Wie komm‘ ich ins Büro? Alternative Wege beruflicher Mobilität (feat. Luisa Stöhr und Philipp Scharfenberger)
Shownotes
Dienstwagen oder Fahrradleasing? Carsharing oder doch die S-Bahn? Die Möglichkeiten für Arbeitnehmer ins Büro zu gelangen, sind im Jahr 2025 mannigfaltig -- und häufig auch nachhaltiger. Und immer öfter gelangen auch Unternehmen zu der Erkenntnis, dass die eigene Attraktivität, das Wohlbefinden der Belegschaft und letztlich auch die Produktivität stark mit schlauen und kostengünstigen Mobilitätsangeboten zusammenhängt. In der aktuellen Folge erfahren Pascal und Yannick von den Forschenden Luisa Stöhr und Philipp Scharfenberger der Uni St. Gallen, wie und warum sich die Corporate Mobility in den letzten Jahren gewandelt hat, welche Stakeholder an den Tisch gebracht werden müssen und welche Herausforderungen Politik und Wirtschaft noch angehen müssen.
Hier geht's zu ersten Ergebnissen der Studie der Uni St. Gallen und des Future Mobility Lab: https://imo.unisg.ch/de/future-mobility-lab/
Alles zur Corporate Mobility Conference am 14. Mai in München: https://www.cmx-conference.com/
Einen Überblick zum Thema Mobilitätsbudget lesen Sie hier: https://www.automotiveit.eu/mobility/mobilitaetstrends/loest-das-mobilitaetsbudget-den-dienstwagen-ab-225.html
Mehr zu Pascal und Yannick finden Sie auf LinkedIn: Pascal Nagel: https://www.linkedin.com/in/pascal-nagel/ Yannick Tiedemann: www.linkedin.com/in/yannick-tiedemann
Hinweis: Die im Podcast getätigten Aussagen spiegeln die Privatmeinung der Gesprächspartner wider und entsprechen nicht zwingend den Darstellungen des jeweiligen Arbeitgebers
Transkript anzeigen
00:00:00: Janik, wie bist du eigentlich heute Morgen zur Arbeit gekommen?
00:00:03: Ja, passt geil. Eigentlich bin ich ja jeden Tag hier ins Büro unterwegs mit der S-Bahn
00:00:09: hier in Hannover, aber die ist leider nicht so ganz zuverlässig, so auch heute Morgen.
00:00:14: Ist auch sehr kalt.
00:00:15: Ist auch sehr kalt gerade.
00:00:16: Ist sehr kalt, ja. Es gab tatsächlich einen Notarztseinsatz auf der Strecke, sodass sämtliche
00:00:21: Bahnen ausgefallen sind und ich dann doch den Weg mit dem Auto ins Büro antreten musste
00:00:27: oder mich zumindest bringen lassen musste. Also die eigentlich nachhaltige Mobilität,
00:00:31: berufliche Mobilität, die ich anstrebe, konnte ich heute Morgen nicht ausführen und das ist
00:00:35: auch durchaus häufiger, so sage ich mal.
00:00:37: Ja, du hast versucht.
00:00:38: Ich habe es versucht.
00:00:39: Der Wille war da.
00:00:40: In deiner Macht stehende getan. Ja, ich weiß es natürlich nicht. Ich würde mal vermuten,
00:00:44: viele unserer Hörerinnen und Hörer, die ja auch aus der Automobilindustrie kommen, die
00:00:48: vielleicht auch ein Dienstwagenprivileg haben, die werden wahrscheinlich mit dem Auto ins
00:00:55: Büro gekommen sein. Vielleicht meinen Kommentaren schreiben, wenn wir uns da vertun. Ich würde
00:00:59: mal sagen, die Quote wird relativ hoch sein und genau darüber wollen wir heute sprechen.
00:01:03: Wir werfen nämlich heute einen Blick auf berufliche Mobilität.
00:01:06: Was mich bewegt, der Automobil Podcast.
00:01:17: Wir sprechen sonst ja nicht viel über das Auto, über die Automobilindustrie, aber
00:01:26: das Auto ist natürlich Teil des Verkehrs und der wiederum besteht zu einem nicht geringen
00:01:30: Teil aus dem täglichen Weg zur Arbeit, aus dem Pendelferkehr. Und wir schauen heute also
00:01:35: ein bisschen über den Teller ran, fragen uns, wie die berufliche Mobilität der Zukunft
00:01:40: aussieht, welcher Mix auf uns vielleicht auch wartet in der Zukunft und das fragen wir
00:01:44: nicht nur uns gegenseitig, Janik, sondern das sprechen wir heute mit zwei spannenden
00:01:48: Gästen, die genau wissen, worüber sie sprechen. Bei uns sind heute Philipp Schafenberger und
00:01:52: Luisa Stör vom Institut für Mobilität der Universität St. Gallen. Philipp, Luisa,
00:01:57: schön, dass ihr beide da seid.
00:01:58: Hallo.
00:01:59: Ja, wir freuen uns sehr. Hallo, Hallo Pascal und Janik.
00:02:02: Ja, wir können ja direkt mal starten. Einmal vielleicht eigentlich warum haben wir euch
00:02:06: eingeladen, weil ihr eine sehr spannende Studie gerade erstellt habt, die ihr zum Teil
00:02:13: die erste Ergebnisse auch schon veröffentlicht habt und zum Teil steht jetzt dann nochmal
00:02:16: wirklich die finale Studie, dann Anfang Mitte Februar ungefähr, steht jetzt die Veröffentlichung
00:02:21: an. Das heißt, ihr habt euch jetzt gerade wirklich ganz aktuell, ganz hochaktuell mit
00:02:26: diesem Thema beschäftigt und auch, weil ihr auch Teil einer Konferenz seid, die wir noch
00:02:32: ausrichten, die Corporate Mobility Conference im Mai. Alle Infos da natürlich nochmal verlinkt
00:02:38: in den Show Notes, wenn sie sich für das Thema interessieren. Aber genau deswegen,
00:02:41: wie wir heute über das Thema sprechen, und vielleicht starten wir mal rein. Eure Studie
00:02:46: zeigt ja schon Veränderungen auf, die in den letzten Jahren in der beruflichen Mobilität
00:02:51: zu sehen waren. Vielleicht mal ganz grundsätzlich, wie sieht denn dieser Wandel aus? Was ist
00:02:55: denn heute anders als früher?
00:02:57: Ja, also, Luisa, ich fange einfach machen und du ergänzt. Also erstmal nochmal, Pascal
00:03:04: Janik, schön, dass wir hier sein können. Wir haben ungefähr vor einem Jahr angefangen
00:03:10: uns mit diesem Thema zu beschäftigen aus einem Gespür heraus, dass das Thema betriebliches
00:03:15: Mobilitätsmanagement aktuell so ein heißes Eisen ist, dass sich stark wandelt. Wir sehen,
00:03:22: dass sich Unternehmen immer stärker damit auseinandersetzen, dass dementsprechend auch neue Dienstleister
00:03:27: auf den Markt kommen, die Alternativen zum klassischen Auto anbieten. Und ich glaube,
00:03:33: es gibt so zwei Teile Impulse, weshalb sich da momentan so viel tut, dass es zum einen
00:03:38: die ganze Nachhaltigkeitsthematik und auch Unternehmen, die zunehmend unter Druck sind,
00:03:42: zum Beispiel Stichwort ESG Reportings, ihre Pendelwege zu reporten und auf das Thema
00:03:53: Nachhaltigkeit dazu berücksichtigen. Ganz wichtig ist aber auch das Thema Arbeitgeber-Attraktivität,
00:03:58: dass Unternehmen sich attraktiv aufstellen wollen und für ihre Mitarbeitenden attraktive
00:04:03: Angebote für die Pendelwege oder auch die sonstigen betrieblichen Mobilität anbieten
00:04:07: wollen. Und ich glaube, um abschließend um auf deine Frage zu kommen, was ich tut, ist,
00:04:12: in den letzten Jahren war, wenn wir über betriebliche Mobilität gesprochen haben,
00:04:17: das Auto immer sehr im Fokus. Und ich denke, es gibt von allen möglichen Seiten den Impuls und
00:04:22: den Wunsch, dass man da multimodaler unterwegs ist. Und wir sind ja jetzt hier auch in einem
00:04:27: Setting, ihr habt es in der Anmoderation angesprochen, indem das Auto traditionell eine große
00:04:32: Rolle hat. Das ist mir auch wichtig, das vorne weg nochmal zu sagen, wir schließen uns da überhaupt
00:04:37: nicht dem hier und da aktuell sich doch gebenden Auto-Bashing an, sondern wir glauben, dass das
00:04:46: Auto nach wie vor eine ganz große Rolle spielt, sowohl bei der betrieblichen Mobilität als
00:04:50: auch der privaten Mobilität. Aber die Idee, was ich da gerade tut, ist halt, dass man weniger von
00:04:56: dieser Autofixierung oder dass man von dieser Autofixierung wegkommt und etwas multimodaler
00:05:01: Dingen. Luisa, habe ich das richtig gesagt? Ja, total. Also komplett die Idee ist nicht,
00:05:08: vom Auto wegzukommen. Die Idee ist einfach mehr Optionen zu haben. Und Janik, du hast das eben
00:05:12: gesagt, manchmal fährt dann irgendwie die S-Bahn nicht, die U-Bahn nicht, der Bus nicht. Das ist so,
00:05:17: das kann man auch nicht ändern und das wollen in der Studie gehen wir auch dieses Thema nur am
00:05:22: Rande an, weil wir uns ja sehr stark auf die Rolle der Arbeitgeber fokussieren. Das heißt,
00:05:25: wir schauen vor allem, was können Arbeitgeber eben für eine Rolle spielen in diesem Wandel und
00:05:30: dass man da natürlich auch noch andere Akteure hat, die da eine Rolle spielen, dass man da noch
00:05:34: andere Externefaktoren hat, die man nicht beeinflussen kann. Das nehmen wir als gegeben hin.
