Trump und die Folgen für die Autoindustrie

Shownotes

Eine Woche, die für uns alle und speziell die Autoindustrie eine Zeitenwende markiert, liegt hinter uns: In den USA hat Donald Trump einen erdrutschartigen Sieg gefeiert und wird als neuer, alter Präsident nicht nur innenpolitisch neue Saiten aufziehen. Im Wahlkampf hatte er angekündigt, die heimische Industrie mittels Zöllen auf chinesische und europäische Importe schützen zu wollen -- was speziell den europäischen Autobauern neue Schweißperlen auf die Stirn treiben dürfte. Die dunklen Wolken in der Branche könnten sich damit zum Gewitter ausweiten. Für Pascal und Yannick ist dennoch klar: die europäische Autoindustrie hat immer noch gute Karten in der Hand, sollte es ihr gelingen, bei der dringend notwendigen digitalen Transformation Geschwindigkeit aufzunehmen. Und dafür ist ein Paradigmenwechsel von zentraler Bedeutung…

Aussagen vom automotiveIT car.summit 2024: https://www.automotiveit.eu/technology/die-autobranche-auf-dem-weg-zum-user-defined-vehicle-760.html

Wie Autobauer die Kundenbedürfnisse noch stärker fokussieren wollen (Insights vom Mobility Circle 2024): https://www.automotiveit.eu/strategy/kundenbeduerfnisse-ruecken-in-den-fokus-der-zukunftsmobilitaet-468.html

Mehr zu Pascal und Yannick finden Sie auf LinkedIn: Pascal Nagel: https://www.linkedin.com/in/pascal-nagel/ Yannick Tiedemann: www.linkedin.com/in/yannick-tiedemann

Hinweis: Die im Podcast getätigten Aussagen spiegeln die Privatmeinung der Gesprächspartner wider und entsprechen nicht zwingend den Darstellungen des jeweiligen Arbeitgebers

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00:00:00: Was mich bewegt, der Automotive Podcast.

00:00:07: Janik, was war das bitte für eine Woche, die hinter uns liegt?

00:00:19: Was geil, du sagst es.

00:00:21: Also da war in der letzten Woche aber einiges los.

00:00:25: Einiges in der, ja, nicht nur in der Autoindustrie.

00:00:29: Da ist ja momentan sowieso viel los, aber auch in der Weltpolitik natürlich.

00:00:32: Also die Wahlen in den USA sind so ausgegangen und so klar ausgegangen, wie es eigentlich

00:00:38: keiner für möglich gehalten hat.

00:00:41: Was natürlich auch weitreichende Implikationen auch für die Automobilindustrie weltweitheit.

00:00:47: Donald Trump wird der neue Bundespräsident, das hoffen wir nicht, der neue Präsident der

00:00:54: Vereinigten Staaten.

00:00:55: Und gleich am nächsten Tag sozusagen als nächste Hammermeldung ist es die Bundesregierung sich

00:01:02: im Auflösen befindet.

00:01:04: Da kommt der Bundespräsident jetzt, da war der auch dann beteiligt.

00:01:07: Da kommt er jetzt auch ins Spiel.

00:01:09: Genau, der wird nämlich den Christian Lindner, hat ihn bereits entlassen.

00:01:13: Und ja, also da ist wirklich so einiges passiert.

00:01:19: Und wir im Kleinen, sag ich mal, hatten auch noch einiges zu tun, denn wir hatten in den

00:01:23: letzten Wochen zwei ganz wichtige Veranstaltungen für uns.

00:01:26: Zum einen den Automotive ITCAS Summit, wo wir über die Zukunft des Fahrzeugs gesprochen

00:01:31: haben und auf der anderen Seite den Mobility Circle, wo wir ja ein bisschen den Fokus noch

00:01:35: weiter aufgezogen haben und über das Thema Mobilität an sich gesprochen und diskutiert

00:01:39: haben.

00:01:40: Das war natürlich für uns sehr aufregend.

00:01:41: Und das hatte natürlich auch beides, auf beiden Veranstaltungen waren natürlich auch

00:01:46: die politischen Erdbeben, die wir in den letzten Wochen gesehen und erfahren haben, natürlich

00:01:50: eine Rolle.

00:01:51: Wollen wir heute in der Folge auch ein bisschen sprechen, oder?

00:01:55: Ja, ganz genau.

00:01:56: Ich glaube, wir können da einen schönen roten Faden spinnen, weil doch tatsächlich, wie

00:02:00: du gesagt hast, natürlich hat das alles dann doch weitreichende Folgen, die wir miteinander

00:02:05: diskutieren können.

00:02:06: Wir fangen vielleicht mal tatsächlich mit einem kleinen News Roundup an, zwei Themen habe

00:02:13: ich mir da rausgesucht, über die wir mal kurz sprechen können.

00:02:15: Das eine ist natürlich die Frage, welche Auswirkungen auf die deutsche Automobilindustrie

00:02:20: hat denn jetzt eigentlich die Wahl von Donald Trump.

00:02:23: Denn die Auswirkungen könnten, dürften vielleicht sogar wahrscheinlicherweise relativ

00:02:30: groß ausfallen.

00:02:31: Warum?

00:02:32: Weil Donald Trump angekündigt hat, ja, ganz ähnlich wie es die EU auch mit Produkten

00:02:38: aus China verabschiedet hat, hat Donald Trump verabschiedet auch, oder noch nicht verabschiedet,

00:02:45: aber hat angekündigt, auch in Portzölle in Höhe von 10 bis 20 Prozent auf ausländische

00:02:53: Produkte erheben zu wollen.

00:02:55: China sogar bis zu 60 Prozent auf chinesische Produkte.

00:02:59: Also das heißt da der Protektionismus, der im Übrigen, das muss man auch dazu sagen,

00:03:05: unter Joe Biden durchaus auch schon angefangen hat, wird sicherlich noch deutlich weitergeführt

00:03:12: werden von Donald Trump.

00:03:14: Und das ist natürlich etwas, was große Auswirkungen auf die deutsche Automobilindustrie hat.

00:03:22: Denn gerade der amerikanische Markt ist einer, der noch so ein bisschen nach dem Wegbrechen

00:03:27: des chinesischen Absatzmarktes für die deutsche Autoindustrie tatsächlich noch ein sehr wichtiger,

00:03:33: eigentlich sogar fast der wichtige Markt gewesen ist für deutsche Automobilhersteller, einer

00:03:39: der wichtigsten Abnehmer für deutsche Pkw, Exporte.

00:03:42: Und das ist natürlich gerade was, wo sich im Prinzip eigentlich so die krisengebeutelte

00:03:49: deutsche Automobilindustrie nach dem Wegbrechen des chinesischen Marktes dann auch noch droht,

00:03:54: aus Gründen dieser Strafzölle dann auch noch der amerikanische Markt wegzubrechen.

