Lina Eddisi: Ins kalte Wasser!

Shownotes

„Scheinbar stehe ich nicht so auf Sicherheit", sagt Lina Eddisi im Gespräch mit Pascal und Yannick und muss lachen. Denn meist in ihrer Karriere hat sie sich für eine Veränderung im Job entschieden, ohne eine neue Stelle in Aussicht zu haben. Dazu outet sie sich als großer Fan davon, ins kalte Wasser geschmissen zu werden. „Ich erwarte das sogar von meinen Führungskräften", sagt sie. Dieser Mut hat sich unzweifelhaft ausgezahlt. Nach Stationen bei Elektrobit, Continental und zuletzt Vitesco ist sie nun nach der Übernahme des Antriebsspezialisten durch Schaeffler beim Zulieferer für die KI-Innovationen verantwortlich. Im Podcast spricht sie über ihre frühe Liebe zur Kunst, wie es sie letztlich in die Automobilindustrie verschlagen hat, welches Team sie bereits mit 18 geführt hat und stellt die Frage, wer eigentlich in der Industrie, aber auch in der Gesellschaft die Verantwortung für künstliche Intelligenz trägt.

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Mehr zu Pascal und Yannick finden Sie auf LinkedIn: Pascal Nagel: https://www.linkedin.com/in/pascal-nagel/ Yannick Tiedemann: www.linkedin.com/in/yannick-tiedemann

Hinweis: Die im Podcast getätigten Aussagen spiegeln die Privatmeinung der Gesprächspartner wider und entsprechen nicht zwingend den Darstellungen des jeweiligen Arbeitgebers

Transkript anzeigen

00:00:00: Eine neue Woche, eine neue Folge "Was mich bewegt" und heute, Janik, freuen wir uns mal wieder,

00:00:19: einen Gast bei uns im Podcast zu haben. Ja, richtig Pascal, wir begrüßen hier gleich eine Frau,

00:00:23: die wieder einmal einen interessanten Karriereweg vorzuweisen hat von der PR- und Kommunikationsseite,

00:00:29: ja in der Konsumerwelt, rüber in die Tech-Welt großer Industrieunternehmen natürlich auch in

00:00:34: die Autoindustrie und in einem davon ist sie heute verantwortlich für die strategischen Leitlinien in

00:00:40: Sachen Digitalisierung und KI und darüber wollen wir natürlich gleich mit ihr sprechen. Ja, du sagst

00:00:45: es so sieht es aus und ja, neudeutsch würde man jetzt sagen "without further ado". Wir wollen

00:00:50: natürlich hier nicht zu lange auch alle unsere Hörerinnen und Hörer hier auf die Folter spannen.

00:00:55: Ich darf an dieser Stelle also ganz herzlich die frisch gebackene Vice President Digital

00:00:59: and AI Innovation bei Schäffler begrüßen, Lina Edisi, hallo Lina, schön, dass du da bist. Lina,

00:01:06: wir starten unseren Podcast immer an unsere Gäste mit der gleichen Frage sozusagen mit dem

00:01:13: blank des jeweiligen Namen natürlich. Wer ist eigentlich Lina Edisi? Lina, also so ein paar Fakten,

00:01:20: ich bin Ender 30, ich bin gebürtige Münchnerin, die seit einigen Jahren freiwillig in Berlin lädt,

00:01:27: das muss man immer dazu sagen, da wandern sich nicht mehr die

00:01:48: Macht und so albern es tatsächlich wie die Edisi-Familien. Gleich ein bisschen was Regenwanderes

00:01:56: für euch, ich bin Strategen durch und durch, ich habe das studiert und mache das zumindest

00:02:03: in der Automobilindustrie jetzt seit über 10 Jahren und wenn ich dann den Laptopabands ausmache,

00:02:09: dann bin ich es irgendwie immer noch, also das zeichne ich aus. Wer heißt Lina Edisi?

00:02:16: Gute Frage, fragt mich so mit 80 nochmal. Wird mich als kreative Kaote bezeichnen,

00:02:25: wenn es den Raum gerade dafür gibt, ist sehr viel, bin gerne für mich, wenn jemand der in der

00:02:34: Früh Yoga macht und ans Zumbochsen geht. Manche einer findet es immer ganz witzig,

00:02:43: in mir auch eine sehr männliche Ader manchmal zu sehen. Ich habe meinen Steak gerne blutig,

00:02:49: ich brauche mal gerne eine Zigarre, ich fahre Autos unglaublich schnell, das macht mich

00:02:56: wahrscheinlich auch ein bisschen aus. Danke dir erstmal für die Antwort, ich muss mal sagen,

00:03:03: ich liebe diese Frage, weil die jeder immer ein bisschen anders beantwortet. Es gibt so ein bisschen

00:03:09: zwei Lager und du hast beide gerade sehr gut miteinander verbunden. Es gibt nämlich die einen,

00:03:14: die die Frage immer sehr stark sozusagen auf den eigenen Karriereweg und auf die eigene Position,

00:03:20: also sehr so auf den CV beziehen. Ja, ich bin XY und ich mache in diesem Unternehmen Folgendes und

00:03:26: das ist mein Job. Und es gibt dann so ein bisschen diejenigen, die sehr schnell sozusagen oder sehr

00:03:30: früh dann eigentlich direkt anfangen zu überlegen, was sie selbst eigentlich auszeichnet und definiert.

00:03:34: Und beides hast du gerade sehr schön so miteinander verbunden, was eigentlich Lina auszeichnet und

00:03:41: gleichzeitig natürlich auch was so ein bisschen dein Karriereweg auszeichnet. Und genau das wollen

00:03:47: wir ja heute so ein bisschen besprechen und so ein bisschen rausfinden und so ein bisschen tiefer

00:03:52: in das einsteigen, was du uns gerade schon kurz in ein paar Sätzen gesagt hast. Und ja, wir starten

00:03:58: natürlich ja so ein bisschen immer dann doch natürlich beim beruflichen Werdegang und der

00:04:05: fängt jetzt für mich so ein bisschen gedanklich eigentlich vorne beim Studium an. Du hast ja

00:04:10: auch Strategie, du hast gesagt, du bist Strategien durch und durch, du hast Strategy and Information

00:04:13: studiert in Augsburg und da würde mich natürlich mal interessieren, weil wenn man jetzt mal so ein

00:04:19: Gesamtbild zeichnet und das versuchen wir jetzt ja auch gleich in dieser Folge so ein bisschen,

00:04:23: welche Karriere Schritte wann kamen, wo sie kamen, wohin sie ging, dann ist es natürlich immer

00:04:27: spannend zu sehen, dass man sich doch manchmal vielleicht in Richtung entwickelt, die man auf

00:04:33: dem allerersten Blick vielleicht von so einem Studium zum Beispiel oder von so einem Berufsstart

00:04:37: manchmal noch gar nicht so richtig ablesen kann. Manchmal ist es aber vielleicht auch sehr,

00:04:40: sehr stringent und man findet vielleicht später erst so ein bisschen den roten Faden. Aber mal,

00:04:44: mal vorne angefangen, ich habe gesagt, was Strategien, Information studiert. Wie kamst du dazu,

00:04:49: mit welcher Idee bist du sozusagen in dieses Studium gestartet? Ich habe ja in Bayern mein

00:04:57: Album gemacht in München und zumindest damals war es noch so, dass du zwei sogenannte Leistungskurse

00:05:03: auszupen musstest, die einfach etwas Gewichtete in deine Albinote am einfachsten sind. Aber

00:05:10: wir sind glaube ich ziemlich gleich alt, glaube ich. Wir haben auch noch Leistungskurse gehabt.

00:05:15: Auch in Bayern? Nein, leider nicht bayerisches Abitur, nur dem halb so viel Werten Abitur in Niedersachsen.

00:05:23: Das hast du jetzt so gesagt. Und es war bei mir Mathe und Kunst und deswegen wollte ich eigentlich

00:05:32: danach Mathe oder Kunst studieren und dann auch angenommen an der Kunstakademie in München.

00:05:38: Und dann gab es aber ein, zwei fundierte Klunde, wieso ich am endes Tages tatsächlich doch nicht

00:05:43: konstudiert habe. Dann stand ich da, während alle meine Freunde irgendwie um mich herum zum

00:05:48: Rüstenmasse machen, dachte ich verdammt, ich wollte eigentlich mal konstudieren und dringend

00:05:53: Kunstgeschichte. Was mache ich denn jetzt? Und vielleicht könnt ihr euch noch an den Satz erinnern,

00:05:59: wer nichts wird, wird wird oder betriebswert? Ja, definitiv. Und damals war es in München schon

00:06:06: so, dass es da gerade erst zu dieser Umstellung kam, dass du eigentlich nur noch einen Bachelor-Abschluss

00:06:14: und danach hast du natürlich bei erst mal Bachelor machen kannst und in Augsburg gab es aber noch

00:06:19: den guten alten Nipplung-Studiengang. Und so bin ich dann immer jeden Tag nach, nicht jeden Tag,

00:06:26: unter uns oft nach Augsburg gependelt und hab da dann meine Nipplung gemacht in BWL, wenn man

00:06:34: so möchte, aber mit einem starken Fokus auf und hast es gesagt, eine informationsorientierte

00:06:39: Strategie. Was nichts anderes heißt, als dass du jegliche Methoden kennengelernt hast oder

00:06:45: studiert hast, die du, wie du Strategien entwickelst, Technologie unternehmen. Und so hat sich das

00:06:53: danach tatsächlich komplett bei mir durchgezogen. Die Kunst hat mich näher losgelassen, bis heute

00:06:59: nicht. Ich schreibe Gedichte fast jeden Tag. Ich mal, ich lerne gerade so ein bisschen zu Töpfahren

00:07:07: und solche Dinge. Das lässt mich nicht los. Ich habe einen Kinderbuch illustriert und geschrieben.

