USA verbieten Auto-Software aus China – ein Vorbote Trumpschen Ausmaßes?
Shownotes
Noch bevor Donald Trump seinen Amtseid sprechen konnte, verdichten sich die Anzeichen, dass die USA die heimische Wirtschaft weiter abriegeln will. Auf den letzten Metern brachte die Biden-Harris-Administration ein Verbot russischer und vor allem chinesischer Autosoftware ab dem Modelljahr 2027 auf den Weg, das einen regelrechten „Protektionismus-Vorgeschmack" auf die Legislaturperiode der Trump-Regierung gegeben hat. Was bedeutet das Verbot für die deutschen OEMs? Und steht uns jetzt unter Trump eine neue Dimension des Handelskriegs bevor? Pascal und Yannick diskutieren in der aktuellen Folge über mögliche Szenarien und sprechen zudem über die Schattenseiten der Strategie der etablierten Autoindustrie, immer stärker auf Partner aus der Tech-Welt zu setzen.
Die Analyse zur Kooperationswilligkeit der OEMs: https://www.automotiveit.eu/strategy/autobauer-und-die-angst-vor-der-bedeutungslosigkeit-id306884-306.html
Mehr zu Pascal und Yannick finden Sie auf LinkedIn: Pascal Nagel: https://www.linkedin.com/in/pascal-nagel/ Yannick Tiedemann: www.linkedin.com/in/yannick-tiedemann
Hinweis: Die im Podcast getätigten Aussagen spiegeln die Privatmeinung der Gesprächspartner wider und entsprechen nicht zwingend den Darstellungen des jeweiligen Arbeitgebers
Transkript anzeigen
00:00:00: Pascal, jetzt ist es soweit. Heute Abend schwört Donald Trump in Washington den Amtszeit und ist neuer und, ja, kann man sagen, alter Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika.
00:00:11: Hast du jetzt schon überlegt, auf welche einsame Insel du jetzt ziehst oder wie viele Aktien du jetzt von Tesla einkaufst oder vielleicht sogar verkaufst?
00:00:20: Ich wüsste zumindest, was ich auf diese einsame Insel mitnehmen durfte, nämlich ein Auto mit chinesischer Software. Das darf ich dann, je nachdem, wozu die Insel gehört natürlich, aber es macht ja gar keinen Sinn, dann auf eine einsame Insel zu ziehen, die irgendwie zum Staatsgebiet der Vereinigten Staaten gehört.
00:00:36: Also, ja, Spaß beiseite, aber das ist natürlich ein einschneidendes Ereignisseulte.
00:00:43: Was mich bewegt, der Automotive Podcast.
00:00:58: Genau, so sieht es aus. Jetzt ist natürlich die Frage, wie sieht jetzt die Wirtschaft, die allgemeine Lage unter der neuen Administration von Donald Trump in Zukunft aus?
00:01:10: Was wird da jetzt auf uns zukommen? Gerade natürlich im Blick auf die Automobilindustrie haben wir ja hier auch im Podcast schon letztes Jahr auch im Zuge der Wahl auch schon mal drüber spekuliert, was da jetzt alles so auf die Branche zukommen könnte.
00:01:23: Aber, und da wollen wir mal so ein bisschen, und du hast es gerade schon mit deinem Statement oder mit deiner Antwort auf meine Frage so ein bisschen angedeutet, nochmal ein bisschen auf die aktuelle Zeit eingehen und eigentlich nicht auf Trump eingehen, sondern in erster Linie auf eine Meldung, die aus der letzten Regierung, auf der letzten Administration sozusagen, noch reingekommen ist in der letzten Woche, hat nämlich auf den letzten Metern die beiden Regierungen noch ein Verbot gegen die
00:01:52: Software und Hardware aus China ausgesprochen bzw. angekündigt. Es gab ein Statement aus dem Weißen Haus, dass die beiden Harris-Regierungen sich dafür einsetzt, dass Automobillieferketten widerstandsfähig sind und sicher vor ausländischen Cyberbedrohungen.
00:02:09: Man hat große Sorge vor der Cyber-Spionage, vor Hackerangriffen, vor allem aus China und Russland und deswegen hat man jetzt ein Verbot auf den Weg gebracht, dass die Autosoftware unter anderem aus China und auch aus Russland ab dem Modelljahr 2027 sozusagen verbannt soll und auch chinesische Hardware für vernetzte Fahrzeuge ab dem Modelljahr 2030 verbannt werden soll.