00:04:01: Nun mal einmal ganz kurz so von der Zahl her, im vergangenen Jahr wurden 400.000 Fahrzeuge

00:04:09: aus Deutschland in die USA exportiert.

00:04:13: Und jetzt natürlich so ein bisschen die Frage, wie wird jetzt die deutsche Automobilindustrie

00:04:17: darauf reagieren, was Donald Trump damit nämlich vorhat, ist natürlich die heimische, ganz

00:04:22: klar, also warum macht man Protektionismus, um natürlich die heimische Wirtschaft zu

00:04:26: stärken, auch die heimische Automobilindustrie zu stärken und darunter fast aber durchaus

00:04:31: dann auch ausländische OEMs, zum Beispiel deutsche OEMs, die auf dem US-Markt produzieren.

00:04:39: Jetzt wissen wir natürlich, dass ja die deutschen Automobilhersteller einem auch wichtige Werke

00:04:43: in den USA natürlich betreiben.

00:04:46: Wir denken an Chattanooga, wir denken an Spartenberg.

00:04:49: 900.000 Fahrzeuge werden von deutschen OEMs in den USA gefertigt.

00:04:54: Und das heißt natürlich gibt es da jetzt so ein bisschen einfach die Frage, wie auch

00:05:00: die Produktionsstrategie dann natürlich in Zukunft ausfällt.

00:05:02: Denn und jetzt kommt dann wieder der gleiche Punkt, den wir auch bei den Strafzöllen von

00:05:06: China diskutiert haben.

00:05:07: Von diesen 900.000 Fahrzeugen wird ein überwiegender Großteil natürlich wiederum aus den USA heraus

00:05:15: exportiert in andere Länder, zum Beispiel auch in die Europäische Union auf den Heimatmarkt

00:05:20: hier in Deutschland zurück.

00:05:21: Und das heißt jetzt ist natürlich auch so ein bisschen die Diskussion, wird es jetzt

00:05:26: jetzt eine ganz ähnliche, einen ganz ähnlichen Effekt geben, wie ja Gegenmaßnahmen wird jetzt

00:05:32: die EU auch wiederum irgendwo Zölle auf die USA sozusagen belegen.

00:05:37: Das heißt auch die Frage, werden jetzt die Fahrzeuge, die von deutschen OEMs in Amerika

00:05:42: produziert werden und in die EU dann importiert werden, dann auch mit Strafzöllen belegt?

00:05:47: Die gleiche Diskussion, warum zum Beispiel die deutsche Automobilindustrie von Strafzöllen

00:05:52: auf chinesische Produkte kein Fan war und dagegen votiert hat.

00:05:55: Also Deutschland hat ja auch dagegen votiert.

00:05:58: Und das ist so ein bisschen eine Diskussion, die jetzt natürlich ganz auf der anderen

00:06:02: Seite der Weltkugel sozusagen dann wieder genau gleich aufploppt.

00:06:07: Das nämlich sozusagen Fahrzeuge, die die Deutschen für den Weltmarkt in Amerika produzieren.

00:06:12: Dann am Ende dann beim Reimport oder beim Import in die EU dann auch wieder für Zölle

00:06:19: und für höhere Kosten sorgen.

00:06:20: Also das ist schon insgesamt eine interessante, wieder eine interessante Gemengelage, dass

00:06:25: es da jetzt sozusagen gleichermaßen und mit ganz ähnlichen Herausforderungen der chinesische

00:06:29: Unter-US-Markt irgendwo drohen, Gelinde gesagt, schwierig zu werden.

00:06:33: Interessant zum Beispiel auch, was uns auch nicht überraschen wird.

00:06:39: Donald Trump ist ja kein großer Fan der mexikanischen Wirtschaft.

00:06:42: Und er hat zum Beispiel schon angekündigt in seiner typisch übertriebenen Art.

00:06:48: Mir ist völlig egal, ich sage mal singemäß, mir ist völlig egal, was für eine Zahl an

00:06:52: Strafzöllen ich da hinschreiben muss, ob es 400 oder 500 Prozent sind.

00:06:55: Ich möchte hier kein Produkt aus Mexiko sehen.

00:06:56: Von wie wir wissen, produzieren natürlich die Autohersteller allesamt auch in Mexiko.

00:07:03: Das heißt auch da wird es ganz, ganz tricky, weil in Mexiko produzieren und auf den US-Markt

00:07:08: dann am Ende zu exportieren, auch was natürlich einfach dann Lohnkosten und so weiter angeht,

00:07:13: wird womöglich noch am allerwenigsten tatsächlich als Strategie zur Verfügung stehen, wenn

00:07:18: Donald Trump das so wahrmacht, wie er das ja natürlich, wie wir wissen, massiv vollmundig

00:07:24: natürlich ankündigt.

00:07:25: Also Janik, was sind deine Gedanken dazu?

00:07:28: Also da wird sich ja eventuell wirklich beim auch im globalen Produktionspiel etwas zu

00:07:32: verändern, weil was sich da momentan ja so ein bisschen andeutet, ist ein bisschen wieder

00:07:35: dieses Thema local for local.

00:07:37: Also global sozusagen produziert für den globalen Markt, fällt damit natürlich mit diesen ganzen

00:07:43: protectionistischen Maßnahmen, die wir jetzt auf den verschiedenen großen Regionen der

00:07:46: Erde sehen, fällt damit natürlich ein bisschen weg.

00:07:49: Und du produzierst dann womöglich anders, du produzierst womöglich eine höhere, eine

00:07:54: größere Fahrzeugpalette einfach für den jeweiligen lokalen Markt.

00:07:57: Ja, das ist, das ist, das ist die Tendenz, wo es gerade hingeht.

00:08:01: Das ist natürlich jetzt, so wie du es jetzt ausdrückst, ist es die local for local Strategie,

00:08:05: wie man vielleicht so viel, wie man in vielen Reden auch von Produktionsverantwortlichen

00:08:09: und so hört, ist es natürlich jetzt sehr, ich sag mal sehr gewollt und sehr strategisch

00:08:15: formuliert an dieser Stelle.

00:08:17: Man könnte es natürlich auch viel dramatischer ausdrücken.

00:08:20: Das ist natürlich eine, ja ein quasi ein Zusammenbruch eigentlich der Konstanten, wie

00:08:25: wir sehen momentan, also eigentlich in den letzten, weiß ich nicht, 30, 40 Jahren auf

00:08:28: den Weltmärkten hatten, der Freihandel stand im Fokus.

00:08:31: Die Globalisierung war im vollen Gange und wir sind am uns immer weiter weg bewegt vom

00:08:36: Freihandel, was natürlich auch in vielen Bereichen, da müssen wir jetzt nicht groß diskutieren

00:08:40: drüber, aber natürlich auch zu vielen Schwierigkeiten geführt hat, wenn man auf das, auf das Soziale

00:08:44: schaut, auf die sozialen Verhältnisse in vielen Ländern, wenn wir in die Dritte Welt schauen

00:08:48: und so weiter, da müssen wir jetzt nicht drüber diskutieren.

