Kommen neue Mobilitätsdienste endlich auf den grünen Zweig? (feat. Stefan Bratzel)

Shownotes

Immer mehr Anbieter drangen in den vergangenen Jahren auf den Markt für neue Mobilität, um auch ein Stück vom Kuchen abzubekommen, andere wie die Autobauer verabschiedeten sich nach und nach von Sharing-Welt. Diese gebar Platzhirsche wie Uber oder Didi und weckte die Internetriesen aus den USA und China, die ihrerseits umfassende Mobilitätsökosysteme bauen wollen. In der aktuellen Folge WAS MICH BEWGT hat sich Yannick den Auto- und Mobilitätsexperten Stefan Bratzel eingeladen, um die neusten Erkenntnisse über die schöne neue Mobilitätswelt zu diskutieren. Welche Akteure dominieren den Mobilitätsmarkt? Haben Uber und Co. endlich ein tragfähiges Geschäftsmodell gefunden? Und was hat das Ganze mit autonomem Fahren zu tun?

Erste Details zum neuen Mobility Services Report: https://www.automotiveit.eu/mobility/ridehailing-dienste-verlassen-die-verlustzone-841.html

Alle Infos zum Mobility Services Report und die Ergebnisse aus dem Vorjahr: https://mobility-services-report.com/

Alle Infos zum Mobility Circle 2024: https://www.mobility-circle.com/

Mehr zu Auto- und Mobilitätsexperte Prof. Dr. Stefan Bratzel: https://auto-institut.de/prof-dr-stefan-bratzel/

Mehr zu Pascal und Yannick finden Sie auf LinkedIn: Pascal Nagel: https://www.linkedin.com/in/pascal-nagel/ Yannick Tiedemann: www.linkedin.com/in/yannick-tiedemann

Hinweis: Die im Podcast getätigten Aussagen spiegeln die Privatmeinung der Gesprächspartner wider und entsprechen nicht zwingend den Darstellungen des jeweiligen Arbeitgebers

Transkript anzeigen

00:00:00: Was mich bewegt, der Automotive Podcast.

00:00:07: Herzlich Willkommen zu einer neuen Folge von "Was mich bewegt".

00:00:18: Ja, heute wollen wir mal nicht oder ich sage mal nur sehr am Rande über die Automobilindustrie sprechen,

00:00:24: sondern den Fokus vielleicht etwas größer aufziehen. In der heutigen Folge soll es um das Thema

00:00:29: Mobilität gehen und um die Entwicklung und Innovationstrends von neuen Mobilitätsdienstleistungen tatsächlich.

00:00:35: Und das tue ich heute ausnahmsweise mal nicht mit meinem Kollegen Pascal, sondern habe mir hierfür einen absoluten Experten

00:00:41: in dem Bereich eingeladen, mit dem wir schon einige Jahre auch unter anderem im Kontext der New Mobility zusammenarbeiten.

00:00:49: Ich begrüße an dieser Stelle den Leiter des Center of Automotive Management, Prof. Stefan Bratzel. Moin Stefan.

00:00:55: Ja, moin Janik, moin alle Zuhörer.

00:00:59: Ja Stefan, ihr schaut euch ja beim Center of Automotive Management nicht nur die Entwicklung,

00:01:04: wie ich sage mal, in der Kernautomobilwirtschaft an, sondern analysiert ja im Rahmen des Mobilities Services Report

00:01:11: seit ein paar Jahren auch die Bewegung auf dem Markt für neue Mobilitätsdienstleistungen.

00:01:17: Kannst du unsere Zuhörerinnen mal so ein bisschen aufklären, was schaut ihr euch da ganz konkret an?

00:01:22: Ja, wir haben uns vor vielen Jahren, kann man schon fast sagen, tatsächlich das Thema neue Mobilität angeschaut

00:01:30: und machen das jetzt regelmäßig. Was ist damit gemeint?

00:01:34: Neue Mobilitätsdienstleistungen sind also solche Dienstleistungen, die sich stark im Sharing-Bereich aufhalten,

00:01:44: das heißt Car-Sharing, Micro-Mobility, Rite-Hailing-Plattformen.

00:01:51: Und die Idee sozusagen, die wir da haben, ist, dass man die Entwicklungstrans in diesen zentralen New-Mobility-Feldern

00:01:59: versucht zu analysieren und eine Idee gewinnt, wohin die Reise geht und welche Akteure in diesem New-Mobility-Spiel

00:02:10: eine große Rolle spielen und was denn vielleicht mögliche Erfolgsfaktoren sind, damit New-Mobility an Bedeutung gewinnt.

00:02:20: Das ist die Idee vor sechs, sieben Jahren gewesen für eine regelmäßige Studie, die wir jetzt eben wieder neu aufgelegt haben.

00:02:30: Also wie seid ihr euch jetzt schon einiges an Daten, das ist eine riesen Datenmenge in den letzten Jahren,

00:02:36: wie du hast gerade gesagt, sechs, sieben Jahre machen wir die Studie, 2019 kam der erste MSR sozusagen raus

00:02:41: und habt euch da eben bis lange ganz viele Daten zum Thema New-Mobility gesammelt und auch auf die Performance der New-Mobility-Aktöre geschaut.

00:02:50: Wenn du mal so ein bisschen zurückschaust und jetzt mal so ein bisschen den Rückblick ansetzt,

00:02:54: wie hat sich denn der Markt für neue Mobilitätsdienste und wenn man ein bisschen größer denkt auch Ökosysteme,

00:03:00: weil am Ende des Tages geht es nicht nur um den einzelnen Dienst, sondern natürlich um die Ökosysteme, die sich da entwickeln,

00:03:06: kannst du da mal so eine Reise nachzeichnen ungefähr?