00:05:38: Aber ich glaube, dass trotzdem Arbeitgeber hier auch ein ganz wichtiges Hebel haben und das ist
00:05:43: der Fokus unserer Studie dazu schauen. Wir können Arbeitgeber eben so ein Verhaltenswandel mitgestalten,
00:05:48: als einer von vielen Akteuren in dem System. Ja, auf die verschiedenen Möglichkeiten der
00:05:53: beruflichen Mobilität wollen wir gleich auch nochmal natürlich intensiver zu sprechen kommen. Aber
00:05:57: lass uns noch mal ein bisschen zurückkommen zu dem Thema Beweggründe. Warum ist jetzt dieser
00:06:02: Wandel eigentlich angestoßen? Philipp, du hast es gerade schon so ein bisschen angedeutet. Natürlich
00:06:06: ist das Thema Nachhaltigkeit, ESG Reporting ein wichtiges Thema, Mitarbeiterwünsche,
00:06:11: Arbeitgeberattraktivität. Gibt uns noch mal einen kleinen Einblick auch in die Ergebnisse
00:06:15: eurer Studie. Was ist denn so der, sage ich mal, der größte Brocken des Anstoßes, um diesen Wandel
00:06:21: auch wirklich voranzutreiben? Das sind genau diese beiden Punkte, also sowohl in der Schweiz als auch
00:06:27: in Deutschland haben die Arbeitgeber in unseren Befragungen angegeben, dass das die wichtigsten
00:06:32: beiden Faktoren sind. Genau kurz zum Setup in der Studie gab es eben vier verschiedene
00:06:37: Fragebogenstudien, zwei mit Arbeitgebern in der Schweiz und in Deutschland und zwar mit Arbeit
00:06:41: nebenden auch in der Schweiz und in Deutschland. Und dazu gab es noch eine Fallstudie, das heißt,
00:06:45: wir haben dann noch einen Arbeitgeber über mehrere Monate begleitet und genau in den
00:06:50: Umfragen haben die Arbeitgeber das als die zwei wichtigsten Faktoren genannt und auch in den
00:06:53: Fallstudien kann das immer wieder zum Thema, dass das die beiden wichtigsten Faktoren sind. Was aber
00:06:57: total interessant dabei ist, was wir beobachtet haben, dass die Arbeitgeber da durchaus einen
00:07:02: Zielkonflikt wahrnehmen, also dass sie es als schwerer wahrnehmen, Angebote zu geben für
00:07:07: Arbeitnebenden, die sowohl einen Puls geben für ökologische Nachhaltigkeit als auch sie als
00:07:12: Arbeitgeber trotzdem noch attraktiv wahrnehmen lassen. Also sie wollen nicht zu viel Verbot schon
00:07:16: machen, zu viel in das Pendelverhalten reinreden. Pendel ist ja auch private Sache, das ist private
00:07:21: Zeit, das ist nicht vergütet. Und trotzdem hat der Arbeitgeber dann natürlich in den Hebel und
00:07:25: eine Rolle und das ist glaube ich ein ganz spannender Zielkonflikt und da probieren wir
00:07:28: immer Studienbeitrag zu leisten, zu schauen wie kann man Konzepte gestalten, die auf diese beiden
00:07:33: Ziele einwirken. Das finde ich spannend, wenn ich da kurz einhake, Luisa, weil wenn ich jetzt die
00:07:39: Ergebnisse richtig im Kopf habe, das ist gerade schon gesagt, das sind die ersten beiden Punkte,
00:07:42: die in der Studie sozusagen genannt werden, aber ich glaube an erster Stelle sagen Arbeitgeber
00:07:46: tatsächlich Mitarbeiterattraktivität, wenn ich das jetzt richtig im Kopf habe. Das heißt,
00:07:49: das Spande ist ja offensichtlich, dass sozusagen für Arbeitgeber der Hauptbeweggrund ist,
00:07:55: attraktiv für Mitarbeiter zu sein. Wir reden ja auch über Fachkräftemangel, man will ja auch
00:07:59: davon überzeugen, vielleicht auch zu einem Arbeitgeber zu gehen, der attraktive Angebote hat,
00:08:04: wie man zur Arbeit kommen kann. Das spricht ja schon ein bisschen dafür, als wäre vielleicht so der
00:08:09: allererste, der primäre Stein des Anstoßes für eine Veränderung in der beruflichen Mobilität
00:08:15: schon einfach die Privatperson, die im Prinzip von A nach B kommen muss. Weniger der Arbeitgeber, der
00:08:21: sagt, wir haben etwas zu verändern. Schauen wir lieber Arbeitnehmer, jetzt wird sich für dich
00:08:26: etwas ändern, hoffentlich zum Guten, aber wir müssen da was tun. Also ist das so? Also ist
00:08:31: wirklich der Arbeitnehmer, die die Person, die pendeln muss, da diejenige, die das Heft des
00:08:36: Handels in der Hand hat und wirklich fordert und sagt, für mich muss ich etwas ändern, weil da ist
00:08:41: auch wieder weiter gedacht. Die Privatperson wird ja wahrscheinlich das Thema Klimaneutralität,
00:08:47: ISG ja nicht als als primären Antreiber, als primäre Motivation haben. Da geht es eher darum,
00:08:52: vielleicht Pendelzeiten zu verkürzen, vor allem auch Geld und Kosten zu sparen. Das sind ja wahrscheinlich
00:08:58: so primäre Punkte. Also ich glaube, da gibt es bei sowohl Arbeitgebern als auch Arbeitnehmenden
00:09:04: bei. Natürlich gibt es Arbeitnehmende, die darauf achten, dass sie möglichst nachhaltig zu Arbeit
00:09:07: kommen. Genauso gibt es Arbeitgeber, die intrinsisch motiviert sind, Konzepte zu entwickeln, die
00:09:11: nachhaltig sind. Aber ich stimme dir trotzdem zu, am Ende der Entscheidung liegt beim Arbeitnehmenden
00:09:16: und der Arbeitgeber kann nur probieren, eine Rolle zu spielen, aber er kann natürlich nicht
00:09:20: vorschreiben, wie seine Mitarbeitenden zur Arbeit kommen. Ja, Philipp, wirst du noch was dazu
00:09:25: ergänzen? Ja, ich glaube, was, also Luise hat das vorhin gesagt, wir haben jetzt zum einen eine
00:09:31: quantitativ studie gemacht, die sehr breitflächig Deutschland und die Schweiz und die aktuelle
00:09:36: Situation sich da angesehen hat und dann haben wir noch Cases. Und wenn man sich das so ganz
00:09:40: zeitlich anguckt, dann wird schon auch klar, dass zum Beispiel Emissionen, also ich finde,
00:09:45: Pascal, was du komplett richtig gesagt, Arbeitgeber Attraktivität war doch deutlich der wichtigste
00:09:53: Punkt, der in der quantitativen Studie angegeben wurde, wenn man aber so ein bisschen zwischen
00:09:56: den Zeilen und auch mit Personen aus der Unternehmenspricht ist. So geben die da auch an, dass
00:10:02: Emissionen wichtig sind, aber letztlich hat jedes Unternehmen auch ein Ziel und zwar muss das
00:10:06: unternehmerische Erfolgreis sein und solange die Emissionen da nicht in irgendeiner Form auch auf
00:10:11: den Unternehmenserfolg mit einzahlen, dann fallen die dann auch schnell hinten runter in der eigentlichen
00:10:16: Entscheidung. Also das wird dann zwar schnell auf Frank II in so einer Studie angegeben, aber ob das
00:10:23: in der Realität wirklich auch diese Priorität hat, das kann sich auch noch mal unterscheiden und
00:10:27: vielleicht noch zwei Punkte, die bisher noch nicht thematisiert worden, die aber aus unserer Sicht
00:10:31: auch ganz interessant sind. Es geht natürlich auch immer um Kosten. Also kann man irgendwie,
00:10:36: wie sind die Kosten, die mit den angebotenen Dienstleistungen zusammenhängen für das Unternehmen,
00:10:43: kann man die reduzieren, wenn zusätzliche Angebote angeboten werden, wie kann man
00:10:47: möglichst kostenneutral oder mit geringem Zusatzaufwand anbieten. Und was uns sehr,
00:10:53: sehr überrascht hat und fast irgendwie auch amüsant ist, wir reden jetzt die ganze Zeit
00:10:58: über recht große strategische Themen, wie Arbeitgeberattraktivität, Emissionen, aber im Alltag
00:11:04: sind es dann auch eher banale Sachen, wie zum Beispiel Parkraum, der relevant ist. Also dass
00:11:09: nicht nur Parkraum da ist in einem Unternehmen, dass der viel kostet zusätzlich ein Parkraum
00:11:14: bereitzustellen und dann möchte man irgendwie Alternativen zum Auto geben, um Parkplätze
00:11:21: zu reduzieren. Parkraum war gerade in den Kälsen, es war das, also Luisa und ich hatten irgendwann,
00:11:27: das war so ein Running Deck, wenn wir in die Unternehmen reingekommen sind, wo wir immer
00:11:31: gesagt haben, ja Parkraum ist bei uns ein großes Thema und das haben wir vorhin nicht so stark
00:11:34: auf dem Radar gehabt, dass das so entscheidend sein würde. Ja, wir haben uns im Vorfeld dieser
00:11:40: Podcast-Aufzeichnung Pascal und ich natürlich auch darüber unterhalten und ausgetauscht und es
00:11:45: ist tatsächlich manchmal so, wenn man sich überlegt, wenn es um berufliche Mobilität geht,
00:11:48: sind es ja manchmal sehr banale Gründe, die da ins Gewicht fallen. Wie komme ich
00:11:53: möglich effizient und schnell zur Arbeit und kosten günstig und was sind da die geeigneten
00:12:00: Maßnahmen am Ende des Tages, um diese Mobilität nach diesen Maßgaben eben auch auszurichten.