00:02:37: Das gleiche gilt eben auch für russische Software und Komponenten aus Russland, wobei natürlich der Impact aus China in dem Fall deutlich größer sein wird als der aus Russland.
00:02:50: Also, das ist nochmal sozusagen ein kleiner Vorgeschmack, ein kleiner Protektionismus-Vorgeschmack, den wir da gerade aus der beiden Regierungen noch mitbekommen und der sich vielleicht jetzt mit der neuen Regierung unter Donald Trump auch fortsetzen wird.
00:03:05: Man könnte ja jetzt auch vermuten, dass beiden jetzt nochmal schnell etwas auf den letzten Rückgang, auch mal etwas verändern wollen, in dem Gedanken, dass Trump aus Prinzip alles rückgängig macht, was die beiden Regierungen gemacht hat.
00:03:20: Das heißt, wenn du willst, dass etwas da bleibt, dann musst du am besten nochmal schnell verbieten. Nein, aber man sieht daran natürlich, und das ist ja eine Beobachtung, die man in den letzten Jahrzehnten unter verschiedenen Präsidenten der USA auch machen konnte, amerikanische Politik, vor allem amerikanische Außenpolitik oder auch amerikanische Blick auf Globalisierung ist sich auch unter verschiedenen Präsidenten, egal ob von Republikanern oder von Demokraten, meist sehr, sehr ähnlich.
00:03:48: Also du hast jetzt gerade so ein bisschen angedeutet, da stellt es beiden sozusagen die geistige Frische auch noch ein für eine umgekehrte Psychologie an der Stelle.
00:03:58: Weiß ich jetzt nicht, ob das für mich wahrscheinlich nicht, aber es ist natürlich schon interessant, dass das jetzt in den letzten Zügen dieser Regierung eben noch gekommen ist und jetzt schauen wir mal, was die Trump-Regierung daraus macht aus diesem Verbot.
00:04:15: Das ist ja jetzt noch bis zu diesem Stichtag 2027 und 2030 ist es noch ein bisschen hin, also alles, was jetzt aktuell noch kann weiterhin importiert werden und diese Regelung soll eben erst in zwei Jahren gelten.
00:04:30: So ist ja auch spannend, was davon vielleicht auch von Trump wieder zurückgenommen wird, weil das kann natürlich auch der Fall sein am Ende des Tages.
00:04:38: Aber und das jetzt vielleicht mal, wenn man es jetzt mal als Status quo sieht und das ist der Plan, den wir jetzt vor uns haben, was bedeutet das denn jetzt für die internationale Automobilindustrie, weil wir wissen ja, es geht hierbei nicht nur um chinesische Hersteller, die jetzt vielleicht an dieser Stelle von diesem Art-Protektionismus betroffen sind, sondern vielleicht indirekt auch für deutsche und europäische Hersteller uns zu lieferer ein Problem sein kann.
00:05:07: Denn wir wissen, dass viele der deutschen und europäischen Hersteller und Zulieferer ja durchaus eng verwandelt sind, auch mit chinesischen Unternehmen, mit chinesischen Playern, gerade im Softwarebereich und in neuen technologien, in innovativen Technologien.
00:05:23: Ein Thema, haben wir ja auch schon häufig besprochen, Volkswagen arbeitet eng mit G-Peng, natürlich SA-IC in China zusammen, da haben wir darüber diskutiert im letzten Jahr.
00:05:35: Also, das kann vielleicht indirekt auch die heimische Industrie betreffen und nochmal oben drauf kommen auf die Probleme, die wir ohnehin schon haben.
00:05:44: Es gibt ja auch zwei Richtungen, aus denen man das denken kann. Das eine ist ja die Frage, ob tatsächlich europäische deutsche Hersteller das aktuell das Ziel verfolgen, mit chinesischer Software oder Anteil chinesischer Software global zu expandieren, also dass tatsächliche Modelle überhaupt mit chinesischem Softwareanteil zum Beispiel für den US-Markt überhaupt gedacht wären.