00:03:11: Ja, kann ich mal probieren. Also wenn man ein bisschen länger zurückdenkt, hat man ja mit diesen neuen Mobilitätsdienstleistungen

00:03:20: sehr hohe Erwartungen geweckt. Vielleicht kann man sozusagen da den Gardener Hypecycle ansetzen.

00:03:28: Ich meine, das Thema New-Mobility ist ja schon relativ alt mit Carsharing in den 90er Jahren,

00:03:34: den Nullerjahren, stiegen dann schrittweise auch Automobilhersteller in das Carsharing-Geschäft ein und Mobilität-Geschäft ein

00:03:42: und seitdem beobachten wir das. Man hat sehr hohe Erwartungen sozusagen in diesen Sharing-Bereich hineingesetzt

00:03:49: und wie sich dann eben zeigte über die letzten zehn Jahre waren es teilweise sehr überzogene Erwartungen, die reingesetzt wurden,

00:04:00: als würden praktisch im nächsten, über nächsten Jahr die Autos schrittweise alle verschwinden, insbesondere aus Städten

00:04:10: und jeder würde nur noch die Sharing-Angebote nutzen.

00:04:15: Diese hohe Erwartungen konnte man natürlich erfüllen, die waren ja damals schon unrealistisch, aber sozusagen dieser Hype,

00:04:23: der ist mittlerweile sehr stark vorüber. Wir bewegen uns eigentlich, wenn man so will, mittlerweile schon fast im Tal der Drehenthalter

00:04:34: Enttäuschungen in manchen Feldern, dass aber eher eine positive Entwicklung ist, weil jetzt danach geschaut ist, was sind denn die zentralen

00:04:46: Erfolgsfaktoren, worauf kommt es wirklich an, um diese New Mobility wirklich erfolgreich zu machen.

00:04:53: Und was wir schon sehen ist, dass in manchen Feldern zwar eine große Konsolidierung passiert ist,

00:05:00: aber wir sehen eben auch einiges Licht am Horizont.

00:05:05: Und insofern sind wir jetzt in manchen Feldern in einer Phase der Produktivität, der produktiven Skalierung.

00:05:15: Und das ist schon sehr, sehr spannend und in dem Zusammenhang, da können wir gleich nochmal ein bisschen drüber reden.

00:05:21: Das spielt natürlich auch viele Akteure eine Rolle aus ganz unterschiedlichen Feldern, die versucht haben, in dem Bereich New Mobility zu reussieren.

00:05:32: Ja, ich habe mal geschaut und ich habe mal zurückgeschaut, auch in unserer ersten Studie, also Automotive IT als Medienpartner,

00:05:39: ist ja von Anfang an mit dabei und wie gesagt 2019 kam die erste Studie.

00:05:43: Und ich habe mal auf ein Interview geschaut, was wir beide auch damals geführt haben zum ersten Mobility Services Report

00:05:49: und da stand die Überschrift drauf, momentan wird viel ins Blaue experimentiert.

00:05:54: Also da wir waren ja 2019/2018, da ging es ja los, da haben wir viele neue Akteure auch auf dem Markt gehabt.

00:06:00: Wir haben gesehen, dass BMW und Daimler damals noch zusammengegangen sind, um ein großes Ökosystem an Mobilitätsdienstleistungen aufzusetzen.

00:06:10: Und da war man noch nicht so ganz klar, wo geht denn die Reise hin?

00:06:13: Da war natürlich auch schon die Frage, wird es am Ende des Tages all die Player noch geben, wie du ja gerade gesagt hast.

00:06:18: Wir sind gerade wirklich auch so ein Plateau.

00:06:20: Aber da war auch schon die Überlegung, ja, wo geht die Reise denn jetzt hin mit den neuen Mobilitätsdienstleistungen?

00:06:25: Also ich finde das total spannend, dass wir damals, wie gesagt, noch am Anfang standen so ein bisschen,

00:06:32: aber jetzt auch merken, okay, da hat sich viel getan, da sind viele Player auch wieder weggebrochen.

00:06:38: Also schon ganz spannend, wenn man diese Aussage nochmal sieht.

00:06:41: Ja, ja, das ist interessant.

00:06:43: Ich meine, das war ja schon noch in einer Phase, wo man quasi noch in dem Hype-Seikel noch Richtung überzogene Erwartungen ging.

00:06:56: Es war schon ein bisschen ausprobiert gehabt, aber man hat geglaubt, Mensch, da kann noch etwas passieren.

00:07:02: Und ja, seitdem sind viele dieser hohen Erwartungen so nicht erfüllt worden.

00:07:10: Und man hat jetzt ein bisschen mehr Realismus.

00:07:13: Wir haben natürlich jetzt auch einiges an Daten, um zu sehen, ja, wo geht es denn voran und woran liegt es denn,

00:07:20: dass bestimmte Mobilitätsdienstleistungen vielleicht nicht so abgehoben sind, wie sich viele Akteure das auch vorgestellt haben?

00:07:28: Ja, wir bekommen gleich noch mal so ein bisschen in die Gegenwart und wie es jetzt aussieht.

00:07:32: Und das jetzt auch die zentralen Ergebnisse des MSR 2024 sind.

00:07:37: Aber damals, ich kann mich auch noch erinnern, dass ich an das Abtas-Bild vor Augen, wie Harald Krüger damals BMW CEO

00:07:43: und Dieter Zetsche sozusagen armen Armfast, hätte ich beinahe gesagt, da standen und sozusagen ja, die neustühne neue Mobilitätswelt auch angekündigt haben.

00:07:52: Damals Daimler und BMW in vielen Bereichen führend, also Carsharing mit Chernau ganz vorne und auch in anderen Bereichen sehr stark.

00:08:01: Und das hat sich und da können wir auf jeden Fall sehen, diese beiden Player haben sich jetzt stark aus diesem Bereich zurückgezogen

00:08:08: und da können wir ja mal so ein bisschen zu den einzelnen Akteuren kommen.