00:12:05: Und da wäre jetzt natürlich auch mal so ein bisschen die Frage, ja was sind denn so die
00:12:09: möglichen, die Modi, mit denen oder was die Arbeitnehmer denn von den Arbeitgeber wollen?
00:12:16: Also was sind denn Möglichkeiten, Angebote oder was sind die Populärsten auch an der Stelle,
00:12:21: die sich die Arbeitnehmer*innen da auch wünschen? Ja, also was zum einen ganz interessant ist,
00:12:27: wenn man sich die Studienergebnisse anguckt und fragt, seid ihr denn aktuell dabei,
00:12:31: eure Angebote weiterzuentwickeln, dann steht relativ klar auf Arbeitgeberseite das Thema
00:12:36: Elektrifizierung der MIV im Vordergrund. Da haben wir jetzt noch gar nicht so drüber gesprochen,
00:12:41: wir denken dann immer gleich über Alternative-Angebote im Sinne von ÖV etc., aber das ist
00:12:46: sicherlich ein wichtiger Aspekt, dass nicht mehr mit dem Verbrenner zu Arbeit gefahren wird.
00:12:50: Und das sind nach wie vor recht viele Personen, ihr hattet das in der Amorration gesagt,
00:12:54: also unseres Wissens nach sind es in Deutschland 69 Prozent der Arbeitswege, die mit dem Auto und
00:13:01: insbesondere mit dem Verbrenner zurückgelegt werden. Wenn wir aber über weitere Alternativen
00:13:06: sprechen, ist insbesondere das Dienstrat eine ganz interessante Sache. Vielleicht kommen wir
00:13:11: dann nachher noch drauf zu sprechen, dass es auch spannend da Unterschiede zwischen Deutschland und
00:13:14: der Schweiz zu sehen, das Dienstrat hat einen viel größeren Stellenwert in Deutschland als das
00:13:19: bisher in der Schweiz hat, das was sicherlich auch was mit der Regulatorik und der Förderung
00:13:23: zu tun hat. Eine weitere Sache, die wir bisher noch nicht adressiert haben hier im Gespräch und
00:13:29: vielleicht nicht sofort hoffen sich nicht, ist auch sehr interessant, ist das ganze Thema Homeoffice.
00:13:33: Also ich kann ja auch Arbeitswege reduzieren, indem ich Homeoffice-Optionen zur Verfügung
00:13:39: stellt, das ist sicherlich was sich auch viele Arbeitnehmende wünschen. Dann sicherlich ÖV-Angebote
00:13:47: zur optimierenden Deutschlandticket, da sehen wir auch leichte Unterschiede zwischen Deutschland
00:13:51: und der Schweiz. Janik, du hast das vorhin angesprochen, wir haben ja doch leider in Deutschland
00:13:55: momentan die Situation, dass der ÖV-Anlehrer nicht immer ganz so zuverlässig unterwegs ist,
00:13:59: dass es hier in der Schweiz doch wesentlich besser und dementsprechend ist das auch für viele
00:14:03: Arbeitnehmende eine attraktivere Alternative und was jetzt in der Umfrage ergeben, dass
00:14:11: es noch nicht so ausschlicht, aber ich glaube, was man auch im Gespräch mit einzelnen Arbeitnehmenden
00:14:16: und Arbeitgeben aushört, ist so das ganze Thema Mobilitätsbudget, dass das irgendwie ein heißes
00:14:21: heißen, vielleicht können wir da nachher auch ein bisschen denken, ausführlicher Tuberstadt.
00:14:24: Ja absolut, ich finde das auch sehr spannend, du hast gerade gesagt, woran man ja erst mal
00:14:30: noch gar nicht denkt, ist das Thema Homeoffice, weil das Thema Homeoffice diskutiert man natürlich
00:14:33: viel auf Arbeitnehmerseite, klar aus einem vielleicht auch irgendwie Effizienzgewinn,
00:14:38: Produktivitätsgewinn, natürlich auch Klarvermeidung von Wegen, aber auch darin kann eine Mobilitätsstrategie
00:14:44: sein, Mobilität sozusagen in bestimmten Situationen einfach auch zu vermeiden. Das ist da, da denkt
00:14:49: man vielleicht gar nicht sofort dran, aber es gehört zum Mix natürlich auch dazu, um im Endeffekt
00:14:53: auch irgendwie Verkehr zu entlasten, Pendelwege am Ende zu vermeiden. Das ist natürlich auch irgendwie
00:14:59: ganz spannender Faktor. Dazu hätte ich da direkt nochmal auch noch mal eine kleine Anschlussfrage
00:15:04: und so ein bisschen auch der Blick in die Vergangenheit und auch die Frage, wie weit reichen eure Daten oder
00:15:10: auch eure Umfrage dann auch da zurück, weil sich ja durch die Corona-Pandemie sicher da auch einiges
00:15:16: geändert hat, gerade im Blick auf Homeoffice, ich meine die Diskussion müssen wir an der Stelle
00:15:20: nicht aufmachen, dass das natürlich ein großer Katalysator war für das Thema Mobiles Arbeiten,
00:15:24: aber hat sich das jetzt sage ich mal auch über die letzten fünf Jahre stark gewandelt, was auch die
00:15:31: büffelige Mobilität anbelangt? Also ich meine es ist wahrscheinlich fast eine rhetorische Frage
00:15:35: an der Stelle, aber wie seht ihr das so ein bisschen aus der Wissenschaftsperspektive? Ja also wir haben
00:15:39: in unseren Umfragen da keine konkreten Daten zu, weil wir die jetzt nicht über diesen Zeitraum
00:15:43: erhoben haben, aber man natürlich mit vielen Personen gesprochen von beiden Seiten und von
00:15:47: daher können wir das auf jeden Fall auch nur bestätigen, dass das natürlich irgendwie ein
00:15:51: großer Faktor war und sich bei vielen Verneben dadurch natürlich auch einfach die Kultur verändert
00:15:54: hat, sprich wir haben da ganz andere Meeting und Arbeitskultur als als vor der Corona-Pandemie,
00:16:00: das wird auf jeden Fall bestätigt und ich denke das hat positive und negative Aspekte und
00:16:06: jede Unternehmen ist natürlich da gerade vor der Herausforderung ja Homeoffice Policies aufzustellen,
00:16:10: zum Beispiel das sind Sachen, das gab es vielleicht vorher so nicht und generell ja Homeoffice
00:16:16: quasi in der Richtlinie zu verankern und dann irgendwie ja Grenzen zu setzen und trotzdem aber
00:16:20: irgendwie noch den Arbeitgeber gefühlt zu geben, sie haben irgendwie gewisse Entscheidungsfreiraum,
00:16:24: das sehen wir natürlich da als Herausforderung und das ist auch was kann man jetzt auch schon irgendwie
00:16:29: ganz gut sagen, was wir generell so sehen, also ein Arbeitgeber hat dann irgendwie die Rolle
00:16:33: gewisse Grenzen zu setzen für Mobilität, für Homeoffice, für Reisen etc. Natürlich will man
00:16:39: in den Arbeitgebern trotzdem im Entscheidungsspielraum lassen, das ist so ein bisschen der Tread-Off.