00:06:12: Weil jetzt wissen wir ja, und das haben wir ja auch nochmal zu der Kooperation von Audi und SA-IC auch besprochen, das sind natürlich auch einfach Bemühungen, die sind ja sehr local for local.
00:06:23: Also Audi und SA-IC zum Beispiel haben diese neue Submarke gegründet, um damit auf dem chinesischen Markt bestehen zu können, eben chinesisches Software, ein chinesisches Ökosystem für den chinesischen Markt, für die chinesischen Kunden.
00:06:36: Das damit jetzt in dem ersten Schritt ja nicht mal geplant war oder vermutlich nicht geplant war, wir kennen das die Schubladen nicht in Ingolstadt, aber gar nicht geplant war, davon jetzt Fahrzeuge tatsächlich für den Weltmarkt zu fertigen und zu produzieren, das ist ja irgendwo klar.
00:06:52: Und die andere Frage ist natürlich, was bedeutet denn eigentlich chinesisches Software? Also dürfte jetzt ein in Deutschland gebautes Auto, vielleicht ein Volkswagen-Modell mit, jetzt nehmen wir mal an, Softwareanteilen, die man vielleicht über einen Technologiepartner in China irgendwie entwickelt, die aber irgendwie in Deutschland hergestellt wird und wie auch immer über Carriot vielleicht auch überwacht und organisiert wird,
00:07:19: ist das dann aus US-amerikanischer Sicht trotzdem noch chinesisches Software oder ist es dann deutsche Software, vielleicht mit einem chinesischen, das sind ja so Detailfragen, die man sich dann irgendwo klären muss, was ist denn damit jetzt eigentlich genau gemeint?
00:07:31: Natürlich geht es primär, wird es der amerikanischen Administration darum gehen, vor allem chinesische Produkte, chinesische Kernprodukte, vor allem chinesische Hersteller.
00:07:42: Also viele sagen ja, dass momentan der Protektionismus der USA, was natürlich auch Strafzölle angeht, was jetzt dieses Hardware-Software-Verbot im Bereich Auto angeht, dass das ja schon mehr oder weniger ein de facto Verbot von chinesischen Fahrzeugen auf dem US-Markt gleich kommt.
00:08:01: Das darf damit jetzt aber europäische Modelle, die eventuell chinesischen Software-Expertise irgendwo mit am Bord haben gemeint sind, ist ja eine ganz andere Frage.
00:08:11: Aber unter zweiter Aspekt Janik ist ja aber die andere Frage ist ja, was macht das mit dem globalen Automobilspiel?
00:08:17: Das sind ja auch Dinge denkbar.
00:08:19: Viele chinesische OEMs stehen vor einer weltweiten Expansion, das haben wir jetzt auch schon häufiger diskutiert, die sind sozusagen in den stehenden Startblöchern und machen andere Märkte natürlich irgendwo zu bedienen.
00:08:31: Und da ist ja jetzt die Frage, naja, jetzt nehmen wir vielleicht mal an, der US-Markt bricht für chinesische Autohersteller weg.
00:08:39: Dann kann es natürlich auch sein, dass man sich dann noch stärker auf andere Fahrzeugmärkte konzentriert und dass dann vielleicht sogar die Expansionspläne jetzt vor diesem Hintergrund in Bezug auf Europa, Deutschland vielleicht sogar noch stärker werden oder noch stärker reifen, weil vielleicht noch ein anderer Markt gerade wegbricht, um das natürlich wieder aufzuholen.
00:08:59: Auf der anderen Seite haben chinesische Hersteller auch die Möglichkeit natürlich in den USA zu produzieren.
00:09:04: Das gilt zwar erstmal, habe ich jetzt auch gelesen, das gilt zwar auch für Fahrzeuge, die in den USA von chinesischen Herstellern hergestellt werden, aber jetzt kommt wieder "local for local".
00:09:15: Was hält ein chinesischen Hersteller im Prinzip, jetzt sagen wir erstmal davon ab, zu sagen, okay, dann brauchen wir jetzt einen US-amerikanischen Technologiepartner für ein hier produziertes Fahrzeug, um am Ende auch wieder "local for local" am Ende sozusagen mit amerikanischer Software vielleicht zu fahren.