00:08:12: Also wir beleuchten ja Autohersteller, reine Mobilitätsproviders wie Uber und DD Shushing,

00:08:17: Digitalkonzerne wie Amazon und Baidu oder auch kleinere Mobilitätsdatab, die es ja auch sehr viel gibt mittlerweile.

00:08:24: Aber wenn man jetzt auch noch mal auf die letzten Jahre zurück schaut und auch in Anbetracht der Tatsache,

00:08:28: dass sich einige wie Daimler und Mercedes da jetzt stärker zurückziehen, wer treibt denn das Business auf der einen Seite im Bereich Innovation

00:08:36: und auf der anderen Seite auch was die Marktdurchdringung angeht?

00:08:39: Weil diese beiden Sachen gehen ja manchmal auch ein bisschen auseinander.

00:08:43: Ja, vielleicht wenn man auch holt, wenn du gerade eben auch Mercedes-BMW ansprichst, die sozusagen ja auch da reingehen wollen.

00:08:52: Das war ja sozusagen teilweise eine Überlegung, ob Automobilhersteller einfach zu Mobilitätsanbieter sich weiterentwickeln sollen

00:09:00: und viele haben da experimentiert.

00:09:04: Und wenn man so will, sind wenige Automobilhersteller jetzt übrig geblieben,

00:09:10: die sich wirklich auch noch intensiv mit neuen Mobilitätsdienstleistungen beschäftigen.

00:09:16: Also BMW, Mercedes haben sozusagen ein Großteil ihres Geschäftes abgegeben, verkauft.

00:09:24: Wir haben auch andere Akteure gehabt, etwa wie Ford und andere Autohersteller,

00:09:31: die es auch probiert haben, aber im Wesentlichen auch ihr Geschäft praktisch wieder in ihren Kennfeld zurückgezogen haben.

00:09:42: Stellantis ist so eine Ausnahme, die ist im Moment noch probieren, aber jetzt noch mit mäßigem Erfolg,

00:09:50: um vielleicht an manche Dinge vorwegzunehmen.

00:09:52: Also die Automobilhersteller, um vielleicht das vorweg zu sagen, sind bislang im Bereich der neuen Mobilität nicht sehr erfolgreich gewesen.

00:10:05: Wenn man sich jetzt weitere Akteure anschaut, ich glaube, dass wir, wenn ich jetzt mal über die verschiedenen New Mobility Felder hinweg gehe,

00:10:16: dann scheint es doch so zu sein, dass eben eher spezialisierte Mobilitätsdienstleister in vielen Fällen hier das Rennen machen.

00:10:29: In den Carsharing-Bereichen, Spieler, die sich rein auf Carsharing fokussieren, wobei Carsharing,

00:10:36: da können wir vielleicht gleich noch ein paar Worte dazu sagen, ist auch kein ganz einfaches Geschäft.

00:10:42: Ich sehe insbesondere im Bereich der Fahrdienste, also die Rithalinganbieter, dass sich da wahnsinnig viel bewegt.

00:10:50: Das haben wir schon in der letzten Studie, der Beginn sozusagen dieser produktiven Skalierung erlebt,

00:11:01: aber spezialisierte Anbieter wie Uber oder die Tsui-Ching sozusagen kommen in diesen Feldern richtig gut voran mittlerweile.

00:11:12: Und wir haben, wenn man so ein Zukunftsfeld wie Autonomus fahren, noch vielleicht mit rein,

00:11:18: da haben wir wieder ganz andere Bedingungen, weil da braucht es wiederum sehr, sehr viel Geld und sehr, sehr langen Atem.

00:11:26: Und das schränkt wieder bestimmte Akteure ein und bringt andere eben voran.

00:11:32: Vielleicht das letzte, mit Micro Mobility, sollte man vielleicht noch erwähnen, auch hier eine riesen Konsolidierungswelle,

00:11:38: die über die ganzen Anbieter schwappt und aber es sind auch hier eher spezialisierte Anbieter, die am Ende auch übrig bleiben werden.

00:11:47: Aber nochmal einmal kurz zurück nochmal auf das Thema Automobilhersteller, wobei ich natürlich,

00:11:52: habe Eingangs gesagt, wir wollen heute gar nicht so viel über Autoindustrie sprechen,

00:11:55: aber es ist ja schon ein interessantes Phänomen zu sehen, dass sich gerade die Automobilhersteller nicht alle,

00:12:00: du hast es gesagt, die Ausnahme ist "The Land is Free to Move", da bildet sich gerade auch nochmal ein größerer Player,

00:12:06: wie gesagt, "Chernau" gehört jetzt zu "Free to Move", also das ehemalige, sage ich mal, Joint Venture von Daimler und BMW.

00:12:13: Da tut sich gerade auch was, da gibt es auch andere Tendenzen, aber grundsätzlich hast du gesagt,

00:12:18: gehen die Autohersteller schon eher weg von den neuen Mobilitätsdienstleistungen.

00:12:23: Warum ist das so? Also wie kann man das erklären?

00:12:26: Ist das sozusagen auch der lange Atem, den viele jetzt nicht mehr haben wollen, weil sie sich doch eher wieder auf ihr Kerngeschäft

00:12:33: sozusagen zurückbesinnen, was ist da so ein bisschen deiner Einschätzung oder ein Gefühl, wie sich gerade die da, der Markt entwickelt?

00:12:40: Ich glaube, dass die große Transformation, die gerade über die Branche schwappt, die Automobilhersteller,

00:12:47: sehr, sehr viel Kraft, Ressourcen und auch Geld kostet.

00:12:52: Elektromobilität, das software-definiere Fahrzeug, ja, um nur zwei der ganz großen Themen zu nennen,

00:13:02: mit dem neuen Wettbewerb, Bernd aus China, die immer stärker werden, das beschäftigt die traditionellen etablierten Auto-Bauer in extremer Weise.