00:08:50: Aber was wir jetzt eigentlich schon hier vorliegen haben, ist, dass wir wieder vor einem neuen

00:08:54: Handelskrieg stehen.

00:08:55: So wie wir ja vor vor einigen Jahren als Trump das erste Mal an die Macht kam, ja schon mal

00:09:00: in einer ähnlichen Situation waren.

00:09:02: Da haben wir auch drüber diskutiert, was wird jetzt passieren, was ist die Auseinandersetzung

00:09:06: zwischen den USA und China, was passiert da oder was ist da passiert, wie sehr wird die

00:09:13: Wirtschaft in Europa darunter leiden, darunter zerrieben vielleicht auch unter diesem Handelskrieg.

00:09:18: Da haben wir nun einiges erlebt.

00:09:19: Dann kam die Corona-Krise, das kam noch mal oben drauf und hat das alles noch mal katalytisch

00:09:24: sozusagen verstärkt.

00:09:25: Aber man muss schon jetzt an der Stelle sagen, ja, man muss darauf reagieren als Automobilindustrie,

00:09:32: speziell hier in Europa, in Deutschland.

00:09:33: Man muss sich stärker dann auch in den USA Produktionsseitig engagieren.

00:09:39: Aber es ist natürlich trotzdem die Frage in der ersten Konsequenz, was bedeutet das

00:09:43: in den Büchern für die Automobilhersteller, die ja momentan, und da muss man ja nur mal

00:09:48: auf die einschlägigen Wirtschaftsseiten schauen.

00:09:51: Überall sehen wir eigentlich nur die Schreckensnachrichten der Automobilisten momentan, nicht nur in

00:09:55: Deutschland, also nicht nur Volkswagen Audi, ist ein großes Thema, da können wir sicherlich

00:09:59: auch noch mal drauf zu sprechen.

00:10:00: Aber auch in anderen Automobilhersteller in Europa und auch in Japan, wir haben jetzt

00:10:07: gerade auch die Meldung bekommen, dass Nussan deutlich einsparen muss, was die Stellen anbelangt.

00:10:12: Also momentan sind die ersten Konsequenzen dieser ganzen Gemengelage natürlich erstmal

00:10:19: negativer Natur.

00:10:20: Und das wird sich natürlich auch durch einen verstärkten Protektionismus, durch eine Trump-Administration

00:10:26: auch erstmal weiter verstärken.

00:10:28: Also die Umstellung der Produktionsverhältnisse, oder der Produktionsverhältnis, das geht

00:10:33: dann fast ein bisschen nach dem Kapital von Marx.

00:10:38: Nein, aber dass man da sozusagen das umschichten muss und neu aufstellen muss, ist natürlich

00:10:43: eine, wahrscheinlich eine logische Konsequenz.

00:10:45: Aber andererseits, und das muss man natürlich vielleicht ein bisschen einschränkend sagen,

00:10:49: und das sagen ja so manche Analysten oder manche Beobachter momentan auch, das Verhalten von

00:10:54: Donald Trump, was seine Stringenz, seiner Regierung und seiner Policy anbelangt, ist

00:10:59: natürlich auch alles andere als gratlinig, man viele sagen, es ist erratisch, es ist

00:11:05: heute so, morgen so, ein bisschen wie du es ja auch schon schön gesagt hast, mir ist

00:11:09: egal, was ich darunter schreibe, Hauptsache es passiert irgendwas.

00:11:11: Also auch das folgt nicht unbedingt immer einer in sich geschlossenen Logik, also da muss

00:11:15: man ja nun mal auf den Wahlkampf schauen oder auf das, was im Wahlkampf gesagt wurde,

00:11:19: was für Absurditäten wir da ja mitbekommen haben.

00:11:22: Da brauchen wir ja jetzt gar gar nicht mehr drauf weiter eingehen, das ist ja auch die

00:11:25: Vergangenheit.

00:11:26: Aber und das ist halt die Unberechenbarkeit der Situation momentan, man weiß gar nicht

00:11:31: so genau, was wird denn am Ende des Tages kommen oder wird es sogar noch schlimmer,

00:11:35: als viele momentan erwarten und die Autoindustrie in Europa und in Deutschland, speziell liegt

00:11:40: ja momentan, kann man schon sagen, so ein bisschen am Boden, also zumindest auch was die Aussichten

00:11:44: anbelangt, bei Volkswagen haben wir viel diskutiert, aber auch bei den anderen, auch bei Mercedes,

00:11:49: auch bei BMW gibt es momentan negative Signale, wenn man sich die Balanzen anschaut.

00:11:54: Also es kann auch noch viel schlimmer ausgehen und dann ist ja eben die Frage, wie bereitet

00:12:01: man sich darauf vor.

00:12:02: Und was ich an der Stelle auch nochmal mit reinnehmen würde, was auch ganz interessant

00:12:07: ist, ist ein Nebenaspekt, aber der kann natürlich auch noch zentral werden.

00:12:10: Elon Musk mit seiner Firma Tesla ist jetzt natürlich in einer...

00:12:15: Ich habe es hier auch auf der Nächste stehen, weil...

00:12:17: Ist natürlich in einer strategisch jetzt äußerst günstigen Position, weil er sich ja selbst

00:12:22: im Wahlkampf schon als sehr stark positioniert hat für Donald Trump.

00:12:27: Und 100 Millionen Dollar hat Elon Musk kollportiert zwischen 75 und 100 Millionen Dollar, hat Elon

00:12:33: Musk in den Wahlkampf von Donald Trump gesteckt.

00:12:36: Also das, was er relativ einfach aus seiner Stundelohn-Positasche irgendwie bezahlt kann.

00:12:42: Aber das...

00:12:43: Für andere Menschen müssen dafür ganz lange arbeiten.

00:12:45: Ja, und das ist aber auch ein sehr ernster Hintergrund in dem Sinne, das ist ja nicht

00:12:50: nur, dass er da sozusagen das Maskottchen der Wahlkampagne der Make America Great Again

00:12:55: Kampagne, der MAGA Kampagne war, sondern eben auch, dass er jetzt in Zukunft, und das

00:12:59: wird ja auch kollportiert, so ein bisschen auch an den Schalthebeln der Macht mit rum

00:13:03: werkeln kann am Ende des Tages.

00:13:05: Das heißt ja schon, dass er dafür sorgen soll, den Staatsapparat in den USA auf neue Beine

00:13:09: zu stellen und da mal vor euch durchzuwischen, um es mal lapidar auszudrücken.