00:16:43: Und vielleicht als kleine Ergänzung noch dazu, weil wir gerade in die Richtung so driften,
00:16:49: ich finde das ganze Thema Digitalisierung im Kontext Mobilität finde ich hochinteressant
00:16:53: jetzt auch unabhängig von der betrieblichen Mobilität, über die wir gerade sprechen. Ich glaube,
00:16:58: vielen Mobilitätsangaben ist nicht oder das ist nicht so oft der täglichen Agenda, dass die
00:17:05: digitalen Angebote, die sich in den nächsten fünf, zehn, fünfzehn Jahren entwickeln werden,
00:17:10: das sind klare Wettbewerbs- und Mobilitätsangebote. Also sowas, was wir hier gerade machen oder was
00:17:15: wir ja tagtäglich alle machen, dass wir Meetings online durch, also eine Podcastaufnahme online
00:17:21: durchführen, das ist ein Substitut für Wege, die wir früher mit dem Verkehrsmittel zurückgelegt
00:17:25: hätten. Und wenn wir überlegen, was jetzt so ist, haben wir mal gesagt, was die Pandemie da als
00:17:32: Katolinsorte mitgebracht hat, aber was auch für Technologien da in den nächsten fünf bis zehn
00:17:38: Jahren auf uns zukommen, Meetingoptionen, die immer invasiver werden, also dass wir vielleicht
00:17:43: irgendwann im Raum zusammensetzen und gar nicht mehr wirklich spüren, dass das digital ist, sondern
00:17:48: so hat digitalen Meetingraum an. Wenn das immer intensiver auch vom Erlebnis wird, dann wird
00:17:54: das viele der Wege, die wir arbeitsbedingend gerade zurücklegen, auch ersetzen können. Und dass
00:17:58: es für Automobilhersteller, für ÖV-Anbieter, für die Frage, wie viel Verkehrsinfrastruktur werden
00:18:04: wir in den nächsten zehn, 15 Jahren bauen, ist das für mich eine ganz zentrale Frage. Ja, das ist
00:18:09: ja auch gerade für das Thema Nachhaltigkeit, Klima, auch eine entscheidende Frage und auch
00:18:14: ein, sage ich mal, Förderer dieses Thema ja auch weiter nach vorne zu bringen. Je weniger wir uns
00:18:19: sozusagen auch ins Büro bewegen müssen, desto besser ist natürlich am Ende des Tages auch fürs
00:18:23: Klima. Jetzt haben wir an dieser Stelle schon so ein paar Möglichkeiten angesprochen, Dienstrat wurde
00:18:28: angesprochen, wir haben es bei das Homeoffice gesprochen, Elektrifizierung. Jetzt ist,
00:18:32: kann man uns ja vielleicht mal so ein bisschen in die Rolle des Arbeitgebers oder der Person,
00:18:37: die sozusagen das jetzt planen muss oder die Überlegung, die strategische Überlegung machen
00:18:42: muss. Wie kann ich denn meine Attraktivität steigern? Wie kann ich denn auch meinen
00:18:46: Mitarbeitenden da auch mehr Optionen bieten? Was ich ganz spannend fand, ist, dass ich in Euras Studia
00:18:51: auch rausgefunden habe, dass die Arbeitgeber*innen da auch relativ wenig Übersicht verfügen,
00:18:57: was denn jetzt eigentlich die Wünsche der Arbeitnehmenden und was sind denn eigentlich
00:19:01: überhaupt die genutzten Verkehrsmittel in meiner Mitarbeiterschaft am Ende des Tages? Also wie
00:19:05: kann ich denn als Arbeitgeber da auch eine schlaue strategische Entscheidung treffen und was spielt
00:19:11: da vielleicht auch das Thema, ja inwieweit kann ich dann über Daten verfügen, die mir diese
00:19:17: Informationen geben? Also wo ist dann da die Herausforderung? Also das ist ein ganz entscheidendes
00:19:23: Thema. Also bei uns sind Daten auf jeden Fall eine ganz wichtige Grundlage, um Entscheidungen zu
00:19:28: treffen, um Ziele zu setzen, um auch messbare Ziele zu haben und dabei geht es eben sowohl um Daten
00:19:34: von Pendelwegen, also was findet überhaupt ein wegen Stadt, wobei wir auch sagen müssen, wir
00:19:38: gucken uns auch Betriebsfahrten und Dienstreisen an, also was findet überhaupt alles für Wegestadt,
00:19:42: die irgendwie im beruflichen Umfeld sind? Das fehlt ganz häufig, das sehen wir bei den
00:19:48: Umfragen, dass die Arbeitgeber da sagen, dass Deutschland und Schweiz da keine und Unterschied,
00:19:53: aber um die 60 Prozent der Arbeitgeber da gar keine Pendelwege erheben, sprich die Hangar keine
00:19:57: Datenbasis, um zu wissen, was für Wege gibt es, wie werden die gerade zurückgelegt, wo haben wir
00:20:02: irgendwie einen Potenzial, was zu ändern? Das ist der eine Punkt und der andere Punkt ist dann aber
00:20:06: auch die Arbeit nebenan eben einzubeziehen und auch zu erheben, was haben die denn für Wünsche
00:20:11: vielleicht, was haben die für Bedürfnisse? Und das ist natürlich ganz wichtig, gerade wenn man sich
00:20:14: anschauen will, wenn man als Arbeitgeber attraktiv sein will, dann will man natürlich auch erst mal wissen,
00:20:18: was die Arbeitgeber überhaupt wollen. Also sind die gerade zufrieden, haben die ganz konkrete andere
00:20:23: Wünsche, sind die irgendwie offen für Veränderungen oder nicht? Das sind so die zwei wichtigen Punkte,
00:20:28: wo wir sagen, da gibt es ganz viel Potenzial, da eben Erhebungen durchzuführen und die eben
00:20:33: auch auszuwerten, darauf Ziele zu basieren und die dann eben auch zu tracken und die Maßnahmen
00:20:37: anzupassen. Das ist dann irgendwie auch natürlich mit Aufwand verbunden. Da kann vielleicht sonst
00:20:43: vieles du direkt übernehmen bezüglich Aufwand und Personen, die die Unternehmen das belädt.
00:20:49: Du hattest die Frage gestellt, Janik, ich konnte es gerade nicht so gut sehen. Du hast im ersten
00:21:00: Satz deiner Frage, hast du so ganz versteckt, implizit eine Aussage gehabt, wie kann denn die
00:21:07: Person, die sich darum kümmert, sowas managen und ich glaube, ein wichtiger Aspekt unserer
00:21:13: Studienergebnisse ist, dass es unheimlich schwierig ist, diese Person überhaupt zu identifizieren und
00:21:17: dass es die in vielen Unternehmen gar nicht gibt. Also traditionell kommt das Thema Betriebliches
00:21:22: Mobilitätsmanagement, kommt häufig aus dem Fullpark Management oder aus dem HR, die sich damit
00:21:28: beschäftigen kann, wenn es auch um Arbeitgeberattraktivität geht. Aber es ist sowohl im Unternehmen
00:21:34: als auch nach externen, häufig sehr unklar. Wer ist denn jetzt die Person, die sich um dieses
00:21:40: Thema kümmert? Also das war auch für uns in dieser Studie schwierig, wenn wir Informationen zu den
00:21:44: Unternehmen haben wollten, wussten wir häufig gar nicht, wie können wir denn jetzt dazu ansprechen
00:21:49: und dann sind wir an eine Person im Unternehmen geraten und die hat gesagt, ja ich kann euch für
00:21:53: diesen kleinen Teilaspekt der Thematik irgendwie Informationen geben, aber für das Big Picture,
00:21:58: da habe ich auch keinen Überblick. Es gibt in ganz wenigen Unternehmen, da gibt es wirklich
00:22:03: Personen, die übergreifend für das Mobilitätsmanagement zuständig sind und das ist was,
00:22:08: das nehmen wir auch als Implikation aus dieser Studie mit aus, dass das einen großen Mehrwert
00:22:13: liefern würde, wenn Unternehmen sowas hätten. Das muss ja nicht immer gleich, also gleich ein größeren
00:22:18: Unternehmen kann das eine dezidierte Position sein, die sich damit beschäftigt. Ein kleineren
00:22:23: Unternehmen kann das ja auch ein Teilaufgabe von jemandem sein, der auch andere Aufgaben hat,
00:22:27: weil man da keine einzelne Personen für Mobilitätsmanagement anstellen kann. Aber es wäre schon
00:22:32: gut, wenn es einen Überblick gibt. Aber da kommt es eine Frage und da kommen wir jetzt ganz gut zu
00:22:37: einer Frage, die ich gerade eben schon im Kopf hatte. Ist das deshalb, also weiß man, gibt es denn
00:22:42: vielleicht diese Verantwortung im Unternehmen noch nicht? Gibt es vielleicht den Blick auf die Daten,
00:22:47: auf die Mobilitätsdaten oder das Mobilitätsverhalten der Mitarbeitenden? Deshalb noch nicht, weil
00:22:52: diese Forderung nach beruflicher Mobilität seitens der Arbeitnehmer noch neu ist. Also hat man
00:22:58: das in der Vergangenheit eher mit sich als Privatperson ausgemacht und hat im Prinzip zu
00:23:02: sich selbst gesagt, ja, das ist mein Ding, wie ich zur Arbeit komme. Ja, gut, in der Vergangenheit
00:23:08: ist natürlich auch eine Frage des Angebots. Ich meine den ÖPNV, denn kann man sagen,
00:23:12: die gibt es quasi schon immer. Andere Mobilitätsangebote, über die wir gesprochen haben,
00:23:16: die gibt es vielleicht nicht schon immer und die Möglichkeit eines Dienstrades oder Jobleasing
00:23:22: Fahrrad leasing, das ist noch relativ neu. Mikromobilität ist neu, Mobilitätsbudget