00:13:15: Und ich glaube, es ist eine gewisse Erkenntnis, dass Mobilitätsdienstleistungen eben nicht die Kernkompetenz der Automobilhersteller so richtig sind

00:13:30: und dass sie auch Schwierigkeiten haben, diese Kernkompetenzen, die es braucht, um da erfolgreich zu sein, schnell zu entwickeln.

00:13:40: Es heißt nicht, dass sie die nicht bekommen können, es ist ja auch nicht so, dass die Hersteller, Stelantis hast du erwähnt,

00:13:51: man könnte auch Volkswagen nennen, dass man das Geschäft völlig links liegen lässt, aber es zeigt,

00:13:58: wenn große Veränderungen, große Herausforderungen vorhanden sind, dann gibt es schon wieder eine Tendenz,

00:14:05: sich erstmal auf die großen Probleme zu stürzen und das, was wir mit New Mobility sehen, sind dann eher Randfelder aus der Sicht der Automobilhersteller.

00:14:18: Und ich glaube, so würde ich im Moment auch die Entwicklung sehen.

00:14:23: Es geht ja teilweise weiter großen Transformations um die Existenz der Automobilhersteller selber.

00:14:29: Das muss man vielleicht hierbei im Blick haben.

00:14:33: Und das sind die Existenzfragen, die sich die Hersteller gerade stellen, eher im Bereich der Antriebe und eher im Bereich des vielleicht software-defined Vehicles,

00:14:42: also wo man wirklich wieder über das Produkt Auto sprechen, das ja auch eine große Hürde noch darstellt.

00:14:47: Da sind die Hersteller natürlich auf unterschiedlichen Geschwindigkeiten unterwegs, wenn wir jetzt nach China schauen oder in die USA,

00:14:54: da gibt es natürlich Vorreiter in diesem Bereich und die etablierte Automobilindustrie hängt dann natürlich hinterher

00:15:01: und da schaut man natürlich und guckt vielleicht auch so ein bisschen, wo man seinen Innovationsfokus momentan setzt.

00:15:06: Also das würde ich dir da auf jeden Fall auch beiflichten.

00:15:10: Und ich glaube, das war sozusagen das Thema neue Mobilitätsdienstleistungen so ein bisschen auf der Streichliste ganz oben.

00:15:16: Absolut. Also man ist sozusagen wieder eigentlich im Moment in der Ownership-Welt und da hat man so große Probleme,

00:15:22: dass man sich um die Sharing-Welt im Moment nicht so intensiv kümmert.

00:15:26: Ja, dann lass uns doch mal so ein bisschen in die Gegenwart kommen und mal auf einzelne Dienstleistungsbereiche in der Sharing-Welt eben auch schauen.

00:15:35: Ich würde mal sagen, lauteste Musik läuft eigentlich seit Jahren im Bereich der Fahrdienste, des Ride-Sharings.

00:15:41: Du hast es gerade schon angesprochen. Also sowohl was die technologische Seite angeht, als auch was das dahinter liegende Geschäftsmodell anbelangt.

00:15:49: Also hier gibt es die Big Player, Uber, Diddy, Grab, auch vor allem in Südostasien, die da sozusagen den Ton auch viele Jahre schon,

00:15:57: auch wenn wir jetzt auf die erste Studie zurückschauen. Auch da waren die beiden natürlich schon ganz vorne mit dabei.

00:16:02: Aber das muss man so ein bisschen dazu sagen, Marktdurchdringung war schon immer sehr gut bei all diesen Playern,

00:16:08: aber die Gewinnszone, die war eigentlich immer so ein unerreichbarer Horizont in der Ferne für viele.

00:16:15: Also über viele Jahre. Uber ist natürlich das prominenteste Beispiel, eigentlich nur rote Zahlen geschrieben.

00:16:20: Aber, und das muss man jetzt sagen, das ist eine der größten Neuigkeiten der aktuellen Entwicklung,

00:16:26: dass diese Player jetzt auch so langsam in die Gewinnszone kommen und schwarze Zahlen schreiben.

00:16:31: Was ist da passiert? Wie konnte das passieren sozusagen? Wie könnten sie auf diesen Weg gehen?

00:16:37: Ja, also du sprichst ja einer der riesigen Erfolgsgeschichten von New Mobility an.

00:16:44: Uber ist ja eigentlich einer der ersten wirklich großen Spieler, als Ritehaling-Anbieter 2009 gegründet.

00:16:55: Viele Milliarden mittlerweile Verluste erzielt, der es tatsächlich jetzt nachhaltig geschafft hat,

00:17:05: im letzten Jahr erstmals, im Gesamtjahr Gewinn zu erwirtschaften.

00:17:10: In dem Jahr wird der Gewinn noch höher sein als im letzten Jahr.

00:17:15: Das ist sozusagen schon eine Zeitenwende für diese Branche.

00:17:21: Im Prinzip sind das Spieler, die klassischerweise aus der Mobilitätsplattform willkommen kommen.

00:17:36: Man weiß es natürlich, man braucht natürlich, um auf so einer Plattform erfolgreich zu sein,

00:17:43: eine relativ große Nutzerbasis, um diese Vorteile von Digitalplattformen zu nutzen.

00:17:55: Das heißt, in den letzten Jahren ist es schon ein Unternehmen wie Uber sehr gut gelungen,

00:18:01: die Nutzerbasis zu erhöhen. Und jetzt kommt der entscheidende Punkt.

00:18:06: Und gleichzeitig die Kosten in den Griff zu bekommen.

00:18:10: Man kann sich natürlich Nutzer kaufen, wenn man so will.

00:18:13: Also Ritehaling-Dienste anbieten und die Konkurrenz dadurch ausstechen,

00:18:20: dass man immer unter den Preisen etwa von klassischen Taxi-Anbietern bleibt.

00:18:28: In den Preiskampf sozusagen.

00:18:30: In den Preiskampf hineingeht, aber es war ein künstlicher Preiskampf,

00:18:35: weil man immer zuput hat.