00:07:11: Ich habe während des Studiums, manchmal bei Sotheby's oder dem Dorotheon, das ist ein Kunst-Optionshäuser,

00:07:18: Sotheby's ist relativ groß und international. Dorotheum ist eher Fokusdach. Und so habe ich mich,

00:07:27: ehrlich gesagt, im Studium ein bisschen ausgetugt, was ich damit mein als ich habe die Zeit genutzt,

00:07:32: jegliche Werkstudentenpositionen und Praktika zu machen in Bereichen, die ich dachte, die mich

00:07:38: interessieren konnten. Bei Siemens in der Finanzabteilung, mit der Mahlzeit, um 11.30 Uhr, also diese Kultur

00:07:45: auch mal kennengelernt. Dann war ich bei Walt Disney, habe da Parallel meiner Diplomarbeit

00:07:50: geschrieben, eher so in dem Erdministern, ich glaube, Strategic Cooperation oder so was,

00:07:58: im Prinzip Kooperationsmarketing. Das heißt, immer wenn Walt Disney gerade neuen Filme rausgebracht

00:08:04: hat und promoten wollte, haben wir sich noch mal einen strategischen Partner gewohnt, wie Lufthansa

00:08:08: zum Beispiel, oder Mercedes-Benz und dann haben die zusammen ganz coole Dinge gehabt, die Filme besser

00:08:16: zum promoten. Genau, und so habe ich mein Studium eigentlich genutzt, um mich auszutuben, Dinge,

00:08:22: die ich gerade lerne, auch praktisch zu verstehen, Kulturen der unterschiedlichen Firmen zu verstehen,

00:08:28: auch der unterschiedlichen Größen, wie dicken deutsche Konzerne, wie dicken amerikanische Konzerne,

00:08:33: wie dicken startups, wie wie. Und dann möchte ich fast meinen, wusst ich danach, was ich will.

00:08:39: Das ist ja ganz spannend auch, wenn wir noch mal den Schritt zurückgehen, Leistungskurs,

00:08:44: Mathe und Kunst. Das ist ja für mich erstmal, würde ich erstmal sagen, eine ungewöhnliche

00:08:48: Mischung. Und du sagst aber auch, Kunst spielt jetzt auch in deinem Alltag oder in deinem Leben auch

00:08:52: eine große Rolle. Ist das für dich etwas, von du jetzt auch in deinen aktuellen Aufgaben dann

00:08:57: auch profitierst? Oder ist es für dich eher eine Art Freizeitausgleich oder kann man davon auch

00:09:02: vielleicht im Arbeitsalltag tatsächlich profitieren, wenn man so eine Vorliebe oder so eine Richtung

00:09:09: schon sehr früh auch gegangen ist, also in diese Kunstrichtung, in jeglicher Form, die du dir gerade

00:09:13: beschrieben hast? Auf jeden Fall. Ich möchte meinen, dass meine Folien, meine Präsentationen

00:09:18: tendenziell schön als hässlich sind. Ich glaube, dass ich alle Farben des Lebens liebe. Das macht

00:09:31: mich glaube ich auch persönlich aus und aber auch in der Arbeit, also Stechwatchdiversität.

00:09:37: Und sonst ist es primär ein Ausgleich. Also vor allem, was ich vorhin meinte mit den

00:09:44: Gedichten, das ist so ein eher emotionaler Ausgleich, sich abends oder in der Früh nicht mal

00:09:49: hinsetzen, was ich mache oder was drunterscheinbar. Und ich glaube, wenn man diese Ader hat,

00:09:57: ist es immer ein bisschen komisch, was ich selber zu sagen, aber du tigst relativ kreativ und

00:10:04: versuchst im Prinzip immer alles aus unterschiedlichster Ecke zu betrachten.

00:10:10: Ja, kann ich mir gut vorstellen. Ich möchte mal nochmal auf einen Satz raus, den du gerade eben

00:10:16: vorher gesagt hast, nämlich dann wusste ich, was ich will. Was war das denn?

00:10:21: Strategie. Strategie Endem-Tech unternehmen und so war es ja dann auch.

00:10:29: So war es ja dann auch. Dann leg mal los. Das war ja im Prinzip, wenn wir mal versuchen,

00:10:36: so ein bisschen einzuordnen, was du gerade gesagt hast bei Walt Disney, war ja im Prinzip

00:10:41: so während der Diplomarbeit oder da hast du deine Diplomarbeit geschrieben und dein

00:10:45: Berufseinstieg so richtig war dann bei Electrobit, oder?

00:10:48: Um fair zu sein, es gab noch ein Start-up davor, was gar nicht mal so unwichtig war für mich

00:10:56: zumindest. Ich glaube, das findet ihr auf LinkedIn nicht. Also die Recherche, viel eventuell

00:11:02: ein bisschen schwer bei mir, weil ich dann nicht alles öffentlich mache.

00:11:05: Ich bin immer heute miteinander.

00:11:08: Also das war noch mal davor. Und dann standen wir kurz vor dem Exit und damals habe ich

00:11:12: einen Anruf bekommen von einem ehemaligen Kollegen, der meinte, Lina, ich bin der Executive

00:11:22: Assistant von COO. Ich würde ganz gerne innerhalb von Electrobit eine neue Rolle annehmen und

00:11:27: suche gerade nach einer Nachfolge. Ich dachte da an sich. Das war dann ganz witzig. Ich

00:11:32: habe den meinen Lebenslauf geschickt und der COO hat sich den angeguckt und hat gesagt,

00:11:37: ich stinke nach Strategie. Was will die bei Operations? Und war dann aber trotzdem zum

00:11:42: Glück, hat der irgendwas in dem Lebenslauf gesehen, wo er dann dachte, na ja, dann schädle

00:11:48: ich das mal weiter an den CEO oder an denjenigen, der heute gerade die Fische, die verantwortlich

00:11:54: ist. So bin ich tatsächlich reingekommen. Es gab da gar nicht so eine offizielle, große

00:11:59: Strategiateilung, die damals dann mehr oder weniger gemeinsam aufgebaut.

00:12:04: Electrobit ist ja heute ein Unternehmen, das ist eine sehr entscheidende oder wichtige

00:12:09: Rolle Spiel, wenn wir so ein bisschen an das Thema Software, Software Defined Car denken.

00:12:13: Electrobit ist natürlich eine wichtige Instanz natürlich auch, wie viele andere auch in

00:12:19: dem Bereich. Was wir uns natürlich auch mal fragen und was ich auch mal sehr interessant

00:12:23: finde, ist, wie erschien einem damals eigentlich die Industrie oder wenn man sozusagen auch

00:12:28: sein Berufsstaat da hat, wenn man sagen, du bist 2014 dazu gestoßen und das war ja

00:12:34: auch in der Automobilindustrie wieder auch eine interessante Phase. Wir haben eine viele

00:12:37: Skandal. Das haben wir hier mit vielen auch schon besprochen, wie das immer so, wie die

00:12:42: Wahrnehmung auch der Automobilindustrie damals war vor zehn Jahren tatsächlich, die sich

00:12:46: ja jetzt auch gewandelt hat in diesen zehn Jahren und wir begleiten ja jetzt die Autoindustrie

00:12:49: in dieser Phase auch schon sehr intensiv mit. Wir haben auch 2014 sozusagen unseren Start

00:12:55: gehabt in der Industrie. Aber wie war es denn für dich oder wie kamen dir die Industrie

00:13:00: damals vor? Weil du ja auch den natürlichen strategischen Blick drauf werfen solltest.

00:13:05: Was war so dein Eindruck damals von der Industrie? Wie hat der sich vielleicht auch geändert

00:13:11: in der Zeit, in der du jetzt bei den anderen Unternehmen warst? Also was ich damals noch

00:13:16: spannend fand, ist, die ungewöhnlich ein Software-Geschäftsmodell in der Automobilindustrie angesehen wurde.

00:13:26: Deswegen wurde im Übrigen Electrobit ja später auch von der Kontinanteil gekauft. Also Electrobit

00:13:32: verstand Software und verstand, wie man ein Price Deck aufsetzen kann. So habe ich die

00:13:40: Industrie dann auch einmal dabei genommen. Also stark auf Hardware-Focus oder fokussiert

00:13:46: und Software war irgendwie so ein nice Giveaway irgendwie unterhalb. Und deswegen musste

00:13:53: ich gerade auch immer das in Sponsoren von 2014 gesprochen hast und Strategie damals.

00:14:00: Ich kann mich noch in die ganzen Folien erinnern, die ich irgendwie geschrieben habe. 2025

00:14:07: wird es fliegende Autos geben und alles wird autonom sein. Und hier we are.

00:14:14: Ja, ein bisschen Zeit haben wir ja noch, aber fairerweise nicht mehr so viel.

00:14:20: Genau. Und obwohl diese visionären Ideen immer noch da sind und wir alle ja auch da

00:14:28: in unseren Arbeiten, so merkt man, dass es dann doch ein paar mehr Herausforderungen

00:14:32: gab, die man vielleicht in dem Moment nicht gesehen hat.

00:14:35: Ja, das ist ja auch interessant, weil wir auch in unserem Podcast, den wir regelmäßig

00:14:39: ermachen, wo wir so ein bisschen die aktuellen Themen besprechen, die Trends und Diskussionen

00:14:44: in der Branche natürlich aufgreifen, auch viel drüber sprechen, dass wir natürlich

00:14:48: auch, wenn wir zurückschauen, zehn Jahre zurück und da auch gesehen haben, wie viele

00:14:53: Visionen damals formuliert wurden. Gerade wenn man uns auf, du hast es gesagt, Flugtaxi,

00:14:56: klar, ein Aspekt davon, aber grundsätzlich natürlich auch autonomes Fahren, wie das

00:15:01: in zehn Jahren sein wird, was wir für Geldhüpfe dann anknacksen oder angreifen können und

00:15:08: in welcher Mobilitätswelt wir uns dann eigentlich befinden.

00:15:13: Das war schon, also da, wenn man den Realitätscheck und den Realitätsabgleich mal macht, dann

00:15:17: ist das schon spannend zu sehen, wie viel davon nicht eingetreten ist.

00:15:20: Ich meine, wir wissen auch, was in den letzten zehn Jahren alles passiert ist.

00:15:23: Ich habe eben gesagt, dieses Skandal ging es natürlich los, da ging es natürlich sehr

00:15:26: stark um das Thema Diesel oder Antriebe natürlich, aber auch um das Thema Unternehmenskultur,

00:15:33: was sich dann ja im Zuge dieses Skandals natürlich auch verändern musste und sollte.

00:15:38: Da ist natürlich auch mal so eine Frage und die würde ich dir auch gleich noch mal ein

00:15:40: bisschen stellen wollen. Was hat sich da vielleicht auch wirklich getan in den letzten zehn Jahren?