00:13:15: Und das kann natürlich auch bedeuten, dass er seine Interessen noch stärker vertreten

00:13:20: kann.

00:13:21: Also dass er ja auch vielleicht an der Stelle einem Donald Trump einflüstern kann.

00:13:25: Ja, die chinesische Konkurrenz, das gefällt mir nicht so gut.

00:13:29: NIO BYD sind starke Gegner im Bereich der Elektromobilität bei Elektroautos.

00:13:34: Und da könnte man ja auch überlegen, ob man, du hast es ja schon gesagt, wie hoch da die

00:13:39: kollportierten Zölle sind auf chinesische Produkte oder Importe.

00:13:43: Wenn Strafzölle in Höhe von 60 Prozent auf chinesische Fahrzeuge auf dem amerikanischen

00:13:48: Markt kommen sollten, dann ist ein Prinzip chinesische Modelle auf dem amerikanischen

00:13:52: Markt tot.

00:13:53: Ja.

00:13:54: Aber das ist ja, du hast ja schon gesagt, das ist eine schöne Widersprüchlichkeit, weil

00:13:57: Elon Musk gilt jetzt nicht gerade als großer Fan der Elektromobilität.

00:14:01: Im Gegenteil, eigentlich ist er natürlich so ganz typisch irgendwie in Amerika, er hat

00:14:07: ja natürlich auch eine Wählerschicht, die er mit dem Öl und vom, ja genau, Trump, ja

00:14:13: manch.

00:14:14: Elon Musk ist schon relativ cool.

00:14:15: Ja, Elon Musk ist ein großer Fan der Elektromobilität, ja, das stimme ich so.

00:14:18: Ja genau, das meine ich aber gerade.

00:14:20: Donald Trump ist kein großer Fan der Elektromobilität, ja, oder ist zumindest meistens so nicht

00:14:23: ganz aufgetreten, das hat er dann manchmal auch wieder so ein bisschen revidiert und

00:14:27: großen und Ganzen muss man sagen, finde ich, da ist natürlich irgendwie alles gut, was

00:14:29: innerhalb von Amerika irgendwo innovativ ist und da irgendwie entwickelt wird.

00:14:33: Er hat schon auch, es gibt da schon auch sehr markige Zitate, Finger weg vom Öl und Verbrennungsmotoren

00:14:40: und so weiter, was jetzt ein bisschen wieder dagegen spricht, dass Elon Musk sozusagen der

00:14:45: starke Mann an seiner Seite wird und aber wie du schon sagst, mit Musk an seiner Seite

00:14:49: wird sicherlich die Elektromobilität unter Donald Trump jetzt sicherlich mal mindestens

00:14:54: mal auch nicht hart zu leiden haben, weil das würde natürlich Tesla selbst schwächen

00:14:59: und ich glaube in dieser Position wird Elon Musk sein, dass das nicht passiert.

00:15:03: Ja, aber das zeigt ja so ein bisschen, das streicht, was ich gerade mit dem iratischen

00:15:08: Verhalten gemeint habe.

00:15:10: Donald Trump, klar, vertritt sozusagen in sehr vielen Bereichen, Reaktionäre, Ansichten,

00:15:15: Erzkonservative bis sehr weit rechts außen gelagerte Ansichten, manche bezeichnen ihn

00:15:20: auch als rechtsradikal, da bin ich jetzt auch nicht so weit von entfernt das zu tun, aber

00:15:25: auf der anderen Seite will er vielleicht sein, bar die Musk auch unterstützen und setzt dann

00:15:28: doch wieder auch auf die Innovationsfähigkeit und auf das Thema Elektromobilität.

00:15:32: Also das unterstreicht nochmal so ein bisschen, dass da viel auch nicht zusammen passt, aber

00:15:38: das wird am Ende des Tages ja auch nichts nutzen, weil er natürlich bestimmte Maßnahmen

00:15:43: umsetzen wird, aber was das nun wirklich genau sein wird und wie das gestaltet sein

00:15:46: wird, das ist ja noch sehr wenig stark umrissen, sage ich mal an dieser Stelle.

00:15:50: Eben, eben.

00:15:51: Das ist aber schwierig für die Strategien in den beiden Automobilisten.

00:15:54: Ja, absolut, absolut.

00:15:55: Aber ab pro Po Strategien Automobilisten, perfekte Überleitung, weil vielleicht machen

00:15:59: wir unter Trump jetzt deshalb gerade mal einen Strich, weil das ist natürlich alles, was

00:16:02: wir bis zum jetzigen Zeitpunkt überhaupt wissen und auch wissen ist ein Anführungsstrich

00:16:07: ihm, weil das sind halt markige Ankündigungen von Donald Trump und womit er dann tatsächlich

00:16:12: ab Januar sozusagen um die Ecke kommt, das werden wir sehen, wenn es so weit ist, das

00:16:17: heißt, das werden wir jetzt erstmal abwarten.

00:16:18: Es kann harte Folgen auch für die europäische, für die deutsche Automobilindustrie haben,

00:16:22: aber du hast gerade schon das Stichwort gesagt, Strategien bei den Automobilisten und wir

00:16:26: haben vorhin schon darüber gesprochen, mehr local for local, denn eine zweite News, die

00:16:31: wir vielleicht noch so ein bisschen mit besprechen können, weil ich finde, dass sie so ein kleines

00:16:36: bisschen einen unscheinbaren Eindruck erst mal macht, aber wie ich finde, doch irgendwo

00:16:41: eine gewisse Zäsur darstellt, denn Audi hat eine neue Submarke für den chinesischen Markt

00:16:48: vorgestellt, gemeinsam mit SAIC und zwar Audi in Großgeschrieben, also die Marke funktioniert

00:16:55: im Podcast nicht, Audi in Großbuchstaben geschrieben und zwar auch auf den Fahrzeugen

00:17:00: Audi ausgeschrieben, also keine vier Ringe mehr für China, das heißt Audi wird zukünftig

00:17:07: gemeinsam mit SAIC auf einer neuen Plattform, der Advanced Digitized Platform, wird Audi

00:17:14: Elektromodelle für den chinesischen Markt entwickeln, für den chinesischen Markt designen

00:17:20: und aktuell ist ein Konzept Fahrzeug vorgestellt worden, der Audi E-Konzept, die wird gemeinsam

00:17:29: mit Teams aus Deutschland und China, wo das Fahrzeug entwickelt und gibt einen Ausblick

00:17:34: auf künftige, drei künftige Serienmodelle, die ab Mitte 2025 auch schon vorgestellt werden

00:17:41: und das, was natürlich jetzt im Podcast nicht funktioniert, weil wir keine Bilder senden

00:17:44: können, aber dieses Fahrzeug hat optisch mit einem Audi rein gar nichts zu tun. Dieses

00:17:50: Fahrzeug sieht aus wie chinesische Designsprache und ist natürlich auch so gedacht, denn es