00:18:37: Und jetzt hat Uber durch verschiedene Maßnahmen erreicht,

00:18:44: dass man mit diesen Dienstleistungen Geld verdient.

00:18:47: Und eine Message dabei ist eben, dass Uber es gelungen ist,

00:18:53: so ein kleines Ökosystem von Mobilitätsdienstleistungen aufzubauen,

00:19:02: die sich wechselseitig ergänzen.

00:19:04: Ein Punkt war etwa, dass man eben nicht nur die klassische Ritehaling-Dienstleistung angeboten hat,

00:19:13: das heißt, ich hole mir ein Uber, sondern parallel eben auch Uber Eats ausgebaut hat.

00:19:18: Das heißt, diese Uber-Fahrer sind noch deutlich besser ausgelastet,

00:19:24: dadurch sozusagen, dass sie eben auch Essenslieferungen, auch Frachtlieferungen ausführen.

00:19:30: Und ein sehr wichtiger Punkt ist eben auch dadurch, dass man eine höhere Auslastung erzielt,

00:19:39: schafft man auch Netzwerkefekte.

00:19:41: Das heißt, man hat festgeschätzt, dass die, die sowohl die, die so ein Uber-Fahrer sind,

00:19:49: dass die eben auch tendenziell Essenslieferungen dann in Kauf nehmen, bzw. dann buchen.

00:19:59: Und dass sich dieses Geschäft sehr, sehr schön ergänzt.

00:20:03: Ja, und das war eine Maßnahme unter mehreren, dann der zweite ist so ein Art Club-Gedanke, den Uber entwickelt hat.

00:20:12: Das heißt, wenn du pro Monat ein paar Euro bezahlst und in diesen Uber-Club, nenne ich ihn jetzt mal, gehst,

00:20:23: dann sozusagen hast du ein paar Vorteile und das ist wiederum, zahlt wiederum sozusagen hier auf vermehrten Umsatz ein und so weiter.

00:20:34: Also Uber ist es hier gelungen, tatsächlich auf der Plattform die verschiedene Innovationen, die dann, die wir auch feststellen konnten,

00:20:42: eben Mehrwerde zu schaffen.

00:20:45: Und ein Mehrangebot bei sozusagen deutlich reduzierten Kostenaufwand, weil das ist ja ein wichtiger Punkt.

00:20:55: Je mehr es gelingt, dass ich mein Werbeaufwand reduzieren kann, desto mehr Gewinn mache, das drückt sich praktisch fast schon direkt in höheren Erträgen aus.

00:21:08: Ja, das ist total eine total spannende Entwicklung, die ja auch so ein bisschen befeuert wurde durch die Corona-Pandemie.

00:21:13: Also da sah man ja das erste Mal, dass diese Ausweitung des Portfolios ja auch zum Erfolg führt, einfach auch ein bisschen aus der Not heraus,

00:21:21: sozusagen dass natürlich mehr Essenslieferungen stattgefunden haben.

00:21:24: Auch das Thema Fracht hat ja bei Uber eine wichtige Rolle gespielt und spielt immer noch eine wichtige Rolle, nicht ganz so stark wie das Thema Lieferdienste,

00:21:32: vor allem im Bereich UberEats.

00:21:33: Ganz spannend, da habe ich jetzt gerade auch nochmal gesehen, eine Neuigkeit, dass Uber jetzt das Reiseportal Expedia kauft.

00:21:40: auf dem Wild für 20 Milliarden US-Dollar. Also sich jetzt auch sozusagen in dem Bereich Reisevermittlung

00:21:47: auch noch tummeln will. Und ja, das ist ja wie gesagt nur noch ein weiterer Baustein in dieser

00:21:51: ja etwas ganzheitlichen Ökosystemstrategie von Uber. Und das machen ja andere auch. Auch die,

00:21:56: die in China hat ja verschiedene Arten, also ein bisschen verschiedene Elemente des eigenen

00:22:02: Geschäftsmodells mittlerweile, bietet es mittlerweile an schon seit einigen Jahren. Da ist

00:22:08: die Situation ein bisschen eine andere. Aber ist das sozusagen der einzige Schritt für Mobilitätsdienstleister,

00:22:16: vor allem im Bereich Fahrdienst oder Dienstvermittlung, möglich noch in die grüne Zone zu kommen? Also ist

00:22:24: das wirklich das Geschäft mit der Mobilität an sich auch für andere Player nicht das sozusagen

00:22:30: Gewinnbringende am Ende des Tages? Es muss also immer sozusagen ein Ökosystem, Gedanke dahinter

00:22:36: entstehen. Ja, also es scheint sehr, wenn man jetzt hier die empirischen Befunde anschaut, sehr stark

00:22:43: in diese Richtung zu gehen. Wir erkennen und beobachten ja auch schon lange die, die zu Ching,

00:22:48: Grab und andere, die in ähnlichen Weg gehen und im übrigen, die die zu Ching ist auch auf dem Weg

00:22:58: in die Gewinnzone, Grab ist auch auf dem Weg in die Gewinnzone und die benutzen ein ähnliches

00:23:04: Muster, dass man eben einen Blumenstrauers, ein Ökosystem sich ergänzender Dienstleistung

00:23:11: nutzt. Und ein wichtiger Faktor ist natürlich auch die Nutzerbasis, dadurch die sozusagen dann

00:23:17: häufig ähnlich ist. Und wir haben ja schon Art Winner takes Moes oder Winner takes it all

00:23:25: Effekt. Das heißt, es sind natürlich auch Spieler, die einen ganz großen Marktanteil auf ihrer

00:23:31: digitalen Plattform haben. Das heißt, diese Entwicklung braucht es ja auch erst mal, dass man

00:23:40: eine hohe Nutzerbasis bekommt. Und dann hat es eine gewisse Eigendynamik, weil diese hohe Nutzerdynamik

00:23:49: ermöglicht, einen natürlich auch weitere Dienste eben gewinnbringend der eigenen Community anzubieten.