00:15:45: Ich meine, das Thema Kultur ist für dich ja auch, Unternehmenskultur ist ja für dich

00:15:48: auch ein sehr wichtiges Thema, da kommen wir ja auch gleich noch zu.

00:15:52: Aber dieser Realitätscheck, der fällt glaube ich nicht so rosig aus wie die Visionen, die

00:15:57: damals gezeichnet wurden.

00:15:59: Richtig, aber dafür sind Visionen vielleicht auch dann.

00:16:04: Also damals, die Diplomarbeit, die ich geschrieben habe, hatte die im Titel Visionäre Unternehmen

00:16:10: und ihre MNA Aktivitäten.

00:16:12: Und deswegen auch der Walt Disney oder gemeinsam mit Walt Disney.

00:16:15: Weil Mr. Walt Disney ist ja Visionär war, mit den Leuten auch hartig und erfolgreiche

00:16:24: MNA-Projekte hatten.

00:16:26: Also Pixar, Lucasfilm, Star Wars etc.

00:16:29: Das sind alles viele in detailweise oder komplett von Walt Disney aufgekauft worden sind.

00:16:35: Und was ich damals auch gelernt habe durch diese Arbeit, dass Visionen sind, manchmal auch

00:16:42: dafür da nicht erreicht zu werden.

00:16:44: Und Visionen sollten uns diese Traumwelt auch ermöglichen.

00:16:50: Also, dass sie versucht zu sagen, es ist okay, dass wir die nicht immer erreichen.

00:16:55: Aber sie sollten den Zweck erfüllen, uns zu motivieren, am Montag in der Föhnier Arbeit

00:17:01: zu gehen und auf die Mission zu sein.

00:17:03: Also auch den Wandel am Ende des Tages auch zu treiben, dafür braucht man auch ein Zielbild.

00:17:07: Also das sozusagen in die Lehre zu sich zu transformieren, macht natürlich keinen Sinn.

00:17:11: Und da gab es ja viele Ansätze, das auch zu tun.

00:17:15: Aber natürlich hatten wir ja die verschiedenen Krisen der letzten Jahre Corona natürlich

00:17:19: zu förderst.

00:17:20: Und jetzt, was wir mit den geopolitischen Problem momentan haben, dass natürlich das

00:17:23: auf das Visionszielbild dann natürlich nicht unbedingt einzahlt und dann das nach hinten

00:17:30: sich verschiebt ist ja irgendwie dann auch klar.

00:17:32: Aber finde ich eigentlich einen schönen Ansatz, dass man sozusagen die Vision auch braucht,

00:17:36: um eben auch diese Transformation zu triggern und auch wirklich anzuschieben und auch eine

00:17:40: Idee davon zu haben, wo es aber eines Tages dann auch hingeht, also dass die Leute sich

00:17:44: daran auch orientieren können.

00:17:45: Ja.

00:17:46: Aber ich finde jetzt eine Sache super spannend, Lina, weil du hast gerade gesagt, was der

00:17:49: Titel denn an Diplomarbeit war und es ist ja auch dieser Aspekt M&A, ist ja auch was,

00:17:55: was in deiner Rolle dann bei Elektrobit ja auch mit in deiner Jobdescription dazugehört

00:18:00: hat.

00:18:01: Da würde mich jetzt einfach mal ganz persönlich so deine Perspektive interessieren.

00:18:04: Wie wichtig ist es denn dieses Thema Visionäre, Strategie und M&A eigentlich gemeinsam zu denken?

00:18:12: Weil was wir nämlich gesehen haben oder wenn ich so ein bisschen mal so zurückdenke an

00:18:15: die letzten Jahre, war nämlich die Automobilindustrie eigentlich eine, die sehr stark darauf

00:18:21: gesetzt hat, diese Vision dann irgendwo auch weitestgehend alleine umsetzen zu wollen und

00:18:25: aus sich heraus umsetzen zu wollen.

00:18:27: Und das Thema autonomes Fahren aus sich heraus entwickeln zu wollen.

00:18:30: Dieses Thema M&A gar nicht so eine unglaublich große Rolle gespielt hat.

00:18:36: Heute vielleicht wieder eher, habe ich den Eindruck.

00:18:38: Aber gerade wo wir jetzt sagen, wir machen ein bisschen den Realitätscheck, ist das

00:18:43: vielleicht sogar ein Aspekt, der dabei ein bisschen gefehlt hat.

00:18:45: Jetzt mal wirklich aus deiner fachlichen Perspektive heraus, dass du dich wirklich mit Strategie

00:18:49: und M&A sozusagen beides auseinandergesetzt hast, ganz viel in deiner Karriere.

00:18:53: Genau.

00:18:54: Um es nur ganz kurz zu definieren, M&A kann ja einen rein finanziellen Aspekt betrachten

00:19:00: oder einen strategischen.

00:19:01: Und damals, du hast es ja gerade gesagt, habe ich eine Strategie und M&A gemacht, also war

00:19:05: das eher die strategische Perspektive.

00:19:07: Und im Prinzip hast du dir angeguckt, na ja, Zielbild, wo möchte man denn hin, vielleicht

00:19:13: auch teilweise mittelfristig, also weg von der Vision hinzu, wo wollen wir denn dann 1,

00:19:18: 2, 3 Jahren hin?

00:19:19: Und was schaffen wir alleine und wo braucht es vielleicht, wo schaffen wir das nicht

00:19:24: generisch, also wo schaffen wir es nicht generisch, Leute aufzubauen oder Fähigkeiten aufzubauen.

00:19:28: Und deshalb ist es dann teilweise mehr Sinn macht, sich mit anderen Unternehmen zusammen

00:19:33: zu tun und/oder zu kaufen.

00:19:34: Von Fakt ElectroBoot wurde dann aufgekauft.

00:19:39: Aber bevor ich jetzt die Tour mache, bleibe ich ganz kurz bei deiner Frage.

00:19:46: Was damals bei der, bei der, die Plumarbeit rausgekommen ist, ist, dass visionäre Unternehmen

00:19:55: erfolgreicher sind bei M&A-Aktivitäten.

00:19:58: Also sehr viele M&A-Aktivitäten scheitern.

00:20:01: Vor allem in diesem sogenannten PMI Post-Marger Integration Prozess.

00:20:06: Als du kaufst an einen Konzern, denkst irgendwie, du hast eine gute due diligence gemacht,

00:20:11: alles passt und dann passt es halt doch nicht.

00:20:14: Und häufig passt es nicht, weil die Synergieeffekte, die man sich eingebildet hat, davor doch

00:20:20: nicht so kommen oder die Unternehmenskulturen sind so unterschiedlich, dass da irgendwie

00:20:26: zu Schwierigkeiten kommen sollte.

00:20:28: Das Talente gehen, die eigentlich sehr, sehr wichtig sind fürs Kerngeschäft.

00:20:31: Und das kann damals aus.

00:20:34: Diesen Wettkampf, den du bestimmen hast, mit schaffen wir vielleicht auch allein, wir

00:20:42: brauchen ja anderen nicht oder wir wollen vorne dabei sein, habe ich es so gar nicht

00:20:49: jetzt empfunden, wenn ich ehrlich bin, in der Automobilindustrie.

00:20:53: Wenn man von so einem Wettkampf sprechen möchte, dann eher im globalen Aspekt, also, dass

00:20:59: die Deutschen etwas weiter langfristig kommen wollten, wie jetzt vielleicht die Amerikaner,

00:21:04: aber dann haben sich die Deutschen ORM, so die Automobilindustrie, trotz 10 mehr und

00:21:08: mehr zusammengetan.

00:21:09: Also das Thema Ökosystem und das haben wir jetzt regelmäßig.

00:21:15: Ja, klar.

00:21:16: Du bist dann, Lina, wenn wir vielleicht mal uns ein bisschen weiter auch am Lebenslauf

00:21:22: entlanghangeln, du bist dann ja zu kontinental gegangen.

00:21:25: Also, im Prinzip, wenn man so will, im weiteren Kontinentalkosmos sozusagen geblieben, wenn

00:21:30: man so leuchtet.

00:21:31: Zum neuen Mutterkonzern, zum neuen Mutterkonzern.

00:21:34: Hast du schon gesagt.

00:21:35: 2017 bist du dahingegangen und warst dann Head of Incubation.

00:21:39: Erstmal musst du natürlich jetzt mal ein kleines bisschen sagen, was sich dahinter im Detail

00:21:44: verbirgt.

00:21:45: Aber es sieht natürlich jetzt erstmal wie etwas aus, was jetzt natürlich so ein bisschen

00:21:49: mit dem Thema M&A und erstmal nicht so viel zu tun hat.

00:21:54: Auf der anderen Seite schon, aber wahrscheinlich mit einfach dem Thema Innovation und Innovationsentwicklung,

00:21:59: mit sozusagen Ideenreifungen.

00:22:01: Vielleicht nimmst du uns da mal mit, was dich da auch so ein bisschen zum Wechsel bewogen

00:22:05: hat.

00:22:06: Da vielleicht auch so der Nachklapp Head of scheint natürlich auch so, als wäre es

00:22:12: vielleicht auch dann der erste Führungsrolle gewesen.

00:22:14: Kannst du vielleicht korrigieren, ob so ist.

00:22:15: Es scheint natürlich aber in der Job Description klingt es natürlich erstmal danach.

00:22:21: Das ist natürlich auch immer spannend, weil das sind so die Punkte, über die wir natürlich

00:22:24: viel auch mit unseren Gästen sprechen, ist auch so ein bisschen dieser, wann kam eigentlich

00:22:28: der Punkt, an dem man auch für sich festgestellt hat, dass das Thema Führung und ein Team wirklich

00:22:33: zu übernehmen und ein Team zu leiten auch so ein bisschen in sich selbst gereift ist

00:22:37: und wie man da so ein bisschen an den Punkt gekommen ist zu sagen, das ist das, was mich

00:22:41: interessiert.

00:22:42: Ich möchte nicht nur fachlich irgendwo eine Rolle spielen, ich möchte gerne auch Menschen

00:22:44: entwickeln und ich möchte gerne ein Team leiten.

00:22:46: Das ist der erste Mal, dass ich ein Team geleitet habe, da war ich 18.

00:22:50: Okay.

00:22:51: Aber ich noch Studentin oder vielleicht noch hab ich Studentin.