00:23:27: können wir vielleicht gleich nochmal darüber sprechen, ist auch eine neue Idee. Und in der
00:23:31: Vergangenheit kann man jetzt sagen, war eigentlich im Prinzip die einzige Mobilitätsforderung,
00:23:35: die man als Arbeitnehmer hätte haben können, kann ich ein Dienstwagen haben oder nicht. Aber
00:23:39: ist das, weil oder habt ihr den Eindruck, dass Arbeitnehmer das früher eher mit sich ausgemacht
00:23:43: haben und das dann eher eine Idee aufkam zu sagen, daraus mache ich jetzt quasi eine
00:23:48: Forderung, also gibt es die gesamtgesellschaftliche Entwicklung, daraus jetzt wirklich eine Forderung
00:23:52: an den Arbeitgeber zu formulieren und zu sagen, unterstütz mich mal bitte dabei, es gibt so viele
00:23:56: Möglichkeiten und ich bin gewillt mich hier vielleicht anders aufzustellen, aber da erwarte ich
00:24:01: jetzt auch ein bisschen für, also dass man daraus auch vielleicht so ein bisschen ableiten kann,
00:24:06: warum das Ganze im Unternehmen vielleicht noch nicht so verankert ist auch. Also wir haben auch da
00:24:11: leider keine historischen Daten, wo wir das jetzt über die Jahre hinweg begleiten konnten,
00:24:15: aber was wir schon sehen, ist, dass jüngere Personen tendenziell den Bezug von Alternativen
00:24:21: als wahrscheinlicher bewerten. Das heißt, jüngere Gruppen an Arbeit nebenan haben in der Schweiz
00:24:26: und in Deutschland angegeben, dass sie genau, dass sie offener sind gegenüber Alternativen. Ich
00:24:30: denke, das ist mal ein Indiz auf jeden Fall, was wir aus den Zahlen mitnehmen können und dazu haben
00:24:35: wir natürlich auch jetzt, weil ich sage mal, subjektiv den Eindruck, dass das natürlich auch
00:24:39: eine Entwicklung ist, dass das eben auch die Erwartung steigt. Wir sehen auch, dass mit jetzt
00:24:43: Angebote als wichtige Benefits wahrgenommen werden, also auch das können wir mit Zahlen belegen,
00:24:47: dass wir da sehen, dass das auch vor anderen Zusatzleistungen präferiert wird. Das ist
00:24:53: für Arbeit nebenan eine wichtige Rolle spielt und das natürlich aber auch die breite der Angebote
00:24:58: da bestimmt ein wichtiger Faktor ist, warum man eben da jetzt auch mehr erwartet und das
00:25:04: Ganze natürlich auch immer jetzt mit der Einschränkung, dass das jetzt vor allem für den
00:25:06: urbanen Raum gilt. Also im ländlichen Raum haben wir da natürlich noch mal ganz andere Anforderungen.
00:25:11: Also dazu noch mal zu nehmen, also Pascal, ich finde, du hast eigentlich die Punkte recht
00:25:17: treffend vorhin erwähnt und eigentlich bezieht sich das wieder auf das, was wir auch eingangs zum
00:25:22: Gespräch gesagt haben, wie kommt denn dieses Thema gerade überhaupt auf die Agenda? Zum einen
00:25:27: gibt es diesen Nachhaltigkeitsdruck und dadurch entstehen zusätzliche Angebote stärker wahrgenommen
00:25:34: und auch einmal haben wir in vielen Fastettenreicher das Angebot im Bereich betrieblicher Mobilität,
00:25:38: als wir das vorher hatten. Und ich weiß gar nicht mal, ob es ein Druck von einem bewusst ausgeübter
00:25:45: Druck von Arbeit nehmen ist, dass sie diese Angebote wollen, aber wir haben vorhin auch über
00:25:49: das Thema Arbeitgeberattraktivität gesprochen und das Unternehmen stehen einfach unter dem Druck,
00:25:55: dass sie möglichst attraktiv auf dem Arbeitgebermarkt auftreten wollen und dann ist was halt relevant,
00:26:03: diese Angebote da irgendwie mit ins Spiel zu bringen und um einmal konkret auf die
00:26:07: Studiebezug zu nehmen, Luisa hat es eben schon gesagt, wir haben auch die French Benefits und
00:26:11: wir haben Relevanz darauf gefragt und das war für uns doch überraschend. Wir haben die
00:26:16: Möglichkeit gegeben, da Punkte zu vergeben, wie relevant sind, unterschiedliche French Benefits
00:26:20: und da waren Mobilitätsangebote auf Platz 2. Das einzige, was sie geschlagen hat, waren zusätzliche
00:26:26: Urlaubstage, also dass wir da bei der Kerne zusätzliche Urlaubstage hätten und danach
00:26:30: kommen dann sofort die Mobilitätsangebote. Was ich auch interessant finde und du hast es auch
00:26:36: gesagt, Luisa, das ist vor allem auch eine Generationsfrage am Ende des Tages,
00:26:39: vielleicht auch ist das auch gerade jüngere Leute auf diese Benefits eben auch abzielen und
00:26:45: auch vielleicht damit einhergehend auch ein Bewusstsein natürlich kommt, was nachhaltige
00:26:49: Mobilität auch anbelangt. Also finde ich an der Stelle auch ganz spannend, dass sich einfach
00:26:55: aufgrund der nächsten Generation auch da was verändert und das sehen wir ja grundsätzlich
00:26:59: in der Mobilität auch, also deswegen sprechen wir ja auch ganz viel überwandel der Mobilität,
00:27:03: weil es eben auch im Anspruch der jüngeren Menschen der nächsten Generation eben ist,
00:27:08: da auch Alternativen zum individual motorisierten Individualverkehr, wie es immer so schön heißt,
00:27:13: haben wollen am Ende des Tages. An der Stelle würde ich sozusagen nochmal wieder in mein
00:27:19: Szenario zurück springen, was ich vorhin so aufgebaut habe. Also die Frage, okay, wir haben jetzt
00:27:24: vielleicht jemanden, der sich darum kümmert, der die strategische Entscheidung auch treffen kann
00:27:27: oder eine Abteilung. Es gibt da einen Player im Unternehmen, der sich darum kümmert und es gibt
00:27:32: auch das Wissen darüber, was vielleicht die Arbeitnehmenden auch wollen oder was ich auch an
00:27:38: Angeboten vielleicht heranziehen könnte in mein Konzept. Jetzt wäre natürlich die entscheidende
00:27:43: Frage, wen muss ich denn, welches Stakeholder muss ich denn dann an einen Tisch holen? Welche
00:27:47: Player vielleicht auch außerhalb des Unternehmens oder logischerweise außerhalb des Unternehmens
00:27:52: müssen denn jetzt auch involviert sein, um diese Themen dann zum Beispiel die Elektrifizierung meiner
00:27:58: Flotte oder das Dienstrad, das Dienstwagen, das Fahrrad-Leasing auch zu realisieren an der
00:28:06: Stelle. Also wen muss ich da zur Rate ziehen und wie kann ich das angehen? Also das sind auf
00:28:11: jeden Fall sowohl intern als auch externe Stakeholder. Also die intern sind da auch sehr
00:28:17: relevant, wie wir gemerkt haben. Ich meine, das kennt man von allen Themen in den großen Unternehmen
00:28:21: oder auch in den mittelgroßen Unternehmen, dass solche Themen natürlich dann irgendwie von
00:28:24: verschiedenen Abteilungen erstmal intern entschieden werden müssen. Das heißt, dann muss man mit der
00:28:29: Geschäftsführung sprechen. Das war einer der wichtigsten Akteure, die genannt wurden auch in
00:28:33: der Umfrage, was wir in den Cases noch sehr stark wahrgenommen haben. Das sind natürlich auch der
00:28:38: Betriebsrat, der immer eine große Rolle spielt. Und gerade bei den Unternehmen in Deutschland war
00:28:42: das immer ein sehr wichtiger Faktor oder auch eine Hürde sogar. Also das ist zum Beispiel auch
00:28:47: ein Punkt, den man da noch mit betrachten muss, weil natürlich auch die Arbeitnehmenden da irgendwie
00:28:50: gut repräsentiert sein sollen. Und dann natürlich auch externe Personen, weil im Unternehmen natürlich
00:28:57: selten das Know-how ist oder die Kapazität, da jetzt selber Apps zu entwickeln oder E-Vikes
00:29:06: hinzustellen und dann greift man eben auf den Zleister zurück. Und da gibt es ja in beiden
00:29:11: Ländern ein großes Spektrum an den Zleistern, die entweder sehr spezialisiert sind, eben speziell
00:29:16: für Diensträder, speziell für ein Budget oder so. Und da gibt es aber eben auch den Zleister,
00:29:24: die ein bisschen übergreifender sind. Die sagen, wir probieren irgendwie, vielleicht sogar eine
00:29:28: ganze App-Lösung zu haben, wo man mehrere Sachen direkt überbuchen kann oder wo man irgendwie
00:29:31: verkehrslicher übergreifend diese App nutzen kann. Also da kann man als Unternehmen natürlich
00:29:36: verschiedene den Zleister nutzen. Natürlich haben wir dann da auch wieder den Punkt mit den
00:29:42: Kosten. Natürlich für Arbeitgeber dann auch immer mit Kosten verbunden. Und da muss natürlich
00:29:46: dann so ein Konzept auch irgendwie so ausgearbeitet sein, dass es dann eine gewisse Finanzierung
00:29:50: natürlich intern darstellt, um dann eben auch wieder da die Entscheidung intern zu bekommen,
00:29:55: dass sich das Ganze lohnt.