00:23:57: Und das ist natürlich keine gute Message für die anderen, die sich auf dem jeweiligen Markt

00:24:03: bedienen, weil deren Position wird dann schrittweise schwächer. Das wollte ich gerade sagen. Also wir

00:24:09: werden dann ja schon feststellen, dass wir, und das habt ihr ja noch in der Studie ja auch festgestellt,

00:24:13: dass wir da eine sehr starke Fragmentierung globaler Märkte haben werden, also das wirklich auf

00:24:18: einzelnen, sozusagen in einzelnen Märkten dann wirklich nur noch ein Player am Ende des Tages

00:24:22: eigentlich das gesamte Portfolio an Dienstleistungen ja abdecken wird. Und da geht es dann ja nicht

00:24:26: wie gesagt nur in Anführungsrecht um Lieferdienste und um Fachdienstleistungen und um Fahrdienstleistungen,

00:24:32: sondern ist ja auch die Frage, ob die sämtliche Mobilität, die ganze Mobilitätskette am Ende

00:24:36: des Tages von einem von einem Unternehmen abgedeckt wird, die ja jetzt schon auf so einer guten Basis

00:24:40: stehen. Ja, also das ist eine interessante Entwicklung. Wir müssen natürlich sehen,

00:24:44: das lernen wir aus der Vergangenheit. Wenn es dann irgendwann mal so einen Monopolisten gibt,

00:24:48: dann wird es auch auf Märkten Versuche geben, irgendwie das wieder ein bisschen zu entflechten,

00:24:55: zu regulieren. Aber im Moment sind wir noch in einer Phase, wo tatsächlich die Situation sich in

00:25:04: diese Richtung bewegt, dass man einen großen Player in den jeweiligen Märkten hat, der eine

00:25:09: dominante Position zumindest in diesen Märkten hat und daraus eben aber auch interessante und

00:25:18: tatsächlich begehrenswerte Dienste entwickelt. Und dann muss man sehen, wie sich das Ganze

00:25:26: eben weiterentwickelt. Wir haben ja, wenn man einen ganz großen Player wie Google zum Beispiel

00:25:32: anguckt, dann sieht man ja, na ja, wenn man irgendwann mal wirklich Monopolist fast ist,

00:25:36: dann können natürlich auch wieder irgendwann Einschränkungen stattfinden, staatlicherseits.

00:25:43: Das haben wir in verschiedenen Fällen erlebt. Aber im Moment sind wir noch nicht in dieser Phase,

00:25:49: sondern eigentlich werden jetzt die Früchte eingefahren von langer Jahre Arbeit auf solchen

00:25:58: Plattformen und im Moment ist es tatsächlich ein interessantes Geschäft. Na ja, und wenn sich

00:26:05: sozusagen dann diese Plattform weiter verbreitet und man diesen Namen hat, dann kann man natürlich

00:26:10: an diese Plattform auch verschiedene weitere Dienste anschließen und vielleicht auch jenseits der

00:26:17: Mobilitätswelt können dann einzelne Dienstleistungen angeboten werden, die vielleicht mehr werden

00:26:24: aus dieser Nutzerbasis schöpfen. Würdest du sagen, dass Europa momentan der Markt ist, wo da vielleicht

00:26:30: die meiste Musik noch drin ist? Weil wenn wir nach Asien schauen, vor allem China, da haben wir

00:26:34: Didi als unumstößlich Big Player in den USA, in dem amerikanischen Markt ist es natürlich

00:26:39: Uber, Uber ist natürlich auch noch deutlich auf mehr Märkten unterwegs als Didi, aber ich würde

00:26:45: fast sagen, Europa ist gerade so ein bisschen interessant, auch was das Thema Regulierung am

00:26:48: Ende des Tages angeht, weil auch gerade natürlich in Deutschland das Thema ja in der Vergangenheit

00:26:53: ein sehr spannendes war, wie viel lässt man dazu, wie wird der Taxi-Markt in Zukunft reguliert und so

00:26:59: weiter. Also da gab es ja schon viele Diskussionen und ja Fragen dazu. Würdest du auch sagen, Europa

00:27:04: ist gerade am spannendsten? Ja, Europa ist wirklich auch eine spannende Frage, wie sich das Thema

00:27:10: weiterentwickelt. Wir müssen ja zum einen sagen im Vergleich etwa zu China, auch zu Südostasien sind,

00:27:17: ja, was sind wir, was der Digitalisierungsgrad anbetrifft, noch, sagen wir mal, ja, in einer

00:27:24: relativ frühen Phase, wenn man so will. Wir haben natürlich durch die europäischen Strukturen auch

00:27:30: sehr fragmentierte Märkte, Deutschland hat teilweise andere Regulationen wie Frankreich und so

00:27:37: weiter. Was es dann schwierig macht für einen Spieler, aber tatsächlich Europa ist da noch

00:27:43: wirklich ein interessanter Markt, der sich da entwickelt. Wir haben ja auch hier ein paar

00:27:49: Akteure in China, in Europa, die sich hier da entwickeln könnten. Wenn wir jetzt schon gerade,

00:27:58: du hast es gerade angesprochen, Europa ist in Sachen Digitalisierung vielleicht da den anderen

00:28:02: Märkten noch ein bisschen hinterher oder steht in vielen Bereichen auch am Anfang, das trifft natürlich

00:28:05: auch auf das Thema autonomes Fahren zu, was ja im Bereich der Mobilitätsdienstleistung auch

00:28:11: sehr spannend ist. Also wir sehen ja in den USA, was da sich gerade bewegt. Ich weiß du was,

00:28:15: vor gar nicht allzu langer Zeit auch in den USA. Konntest du das auch vor Ort mal anschauen,

00:28:19: was da tatsächlich auch im Bereich Right Sharing autonomes Right Sharing passiert. Waymo ist da

00:28:26: ein ganz großer Player. Wir haben auch die GM-Tochter Cruise, die da voran geht in China. Haben wir

00:28:32: die Apollo-Plattform von Baidu, auch ganz viele Städte, wo schon sehr viel ausprobiert wird in

00:28:38: diesem Bereich. Ja jetzt ist so ein bisschen die Frage, wann sie mit in hier zu landen mal so ein

00:28:43: bisschen die Robotaxi-Revolution oder würdest du sagen, da sind wir noch weit von entfernt.