00:09:31: Also es rüttelt natürlich vieles durcheinander, aber da kann ja auch ganz viel noch passieren.
00:09:38: Dazu kommt natürlich auch, muss man an der Stelle auch noch erwähnen, ist das Donald Trump ja auch gesagt hat, das hat er ja nicht nur Richtung China, sondern auch Richtung Europa, europäische Hersteller, deutsche Hersteller gesagt, dass er offen ist für Hersteller, die in den USA, für den USA-Markt bauen, natürlich offen ist.
00:09:54: Das sein für ihn dann amerikanische Hersteller, hat er mal gesagt.
00:09:58: Genau, genau. Und das ist natürlich dann wieder ein, ja, vielleicht auch ein Momentum für die chinesischen Hersteller zu sagen, was sie ja momentan auch für Europa zum Teil ankenigen.
00:10:07: Wir haben ja die Meldung unter anderem von Gili, dass sie jetzt auch sich darüber austauschen, welcher Standort in Europa als Produktionsstandort zur Verfügung steht oder wo wir produzieren können am Ende des Tages.
00:10:19: Und das Gleiche kann natürlich in den USA auch passieren, aber was du auch sagst, was du sagst, ist auch richtig.
00:10:24: Vielleicht konzentrieren sich die chinesischen Hersteller dann auf andere Märkte, wie zum Beispiel Europa, wo sie ja eh schon jetzt verstärkt hinwollen.
00:10:31: Und vielleicht gibt es da auch wieder eine Verschiebung.
00:10:35: Und einmal noch einen kurzen Punkt, den du auch angesprochen hast, trifft es vielleicht die deutschen Hersteller oder die europäischen Hersteller.
00:10:42: Zulieferung ist gar nicht so stark. Es kann natürlich auch sein, dass es Ausnahmeregelung für europäische Unternehmen gibt.
00:10:49: Also das ist ja noch gar nicht so klar, welche wirklichen, rechtlichen oder legislativen Details da jetzt in diesem Verbot drinstecken.
00:10:58: Das ist ja an der Stelle noch überhaupt nicht klar.
00:11:01: Und wie gesagt, es kann natürlich sein, dass es durch Donald Trump in der Trump-Administration auch dazu einer Umkehr kommt,
00:11:09: oder vielleicht sogar zu einer Verschärfung der Regeln, das wissen wir ja alles in der Stelle gar nicht.
00:11:14: So wie sich Trump bislang geriert, das ist ja alles andere als vorausseebar, was da jetzt auf die Industrie zukommt.
00:11:23: Aber ich finde es schon ein Fingerzeig auf das, worauf wir uns vielleicht im diesem Jahr auch einstellen können,
00:11:29: was die Märkte, was die Bewegungen auf den Märkten anbelangt.
00:11:33: Viele Märkte werden vielleicht restriktiver vorgehen, was den Freihandel, vor allem natürlich, wenn wir jetzt auf unsere,
00:11:40: sage ich jetzt, ein Führungszeichen-Autoindustrie schauen.
00:11:43: Das wird sozusagen noch ein zusätzliches Problem werden für die, ohnehin ja schon sehr stark in der krisiebefindlichen Autoindustrie.
00:11:50: Also da sehen wir irgendwie noch sehr unsicheren und unvoraussehbaren Zeiten vor uns.
00:11:58: Also spannend, was sich da tun wird.
00:12:00: Ja, definitiv. Und ich würde sagen sein aktuelles Präsidentschaftsfoto, der Magschott, der Deutsch.
00:12:06: Also naja, jetzt mal alles Spaß beiseite, aber das macht er ja nicht aus Spaß.
00:12:10: Oder das macht Donald Trump ja auch nicht von ungefähr oder zufällig, weil er verlernt hat, irgendwie noch nett zu grinsen.
00:12:17: Natürlich ist das ein Statement.
00:12:19: Und das ist natürlich ein Statement für seine nächste Amtszeit, wie er auftreten will und wie er vorgehen will.
00:12:26: Und das darf man sicherlich auch irgendwo als eine gewisse Kampfansage schon verstehen.
00:12:32: Nur kleiner sozusagen Hinweis, worauf du dich jetzt beziehst, ist sozusagen das neue offizielle Porträt des US-Präsidenten.