00:22:57: Und ich hab damals in den Sommerferien bei so einem Inventurservice mitgemacht, die Leute,

00:23:05: die mich in den Märkten zählen.

00:23:07: Damals für die Karstgruppe, da hat er auch über Pollinger in München gemacht und ich

00:23:12: weiß, dass damals die Teamleitung krank wurde und der U-Bauleiter, nenne ich ihn jetzt ganz

00:23:18: kurz, der meinte, oh verdammt, ich brauche kurz einen Ersatz.

00:23:21: Nein, die Lina hat das jetzt schon am längsten gemacht, Lina kannst du mal.

00:23:24: Und Lina konnte und Lina hatte viel Spaß dabei.

00:23:28: Da kümmerst du dich jetzt nicht um die persönliche Entwicklung der Menschen.

00:23:32: Du musst nicht vielleicht.

00:23:34: Da gibt es eher Rarum, wer geht wann zu pausen.

00:23:39: Aber da fing es tatsächlich schon an.

00:23:42: Und im beruflichen Kontext.

00:23:46: Und wenn du aus einer sehr großen Familie kommst, leite es so aufregelmäßig Teams.

00:23:51: Auch hier spricht man dann nicht unbedingt über Karriereentwicklungen, aber du führst

00:23:59: teilweise.

00:24:00: Und auch wenn es nur deine fünf kleinen Neffen sind, mit denen du zum Tierpark gehst und

00:24:04: die komplett ausrasten und der eine nach links und der andere nach rechts läuft.

00:24:09: Es fing schon ein bisschen an, das versuche ich gerade zu sagen.

00:24:12: Das fing nicht mit der Head of Inquivation runter an.

00:24:14: Aber ja, on the paper und dann Vollzeit und dafür bezahlt werden war damals bei der

00:24:21: Kontinental.

00:24:22: Ich habe tatsächlich bei ElectroBit gekündigt, weil ich Strategien gerne frei entwickeln.

00:24:33: Und dadurch, dass ElectroBit ja aufgekauft wurde, war das dann in einer sehr starke Anpassung

00:24:39: am Motorkonzern.

00:24:40: Was natürlich nur fair ist, aber überhaupt für mich irgendwie nicht mehr interessant.

00:24:44: Und neben Strategien MNA hatte ich bei ElectroBit auch ein bisschen in Hut auf alles was so

00:24:52: rund um Startups ging, startups kooperieren.

00:24:57: ElectroBit hat ja dann ein paar Jahre später auch Agos und CyberSec Unternehmen aufgekauft.

00:25:01: Und deswegen kam dann irgendwann mal Kontinental Kollegen auf mich zu.

00:25:08: Meinten, hey, wie macht ihr das denn bei ElectroBit?

00:25:12: Ich habe es denen erklärt und als sie mich um Vollgebieten gebeten hatten, habe ich

00:25:18: gesagt, da bin ich gar nicht mehr bei ElectroBit.

00:25:21: Ich habe gekündigt ohne was Neues zu haben.

00:25:23: Und dann haben sie mir was angeboten und haben gesagt, nee, dann kommt doch bitte zu uns.

00:25:28: Oder ist doch mit uns auf.

00:25:30: Wir haben damals eine eigene GmbH gegründet, eine Tochter von der Conti, Co-Pace.

00:25:35: Und die Idee war, dass wir das Thema Unternehmer-Thoom von Tag 1 breit aufstellen.

00:25:44: Das meine ich damit.

00:25:45: Wir haben uns nicht nur den Inkubator angeguckt, wir haben uns auch angeguckt.

00:25:50: Wir können mit externen Startups arbeiten.

00:25:52: Venture Client im Prinzip ist so ein Fachbericht, den man dann noch wie investieren wir in Startups.

00:26:01: Wie kommen wir überhaupt auf die?

00:26:05: Also es ist das, dass der Herr Meier irgendwie auf einer Konferenz hier in Berlin war, hat

00:26:08: sich gerade mit irgendeinem Startup unterhalten als am Stand irgendwie was präsentiert hat

00:26:13: und jetzt muss man unbedingt mit denen arbeiten oder kann man Scouting auch etwas professionellisieren.

00:26:17: Ja.

00:26:18: Also das meine ich mit Breite und auch global direkt aufgestellt.

00:26:23: Das hat der damalige Chef echt optimal von Tag 1 aufgestellt.

00:26:28: Er hat gesagt, nee, das machen wir jetzt nicht mal in Deutschland.

00:26:30: Das machen wir überall.

00:26:31: Was ist Inkubator?

00:26:32: Hast du vorhin gefragt?

00:26:33: Der Inkubator hatte die Idee, dass wir Startups gründen, die interne Mitarbeitende aufbauen

00:26:46: wollen.

00:26:47: Also weg von nur mit Startups arbeiten, die extern sind hinzu, kriegen wir ja vielleicht

00:26:53: auch selber hin.

00:26:54: Da hatte ich unterschiedliche Sponsoren.

00:27:01: Also der Finanzvorstand wollte, quick and dirty, return on invests, im besten Fall, wie

00:27:07: es ist, der CTO wollte Innovation, CAHRO wollte mitarbeitende Weiterentwickeln unternehmerisch

00:27:19: zu denken, zum Beispiel, oder neue Methoden einfach kennenzulernen, wie man etwas schneller

00:27:24: Themen entwickelt.

00:27:25: Also so hatte ich ganz viele Ziele durch diese verschiedenen Sponsoren.

00:27:31: Genau.

00:27:32: Und das habe ich zwei Jahre gemacht.

00:27:35: Wir hatten Inkubatoren, die international aufgestellt waren.

00:27:38: Das heißt, da kamen unterschiedlichsten Mitarbeiter aus allen Ländern zusammen.

00:27:42: Das haben wir damals gemeinsam mit der Unternehmertour in München gemacht.

00:27:45: Dann hatten wir mal einen Inkubat mit einem starken Fokus in China zum Titel "Mega-Cities",

00:27:53: also unterschiedliches ausprobiert.

00:27:55: Und irgendwann kamen wir noch auf den Gedanken, fragen wir doch mal die, das ist oberer Management,

00:28:03: welche Themen sie ganz gerne im Inkubator platzieren möchten.

00:28:07: Und so hatten wir grundsätzlich einfach mal alles ausprobiert.

00:28:11: Konnten wir auch zum Glück von Themen vorgeben wie "Mega-Cities" kennst du bottom-up, Ideen

00:28:21: generieren und dann auch wirklich etablieren im Inkubator kennst du top-down.

00:28:27: Aber wie der sagt doch noch mal bitte oder erklär noch mal ein bisschen, gibt uns auch

00:28:31: unseren Zuhörer noch mal einen Einblick.

00:28:33: Wie einfach ist es denn, ja, ich sage mal die klassische Start-up-Mentalität auch für

00:28:40: große Unternehmen wie "Kontinentale" dann auch zu Nutze zu machen.

00:28:43: Du hast schon gerade gesagt, es gab viele unterschiedliche Interessen.

00:28:45: Der Finanzvorstand hat gesagt, wir brauchen sofort ein ARO-EIDA auf die Themen.

00:28:52: Es gibt andere Bereiche, die vielleicht ein bisschen freier waren.

00:28:55: Aber wie konnte man das operationalisieren?

00:28:57: Wie kann man diesen Ansatz von einem Start-up auch wirklich dann für einen Unternehmen gewinnbringend

00:29:03: auch einsetzen?

00:29:04: Also wie gegen welche Widerstände muss man da kämpfen?

00:29:07: Und wie hat sich das auch geändert in den letzten Jahren?

00:29:09: Also was wir sehr erfolgreich gemacht haben, ist, dass wir alle überzeugen konnten, dass

00:29:14: die Leute raus aus dem Büro gehen.

00:29:16: Also keiner war im bestehenden Office mit seinen ursprünglichen Kollegen oder sowas,

00:29:23: sondern die waren meistens in irgendwelchen Start-up-Hubs.

00:29:25: Ich habe Unternehmertum vorhin erwähnt, die hatten da ihre eigenen Offices in Engaging

00:29:31: und das hilft.

00:29:33: Also die Umgebung erschädelt uns ja auch.

00:29:37: Das war eine Sache.

00:29:39: Die zweite Sache ist Coaching, Coaching, Coaching, Coaching.

00:29:43: Also die hatten alle Coaches, die ihnen das Thema Unternehmertum auch wirklich beigebracht

00:29:52: haben, von der Theorie hin zum praktischen Vorleben auf.

00:29:55: Also das Hive.

00:29:56: Nichtsdestotrotz, und ich kam mich an meinen allerersten Inkubator, erinnere ich damals

00:30:01: eben auch in München.

00:30:02: Da habe ich immer sehr frech gesagt, das fühlte sich ein bisschen an, als würdest du Internatsschüler

00:30:08: in die Waldorfschule schicken.

00:30:09: Vor allem in den ersten paar Wochen sind sie ständig zu mir gekommen.

00:30:16: Lina A oder B?

00:30:17: Lina soll ich das machen?

00:30:19: Lina, was meinst du da?

00:30:20: Wie ist das?

00:30:21: Und ich dachte mir immer, tranzst du dir den Namen einfach so?

00:30:25: Entscheide selber.

00:30:27: Ihr habt jetzt drei Monate Zeit, nutzt die Zeit aus und fällt von mir aus auf die Schnauze.

00:30:35: Das ist Teil der Erfahrung.

00:30:37: Und Janik, der aus mir gerade nach den Hindernissen fragt, das waren die Hindernisse.

00:30:44: Bei drei Monaten reiche ich nicht jemanden, der Konzernprozesse strukturenbewohnt ist,

00:30:52: auf einmal zu verändern.

00:30:54: Aber das ist ja auch eine ganz spannende Aspekt, weil ich habe dich je vorhin nach Führung

00:30:59: gefragt und erste Führungsrolle sozusagen.

00:31:01: Und das ist ja dann direkt eine Erfahrung, dass du sozusagen in deiner Führungsrolle bei

00:31:04: diesem Inkubator oder bei dem Head of Incubation natürlich direkt mit sehr viel Unwegbarkeiten

00:31:11: auf Seiten deiner Teams umzugehen hattest oder mit sehr viel Unwegbarkeiten irgendwo

00:31:18: zu lösen hattest oder eben auch nicht auflösen kann.

00:31:21: Das gehört ja auch immer mit dazu.