00:28:48: Ja also ich finde schon, das Thema autonomes Fahren ist das ganz große Thema der nächsten

00:28:55: 10, 15 Jahre auch in Europa. Das wurde ja auch Jahr für Jahr in so einer Hype-Diskussion überschätzt,

00:29:04: der sollte immer im nächsten Jahr kommen. Aber was wir im Moment in einzelnen Regionen sehen,

00:29:09: ist tatsächlich wirklich bemerkenswert. Du hast erwähnt, ich war vor kurzem auch in San Francisco

00:29:15: und hatte mal die Gelegenheit, ja in San Francisco Waymo ausgiebig zu testen und das ist schon sehr

00:29:25: faszinierend, was da passiert. Wer es noch nicht weiß, also man ruft sich praktisch ähnlich wie

00:29:29: ein Uber ein Waymo-Taxi dort mit der App. Das kommt dann angefahren und zwar ohne Sicherheitsfahrer.

00:29:39: Das heißt man steigt praktisch in ein Robotaxi ein, drückt dann ja auf ok, bringe mich doch jetzt an

00:29:49: das Ziel, das ich vorher schon eingegeben habe und dann fährt dieses Robotaxi und zwar in sehr,

00:29:56: sehr guter Weise. Das ist kaum Unterschied zu einem normalen Fahrer zu sehen, in schwierigen

00:30:02: Verkehrs-Situationen wie in der Stadt von San Francisco einem ans Ziel. Das ist schon, muss man sagen,

00:30:09: jetzt auch kein Einzelfenomen mehr, sondern es sind ja Hunderde von Waymo-Taxis, die da etwa in

00:30:14: San Francisco bereits herumflottieren. Also wir haben mittlerweile bei einzelnen Spielern einen

00:30:21: hohen Reifegrad. Wenn du jetzt fragst, hier, wann kriegen wir das in Europa? Also es ist tatsächlich

00:30:27: ein Riesendeficit, dass wir dieses Phänomen einerseits in Kalifornien und manchen Städten

00:30:35: Kaliforniens jetzt haben, Houston, dann auch noch Houston, Texas und in Phoenix. Das sind

00:30:42: wesentlich in dem Moment die Städte, wo das ganze stattfindet, hauptsächlich von Waymo getrieben.

00:30:48: Ja, Webbewerber Cruise ist ein bisschen langsamer unterwegs und wir haben das in China, in einzelnen

00:30:55: Regionen, wo ähnlich kommerzielle Robotaxis ohne Sicherheitsfahrer bereits unterwegs sind. In

00:31:04: Europa sieht die Situation wirklich deutlich schwächer aus. Hier haben wir praktisch bestimmt drei

00:31:11: bis fünf Jahre mindestens zurück. Wir haben einzelne Tests, die gemacht werden. Wir haben

00:31:16: praktisch keine kommerziellen Angebote, wie das von Waymo in USA oder von Baidu Apollo in

00:31:27: China angeboten ist. Also hier legen wir noch viele Jahre zurück und es ist die Frage, welche

00:31:32: Akteure es denn sein könnten, die hier in Deutschland, in Europa in den Städten was machen. Volkswagen,

00:31:38: Nutzfahrzeuge, Versuch, so etwas zu entwickeln. Zunächst sollte das dann irgendwann in Hamburg

00:31:45: kommen, aber das wird noch einige Zeit. Ich glaube nächstes Jahr, ich liess es sogar. Nächstes Jahr

00:31:49: warten wir aber in Schritten. Das wird erst mal mit Sicherheitsfahrer sein. Es wird ein kleines

00:31:55: Gebiet in Hamburg sein. Das heißt, wir befinden uns da auf einem ganz anderen Reifegrad-Level,

00:32:04: wie etwa im gesamten Gebiet San Francisco, das jetzt gerade ausgeweitet wird Richtung Siliken

00:32:11: Valley. Es ist eine andere Dimension, ähnlich in China, in Wuhan und an einzelnen Städten,

00:32:20: wo eben das auch schon deutlich weiterentwickelt ist. Da gibt es auch noch Hürden zu überwinden,

00:32:29: um das auch deutlich zu sagen, das ist im Moment noch kein kompetables Gesetz, ganz im Gegenteil.

00:32:36: Das kostet gerade im Hochlauf sehr, sehr viel Geld, diese Skalierung und diese Player versuchen

00:32:42: gerade nach Möglichkeiten, um die Kosten zu reduzieren, um irgendwann zu zeigen,

00:32:50: eben auch zu einem profitabenden Geschäftsmodell zu kommen.

00:32:53: Ist das dann auch im Endeffekt der Hauptgrund, warum das hier in Deutschland oder in Europa

00:32:58: grundsätzlich auch so langsam vorangeht? Diese Sorge, dass man zu hohe Anfangsinvestitionen

00:33:04: hat, ich meine in den USA, Waymo, da steckt Google, die Google-Mutter, Alphabet dahinter in China,

00:33:09: es ist, hatte ich gesagt, bei du auch ein Multimegakonzern, der auch über genug Ressourcen

00:33:13: verfügt, ist es am Ende des Tages das, weil andererseits in Deutschland, wenn man sich die

00:33:18: Regularien anschaut, da gab es ja in den letzten Jahren auch einige Fortentwicklungen, die sind

00:33:22: ja eigentlich gegeben, dass man das auch wirklich ausprobieren und testen kann und auch in den

00:33:28: Betrieb geben kann. Also ist es in erster Linie, wir hatten es vorhin auch schon beim Thema grundsätzlich

00:33:33: Mobilitätsdienstleistung, dass die Autohersteller da zurück schrecken, dann klingt es ja schon so ein

00:33:37: bisschen so, dass da einfach die Anfangsinvestitionen zu groß sind und man da eher zurück schreckt

00:33:42: gerade aktuell in der Situation, auch in der wir uns befinden. Ja, ich glaube es gibt zwei Themenfelder.