00:17:56: ist ein Fahrzeug aus dem chinesischen Markt für den chinesischen Markt und das finde ich

00:18:02: dann doch und deswegen meine ich, es ist doch eine gewisse Zäsur, weil ich schon finde,

00:18:06: es spricht momentan natürlich Bände, in welche Richtung sich gerade orientiert wird, denn

00:18:11: eine ganze Zeit lang war es natürlich das absolute Asset, vor allem deutscher Premium

00:18:17: Mercedes Audi auf dem chinesischen Markt war es einfach dieser deutsche Premium OEM zu sein. Das war

00:18:24: einfach dort einfach eine Marke, ein Schwergewicht. Da wollte man sich einen BMW, einen Audi,

00:18:30: ein Mercedes leisten und diese Fahrzeuge dort fahren. Und das natürlich jetzt Audi tatsächlich

00:18:36: jetzt den umgekehrten Weg macht und sagt, wir launischen jetzt eine Submarke, die natürlich auch

00:18:41: nicht weit, jetzt sagen wir mal, markentechnisch nicht weit entfernt ist, weil sie heißt immer noch

00:18:44: Audi, wir launischen eine Submarke, die sich auch in Appeal und im Design absolut an chinesischen

00:18:51: Fahrzeugen und an asiatischen Fahrzeugen orientiert. Das finde ich schon ziemlich beeindruckend,

00:18:57: weil es zeigt jetzt eben wie gesagt diese Richtungen, die das Ganze geht. Da orientieren

00:19:01: sich nicht mehr fernöstliche Hersteller am europäischen Fahrzeugen, sondern umgekehrt. Das

00:19:07: schon finde ich eine ziemliche Zäsur und ich meine, es ist ein bisschen unscheinbar, weil

00:19:13: naja, so Konzeptfahrzeuge, die werden ja häufig mal vorgestellt und manchmal guckt man da so ein

00:19:17: bisschen drüber weg oder liest so ein bisschen drüber weg und sagt, naja, mal gucken wir mal,

00:19:20: wie es kommt und so weiter. Aber insgesamt ist dieser Plan zusammen mit einem Entwicklungsteam,

00:19:26: zusammen mit SAIC, Audi selbst spricht davon, sie bringen ihre Expertise in den Bereichen

00:19:32: Premium Produkt, natürlich Design, Entwicklung, Engineering mit ein und SAIC bringt alles rein,

00:19:38: was erstens natürlich tiefe Kenntnis des chinesischen Marktes angeht und zweitens, was vor

00:19:44: allem Technologie-Ökosystem angeht und herausgekommen, ich habe es gerade schon gesagt, die Advanced

00:19:49: Digitized Platform als Basis für ein hoch digitalisiertes Fahrzeug. Also daran sieht man jetzt gerade

00:19:58: auch wieder so ein bisschen das, was wir vorhin angesprochen haben, dieses Local for Local,

00:20:01: diese lokalen Anforderungen, die man vielleicht in der Vergangenheit auch nicht ganz ernst genommen

00:20:07: hat, weil es vielleicht auch über viele Jahre so wie ich gesagt habe eher ein Esset war, dass man

00:20:11: der deutsche Automobilhersteller war, den man kaufen konnte. Jetzt ist es einfach so, man muss sich

00:20:17: stark an die jeweilige lokale Klientel wenden, die ist in China eine ganz andere Käufer-Schicht als

00:20:22: in Deutschland, dem trägt man jetzt Rechnung und ich finde tatsächlich, kann man die Wichtigkeit

00:20:27: dieser oder die Relevanz dieser Meldung finde ich nicht überbetonen, weil das ist schon,

00:20:32: das sagt schon was aus, was momentan, wie man momentan davor geht. Ja, total.

00:20:37: Spannend, wenn man auch schaut, was der Audichef Gerne Döllner dazu gesagt hat, hat gesagt,

00:20:42: die gemeinsame Plattform ist unsere Basis für eine neue Generation hochmoderner,

00:20:45: intelligenter und vernetzter Fahrzeuge exklusiv für China. Die kommenden Modelle

00:20:49: richten sich an ein wachsendes und zugleich anspruchsvolles neues Kundensegment. So,

00:20:54: daraus kann man natürlich schließen, ja, das was wir bisher gemacht haben, das ist nicht das,

00:20:59: was jetzt sozusagen in Zukunft noch tragfähig sein wird und was uns noch die Marktanteile bringt

00:21:04: und auch die, was du ja schon gesagt hast, dass die Marke Audi, wo man ja in der Vergangenheit

00:21:09: davon ausgegangen ist, dass sie in China eine gewisse Strahlkraft hat oder auch andere Marken,

00:21:13: natürlich anderer deutscher Hersteller, die ein großes Fund eigentlich in China waren,

00:21:19: dass die nächsten Käufergenerationen, die jetzt kommen, die jetzt doch ein deutlich

00:21:22: anderes Verständnis vielleicht auch von Automobilität haben und deutlich andere Dinge im Auto setzen,

00:21:28: als jetzt der große Motor und die Massagefunktion im Sitz oder vielleicht die vielleicht sogar

00:21:35: noch mehr als anderes oder eben auch das Markenversprechen, was hinter den vier Ringen steht,

00:21:41: so zum Beispiel. Also das ist schon interessant zu sehen, dass man sich da jetzt anscheinend

00:21:46: so ein bisschen weggebegen. Ich meine, es handelt sich jetzt hier noch um ein Konzeptfahrzeug.

00:21:49: Wir müssen dann schauen, wie es dann am Ende wirklich aussieht, aber es ist ja schon doch eine

00:21:53: deutliche Strategieanpassung, sich dann eher diesen wirklich lokalen Ansprüchen und kundenbedürfnissen

00:22:00: zu widmen. Aber das passt zum bisschen auch dazu, was wir in letzter Zeit ja auch viel diskutiert

00:22:07: haben auch im Kontext des Software-Defined Cars, also da, dass man sich da doch stärker

00:22:12: den Kundenbedürfnissen zuwendet. Also doch vielleicht ein Positivbeispiel.

