aufgrund der geringen Volumina, die da vorherrschen. Also das wird noch eine Herausforderung

00:21:46: werden und das wird die so ohnehin angeschlagene Industrie auch noch stark zu spüren bekommen.

00:21:54: Ja, aber vielleicht um zum Abschluss nochmal so ein bisschen Hoffnung auch aufkommen zu lassen.

00:21:58: Natürlich ist die Lage ernst. Nicht nur, hatte ich ja schon gesagt, dass die Autoindustrie

00:22:04: belangt, sondern er hat ja quasi zum kompletten Rundumschlag auf quasi globale Weltwirtschaft

00:22:10: ausgeholt. Und ich bin der Meinung, also wir sind uns da ja eigentlich einig, dass das jetzt ein

00:22:17: ganz großes Sebel rasseln ist mit der größtmöglichen Keller, die nun mal der mächtigste Mensch der Welt

00:22:22: da zur Verfügung hat. Aber die, die, sag ich mal, Ziele, die er verfolgt, sind ja eigentlich klar

00:22:28: und die Art und Weise ist jetzt auch bei Trump keine große Überraschung. Ich bin der Meinung,

00:22:33: Füße stillhalten, vernünftig im Hintergrund verhandeln, von mir aus Deals machen, wie Trump es nennt,

00:22:40: aber natürlich wird es Auswirkungen haben, auch natürlich für die Autobauer und keine Positiven.

00:22:45: Das ist schon mal klar, denn solcher Umgang ist natürlich Gift für jedes Wachstum,

00:22:51: für jeden Umsatz letztlich. Aber ich glaube, wie du sagst, Europa, gerade die Autoindustrie,

00:22:58: die europäische, hat wirklich eine extreme Stärke und das ist ja, wie du sagst, auch das,

00:23:03: worauf Trump reagiert. Und wenn man das jetzt vernünftig sich sortiert und überlegt, wie sind

00:23:08: eventuelle Gegenmaßnahmen zu treffen, einzuleiten, dann wird es da meiner Ansicht nach auch relativ

00:23:14: schnell eine vernünftige Lösung geben. Hoffe ich zumindest, aber ich glaube auch ehrlich gesagt

00:23:18: dran, weil Trump, wie gesagt, kann sich das auf lange Sicht auch nicht leisten.

00:23:22: Das stimmt. Timo, dann hoffen wir, dass es beim Sebel rasseln oder vielleicht, kann man schon

00:23:28: sagen, ist jetzt der erste Sebel-Hieb auch schon passiert, aber dann hoffen wir, dass es dabei

00:23:32: bleibt und dass wir, wie gesagt, nicht so einem... Ich glaube, es gibt keine Toten.

00:23:35: Das hoffen wir sowieso nicht, aber wir hoffen auch nicht, dass es sich zu einem wirklichen

00:23:40: Handelskrieg jetzt auch ausweitet, den wir ja auch bei der ersten Amtszeit von Donald Trump ja auch

00:23:46: in Ansätzen in vielen Bereichen schon gesehen haben. Da hoffen wir jetzt mal darauf und dass es da

00:23:51: eben auch zu einer Einigung kommt in der nächsten Zeit. Momentan sieht es ehrlich gesagt nicht so

00:23:57: danach aus, aber wir wissen eben nicht genau, was jetzt in den nächsten Wochen und Monaten passiert

00:24:03: und wir hoffen natürlich ausbeste. Timo, dann danke ich dir für deine Einschätzung. Wir werden

00:24:08: natürlich alle Analysen, die wir dazu bei uns bei Automobilproduktion natürlich haben, auch noch

00:24:13: mal hier in den Show Notes verlinken und dann bleibt mir nur noch zu sagen, freue ich mich auf

00:24:17: die nächste Woche bei einer neuen Folge "Was mich bewegt". Bis dahin, ciao!

00:24:22: Was mich bewegt. Ein Podcast von Automotive IT und Automobilproduktion. Alle Infos zur

00:24:29: Folge in den Show Notes. Weitere Folgen überall, wo es Podcasts gibt.

00:24:33: [Musik]

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