00:31:22: Ist natürlich aber eine ganz besondere auch Führungsherausforderung.

00:31:25: Weil ich sage mal, du hättest jetzt natürlich auch eine Führungsposition in einem bestehenden

00:31:30: Team übernehmen können, wo im Prinzip viele Strukturen und Prozesse mal sehr klar sind.

00:31:35: Da gibt es ja andere Herausforderungen, weil da muss man manchmal vielleicht ein bisschen

00:31:38: drum kämpfen, auch irgendwie Strukturen und Prozesse ein bisschen loszulassen manchmal.

00:31:41: Aber war das vielleicht auch ein bisschen die Spannung dieser Rolle für dich oder hast

00:31:49: es auch manchmal ein bisschen als besondere Herausforderung empfunden, dass du jetzt in

00:31:53: deiner ersten Führungsrolle die Erfahrungen so ein bisschen, die du auch in den Bereich

00:31:56: Führung sammelst, jetzt gerade so ein bisschen auf diesem neuen und unvorhersehbaren Terrain

00:32:01: auch irgendwo zu machen hast?

00:32:03: Also ich muss da ein bisschen aufklären, weil ich habe die Leute geführt, die Inkubatoren

00:32:10: befürcht haben.

00:32:11: Also die Leute, die in China dann den Inkubat aufgebaut haben, wo ein Mexiko, also diese

00:32:18: Leute habe ich geführt oder die, die dann die Kommunikation zum Beispiel gemacht haben

00:32:22: oder mich einfach unterstützt haben bei der Inkubatorarbeit.

00:32:27: Die Leute, die im Inkubator waren als Team, um ihr das Startup-Idee aufzubauen, da hatte

00:32:35: ich keine Disziplinärer-Schüttung.

00:32:37: Das war eher ein, ich war eher Spanningspartner vielleicht, ein Coach, so würde ich das eher

00:32:45: zeichnen. Also es waren ein bisschen was anderes und weißt du, was sich durchgezogen hat, glaube ich,

00:32:53: in den letzten zehn Jahren ist, ich wäre auch die Leute schon ganz gerne einfach manchmal

00:32:58: als kalte Wasser. Probiert euch doch mal aus. Entscheidet doch mal selber. Was denkst du eigentlich?

00:33:08: Mach keinen, frag jetzt nicht an, Stakeholder, was denkst du? Ich glaube, das macht mein Führungszieher

00:33:17: aus. Kann nicht jeder. Macht es auch dich selbst aus? Also wie einfach kannst du ins kalte

00:33:23: Wasser springen? Ich bin mehrmals ins kalte Wasser gesprungen. Ich kenne nur kalte Wasser. Ich

00:33:32: kenn's nicht anders. Ich erwarte das sogar von meinem Teamleiter. Dann wäre natürlich jetzt an

00:33:48: dieser Stelle auch die Frage, welche Temperatur hatte denn das Wasser, dass du dann in deinem

00:33:52: nächsten Karriere Schritt dann hattest oder vorgefunden hast, nämlich 2019 ging es dann,

00:33:58: du bliebst sozusagen im Kontinental Kosmos, dann zur nächsten Tochter bzw. Spinoff, dann von

00:34:05: Kontinental, nämlich wie Tesco, in denen du dann fünf Jahre unterwegs warst und dort dann auch

00:34:11: strategische Aufgaben übernommen hast, aber dann auch wieder noch ein bisschen technischer geworden

00:34:16: bist, also mit der Strategie Verantwortung auch im Bereich IT. Wir haben dich ja auch im letzten

00:34:22: oder vorletzten Jahr, haben wir zusammen mit Thomas Buchjahr auch ein sehr schönes Interview geführt,

00:34:27: das werden wir natürlich auch noch mal hier in die Show Notes packen, dann kann man sich auch

00:34:30: noch mal da zu dem Thema auch noch mal einlesen. Aber du selbst hattest ja in der Form nicht

00:34:36: wirklich einen harten IT-Background in der Stelle, in deiner bisherigen Karriere. Wie bist du dazu

00:34:43: gekommen und wie hast du das Thema auch vorgefunden? Ich meine, das war ja eine spannende Phase bei

00:34:48: wie Tesco gerade sozusagen als Spinoff auf die Straße gebracht worden, der Carve Out der IT,

00:34:54: ein großes Thema, großes strategisches Thema, mit großen technischen Herausforderungen. Was war

00:35:00: das dann wieder für einen, sage ich mal, neuer Weg, den du da beschreiten musstest? Und wie kalt war

00:35:06: das? Hier wieder, also die Inkubatorrolle gekündigt ohne was Neues zu haben. Und scheinste ich nicht

00:35:15: auf sichern. Ja, magst du schon mal gerne, ne? Ja, es ist, ich empfinde das irgendwie immer als

00:35:22: wach, wenn man immer erst was Neues braucht, um sich von was Alten zu verabschieden. Man kann das

00:35:29: auch tun. Genau. Und mein ehemaliger Kollege, der bei der Kontinental and Asadab Einheit Scouting

00:35:38: gemacht hat, ist zur Powertrain IT, also Powertrain war damals die Sparte, die man ja ausgeglündet hat,

00:35:44: zur Powertrain IT und irgendwann kam der Anruf und er meinte, Lina, komm mit. Und so kam ich mit.

00:35:53: Das war 2019. Ich betone das ja deswegen, weil wir wissen, was 2020 dann kam. 2019 bin ich zur

00:36:05: Powertrain IT mit der Annahme, wir machen einen Carve Out, was aus ganz vielen, auf ganz vielen

00:36:14: Ebenen, Legal, Finance, aber eben auch IT, was anderes ist wie ein Spin-off. Und es war Oktober

00:36:22: 2019, da hieß es dann, ah, doch kein Carve Out, es wird ein Spin-off. Und dann war es im März 2020

00:36:32: und wir wussten nicht, wie es weitergeht. Also du hast deine Frage so gestartet, wie kalt war das

00:36:41: Wasser da? Ja, es war kein Wasser mehr. Also war es im Prinzip so leicht, dass die Situationen haben

00:36:49: sich innerhalb von wenigen Monaten komplett geändert. Und meine Aufgabe war es damals,

00:36:56: in Anfangs-Stich nur IT-Strategie zu machen und das in einem Umfeld, wo du nicht weißt,

00:37:03: wer mitmacht, bei aller anderen gerade so genannt Day 1, also dem Spin-off-Tag der Continental,

00:37:12: sorry, der Vitesco Diagnostics von der Continental möglich machen wollten. Das heißt, die ganzen

00:37:17: Kollegen, die SAP-Systeme machen, Infrastruktur, schießt mich tot. All die hatten gerade keine

00:37:25: Zeit, sich mit der Diener über eine Vision zu unterhalten. So nachvollziehbar. Ja, so weit.

00:37:31: Man kann sich jetzt nicht übernehmen. Und gleichzeitig wie gesagt Corona, man weiß nicht,

00:37:37: wie es weitergeht. Es fühl mich auf jeden Fall schwer. Ich habe mich damals dafür entschieden,

00:37:41: dass ich weiterhin ein T-Stream mache und aber auch ein bisschen ausnutze, dass gerade alle

00:37:46: anderen was anderes zu tun haben. Denn das bedeutete für mich, ich habe Zeit und es bedeutete auch,

00:37:52: dass ich nicht viele Leute unbedingt jetzt gerade interviewen muss, sondern ich kann einfach

00:37:57: raus schauen. Das passiert dann gerade um uns herum. Und es war auch der Moment, wo wir entschieden haben,

00:38:02: in der Abteilung eine Funktion aufzubauen, nämlich Market Intelligence. Ungewöhnlich deswegen,

00:38:10: weil das normalerweise in der Zentral-Studie Abteilung ist. Die Abteilung hat meistens nicht

00:38:17: noch eine Market Intelligence Abteilung. Und so haben wir die Strategie 2025 step by step

00:38:24: aufgebaut. Und jedes Mal, wenn ich irgendwie das Gefühl hatte, ein Puzzlestück der IT-Strategie

00:38:29: findet heute schon Gehör oder macht heute schon Sinn, habe ich das ausgenutzt. Also wenn ich

00:38:36: irgendein Kollege oder irgendeine Kollegin gerade in einem Problem hatte, dass man über eine strategische

00:38:42: Initiative lösen konnte, die in die overall IT-Strategie gepasst hat, dann haben wir das auch

00:38:47: gemacht. Und dann mit den Jahren kam mehr Verantwortung, also weg von einem Anfang,

00:38:54: stich nur IT-Strategie hin zu IT-Innovationen, hin zur IT-Organisationsentwicklung, was vor

00:39:01: einem das Thema Unternehmenskultur angesprochen, also auch das haben wir uns da ganz stark angeguckt.

00:39:06: Und vor circa zwei Jahren, möchte ich sagen, kann dann noch ein Digitalisierungsprogramm für den

00:39:12: ganzen Konzern dazu und irgendwann dann noch IT-Kommunikation. Also das alles in den fünf Jahren

00:39:20: irgendwann mal aufgebaut. War bisher der schönste Job, den ich hier hatte, obwohl ich bei

00:39:29: Walt Disney war und mich mit ihm ausgeben wollte, begrüßt hat. Der schönste mit Abstand, der schönste

00:39:36: Job, den ich hier machen durfte. Weil er so vielschichtig war oder weil in so vielen Bereichen

00:39:43: auch unterwegs war, also gesagt, das ist nicht nur der grundsätzliche strategische Bereich,

00:39:46: sondern auch der Innovationsbereich, der dazu kam. Vielleicht auch die Herausforderungen,

00:39:50: die am Anfang standen, die Komplexität der Aufgabe, die dann natürlich auch eine Herausforderung

00:39:54: dann für dich waren. Sind das die Gründe, warum das für dich der schönste Job war bisher?