00:22:15: Absolut. Und das ist ja sicherlich Janik jetzt auch wieder. Heute klappt es mit dem Überleitung,

00:22:21: weil deswegen meine ich ja auch zu unseren Events, die wir die wir vergangenen Woche auch gehabt haben,

00:22:26: ist das ja so ein bisschen auch der rote Faden, den man jetzt tatsächlich von all dem, was wir

00:22:30: heute selbst von Trump und von "local for local" und Fahrzeuge, der Fahrzeughersteller, die schauen

00:22:36: müssen, wie sie auf den jeweiligen Märkten performen können über Audi, die das jetzt

00:22:41: beispielhaft wirklich sehr plakativ tun, hinzu, wie kommt man eigentlich zu einem kundenzentrierten

00:22:47: Fahrzeug, Entwicklung zu einem kundeneliebten, kundenzentrierten Erlebnis im Fahrzeug. Und das

00:22:53: war ja auch Schwerpunkt unserer Events letzte Woche. Genau Pascal, das ist richtig. Was ich noch

00:22:59: an irgend noch vielleicht vorausschicken will, ist ja, dass in dieser Situation, in der wir uns

00:23:02: jetzt befinden, in dieser vielleicht politisch-wirtschaftlichen unsicheren Phase, wo wir nicht wissen, wie es im

00:23:07: nächsten Jahr weitergeht, man sich ja als Automobilhersteller oder als Autounternehmen ganz

00:23:12: grundsätzlich gesprochen natürlich auch weiterhin mit den Innovationsthemen beschäftigen muss und

00:23:17: weiterhin daran arbeiten muss, sich auch dem neuen gegebenheiten, die ja nicht erst seit zwei Wochen

00:23:22: der Fall sind, sondern wir reden über das Software Define Car zum Beispiel, über Autonomous Fahren,

00:23:26: über Elektromobilität, darüber reden wir schon ganz lange und diese Transformation begleiten wir

00:23:30: schon ganz lange. Von daher sind das Themen, die man natürlich jetzt auch weiterhin forcieren muss und

00:23:34: angehen muss und da auch weiter Geschwindigkeit aufnehmen muss. Ich meine, wir sehen jetzt viele

00:23:39: Meldungen auch schon, dass man an vielen Stellen, die das Rad wieder zurückdrehen muss. Es wird

00:23:42: über das Verbrenner ausdiskutiert. Man besinn sich wieder auf das Produktauto, ein Autoverkauf und

00:23:49: all diese Dinge, die vielleicht ein bisschen zurückgedreht werden gerade wieder. Das haben wir

00:23:54: ja auch schon diskutiert, sollte man vielleicht an dieser Stelle nicht machen. Aber das war auch

00:23:57: alles Thema, wie gesagt, bei unseren Veranstaltungen, die wir in den letzten Wochen hatten beim Automotive

00:24:02: ITCAS damit zu fördern und aber auch beim Mobility Circle zusammen mit Stefan Bratzel, wo wir

00:24:06: so ein bisschen das Thema ja, hatte ich ja eingangs gesagt, Mobilität größer betrachten. Aber mal

00:24:11: zum Car Summit, da stand wie gesagt dieses User-centric Vehikel oder Customer-defined Vehikel,

00:24:18: egal wie man es ausdrücken will, ganz klar im Fokus. Also die Frage ist, wie kann man jetzt

00:24:22: auch unter den momentan widrigen Bedingungen Speed aufnehmen, um das Auto in Zukunft noch stärker

00:24:28: Software definiert und damit eben auch noch viel stärker und das noch viel wichtiger zu betonen,

00:24:33: vom Kunden auszudenken. Genau, also ich hatte zum Beispiel einen spannenden Live Talk mit Joachim

00:24:39: Langwalter, ein Branche-Experte, der früher für Stilantes die Hard & Software Engineering verantwortet

00:24:45: hat und heutzutage unter anderem Mercedes-Benz berät. Der hat auch gesagt und das fand ich einen

00:24:50: guten Satz, dem Kunden ist es egal, ob das Fahrzeug Software definiert ist, er will das beste

00:24:55: Benutzer-Erlebnis. Also es geht nicht im Kern darum, dass wir jetzt alles auf Software umstellen,

00:25:00: das ist die Konsequenz vielleicht, aber es geht in der Denke, wie wir das Auto denken, eben darum,

00:25:06: vom Benutzer aus zu denken und das ist vielleicht auch der Schritt, den man in China jetzt bei Audi

00:25:11: getan hat, eben zu überlegen, wie kann ich denn das Auto eben noch stärker an die Bedürfende des

00:25:16: chinesischen Kunden ausrichten und auch die Funktionen, die Services, die darin sozusagen

00:25:22: sich verstecken am Ende des Tages. Wie gesagt, Joachim Langwalter spricht auch vom Kost-Customer

00:25:27: Define Vehicle und eins dieser Kast-Customer Define Vehicle und das kann man schon so sagen, das hat

00:25:32: uns auch einer unserer Speaker auf dem Car Summit auch sehr gut vor Augen geführt, wie das aussehen

00:25:38: kann und das war nämlich Benjamin Steinmetz von NIO für das Europagescheft unter anderem auch mit

00:25:43: verantwortlich, also für das Produktmanagement in Europa verantwortlich und NIO ist ja so

00:25:49: ein dieser Unternehmen, die das Auto eben ganz anders gedacht haben. Ja, wir müssen hier wieder in

00:25:53: Klammern oder in Gedankenstrichen setzen. Sie haben es auch sozusagen auf der grünen Wiese

00:25:57: machen können, das haben wir ja auch schon an vielen Stellen diskutiert, dass das ein klarer

00:26:01: Vorteil von neuen Playern wie NIO aus China ist, aber das hat er nun mal eben sehr eindrücklich

00:26:09: gezeigt, wie sie das gemacht haben, wie sie vorgehen auch in der Produktentwicklung und auch er

00:26:15: sagt, dass das bislang eigentlich eher so war, dass bei der Definition des Software-Defined-Vehicles

00:26:22: es oft eher so an technische Erwartungen geht, also wie das technisch aufgebaut, welche Rechenleistung

00:26:29: hat es und so weiter, aber selten wird der Mehrwert für den Kunden in den Fokus genommen. Also

00:26:35: vielleicht ist unsere Diskussion hier in Europa auch um das SDV auch wieder sehr techniklastig,

00:26:39: wie baue ich die Architektur auf? Natürlich ist es eine zentrale Herausforderung, aber oftmals muss

00:26:45: man natürlich auch erstmal noch einen Schritt zurückgehen und eben von diesem Technik denken

00:26:50: erstmal in dieses Experience denken kommen. Wie muss eigentlich das Auto ganz grundsätzlich

00:26:55: aufgebaut sein, nicht auf der technologischen Basis, sondern eher auf der Nutzerbasis und

00:26:59: über welche Features sollte das Auto verfügen, damit es den jeweiligen Kundenbedürfnissen

00:27:04: in den jeweiligen Märkten eben auch gerecht wird. Da hat er parallelen auch zur Gaming-Branche

00:27:09: gezogen, die da ja auch ständig Updates vorhanden und auch ständig das eben auf den Nutzer

00:27:14: eben hin anpassen. Also das war definitiv auch wieder mal sehr eindrucksvoll. Er hatte auch

00:27:20: sozusagen die längste Q&A-Session im Nachgang, also das was wir ja immer anbieten, unseren

00:27:25: Speakern, das ist ein großes Interesse und ja, also das war sehr eindrücklich zu sehen und da haben

00:27:33: viele auf der Konferenz beim Car Summit natürlich in ein ähnliches Horn geblasen,

00:27:38: das ist natürlich eben in der Organisation der Unternehmen da einen Change geben muss.