00:29:56: Ich glaube, also in Vollduch ist das meinung, eine wichtige Ergänzung möchte ich noch von
00:30:03: dem Weilwesen ja vom Timing hier gerade, was die Aufnahme angeht. Nicht nur interessant
00:30:07: unterwegs, was die Konferenz, die ja vorhin angesprochen hat, betrifft, sondern wir stehen
00:30:11: auch kurz vor wichtigen Bundestagswahlen in Deutschland und ich glaube die Politik und
00:30:16: die Regulatorik ist natürlich auch wichtig, Stakeholder, wenn das um das ganze Thema geht.
00:30:20: Also wir haben sowohl in den Cases hat man das gemerkt, auch wenn man sich Deutschland
00:30:24: und Schweiz den Vergleich ansieht, spürt man das aus. Das steuernliche oder rechtliche
00:30:31: Bedingungen, die da gelten, ganz starken Einfluss drauf haben, was für Angebote sich durchsetzen
00:30:36: in den jeweiligen Rahmen und welche nicht. Also es war ja auch lange Zeit, dass ja ein
00:30:41: oder andere Anbieter von Dienstradwiesing in Deutschland umgekümmert, dass das steuerlich
00:30:46: in irgendeiner Form angesehen wird und das ist Deutschland jetzt der Schweiz voll aus,
00:30:51: also es gibt diese schweierliche Befortragung, gibt es in der Schweiz nicht und das merkt
00:30:57: man auch im Aufkommen von diesen Anrunden in Deutschland, wer ist das Schweiz? Oder
00:31:02: das Dienstauto, das ist so eine große Rolle in Deutschland, hat auch was mit den Regulatorien
00:31:08: zu tun. Oder übrigens auch Parkformen, also wenn wir uns die Schulenergie im Zusammenblick
00:31:13: gucken, in den meisten Fällen zahlen deutsche Arbeitnehmer für ihren Parkplatz nichts,
00:31:19: in der Schweiz ist es so, dass in der Regierungsfälle den Parkplatz bezahlt werden muss, dass
00:31:24: es alles Dinge, die auch regulatorisch festgelegt werden können. Aus der Regulatorie können
00:31:30: wir in die Fälle kommen, um so etwas zu beeinflussen.
00:31:33: Ich würde es ganz gerne nochmal, weil wir es jetzt einfach an mehreren Stellen schon
00:31:37: angesprochen haben und im Prinzip im Laufe des Podcasts schon versprochen haben, noch
00:31:40: mal drüber zu sprechen, ist das Mobilitätsbudget. Es ist ja ein schon etwas neueres Konzept
00:31:47: und vielleicht mal für alle, die zuhören, die entweder vielleicht auf der Arbeitgeberseite
00:31:50: sind und sagen, was ist das denn, das habe ich ja noch nie gehört, oder auf der Arbeitnehmerseite
00:31:53: die sagen, sowas zu fordern, das wäre ja auch mal richtig gut. Was ist denn das Mobilitätsbudget?
00:31:59: Was ist der Gedanke dahinter und wie, und dann auch ein bisschen zur Studienlage, wie
00:32:03: seht ihr die Verbreitung? Kommt das langsam? Liegt darin vielleicht die Zukunft sozusagen
00:32:08: beruflicher Mobilität? Holt uns mal und holt unsere Zuhörerinnen und Zuhörer mal zum
00:32:12: Mobilitätsbudget mal ab.
00:32:14: Also sicher, Luisa, du kannst es ja gleich erzählen, aber es ist um schon mal so Spannung
00:32:19: aufzubauen, dass es sicherlich aus allem, was wir im letzten Jahr in dem Rahmen untersucht
00:32:25: haben, eines aus meiner Sicht der zentralen Themen und auch eines der zentralen Findings,
00:32:30: die relevant ist dieses Mobilitätsbudget, ist es aus meiner Sicht eines der zentralen
00:32:34: Findings aus dieser Studie und Luisa, ich übergebeband dich, ich würde dir das jetzt
00:32:38: nicht wegnehmen, das schöne Thema.
00:32:40: Genau, also was ist das überhaupt? Es ist ja ein Instrument, was Arbeitgeber einrichten
00:32:47: können, wo Arbeitnebende pro Monat oder pro Jahr ein gewisses Budget erfügt bekommen.
00:32:52: Es kann ein kleiner Betrag sein, es kann ein großer Betrag sein und dann können Sie
00:32:56: dieses Budget frei verfügen. Wobei frei relativ ist, natürlich können die Arbeitgeber da
00:33:00: auch steuern, wofür sie das ausgeben können. Also sie können sagen, hier habt ihr jetzt
00:33:04: 50 Euro im Monat, dürfen das aber zum Beispiel nur ausgeben für ÖV und Fahrrad. Wenn Sie
00:33:09: zum Beispiel sehr starke Inzendivierung Richtung nachhaltiger Verkehrsmittel.
00:33:13: Da muss man das auch nachweisen als Arbeitnehmer?
00:33:15: Ja, oder man kann halt zum Beispiel in der App nur das einreichen, das wird halt geprüft
00:33:20: quasi über eine Software-Lösung. Man kann aber auch sagen, es gibt irgendwie die Optionen,
00:33:25: ich kann entweder ein Dienstwagen nehmen oder ich kann ein Budget nehmen, was quasi in
00:33:29: einer ähnlichen Höhe ist. Also ich kann ja auch da sagen, man lässt wieder Spielraum
00:33:33: und lässt Entscheidungsfreiräume, aber es wird ein Arbeitgeber Alternativen zum PKW.
00:33:40: Und das ist so ein bisschen die Idee von dem Budget, dass man eben als Arbeitgeber sagt,
00:33:43: hey, es gibt einfach ein anderes Angebot, was auch attraktiv ist, wo ihr flexibel seid
00:33:48: als Arbeitnehmende und trotzdem können wir so ein bisschen steuern und können so ein
00:33:51: bisschen hier und da quasi durch Variablen bei In- und Output ein bisschen was verändern.
00:33:58: Und was da noch ganz spannend ist, was wir bei einem der Cases beobachtet haben, die haben
00:34:02: die Arbeitnehmenden dazu noch in Gruppen unterteilt, sprich je nachdem wo die Wohnen waren, die
00:34:08: quasi eine andere Arbeitnehmendengruppe und dann haben die anderen Fahrgeldzuschuss bekommen.
00:34:14: Das war bei denen damals noch in einer Betriebsvereinbarung geregelt oder ist gerade noch in einer Betriebsvereinbarung
00:34:18: geregelt.
00:34:19: Und da ist aber auch die Idee das Ganze quasi zu modernisieren in so einem Mobilitätsbudget
00:34:22: und dann zu sagen, ja, wenn du halt weiter wegwohnst, hast du vielleicht auch ein bisschen
00:34:26: mehr Anspruch auf ein höheres Budget und vielleicht auf einen günstigeren Tagplatz, wie wenn du
00:34:29: jetzt irgendwie total nah dran wohnst, weil warum sollte man dann genau das Gleiche jemandem
00:34:34: geben?
00:34:35: Also zu sagen, man behandelt fast gar nicht alle Arbeitnehmenden immer zu jedem Zeitpunkt
00:34:38: gleich, sondern man überlegt sich eine faire Lösung und halt wirklich dieses Budget nicht
00:34:42: nur als reinen Benefit zu sehen, sondern auch wirklich als Steuerungsinstrument zu sehen.
00:34:48: Ich glaube, das ist das große Potenzial, was wir sehen, auch wenn wir wieder auf den Punkt
00:34:51: von ganz vorne kommen mit diesem Zirkkonflikt, wo man sagen kann, okay, vielleicht ist das
00:34:55: was, wo ich sowohl Nachhaltigkeit steuern kann als auch als Arbeitgeber noch attraktiv bin.