00:12:40: Das zeigt Donald Trump wirklich in einer wahnsinnig bedrohlichen Mimik.
00:12:45: Und ja, da kann man vielleicht schon ein bisschen was draus lesen, was da auf uns zukommen wird.
00:12:51: Aber ich würde ganz gerne mit dir auch noch mal so ein bisschen das Ganze weiter aufziehen und uns noch ein bisschen darüber unterhalten,
00:12:59: wo wir vielleicht auch in den letzten Wochen schon angeknüpft haben, und zwar das Thema Kollaboration mit den neuen Playern aus der Tech-Welt,
00:13:07: worauf sich die Autoindustrie natürlich verstärkt.
00:13:10: Wir haben in letzter Woche drüber gesprochen, unter anderem Nvidia als wichtiger Partner.
00:13:15: Hier haben wir ein US-Unternehmen, wo sich jetzt die Autoimmobilindustrie gerade in Europa auch stark stürzt.
00:13:20: Ist aber die Frage.
00:13:22: Und da haben wir letzte Woche in einer kleinen Analyse bei uns, bei automotiv.it.eu.
00:13:27: Verlinkt man natürlich alles auch in den Shownotes wieder.
00:13:30: Wie gesagt, eine kleine Analyse zusammenfassen, eine Analyse gehabt zu der Frage,
00:13:34: ob jetzt die zunehmende Bereitschaft der Automobilindustrie sich auch mit Tech-Playern zusammen zu tun und zu Partnern,
00:13:42: auch aus China übrigens, natürlich wird in Zukunft auch noch verstärkt kommen,
00:13:46: ob das auch zu einer sehr starken Abhängigkeit am Ende des Tages führt.
00:13:50: Und wir haben oft auch die Frage schon gestellt, werden die Automobilhersteller über kurz oder lang zu reinen Hardware-Lieferanten.
00:13:59: Und da hatten wir zwei Experten, die hier zu Wort gekommen sind in unserem Artikel
00:14:07: und zu meinen von uns schon häufiger zitierten Experten von Gartner, Pedro Pacheco,
00:14:13: der gesagt hat, ja, diese Partnerschaften gerade mit Technologiespielern aus der neuen Softwarewelt,
00:14:21: die helfen zwar Zugang zu unter anderem skalierbaren Plattformlösungen zu erhalten,
00:14:27: aber viele der Probleme und Hindernisse für den Erfolg in Bereichen Elektrifizierung und Software,
00:14:37: die liegen nicht extern, also in Partnerschaften, sondern intern.
00:14:41: Also da sagt er ganz klar, verstärkte Partnerschaften sind nicht unbedingt das Allheilmittel,
00:14:47: um sich auch selbst zu wandeln, sondern es braucht interne Transformation.
00:14:50: Man muss sich intern auch wandeln.
00:14:52: Und über Unternehmenskultur haben wir an der Stelle auch schon häufig gesprochen.
00:14:56: Also finde ich auch an der Stelle ganz spannend, dass zwar der Weg,
00:15:01: die die Industrie jetzt an vielen Stellen eingeschlagen hat, zwar der richtige ist,
00:15:04: aber man muss darf nicht gleichzeitig vergessen, sich natürlich auch intern weiter hinzuwandeln,
00:15:09: um auch diese Expertise, diese Ressourcen eben auch aufzubauen.
00:15:14: Und das fand ich eigentlich ein ganz wichtiger Hinweis jetzt an der Stelle auch von Pacheco.
00:15:19: Ja, ganz spannender Aspekt, den man wirklich nicht vergessen darf.
00:15:23: Und ich würde ihm da absolut zustimmen.
00:15:25: Da geht es um die alte Frage, die man ja diskutieren kann,
00:15:30: rund um auch diese berühmten Speedboats, also um Spin-offs, wo viele große Unternehmen dann natürlich
00:15:36: irgendwie so kleine Innovationseinheiten, Digitaleinheiten irgendwie aufbauen.
00:15:41: Und dann eben um die alte Frage, die in diesem Zusammenhang immer diskutiert wird,
00:15:45: naja, irgendwie muss dann aber natürlich auch ein Know-how-Transfer stattfinden.