00:39:59: Das war der schönste Job, weil ich viel selber aufbauen konnte. Gab ja nicht viel, waren ja dann

00:40:06: neugegründetes Unternehmen, wenn man so möchte. Das zum einen, zum anderen,

00:40:13: den Team hast du komplett selber aufgebaut, hast auch geschaut, wen gibt man denn jetzt auch

00:40:19: einen Einschritt in die IT? Also alle, die bei mir im Team waren, hatten kein IT-Background,

00:40:25: auch bewusst so gewählt, kannst du in diverses Team aufbauen, hast du immer wieder geguckt,

00:40:30: was wissen die Leute, was machen die Leute, wie ticken die so? Meine beiden Chefs, also ich

00:40:37: fing bei jemandem an und irgendwann wurde es dann ja auch der, du hast ihn vorhin erwähnt,

00:40:41: der Thomas Buch, die mir eigentlich jeglichen Freien und auch geboten haben. Ich habe den

00:40:48: Thomas letztens erst beim Abschied gesagt oder ihn erinnert, dass ich in ihm einen Chef hatte,

00:40:55: der nie Nein gesagt hat. Er hat immer gesagt, ja, und jetzt lass uns mal gucken, wie wir das hinbekommen.

00:41:01: Und das ist nicht normal oder nicht üblich. Eine Eigenschaft, die man sich auf jeden Fall

00:41:08: abgucken kann. Auf jeden Fall. Auf jeden Fall. Und ja, auch es war eine Herausforderung, weil

00:41:18: so wie du es vorhin gesagt hast, bin ja gar nicht von der IT. Und einen Leitenden hast du auch noch

00:41:24: gesagt, heute haben wir eine Frau hier im Podcast. Also ich bin auch nicht der Offensichtliche für die

00:41:31: IT. Und es war eine Herausforderung, die ich glaube gemeistert habe. Da kommt dann natürlich

00:41:38: irgendwann auch gleich die Frage, wenn man diesen klassischen IT Bereich und mit dem beschäftigen

00:41:43: wir uns ja auch schon lange jetzt und wir sprechen auch meistens mit Männern sozusagen, die ein IT

00:41:49: Background haben. Da wäre natürlich jetzt auch so ein bisschen die Frage, was für Widerstände

00:41:53: hast du? Oder welche Form der Skepsis bist du auch getroffen? Du hast gesagt, du kannst auch viel

00:41:58: selbst entscheiden, was auch was dein Team anbelangt. Also du kannst dir das auch selber zusammenstellen.

00:42:02: Und da waren auch viele nicht dabei. Auch viele dabei, die keinen Background in der Informationstechnologie

00:42:08: haben. Aber so ganz grundsätzlich in der IT bei Witesco, dann gab es da auch viele Widerstände,

00:42:16: Skepsis, die du auf die du getroffen bist. Was deine Person vielleicht auch anmeldet,

00:42:20: oder deinen Ansatz? Ja, keiner offensichtlichen. Also keiner hat zu mir gesagt, du bist nicht von

00:42:25: einem IT-Ausg. Geh bitte wieder. So weiß es nicht. Ich glaube, ich hatte eigene Widerstande. Also

00:42:31: das interne in mir war manchmal so, was, was, wo, von sprechen, die ich gar keine Ahnung musste,

00:42:38: gerade erzählt. Also das und wie du dich dann dabei fühlst, wenn du an einem Meeting bist und

00:42:44: jemanden halbe Stunde von etwas spricht, wo du nicht viel weißt. Und das hat eine Zeit gedauert,

00:42:54: dass du denn selbstbewusst sein, da trotzdem weiterhin stabil hinst. Wie habe ich das gemacht,

00:43:01: indem ich viele Fragen bestellt habe? Und auch, wusste, welche Fragen ich stellen sollte? Ich habe

00:43:09: das gemacht, indem ich verstanden habe, was eigentlich meine Rolle ist. Also muss ich jetzt

00:43:14: alles verstehen? Bin ich nicht eher der Bluttenbilder rein ins Business, rein oder nach außen? Ja, eher

00:43:22: das. Und um zu fairen seine Strategie ist manchmal nicht 0, 0, 1, 1, 0, 1, 0, 0. Also muss das auch

00:43:31: nicht sein. Auch was dann die Kommunikationstätigkeit angeht. Ich habe vorhin gesagt, irgendwann kann

00:43:36: man noch Kommunikation dazu. Da half ist mir sogar technische Details nicht zu verstehen,

00:43:43: weil wir kommunizierten das hier Richtung Business. Also ich verstand die Sprache des

00:43:49: Businesses und wusste, dass dann zu doll matchen. Also es half eher. Aber da diese Position zu suchen

00:43:57: oder zu finden, das hat ein bisschen gedauert. Und jetzt ist ja eigentlich ein ganz interessanter

00:44:05: Fakt, eine ganz interessante Sache ja passiert. Nämlich du warst im Prinzip bei Vitesseco die

00:44:11: ganze Zeit damit auseinandergesetzt, im Prinzip nach diesem Spin-off sozusagen die IT-Strategie

00:44:17: zu definieren. Und nach fünf Jahren geht es für Vitesseco jetzt wieder in den Großkonzernen.

00:44:23: Wir hoffen natürlich, dass deine Position, das gerade gesagt bei Vitesseco war eigentlich bislang

00:44:28: die schönste in deiner Karriere. Wir hoffen natürlich, dass sich das bei Vitesseco jetzt

00:44:32: sozusagen nicht ändert. Das ist genau so schönes. Aber wie gesagt, Vitesseco ist ja von

00:44:36: Schäfler übernommen worden. Und das ist ja gerade für die IT sowohl alles, was Caravow

00:44:41: Spin-off ist, eine Riesenherausforderung, wenn man sich dann davon frei machen muss. Und dann

00:44:46: gleichzeitig ist natürlich für die IT auch natürlich so eine Übernahme und so ein Merger

00:44:52: natürlich auch was ganz, ganz herausforderndes, weil du dich dann wiederum in neue Prozesse und

00:44:56: in neue IT integrieren musst. Hast du auch so ein bisschen, also sagen wir mal,

00:45:02: hast du das Gefühl, du konntest auch deine Arbeit der letzten Jahre weiterhin auch so ein bisschen

00:45:07: aufrecht erhalten? Oder kommt jetzt wirklich einfach das nächste Kapitel, was sozusagen wieder ganz,

00:45:12: ganz viel Neues mit sich bringt? Ja, klar. Die Strate G in 2030, sie werde ich jetzt halt so für

00:45:22: die Vitesseco Technologies nicht mehr sehen. Also was es so los hätte werden kann. Ist das so trotz,

00:45:27: klar, also in der ganzen Integration jetzt seit, wir fingen in Integration Workstreams im Januar,

00:45:33: meine ich, an Ende Januar. Hast du natürlich immer geschaut, was haben wir, was hat Schäfler und

00:45:40: immer so ein bisschen das Beste aus beiden Welten hat dann gewonnen. Und so fanden sich ein paar

00:45:48: Themen, die wir in den letzten Jahren gemacht haben, auch bei Schäfler Neu. Gleichzeitig bin

00:45:57: ich ja jetzt gar nicht mehr in einer strategischen Position, sondern im Innovationsbereich. Dafür

00:46:03: muss man Schäfler etwas verstehen. Schäfler Neu hat IT-Abteilungen verteilt. Das ist nicht

00:46:15: eine einzige Corporate IT, sondern es gibt eine sogenannte Group IT. Es gibt aber auch nochmal

00:46:23: eine sogenannte Digitalisierungs- und IT-Abteilung für R&D. Das gleiche nochmal für Operations. Und

00:46:31: dann gibt es eine vierte Abteilung, die in diesem Universum irgendwie verrennt wird. Und das ist

00:46:38: die strategische Digitalisierung. Und da bin ich gelandet. Das heißt, ich bin gerade etwas weg

00:46:43: von einer ganz klassischen IT hin zur strategischen Digitalisierung. Und da finde ich es ganz spannend,

00:46:50: dass die Abteilung relativ groß ist, auch ein CEO hat. Der berichtet wiederum an den CEO, an den

00:46:58: Nieren Rosenfeld. Und die betrachten das Thema Digitalisierung relativ holistisch. Also der

00:47:04: Kollege von mir macht Architekturen, anderer macht Governance. Es gibt jemand, der ja guckt sich

00:47:11: das Thema Kompetenzen an, auch ein bisschen Kommunikation. Also die gucken sich das, dann

00:47:19: gibt es natürlich ein Strategien. Also es gibt ganz viele, die sich das Thema Digitalisierung

00:47:24: holistisch angucken. Und man hat mir da jetzt eine neue Abteilung gegeben. Die heißt Digital

00:47:31: and AI Innovation. Und ich freue mich, dass ich da jetzt einen Fokus habe. Ich sage davor,

00:47:40: waren es sehr, sehr viele Themen irgendwie. Und jetzt habe ich einen ganz starken Fokus auf

00:47:45: Innovation Management und dann auch nicht für ganz klassische IT, sondern eher für den allgemeinen

00:47:51: Digitalisierungsbereich. Und ganz ehrlich, da freue ich mich auch. Bevor wir jetzt gleich noch

00:47:58: mal ein bisschen weiter über deren aktuellen Themen, Herausforderungen und was aus deinem

00:48:02: Perspektiven auf die Themen, auf die Technologiethemen vielleicht auch werfen, wollen wir jetzt an

00:48:06: dieser Stelle mal zu einer unserer Rubriken, unserer spannenden Rubriken kommen. Was mich bewegt?

00:48:13: Ja, wir bitten eigentlich jeden unserer Gäste im Vorfeld ein Thema mitzubringen,

00:48:18: von dem wir da Pascal noch ich irgendwas weiß. Also das kann eigentlich alles sein. Wir geben

00:48:23: unseren Gästen da keine Vorgaben. Und jetzt sind wir dann auch mal gespannt, was du uns mitgebracht

00:48:28: hast für ein Thema, was wir nicht kennen. Was mich derzeit bewegt? Ich habe mir da viele Gedanken

00:48:39: gemacht und bin auf ein Thema gestoßen, das mich wirklich bewegt. Es bewegt mich sowohl privat

00:48:54: als auch beruflich, dass Informationen nicht gleich wahrheiten sind. Es ist ein Phänomen,

00:49:05: das kennen wir schon. Da gab es noch keine Computer, also Gerüfte oder ich weiß nicht,

00:49:17: dass man einfach vor eingenommen ist, wenn man, ich weiß nicht, einen neuen Nachbarn hat oder so

00:49:23: was. Und der guckt ein bisschen komisch aus und anders wie gewohnt, dass man sich dann seine eigene

00:49:28: Wahrheit manchmal bildet und die nicht wirklich echt ist. Und ich habe jetzt das Gefühl, mit der

00:49:35: Informationstechnologie wird es nicht unbedingt besser. Und ich habe im Vorfeld heute nochmal

00:49:43: geGoogle'n. Ich habe und ich betone die Marke auch jetzt gegen Google Verantwortung, Informationstechnologie.