00:34:59: Und wenn ich da kurz noch zu ergänzen darf, also zwei Punkte möchte ich mir unterstreichen.
00:35:05: Wir haben vorhin gesagt, dass ja ein wichtiges Ziel, das glaube ich alle verfolgen, ist,
00:35:09: die multimodaler unterwegs sind im Bereich der betrieblichen Mobilität.
00:35:14: Und da bietet das Budget mit den Verfahren, wie Luisa sie gerade beschrieben hat, glaube
00:35:20: ich eine sehr attraktive Option.
00:35:22: Zudem finde ich, was Luisa auch gesagt hat, dieser fernes Gedanke, dass man sich verschiedene
00:35:26: Mitarbeitergruppen anguckt und welchen Anspruch die auf Mobilitätsleistungen haben, das finde
00:35:31: ich interessant.
00:35:32: Und auch noch einen letzten Punkt zu ergänzen.
00:35:34: Bei dem ganzen Thema betriebliche Mobilität spielen auch immer die Kosten der immense
00:35:41: Rolle.
00:35:42: Also man möchte als Unternehmen möglichst wenig dafür an Zusatzkosten haben.
00:35:46: Und was durchaus auch interessant sein kann, und wir jetzt auch in einem der Cases ausgetestet
00:35:53: haben, ist, dass ich das ganze Mobilitätsangebot, was ich im Unternehmen zur Verfügung stelle,
00:36:00: über zum Teil den privaten Verleih von Angehoten noch mitfinanziere.
00:36:08: Und dadurch, gerade bei größeren Unternehmen finde ich das interessant, wenn das Unternehmen
00:36:13: auf einmal so eine Art Mobilitätshapf wird.
00:36:16: Also ist da, sagen wir, ich habe so ein Furtpark vor der Tür, der wird häufig für betriebliche
00:36:20: Fahrtum- und Abends- oder am Wochenende werden die ganzen Fahrzeuge aber nicht gebraucht.
00:36:25: Und wenn ich jetzt als Mitarbeiter ein Auto in dieser Zeit brauche, kann ich mir das
00:36:28: auch zusammen mit meiner App und meinem Mobilitätsbudget ein, kann ich mir ein Fahrzeug ein, kann
00:36:34: auch ein Lastenfahrrad sein oder was auch immer, und zahle dann auch ein Stück weit für
00:36:38: diese Leistung.
00:36:39: Aus unserer Erfahrung wird das auch akzeptiert, weil müsste ich sowieso zahlen.
00:36:44: Und vielleicht kriege ich dann auch einen etwas besseren Preis dafür und das Geld geht
00:36:48: wieder ins Unternehmen rein und dadurch kann das ganze Leistungsportfolio auch ein Stück
00:36:52: weit mitfinanziert werden.
00:36:53: Und diesen Gedanken, dass das Unternehmen in Zukunft auch zu so einer Art Mobilitätshapf
00:36:58: wird, wo verschiedene Fahrzeuge zur Verfügung gestellt werden, den finde ich eigentlich
00:37:01: auch noch ganz interessant.
00:37:02: Der hat ihn direkt auch mit dem Mobilitätsbudget zu tun.
00:37:06: Aber macht das eigentlich aus Sicht des Flottenmanagers, des Mobilitätsmanagers in einem
00:37:12: Unternehmen, macht es das Mobilitätsmanagement komplexer oder am Ende in der Konsequenz eigentlich
00:37:18: sogar einfacher, die Flexibilisierung?
00:37:20: Weil du hast gerade gesagt, Kosten ist immer eine wichtige Rolle.
00:37:22: Jetzt haben wir aber schon festgestellt, na ja momentan ist eigentlich Mobilitätsmanagement,
00:37:26: heißt eigentlich Flottenmanagement.
00:37:28: Und das ist sozusagen relativ simpel, weil ich habe vielleicht irgendwo Mitarbeiter, die
00:37:32: Anspruch auf einen Dienstwagen haben und die bekommen den dann in verschiedenen Stufen
00:37:36: und verschiedenen Ausbaustufen der jeweiligen Fahrzeuge und so weiter.
00:37:39: Aber es ist vielleicht vergleichsweise simpel.
00:37:41: Ich habe einen großen Fuhrpark, aber wer den bekommt und wer welche Fahrzeuge bekommen
00:37:45: kann, ist vergleichsweise einfach geregelt.
00:37:46: Also meine Überlegung ist da gerade, macht Mobilitätsbudget, macht sowieso Intermodalität,
00:37:51: all das, worüber wir heute gesprochen haben, macht es das Mobilitätsmanagement in einem
00:37:55: Unternehmen einfacher oder eigentlich komplexer?
00:37:58: Also ich finde definitiv komplexer.
00:38:02: Also es macht es besser, aber auch komplexer.
00:38:04: Gott sei Dank gibt es ja verschiedene Applikationen, also die Applikationen, die man sich einkaufen
00:38:11: kann und die auf dem Markt existieren, um es dann wieder doch einfacher zu machen.
00:38:16: Aber im Grunde genommen macht es das komplexer, weil wir einfach viel mehr Einflusswaktur
00:38:20: anhalten.
00:38:21: Ja, kommt man aber einfach nicht dran vorbei, eure Ansicht nach oder ob Obachtung langsamer
00:38:25: ist, wenn man es so sieht, wird ja vieles auch in unserer Welt komplexer das Schönste
00:38:28: oder Schönes, wir haben welche Apps, die die Komplexität für uns managend schon 20 Sekunden
00:38:33: funktioniert.
00:38:34: Bestimmt.
00:38:35: Ja, an der Stelle habe ich aber auch nochmal irgendwie einen Gedanke, der jetzt gar nicht
00:38:40: so sehr aus einer empirischen Evidenz, sondern vielleicht eher aus einer anektotischen Evidenz
00:38:44: heraus entsteht.
00:38:45: Das sind ja jetzt sehr innovative Ansätze und du sagst auch Mobilitätshubs, Unternehmen
00:38:49: können Mobilitätshubs werden oder auch integraler Bestandteil einer neuen Mobilitätswelt und
00:38:55: ja, wir sprechen ja hier bei AutoMotiveIT auch immer viel über neue Mobilitätsthemen.
00:38:59: Aber ich habe schon so ein bisschen das Gefühl, in der breiten Diskussion, wenn es um berufliche
00:39:03: Mobilität geht, geht es doch am Ende des Tages immer wieder um den Dienstwagen.
00:39:07: Um das Dienstwagenprivileg ist ja eine heiße Diskussion, vor allem hier auch in Deutschland.
00:39:10: Die deutsche Ampelregierung, die wollte ja da in der Hinsicht ja auch noch was verändern,
00:39:16: aber auch versucht, die Elektrodienstwagen mit den steuerlichen Vorteilen eben auch noch
00:39:21: zu versehen, auch in deutlich höherpreisigen Segmenten.
00:39:23: Ist das ein Thema, was auch in der Breite der Unternehmen mittlerweile angekommen ist
00:39:29: oder gibt es da immer noch, sind das eher noch immer so, ja, so Art Leuchtturmunternehmen,
00:39:34: die sich vielleicht mit diesem Thema beschäftigen oder ist das wirklich eine breite Diskussion?
00:39:38: Habt ihr da vielleicht auch empirische Evidenz an der Stelle?
00:39:42: Also, die empirische Evidenz sagt schon, dass momentan Parkplatz- und Dienstwagen noch
00:39:47: zweiter Hauptbestandteile von Mobilitätsangeboten sind.
00:39:50: Ich denke auch, dass es viele Unternehmen gibt, wie ihr sagt, die für diese innovative
00:39:55: Konzepte vielleicht auch nicht passen.
00:39:56: Und das ist sowieso auch noch ein wichtiges Feindling.
00:39:59: Es ist natürlich superindividuell.
00:40:00: Also jedes Unternehmen, jede Organisation hat sehr individuelle Kultur, Belegschaft, Wünsche,
00:40:07: Wege und da kann man natürlich nicht sagen, alle müssen so machen oder das ist für alle
00:40:11: die richtige Lösung.
00:40:12: Ich glaube, da muss man eben schauen, dass man individuelle Lösungen findet und dass
00:40:15: man einfach schaut, was passt so zu meiner Organisation, was passt zu meinem Unternehmen.
00:40:19: Gleichzeitig ist natürlich aber auch ein Dienstwagen vor allem bei Großunternehmenthemen,
00:40:25: also bei ganz Teilunternehmen, die haben ja häufig auch gar keinen Dienstwagen.
00:40:28: Also das ist ja sowieso etwas, was eher bei Großunternehmenden eine Rolle spielt und
00:40:31: die haben dann wiederum auch eher das Potenzial, vielleicht Innovation voranzutreiben.
00:40:35: Das bringt mich noch zu Einkommen und ich bin ganz froh, dass wir hier im Rahmen des Gesprächs
00:40:41: noch aufkommen.