00:27:43: Ja, ich meine, man sollte ja davon ausgehen, dass das ja schon immer so gemacht worden wäre,

00:27:49: aber ist es halt nicht. Technologie ist kein Selbstzweck oder darf kein Selbstzweck sein,

00:27:53: aber die deutsche Industrie, die deutsche Automobilindustrie kommt natürlich und da erzählen

00:28:00: wir niemandem irgendwas Falsches und tun glaube ich niemandem Unrecht, weil es jeder selbstkritisch,

00:28:03: glaube ich, in der Branche irgendwie behaupten würde für die Branche, die kommt aus einem

00:28:09: Ingenieurs getriebenen Ansatz. Man hat produziert, man hat gefertigt, man hat entwickelt,

00:28:14: was man entwickeln konnte, man hat Technologie ausgereift bis nah an die Perfektion,

00:28:20: brauchen wir auch gar nichts gegen sagen, es ist so, aber wie sehr und wie stark man den Kunden

00:28:26: gefragt hat, was man eigentlich braucht und möchte und die ganze Zeit lang hat das ja gut

00:28:30: funktioniert, weil ich glaube, eine ganze Zeit lang war das, was der Kunde wollte,

00:28:33: war eben dieses perfekt ausentwickelte Fahrzeug, solange das Fahrzeug eben eine perfekte

00:28:40: Hardware war, aber jetzt ändert sich das natürlich und deswegen ist das so richtig,

00:28:45: was du sagst, was auch der Joachim Langwalter gesagt hat, ist halt, wenn wir jetzt aber

00:28:50: hingehen und im Prinzip das Software-defined-Vehikel wieder nur von der technologischen

00:28:54: Möglichkeit sehen, aber nicht fragen, was diese Technologie am Ende eigentlich

00:28:57: enablen soll, wie man ja neu Deutsch immer so schön sagt, wofür soll die denn eigentlich

00:29:02: da sein und welchen Zweck soll sie eigentlich erfüllen, was soll sie dem Kunden eigentlich

00:29:06: geben, dann hat man auch das Software-defined-Vehikel schon wieder aus der falschen Richtung,

00:29:11: da hat man quasi den gleichen Fehler wie mit dem sozusagen Hardware-Auto, hat man dann

00:29:15: gemacht, wenn man das Software-defined-Vehikel wieder nur aus der technologischen Sicht

00:29:18: betrachtet.

00:29:19: Ja, absolut und das ist natürlich jetzt so ein bisschen die Anschlussfrage, die auf

00:29:26: so ein bisschen, auf unseren Anfragen so ein bisschen die Klammer setzt, wie kann das

00:29:30: denn eigentlich jetzt aktuell gelingen?

00:29:32: Also die Unternehmen, die befinden sich in dieser Transformation und haben dieses Problem

00:29:36: und so habe ich das auch gehört.

00:29:37: Also wir hatten ja beim Mobility Circle auch Vertreter von SCODA und von BMW dabei, die

00:29:42: das dann, die auch nochmal ganz klar gesagt haben, dass wir unsere Fahrzeug, die kommenden

00:29:46: Fahrzeuggenerationen, die haben ganz klar einen Kunden nutzen und der Kunde steht im Mittelpunkt

00:29:50: und wir wollen alles darauf ausrichten.

00:29:52: Das klang dann aber meistens immer so, dass es eher darum geht, dass wir möglichst flexibel

00:29:57: was die Antriebsvarianten angeht.

00:29:58: Also es geht im Prinzip nur bei diesem Kunden nutzen und das war zumindest ein bisschen das,

00:30:02: was bei mir hängen geblieben ist, geht es in erster Linie darum, möglichst flexibel

00:30:05: zu sein, biete ich jetzt einen Verbrenner an oder biete ich jetzt einen Hybrid an oder

00:30:08: biete ich jetzt einen Elektroauto an.

00:30:10: Also das ist jetzt für mich ehrlich gesagt nicht das die Erkenntnis, dass ich meine Produktstategie

00:30:15: künftig stärker am Kunden ausrichte.

00:30:17: Also das ist jetzt vielleicht etwas verkürzt, aber das ist das, was vor allem bei diesen

00:30:22: Vorträgen auch hängen geblieben ist.

00:30:23: Das reicht vielleicht am Ende des Tages nicht aus.

00:30:27: Aber es ist natürlich die Frage, wie kann man sich denn jetzt noch stärker und noch schneller

00:30:31: vor allem?

00:30:32: Es geht ja ganz stark um Geschwindigkeit bei diesen Themen auch weiterentwickeln und den

00:30:39: Change-Prozess auch wirklich befeuern.

00:30:41: So und da ist so ein bisschen der Appell von verschiedener Seite auch von beim Car-Summit

00:30:46: gewesen, Joachim Langenwalter hat das gesagt, tut euch zusammen, damit man es noch bewältigen

00:30:52: kann.

00:30:53: Der ganz klare Appell geht in Richtung Kollaboration auch über Unternehmensgrenzen hinweg.

00:30:58: Der Magna-Experte, also der Experte von Magna Steve Jenkins hat das auch noch mal gesagt,

00:31:03: man muss sich als Hersteller vor allem bei den nicht-Wettbewerbsrelevanten Themen im

00:31:06: Bereich Software-Dick-Fine-Kar stärker öffnen, seine eigenen Entwicklung auch noch stärker

00:31:12: öffnen.

00:31:13: Da gehen wir dann auch in den Bereich Open Source natürlich mit rein, um da eben Synergieeffekte

00:31:19: am Ende des Tages auch zu nutzen und man sich vielleicht auch um Unternehmensintern, vielleicht

00:31:25: von SILO-Denken, von Verlustängsten auch verabschieden muss, um das zu forcieren, eigene Standards

00:31:31: am Ende des Tages auch aufzusetzen und Innovationen auf die Straße zu bringen.

00:31:36: Und da, das geht nicht alleine, das geht nicht eben sozusagen mit Schollklappen auf und

00:31:41: ich versuche das jetzt auf, versuche mich jetzt alleine durchzuboxen.

00:31:44: Und wir sehen ja auch, wir haben ja schon in vielen Bereichen auch darüber diskutiert,

00:31:48: dass die Hersteller sich da stärker öffnen, dass sie stärker auch auf die Open Source

00:31:52: Community zugehen, wenn es um Softwareentwicklung geht.

00:31:56: Wir sprechen ganz viel ja auch über Katerna X, wo es ja auch um ein kollaboratives Ökosystem

00:32:02: geht.