00:49:53: Und da kamen so der Klassiker aus, Büro-Kommunikation, Backend, Infrastruktur, SAP System, bla bla bla.

00:50:03: Und dann habe ich Jimmy ein genutzt, also auch von Google. Und hat das Gleiche da gefragt. Und

00:50:13: auf einmal war der Verantwortungsbereich deutlich breiter und ich möchte fast sagen deutlich

00:50:18: menschlicher. Da kam dann so was wie eine soziale Verantwortung, die die Informationstechnologie

00:50:25: mittlerweile hat durch den Fortschritt der Digitalisierung. Eine gesellschaftliche

00:50:31: Verantwortung. Und wir hören jetzt auch so Rückgriffe wie Fake News, but I don't need to do my

00:50:38: fact-tracking. Also es scheint ja wirklich immer häufiger der Fall zu sein, dass wir verstehen,

00:50:46: dass die Informationen, die wir bekommen, nicht unbedingt richtig sind. Und das bewegt mich.

00:50:52: Ich möchte fast sagen, es belastet mich. Wir werden heute nicht über Politik reden, aber

00:51:00: man sieht es halt auch, was das in der Politik ausmacht. Ich habe meine jungen Nervenletzens gefragt,

00:51:11: welche Parteien die eigentlich kennen. Und sie kannten nur eine. Und das ist definitiv keine,

00:51:20: die wir nach Familie wählen würden. Aber es zeigt einfach, dass die, die am lautesten sind im

00:51:27: Internet bekannt werden. Und das belastet mich. Kann ich total nachvollziehen für ein ganz,

00:51:34: ganz tolles Thema, weil man das auch wirklich schön diskutieren und reflektieren kann. Und das ist

00:51:39: natürlich immer eine ... Wir sind Journalisten. Das bewegt uns natürlich auch irgendwie nicht nur

00:51:44: privat, sondern auch ein beruflich natürlich auch irgendwo. Jeden Tag, auch wenn wir jetzt mal

00:51:49: glücklicherweise in den Fachinformationen jetzt nicht mit Fake News oder irgendwelchen

00:51:53: ähnlichen Checks zu kämpfen haben. Aber das, was du gerade sagst, dass man nicht mehr,

00:51:58: manchmal vielleicht nicht mehr genau weiß, was eigentlich stimmt, hat ja auch noch den

00:52:02: umgekehrten Fakt, dass man manchmal oder gleichzeitig andere aber auch nicht davon,

00:52:07: von Dingen, die tatsächlich stimmen, überzeugen kann. Es gehört ja auch immer der Widerspruch,

00:52:10: sozusagen dazu zu sagen, na, ich glaube das jetzt nicht, obwohl es eigentlich der Fakt ist. Du

00:52:15: hast gesagt, irgendwie Fake News und wir machen erst mal einen Faktencheck. Und da gibt es genug

00:52:19: Menschen, die mit Faktenchecks konfrontiert werden, die wirklich sehr nachvollziehbar und sehr sauber

00:52:22: recherchiert sind und die dann sagen, ja, das glaube ich nicht. Das heißt, es hat ja immer

00:52:26: auch noch die andere Komponente, dass man in Zukunft auch wirklich über das diskutieren muss,

00:52:31: nicht nur über das diskutieren muss, was eventuell nicht stimmt, sondern wirklich auch stark über

00:52:35: das diskutieren muss, was stimmt und was eigentlich irgendwo Fakt ist. Ich erinnere mich jetzt gerade

00:52:42: an etwas, was ich erst neulich gelesen habe, wo die öffentlich-rechtlichen irgendwie eine Recherche

00:52:48: gemacht haben und dann am Ende auch dann irgendwo jemanden ein anderes Medium dann damit konfrontiert

00:52:54: haben mit einem bestimmten Faktencheck, die dann irgendwie darauf geantwortet haben mit,

00:52:57: ja, aber wir glauben euren Faktencheck nicht so, das stimmt nicht, was ihr gemacht habt,

00:53:01: stimmt nicht, was ihr gesagt habt. So, und natürlich war das super nachvollziehbar und

00:53:06: sauber recherchiert von den öffentlich-rechtlichen Fernsehsendern in dem Moment. Aber das ist ja

00:53:13: wirklich, also wir starten ja in ein, das finde ich so gefährlich, einfach wir starten ja in

00:53:18: ein Zeitalter, wo man nicht nur aufpassen muss, dass einem jemand etwas für wahr verkauft, was

00:53:22: eigentlich falsch ist, sondern indem man einfach unglaublich auch dafür kämpfen muss, für das,

00:53:26: was eigentlich wahr ist und das macht es ja nochmal umgekehrt, nochmal schwieriger. Ja,

00:53:31: das ist vor allem auch, also wir erleben ja gerade eine massive Erosion in Sachen Vertrauen in Medien.

00:53:37: Da geht es natürlich auch wieder darum, gibt es irgendwie Möglichkeiten, das auch in den

00:53:43: Schulalltag einzubinden, dass wir wieder mehr Medienkompetenz auch für Schüler da irgendwie

00:53:48: entwickeln, aber auf ganz grundsätzlich auch das Vertrauen in diejenigen, die bislang eigentlich

00:53:54: die Instanzen waren, was die Informationsvermittlung und so weiter angeht, das ist ja etwas, was jetzt

00:54:00: immer schwieriger und immer anstrengender wird und natürlich auch durch den Faktor

00:54:05: künstliche Intelligenz. Und das ist ja, Lina, für dich auch ein Thema, was dich ja in deinem Beruf,

00:54:11: in deinem Job natürlich sehr stark jetzt auch um in deiner neuen Aufgabe umtreibt, ist, was bringt

00:54:17: uns die KI auf der einen Seite alles an Positiven, da sehen wir natürlich in der Industrie, dass wir

00:54:22: im Produktionskontext oder sehr viel Effizienzen natürlich zustande bekommen durch künstliche

00:54:28: Intelligenz, durch Generative AI der Zugang zur IT und zur künstliche Intelligenz natürlich

00:54:34: vereinfacht wird, aber eben auf der anderen Seite eben, wenn wir gerade auch ein bisschen auf das

00:54:39: Medienspiel schauen, da auch sehr viel Verunsicherung bringen kann. Also das einfachste Beispiel ist ja,

00:54:44: was kann durch KI mittlerweile an Videokontent und an Bildkontent produziert werden, wo wir eben nicht

00:54:50: mehr sagen können, am Ende des Tages ist das noch real oder ist es nicht real und wie kann man dieses

00:54:56: Vertrauen dann auch wieder zurückgewinnen irgendwie am Ende des Tages. Wie gesagt, du kannst

00:55:01: es ja aus verschiedenen Blickwinkeln auch gut beurteilen, eben auf der einen Seite, was bringt

00:55:04: es für die Prozesse in einem Unternehmen und für die Industrie oder im Auto zum Beispiel, was für

00:55:10: Annehmlichkeiten kann die KI auch mit sich bringen, aber eben auf der anderen Seite auch, was ist

00:55:14: die dunkle Seite der KI an der Stelle, wo jemand so schön sagt? Also wie siehst du das? Also ich

00:55:21: mein, ich könnte jetzt eh nicht darüber reden, was der AI in einem Manufacturing Automotive Konziante

00:55:26: bedeutet, aber da bin ich mir sicher, das haben eure Zuhörer schon was gehört. Die dunkle Seite

00:55:33: würde ich gar nicht so dunkel beschreiben, sondern ich möchte auch wieder zurück zu dem, wie ich

00:55:38: damit anfing. Wo liegt die Verantwortung? Wer trägt die Verantwortung, dass Technologien ethisch

00:55:49: genutzt werden? Und da habe ich das Gefühl, sollten wir uns in den auch in den Konzernen,

00:55:58: auch wenn wir Nutzer sind, also wir sind ja jetzt nicht Microsoft, wir sind eher Nutzer.

00:56:02: Trotzdem die Frage stellen, wer ist dafür verantwortlich, dass das alles weiterhin ethisch

00:56:10: abläuft? Wie gehen wir mit Halluzination um? Wie gehen wir damit um, dass AI auch ganz schön

00:56:20: das ist, so sein kann? Wer checkt das für uns? Wer schreibt die Policies? Darum geht es mir.

00:56:29: Und da ist jetzt in Konzernsprache, also mit Fokus auf Konzernen und da hoffe ich mir etwas mehr

00:56:40: ausdurch an der Zukunft. Ich glaube, meine Frage dann auch vielleicht auch direkt zu verantworten,

00:56:47: das klappt nur cross-function, also das kann die IT nicht alleine leisten. Das kann aber auch nicht

00:56:54: die Legalabteilung oder die HR-Abteilung oder die Compliance-Abteilung oder meine Abteilung,

00:56:58: das kann man nicht alleine leisten, weil das sehr gewichtet ist und das müsste man im Prinzip

00:57:06: zusammen machen, aber man darf es nicht vergessen. Und gesamtgesellschaftlich ist es aber nicht nur

00:57:11: natürlich Abteilungsübergreifend, sondern gesamtgesellschaftlich ist es ja auch unternehmens- und

00:57:14: und branchenübergreifend. Also weil man stellt sich ja gerade die Frage, wir sind nun mal jetzt in

00:57:19: einer Phase, in der man sehr vieles nutzen kann und sehr vieles noch sehr wenig reguliert ist. Also

00:57:25: ich meine, ein Programm, was dir im Prinzip, wie Janik gerade schon gesagt hat, irgendwelche Deepfake

00:57:30: Videos sozusagen unproblematisch erstellen kann, ist natürlich in den Händen und zwar nicht nur von

00:57:36: jemandem, der wie kriminelle, der geht es jetzt nicht mal um politische Intrigen, die sich damit

00:57:41: natürlich auch unglaublich leicht irgendwo spinnen lassen. Das reicht ja schon in den Händen von

00:57:45: von von Jugendlichen, die sich ein lustiges Späßchen machen. Aber es ist natürlich aber Menschen sozusagen

00:57:53: in einem Video bestimmte Sätze in den Mund legen zu können, die auf dem ersten Blick aber gar nicht

00:57:57: mal als Fake entlarvt werden können, kann ja was sein, was quasi was sofort eine Karriere zerstören

00:58:02: kann, was sofort eine Familie zerstören kann, was sofort in einen politischen Wahlkampf eingreifen

00:58:07: kann und so weiter. Und da ist natürlich auch so ein bisschen, stellt ich mir bei sowas dann die Frage.