00:40:42: Als wir vor einem Jahr damit begonnen haben, uns mit dieser Schule zu beschäftigen, da
00:40:47: war ein wichtiger Impuls, ein wichtiger Motivator, die Studie, die wir in dieser Runde der Future
00:40:52: Moffittiller-Bunde im Jahr davor gemacht haben und zwar nach mehr oder so damit privater
00:40:56: Mobilität auseinandergesetzt.
00:40:57: Und bei dieser Schule haben wir 20 Haushalte über mehrere Monate begleitet und da kam
00:41:02: raus, dass die Art und Weise, die ich beruflich unterwegs bin, insbesondere auch mehr ein
00:41:08: Dienstfahrzeug zur Verfügung gestellt wird, auch einen sehr starken Einfluss auf meine
00:41:12: private Mobilität hat.
00:41:13: Also wenn ich ein Dienstwagen zu Hause habe, dann nutze ich auch das Auto viel stärker
00:41:17: für private Fahrten.
00:41:18: Und das war so ein Impuls für uns damals zu sagen, Mensch, wenn wir uns Mobilität
00:41:22: gesamtheitlich angucken, dann sollten wir uns schon mal mit dem Thema Kaufwerk Mobilität
00:41:26: je näher auseinandersetzen, weil das hat auf unterschiedlichen Ebenen Einfluss.
00:41:30: Und das bringt mich zu dem Punkt, dass Unternehmen sehr wichtige Multiplikatoren sind, wenn es
00:41:39: um Impulse zur Veränderung von Mobilitätsverhalten geht.
00:41:43: Also ich habe ja in einem, wie ich sage, größeren Unternehmen gerade angesprochen, in einem
00:41:47: großen Unternehmen habe ich zum Teil zwei, drei, vier, fünf, zehn tausend Mitarbeiter,
00:41:52: die alle von den Maßnahmen und den Regulatorien in dem Unternehmen betroffen sind.
00:41:58: Wenn ich da in diesem einen Unternehmen irgendwas schraube, dann habe ich gleich zehn tausend
00:42:01: Menschen, die davon betroffen sind.
00:42:03: Und deswegen finde ich, sind das wichtige Multiplikatoren und mit dieser Multiplikationsfunktion
00:42:11: geht auch einfach eine große Verantwortung einher.
00:42:13: Also ich glaube, Unternehmen sollten sich bewusst sein, dass die über ihr Mobilitätsangebot,
00:42:18: dass wir zur Verfügung stellen, gesamtgesellschaftlich großen Einfluss auf unser Mobilitätsverhalten
00:42:23: und mit dieser Verantwortung sollten sie sensibel und bedacht umgehen.
00:42:28: Und dann sollte es natürlich aber eben auch aus der Politik entsprechende Regelung geben,
00:42:33: die der Arbeitgeber unterstützen, weil ich denke, das ist auch fast nicht alleine bei
00:42:37: Arbeitgebern liegen sollte.
00:42:38: Ja, jetzt habt ihr, und das ist eigentlich schon fast ein schönes Schlusswort, am Ende
00:42:43: jetzt nochmal die Verantwortung wirklich angesprochen, die man trägt, aber vielleicht
00:42:46: jetzt wirklich noch mal zum Abschluss, weil wir eben auch kurz vor der Veröffentlichung
00:42:52: wirklich der gesamten Studie stehen, wenn ihr beide vielleicht nochmal ein kurzes Fazit
00:42:57: zieht, was ist denn aus eurer Sicht ein sinnvolles Gesamtbild beruflicher Mobilität in der
00:43:03: Zukunft, wenn ihr mal wirklich mal vielleicht auch Handlungsempfehlungen irgendwo nochmal
00:43:08: damit rein nehmt, gedanklich.
00:43:10: Wie sieht für euch einfach ganz kurz und prägnant gesagt ja berufliche Mobilität
00:43:14: der Zukunft aus, Luisa vielleicht startest du?
00:43:17: Ich denke bei mir, ja, würde ich sagen, aus der Studie nehme ich damit, dass ganz wichtiger
00:43:23: Punkt eben Flexibilität ist.
00:43:25: Das heißt, ich glaube, dass Zukunft der Mobilität generell multimodal sein wird.
00:43:30: Das heißt, wir werden auf ganz verschiedene Optionen zurückgreifen im Alltag, vor allem
00:43:34: in den Städten natürlich.
00:43:35: Und da sehe ich, ja, die Chance des Arbeitgeber da eben durch Angebote, ja, ihre Mitarbeitenden
00:43:42: binden, dass sie da Potenziale sehen, eben das als Benefit zu gestalten und dadurch gleich
00:43:47: hatte ich vielleicht eben auch einen Beitrag leisten zur Mobilitätswende.
00:43:50: Philipp, was ist deine Prognose?
00:43:54: Also ich nehme vor allem drei Punkte, mit die mir besonders wichtig sind und die so,
00:43:59: was wir in der Studie herausgekommen sind, dass einer sehr nahe an dem, was Luisa gerade
00:44:03: gesagt hat, ich glaube, wir werden uns von einer einseitigen Mobilität, die sehr PKW-lastig
00:44:09: ist, hoffentlich zu einer multimodaligen Mobilität, bewegen da in dem Zusammenhang,
00:44:14: wie spielt das Mobilitätsbeschämende-Rolli, über das wir eben gesprochen haben.
00:44:17: Ich glaube, hierfür sind Richtlinien in Unternehmen sehr wichtig und dafür spielt wiederum die
00:44:22: Regulatorik, die von dem jeweiligen Staat in dem die Unternehmen sitzen, vorgegeben wird.
00:44:28: Also Regulatorik muss nicht weiterentwickeln, um Multimodalität zu fördern.
00:44:32: Und als letzten Punkt, die Organisation innerhalb eines Unternehmens, also ich glaube, Pascal
00:44:40: hat es vorhin für mich sehr treffend beschrieben, diese Mobilitätswelt, in der wir uns in
00:44:46: derhalb von Unternehmen bewegen, ist in den letzten Jahren komplexer geworden.
00:44:50: Und ich glaube, es braucht in einer Organisation Person, die sich mit dem Thema in Kern auseinandersetzen,
00:44:56: die einen Mandat dafür haben, die auch eine Pflechentfaltung dafür haben, um es zielgerichtet
00:45:01: im Unternehmen managen und auch setzen zu können.
00:45:04: Ja, super spannend.
00:45:06: Dann sagen wir an dieser Stelle ganz, ganz herzlichen Dank, Luisa Philipp, dass ihr heute
00:45:11: bei uns wart, für ein wenig Blick über den Tellerrand, auf der anderen Seite aber natürlich
00:45:15: etwas, was ziemlich sicher jeden unserer Hörerinnen und Hörer beschäftigen wird, weil der Weg
00:45:20: zur Arbeit, wir haben es gesagt, ist wahrscheinlich der Hauptteil, den unsere private Mobilität
00:45:25: überhaupt ausmacht.
00:45:26: Also insofern, ja, ganz, ganz spannendes Thema und ein ganz spannendes Gespräch heute.
00:45:31: Ja, wir werden sehen, was sich jetzt da in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren auch
00:45:35: bei dem Thema natürlich tut.
00:45:36: Was tut sich auch unter vielleicht einer neuen Regierung dann ab Februar oder bzw. natürlich
00:45:42: ein bisschen später wird die Regierung erst zustande kommen, was es da auch vielleicht
00:45:45: für Innovationen gibt oder auch vielleicht Rückschritte.
00:45:47: Da werden wir vielleicht dann auch weiter diskutieren und das können wir natürlich
00:45:50: tun dann auch auf unserer Corporate Mobility Conference dann im Mai.
00:45:53: Da werden wir Diskussion fortsetzen und dann schauen, was hat sich denn jetzt in der Zeit
00:45:56: getan, hat sich was getan, hat sich nichts getan.
00:45:58: Also Diskussion setzen wir gerne fort und ja, vielen Dank euch auch von meiner Seite.
00:46:03: Danke für euch.
00:46:04: Genau, wir verlinken natürlich alles nochmal in den Show-Nords.
00:46:08: 14.
00:46:09: Mai Corporate Mobility Conference für alle, die es mit dem Thema halten, sind da herzlich
00:46:11: eingeladen.
00:46:12: Wir verlinken natürlich aber auch nochmal auf die ersten Studienergebnisse.
00:46:16: Wir werden sicherlich bei Automotive IT auch nochmal über die Studie berichten, wenn
00:46:20: sie im Februar rauskommen.
00:46:22: Also danke euch beiden ganz, ganz herzlich, dass ihr heute da wart und an alle anderen
00:46:25: nicht zugehört haben, sagen wir an dieser Stelle, ciao.
00:46:28: Ciao.
00:46:29: Was mich bewegt.
00:46:34: Ein Podcast von Automotive IT und Automobilproduktion.
00:46:35: Alle Infos zur Folge in den Show-Nords.
00:46:38: Weitere Folgen überall, wo es Podcasts gibt.
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