00:15:49: Und irgendwie muss natürlich auch das, was ich da gelernt habe, muss auch wieder zurückfließen,
00:15:53: weil einfach nur ein Schnellboot zu haben, indem man dann irgendwie Produkte entwickelt,
00:15:58: die man am Ende dann im Großkonzern dann wieder in die alten angestaubten Strukturen,
00:16:03: sag ich mal überspitzt, dann wieder zurückgibt, das funktioniert meistens nicht.
00:16:07: Und genauso sieht es natürlich auch aus mit solchen Tech-Partnerschaften.
00:16:11: Wenn zwar auf die einen Seite zwar irgendwo technisches Normal-Hauf liest,
00:16:14: aber in einem anderen Unternehmen gar nicht die Strukturen und gar nicht die Kultur,
00:16:19: und das Mindset besteht mit diesem Wissen dann tatsächlich auch etwas anzufangen
00:16:23: und sich selbst nachhaltig damit auch weiterzuentwickeln.
00:16:26: Das ist ja das, was Petropache gemeint.
00:16:28: Du hast ja die Weiterentwicklung nicht, wenn du bei dir selbst dann nichts verändern musst.
00:16:32: Und dann hast du in den Moment mal mit einem Partner gut etwas machen können
00:16:36: und hast vielleicht auch ein Projekt erfolgreich zu Ende geführt
00:16:38: und hast vielleicht auch, jetzt sagen wir mal Volkswagen Rivieren,
00:16:41: dann hast du vielleicht auch ein Fahrzeug auf eine andere Basis stellen können
00:16:43: und hast vielleicht die Softwarebasis nutzen können.
00:16:45: Wenn damit aber langfristig aber kein Wissen aufgebaut wird
00:16:48: und keine Veränderung stattfindet bei Volkswagen,
00:16:51: dann hat Volkswagen langfristig von dieser Partnerschaft nicht viel gehabt.
00:16:54: Und ich glaube, das ist ein bisschen der Punkt, den er meint,
00:16:57: den ich ganz gut nachvollziehen kann.
00:16:59: Die Gefahr besteht natürlich auch deswegen,
00:17:01: weil natürlich viele Unternehmen jetzt ihr Heil in Partnerschaften suchen,
00:17:05: um eben eine Geschwindigkeit zu erreichen,
00:17:08: um Produkte schneller an den Markt zu bringen
00:17:11: und mit Unterstützung aus der Technologiewelt,
00:17:16: aber vielleicht diese Geschwindigkeit zwar für den Moment aufnehmen können,
00:17:21: aber nicht sozusagen wiederholen können
00:17:23: und nicht sozusagen aus eigener Kraft eben diese Geschwindigkeit auch halten zu können.
00:17:27: Also, dass man jetzt nicht kurzfristig einen Boost holt
00:17:30: und vielleicht mit ein, zwei Partnern irgendwas auf den Markt bringt,
00:17:33: ist vielleicht gut, aber das sozusagen als langfristiges Modell auch zu etablieren,
00:17:36: dafür braucht es eben, und das ist so ein bisschen die Quintessenz,
00:17:39: die auch Pacheco sagt, ist eben da auch intern zu transformieren.
00:17:43: Dafür braucht es auch natürlich die richtige Führung,
00:17:46: Leadership hat er nochmal angesprochen, ist dafür sehr wichtig
00:17:50: und einen Punkt an der Stelle finde ich auch noch ganz spannend,
00:17:53: den hat uns Fabian Brandt von Oliver Wyman gesagt,
00:17:56: ist, dass die Tech-Unternehmen, mit denen die Automobilindustrie momentan
00:18:00: verstärkt Partnerschaften eingeht, wie zum Beispiel NVIDIA,
00:18:03: die erzählen teilweise nur 10% ihres Umsatzes mit der Automobilindustrie
00:18:08: und sind viel diversifiziert da aufgestellt, was ihr Produktportfolio anbelangt.