00:58:11: Wir haben es ja, wir haben gesagt, dass wir, wir werden jetzt nicht so politisch, aber die Frage

00:58:18: ist ja, wer hat denn welches Maß an Verständnis auch für die Technologie? Und wenn wir mal ehrlich sind,

00:58:23: ist jetzt irgendwann mal der öffentliche Bereich jetzt vielleicht nicht der, der sich jetzt momentan

00:58:26: sehr schuldig macht, da besonders viele Kenntnisse zu haben und technisch besonders weit zu sein.

00:58:30: Ja, das heißt, da ist jetzt ein bisschen dieses, dieses Gap zwischen, es gibt eine technologische

00:58:35: Entwicklung und der Gap zwischen jetzt ist ein ausreichendes Verständnis auf allen Seiten dafür

00:58:40: vorhanden, damit auch tatsächlich eine Form von, von, von Regulierung in einer Form von, von Umgang

00:58:45: damit gemacht wird. Da liegen ja, da liegen ja womöglich Jahre zwischen. Aber in diesen Jahren

00:58:50: kann schon sehr, sehr, sehr viel passieren und eventuell auch sehr viel kaputt gemacht werden.

00:58:53: Wenn wir jetzt ein bisschen auch auf die, auf unsere Automobilindustrie schauen,

00:58:58: mit dem wir uns ja taktisch beschäftigen und jetzt auch mit deiner Position bei

00:59:03: Schäffler. Du bist in den Innovationsbereich, also sozusagen der, der Bereich, der zeigt,

00:59:08: was möglich ist mit künstlicher, künstlicher Intelligenz für das Unternehmen, für, für

00:59:13: das Produkt am Ende des Tages. Das ist sozusagen der, der, der, der Möglichkeit Raum. Aber

00:59:18: natürlich ist die Frage auch gleichzeitig, wer ist denn dafür verantwortlich, dass das auch

00:59:23: in, in, wie du dir ja schon gesagt hast, in ethischen Bahnen läuft und wer kann denn diese

00:59:26: Instanz sein? Du sagst Pascal, sagst das ja auch gerade richtig, wer hat über die Kompetenz und die,

00:59:31: vielleicht auch die Entscheidungskompetenz am Ende des Tages darüber zu urteilen,

00:59:35: was jetzt ethisch korrekt und was ethisch nicht korrekt ist. Also das ist ja was,

00:59:39: das, das betrifft nicht nur einzelne Unternehmen, aber ich, man sieht auch in den Unternehmen wenig,

00:59:44: dass man sich wirklich auch mit dieser Komponente, vielleicht mit der, der Einhegung oder Regulierung

00:59:49: Komponente auch ausreichend sich beschäftigt am Ende des Tages. Nina, wie ist es bei euch jetzt?

00:59:56: Oder wie würdest du das für deine Arbeit vielleicht auch definieren, wie wichtig das auch ist,

01:00:00: dass du das auch mitdenkst und auch formulierst? Ich bin sehr dankbar, dass ich die Rolle bekommen

01:00:06: habe, weil ich werde mir neben der Technologie und den klassischen, was kann man jetzt damit machen?

01:00:13: Und, um das zu erhöhen, dass man die Effektions- und Beine erhöht. Ich werde mich sehr, sehr viel

01:00:23: tatsächlich mit dem Thema Ethik beschäftigen. Ich kann mir das gar nicht anders vorstellen,

01:00:26: dass Nina sich nicht damit beschäftigt. Wie machen wir es heute und um zu sein?

01:00:33: Ich bin seit 23 Tagen im neuen Amt. Also wir haben es oft, die Kollegen, die jetzt auch zu mir in die

01:00:39: Abteilung gekommen sind von Schäfler, bisher gemacht, aber es funktioniert. Das heißt, es gibt da regelmäßige

01:00:47: Alignment Meetings mit den unterschiedlichsten Abteilungen auch teilweise weltweit. Die gucken

01:00:53: sich das genau an. Die gucken sich aber auch so was anderes. Ich finde es so pulvuläneig. Ich muss

01:00:59: es sehen, eigentlich mal sagen. Die gucken sich nicht mal an, was der URI-Akt von uns erwartet,

01:01:04: sondern die haben darüber hinaus eine eigene AI-Policy für den Konzern geschrieben. Und sie

01:01:09: kriegen es bisher sehr, sehr gut hin, dass das Thema Regulation als Hilfe verstanden wird,

01:01:18: als Framework verstanden wird und nicht als Hindernis an der Innovation. Und das kriegen

01:01:23: sie dadurch hin, dass sie parallel laufen. Das heißt, sie laufen rum und erklären, was AI ist.

01:01:29: Was kann man bei dir jetzt machen? Wie kann wir deinem Prozess etwas vereinfachen durch?

01:01:34: By the way, es ist nicht immer nur AI. Es ist sehr häufig nicht AI. Und gleichzeitig unterstützt man,

01:01:42: indem man sagt, hey, ich habe aber auch nochmal einen Auge auf die AI-Policy, damit du dich als

01:01:49: Mitarbeiter, der hier gerade was entwickelt oder mitmacht, auch sicher weiß, dass er ethisch handelt.

01:01:54: Hast du denn das Gefühl, wenn ich daran denke an das Thema Kommunikation auch von KI und

01:02:02: KI-Tools im Unternehmen, dann ist das immer was, was man in den letzten ein, zwei Jahren auch sehr

01:02:07: stark aus der Sicht, gerade wenn man es aus der Innovationssicht betrachtet, immer etwas, wo

01:02:11: man sagen muss, da muss man vielleicht sogar gewisse, gewisse, gewisse Ängste oder gewisse

01:02:17: Skepsis überwinden. Das heißt, man muss die Menschen eher sozusagen vielleicht darin überreden,

01:02:22: diese Tools auch zu benutzen und sie gut einsetzen zu können und überhaupt erst mal aufzuzeigen,

01:02:26: was möglich ist, würdest du aber sagen, dass man wirklich schon langsam an dem Punkt ist, wo man

01:02:32: eventuell den einen oder anderen auch mal, sagen wir mal, bremsen muss auch durch eine Regulierung,

01:02:36: also wo man wirklich, weil du hast gerade gesagt, die Kollegen, die gehen natürlich auch um und

01:02:39: kommunizieren auch viel, wie vielleicht auch dann so die Policy aussieht, ist man schon an dem Punkt,

01:02:44: an dem man tatsächlich sowas auch schon, doch die eine oder andere Hürde dann auch tatsächlich

01:02:48: kommunizieren muss oder eigentlich noch an dem Punkt, wo man wirklich hingehen muss und sagen,

01:02:52: guck mal, das ersetzt dich nicht und das nimmt dir nicht irgendwie deine Arbeit weg,

01:02:56: sondern das vereinfacht an vielen Stellen deiner Arbeit. Das ist ja eigentlich so ein bisschen

01:02:59: der erste Schritt der KI-Kommunikation. Ja, also ich hatte ja vorhin gesagt,

01:03:04: die strategische Digitalisierung, das was der CDO heute leitet, ist relativ volistisch

01:03:09: oder breit aufgestellt und das heißt, wir haben da auch eine Abteilung, die das Thema Kompetenzmanagement

01:03:13: macht, dass die Leute werden trainiert in dem Bereich. Das spielt das Thema Regulierung im

01:03:18: Übrigen auch eine Rolle. Es ist nicht nur, hey, wie kannst du den Chefwirt Chatbot nutzen,

01:03:22: sondern wieso kannst du Chat-TvT heute eigentlich nicht mehr nutzen? Also da entsteht auch eine

01:03:27: gewisse Aufklärung, wieso etwas funktioniert, wieso etwas nicht funktioniert und wie etwas

01:03:32: funktioniert. Und ich fand das sehr spannend. Gestern erst, da hatten wir ganz kurz das Meeting

01:03:39: mit der neuen Personalvorständen, die dazu nochmal gesagt hat, auch der Zeitpunkt, wann

01:03:46: du die Leute wie trainierst, ist sehr wichtig, weil wir haben gerade das Problem, dass teilweise

01:03:52: in deinem Privatleben du die künstliche Intelligenz schon deutlich mehr nutzen kannst, wie im

01:03:59: Unternehmen. Und wie trainierst du jetzt die Leute? Also trainierst du sie jetzt ganz allgemein, was AI kann

01:04:05: und frustrierst du sie dann, weil sie das gar nicht im Unternehmen machen kann? Oder warte es zu,

01:04:12: welche neuen Tools es im Unternehmen gibt und trainierst sie ganz spezifisch dazu? Überraschte

01:04:20: ich jetzt nicht, dass wir uns eher für das zweite entscheiden. Genau, also so fahren wir das im Prinzip.

01:04:27: Es ist alles sehr vernetzt, diese ganzen Abteilungen sind sehr, sehr vernetzt. Wir gucken uns jetzt nicht

01:04:33: nur Regulierung bei uns an, sondern wir haben dazu jetzt auch einen AI-Change-Managementplan für

01:04:40: die nächsten ein, zwei Jahre aufgebohnt. Ja, Lina, dann glaube ich an dieser Stelle mit ein bisschen Blick

01:04:46: auf die Zeit auch, würden wir an dieser Stelle schon mal vielen Dank sagen für dieses spannende

01:04:52: Gespräch und wünschen dir natürlich viel Erfolg für das, was jetzt alles ansteht bei

01:04:56: Schäfler in deiner neuen Aufgabe. Wir freuen uns weiter von dir zu hören und was du auch

01:05:03: für einen Schwerpunkt jetzt in deiner Arbeit bei Schäfler setzen wirst und bedanken uns an

01:05:08: dieser Stelle für das Gespräch. Ganz genau, so sieht es aus, lieben Dank, Lina. Danke euch.

01:05:13: Was mich bewegt. Ein Interview-Podcast von Automotive IT und Automobilproduktion.

01:05:20: Alle Infos zur Folge in den Showmots. Weitere Episoden überall, wo es Podcasts gibt.

01:05:26: [Musik]

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