00:32:03: Also man muss sich diesem Thema jetzt noch stärker öffnen, weil man eben äußere Handlungsdruck

00:32:10: hat oder eine äußere Zwänge hat, die jetzt nicht die Unternehmen in eine verschwenderische

00:32:18: Position, was Ressourcen anbelangt, bringt, wenn man zumal so ganz diplomatisch ausdrückt.

00:32:22: Von daher geht es nur im Schulterschluss und da wird es spannend zu sehen sein, wie kann

00:32:26: dieser Schulterschluss, wie kann diese Kollaboration auch unternehmensübergreifend aussehen.

00:32:30: Also da ist es eine große Herausforderung, die da jetzt zusätzlich noch drauf auf die

00:32:36: Branche zukommt.

00:32:37: Das stimmt.

00:32:38: Aber ein Beispiel haben wir heute besprochen, zumindest wenn es zum Beispiel um so lokale

00:32:41: Märkte wie China geht, auch da, weil das, wenn ich bevor du gerade gesagt hast, worum

00:32:44: wird es gehen, Collaboration, habe ich mir auch gedacht, ja, Partnerschaften.

00:32:47: Es ist einfach so.

00:32:48: Und das sehen wir jetzt hier, Audi, SAIC bringen gemeinsam mit dem entsprechenden Markt Know-How

00:32:54: einfach auch gemeinsam jetzt Fahrzeugplattformen auf dem Markt.

00:32:58: So.

00:32:59: Und ich glaube anders, und das haben sie ja tatsächlich jetzt auch offensichtlich auch

00:33:04: vergleichsvolle schnell hinbekommen.

00:33:05: Weil das ist jetzt auch nichts, wo ich jetzt sagen, wo ich jetzt vermuten würde, dass

00:33:09: das auch schon wieder seit sieben Jahren irgendwo in der Schublade liegen.

00:33:11: Wahrscheinlich nicht.

00:33:12: So, und insofern hat man es da auch geschafft, relativ schnell auf diese Probleme zu reagieren

00:33:17: und dort eben auch wirklich erste Ergebnisse, erste zeigbare Konzepte vorzulegen und zu

00:33:22: sagen, Mitte 25 werden drei Modelle auf dieser Basis angekündigt.

00:33:25: Also, das ist dann schon, ja.

00:33:29: Und man hat ja, wir haben es ja jetzt auch schon dieses Jahr besprochen, dass die Branche

00:33:34: da sich geöffnet hat, wenn man nur an die angekündigte Kooperation mit Rivian von Volkswagen

00:33:39: denkt.

00:33:40: Aber das ist ja sozusagen eine Konsequenz dieser Appelle, die jetzt nochmal formuliert

00:33:45: wurden bei uns beim Car Summit.

00:33:46: Aber das ist ja schon der, vielleicht der richtige Schritt an der Stelle, haben wir

00:33:50: auch schon drüber gesprochen.

00:33:52: Aber da wird es natürlich spannend sein zu sehen, was da jetzt wirklich am Ende des Tages

00:33:57: bei rumkommt und wie schnell können die Früchte da dieser Kooperation auch sozusagen geerntet

00:34:03: werden.

00:34:04: Also, das wird noch sehr spannend werden.

00:34:07: In, wie wir wissen, herausforderndem Umfeld.

00:34:11: Denn auch Deutschland selbst muss natürlich auch erst mal wieder die eigene Regierung

00:34:15: jetzt wieder, muss auch mal wieder PS auf die Straße bringen.

00:34:18: Und da haben wir die Diskussion ja auch gerade erst angefangen und sind noch lange nicht

00:34:21: beantwortet.

00:34:22: Denn auch da und da jetzt ohne da jetzt anzufangen, drüber zu diskutieren, sondern eher nur

00:34:27: als Schlussfazit, das macht es natürlich nicht einfacher, dass der Industriestandort

00:34:31: Deutschland jetzt aktuell auch noch in einer gewissen Unsicherheit steht und in einer gewissen

00:34:36: Unsicherheit bleibt, solange auch nicht eine neue Regierung wieder im Amt ist.

00:34:41: Das Ganze wird im allerbesten Fall noch zwei Monate dauern, eventuell aber auch eher noch

00:34:48: vier, fünf Monate dauern.

00:34:50: Und insofern, da muss man natürlich auch ein bisschen hoffen, dass da die Unsicherheiten

00:34:54: nicht noch größer werden, was irgendwie so ein bisschen den Industriestandort angeht.

00:34:58: Also, ich sag mal so, das Platz in der Koalition ist, glaube ich, zu einem schlechtmöglichsten

00:35:04: Zeitpunkt passiert.

00:35:05: Es ist wahrscheinlich ein überfällig gewesen, aber die deutsche Wirtschaft und nicht nur

00:35:10: die deutsche Wirtschaft Deutschland an sich braucht, gerade stabile Regierungsverhältnisse

00:35:13: und die werden wir wahrscheinlich erst wieder im Frühjahr 2025 haben, wenn wir dann eine

00:35:18: neue Regierung haben, wie auch immer die aussehen wird.

00:35:21: Aber ja, das ist jetzt wirklich also Bad Timing, wie man so schön sagt.

00:35:28: Aber sagen wir es jetzt mal so, langweilig wird es nicht, uns auch nicht, Janik.

00:35:33: Uns wird es auch in der kommenden Woche nicht langweilig.

00:35:36: Wir sind gespannt, was natürlich in dieser Woche wieder alles passiert, wo wir uns nächste

00:35:41: Woche ein bisschen drauf stürzen können.

00:35:43: Ich freue mich auf jeden Fall drauf, was alles so passiert.

00:35:48: Und ja, vielleicht haben wir ja auch bald schon wieder, fällt mir gerade ein, ja auch eine

00:35:52: Interviewfolge am Start.

00:35:54: Ja, das gut, dass du sagst.

00:35:56: Also, das könnte vielleicht demnächst auch wieder der Fall sein.

00:35:58: Könnte vielleicht demnächst anstechen.

00:36:00: Lassen Sie sich überraschen.

00:36:01: Und an der Stelle auch noch mal kleiner Hinweis.

00:36:03: All das, was wir heute diskutiert haben, basiert natürlich auch unter anderem auf Artikeln

00:36:07: von uns, von Automotive IT, unter anderem von Automobilproduktion.

00:36:11: Das packen wir natürlich alles mit in die Show Notes.

00:36:13: In die Show Notes.

00:36:14: So sieht's aus.

00:36:15: Und bis nächste Woche.

00:36:16: Ciao.

00:36:17: Ciao.

00:36:18: Was mich bewegt.

00:36:21: Ein Podcast von Automotive IT und Automobilproduktion.

00:36:24: Alle Infos zur Folge in den Show Notes.

00:36:27: Weitere Folgen überall, wo es Podcasts gibt.

00:36:30: [Musik]

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