00:18:13: Das heißt, es ist nicht so diese klassischen, vertikalen Partnerschaften,
00:18:18: die man mit der klassischen deutschen oder europäischen Zulieferlandschaft
00:18:22: schon lange aufgebaut hat, wo der kunde König ist,
00:18:26: in dem Fall die Automobilindustrie, haben wir an dieser Stelle auch schon
00:18:29: über diese Hierarchien, die sich da über die Jahrzehnte ausgebildet haben,
00:18:33: gesprochen, das ist eben in dieser neuen Welt, in dieser Softwarewelt eben nicht mehr,
00:18:37: das ist deutlich horizontaler, wo die Partner deutlich gleichberechtig da oder sogar umgekehrt,
00:18:42: dass die Tech-Unternehmen die größere Markenmach haben
00:18:46: und vielleicht auch eher der Bestümer in solchen Projekten sind.
00:18:50: Und das ist für die Autoindustrie natürlich auch ein Schiff,
00:18:54: der auch erstmal zu händeln ist oder mit dem man erstmal umgehen muss
00:18:58: und eine neue Herausforderung eben darstellt.
00:19:01: Und Fabian Brandsagt auch so pointiert, es droht eine Gefahr,
00:19:05: und zwar, dass die OEMs zum Ja Foxconn der Autoindustrie werden,
00:19:09: also nur Hardware-Lieferant ohne Kontrolle über die Intellektivelle Wertschöpfung
00:19:14: und das ist natürlich auch eine große Gefahr, die dabei besteht,
00:19:19: weil man sich mit in dieser neuen Hierarchie vielleicht nicht zurechtfindet
00:19:24: und eben an den zukünftigen Wertschöpfungen nicht mehr so teilhaben wird,
00:19:29: wie es vielleicht früher der Fall war.
00:19:32: Ja, also die Befürchtungen muss man teilen
00:19:36: und wie wir es gerade gesagt haben, man hat es im Prinzip in der eigenen Hand,
00:19:41: wenn man bei den Partnerschaften die wichtig sind,
00:19:44: es soll ja gar nicht jetzt jeder Eindruck entstehen,
00:19:46: dass wir irgendwie in Kooperationen und Partnerschaften in der Branche nicht für wichtig halten.
00:19:51: Nein, dann würden wir uns ja auch widersprechen zur letzten Woche.
00:19:54: Eben, eben, da würden wir uns widersprechen
00:19:55: und ich würde ja sagen, das ist eigentlich einer der entscheidenden Erfolgsfaktoren ist.
00:19:59: Aber und das ist eben jetzt der entscheidende Faktor,
00:20:01: wenn wir jetzt mal ein Fazit sozusagen darunter ziehen,
00:20:03: ist, die sind wichtig, aber man muss sich eben auch selbst,
00:20:08: weil die, die dann auf gewisses Know-How angewiesen sind,
00:20:11: mit und innerhalb dieser Partnerschaften auch selbst transformieren dürfen,
00:20:16: den Aufbau des eigenen Know-Hows nicht vergessen.
00:20:19: Partnerschaften sind natürlich häufig auch da,
00:20:21: um die berühmte Geschwindigkeit aufzunehmen,
00:20:24: um schnell ein Problem zu lösen,
00:20:26: weil ich schnell gar nicht Kapazitäten aufbauen kann in einem Bereich,
00:20:30: aber dieses Kapazitäten aufbauen,
00:20:32: das darf man dann innerhalb dessen einfach auch nicht vergessen.
00:20:35: Genau, so sieht es aus.
00:20:38: Und das sind eine unsichere Weltlage,
00:20:41: die sich ja auch nicht, wahrscheinlich auch in diesem Jahr 2025,
00:20:46: nicht unbedingt verbessern wird oder stabilisieren wird.
00:20:49: Da wird noch einiges auf uns zukommen.
00:20:51: Wir, Pascal, schauen auch auf diese Woche, sozusagen die erste Woche,
00:20:54: unter dem neuen US-Präsident Donald Trump.
00:20:57: Ich bin gespannt.
00:20:58: Mal sehen, was da schon für uns auf uns wartet.
00:21:01: Schauen wir mal, was da jetzt kommt.
00:21:03: Ja, Pascal, dann an der Stelle danke ich dir für diesen kleinen Blick,
00:21:07: erst mal in die USA und natürlich dann auch auf unsere Industrie,
00:21:11: in dem Kontext.
00:21:13: Und wir harren der Dinge, die da kommen, denke ich mal, oder?
00:21:16: So sieht es aus.
00:21:17: Und dann hören wir uns in der kommenden Woche wieder.
00:21:19: Bis dann, ciao!
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