00:33:48: Das eine ist das Themenfelder der Kompetenz. Du musst sozusagen einen Digital Driver,

00:33:55: einen Software-Hatware-Kombination entwickelt haben, das tatsächlich das Potenzial hat,

00:34:04: dass man sicher mit so einem Robotaxi von A nach B fahren kann. Da steckt viel an Testaufwand dahinter.

00:34:16: Auch die Elferbetochter Weymour hat da Milliarden bislang hineingesteckt in dieses Test. Und der

00:34:28: zweite Punkt hängt eben mit dem zusammen. Also diese Anfangsinvest, um so ein System dann irgendwann

00:34:37: profitabel zu bekommen, da sprechen wir nicht über zweistellige Millionenbeträge, wir sprechen

00:34:44: über Milliardenbeträge, die es braucht. Und da ist natürlich sehr viel unternehmerisches Risiko

00:34:51: dabei, um so eine Eskalierung hinzubekommen. Also selbst wenn man die Kompetenzen erhält,

00:34:58: das ist ja im Moment die Diskussion, die wir in Deutschland haben. Volkswagen nutzt den Digital

00:35:05: Driver von dem Intel-Unternehmen Mobile i, dass sie noch weitere Wertschöpfungsebenen,

00:35:12: die Volkswagen hinzubringt. Ja und dann geht es drum, man muss so ein Fahrzeug entwickeln. Man muss

00:35:19: sozusagen dann das Operations Center betreiben, man muss die Tests durchführen. Und dann gibt es den

00:35:26: Business Case, den man rechnen muss. Naja, ab wann lohnt sich das denn und in wieviel Anpassungen

00:35:32: muss ich denn in den jeweiligen Regionen umsetzen wiederum, die wiederum eine Kostenbasis erhöht,

00:35:40: um dieses System dann irgendwann profitabel zu bringen mit einer bestimmten Skalierungsgröße.

00:35:46: Und da stehen wir gerade und das sieht man schon in meinen Ausführungen. Das ist jetzt kein ganz

00:35:53: einfaches Unterfangen. Es ist sehr voraussetzungsvoll und einerseits die Kompetenzen, dann den

00:36:01: unternehmerischen Mut und das Geld, das man dahinter braucht und dann braucht es auch die

00:36:07: politische Orchestrierung. Manche Bedingungen sind in Deutschland gerade auch schon ganz positiv

00:36:14: auf dem Weg, aber noch nicht alles, um erfolgreich zu sein. Insofern wird es eine spannende Frage

00:36:22: sein, ob es einem europäischen Akteur gelingt, ebenfalls so ein autonomes Fahrsystem hinzubekommen

00:36:30: oder ob am Ende ist der Digital Driver von Vamo, der dann angepasst auf Europa, dann irgendwann mal

00:36:38: hier auch die autonomen Taxis und Shuttles durch die Städte fährt. Das ist eine Frage, die auch

00:36:44: vielleicht etwas mittelfristiger Zukunft zeigen wird, was da jetzt passiert, etwas konkreter.

00:36:49: Wird es natürlich für viele Mobility Player jetzt aktuell auch, was können wir denn tun,

00:36:55: damit wir auch weiterhin attraktiv sind auch für die Menschen sozusagen eine Alternative

00:37:00: wird zum Pkw darzustellen. Und das ist etwas, was ja jetzt auch im Mobility Services Report 2024

00:37:06: auch noch mal ganz intensiv angeschaut hat. Denn viele Player am Markt haben ja momentan auch damit

00:37:12: zu kämpfen, du hast es schon gesagt, hohe Betriebskosten, die Nutzungsraten sind vielleicht nicht so,

00:37:16: wie man sich das vorgestellt hat. Die Wachstumsraten sind geringer Sättigungstendenzen, stellen wir

00:37:21: so ein bisschen auf den Märkten fest. Was ist denn sozusagen der Hebel? Gibt es kleinere Hebel,

00:37:28: kleinere Stellhebel, die die Mobility Provider jetzt stellen können, um weiterhin auch eine

00:37:32: Attraktivität darzustellen? Also was habt ihr da festgestellt? Ja, ich glaube, man muss die

00:37:38: unterschiedlichen Mobilitätsdienstleistungen doch recht getrennt dann auch anschauen. Die

00:37:43: Bedingungen unterscheiden sich ein Stück weit. Über das Thema Fahrdienste haben wir gesprochen.

00:37:49: Ja, wenn man bei dem Thema bleibt, da gibt es natürlich auch eine große Lobby von etablierten

00:37:58: Organisationen, die nicht glücklich sind, sozusagen, dass sich neue Anbieter mit Plattformen da durchsetzen.

00:38:08: Das ist so das eine Thema. Wir haben sozusagen das andere Thema, dass ja New Mobility sich auch nur

00:38:16: wirklich durchsetzen wird, wenn es eine politische Orchestrierung dann auch gibt. Ja, wir haben ja

00:38:24: die Notwendigkeit, etwa für Car Sharing, dass man entsprechende einerseits Voraussetzungen wie

00:38:33: Parkplätze, Parkmöglichkeiten schafft, die dann nicht so teuer sein dürfen auf der anderen Seite.

00:38:39: Ja, hilft natürlich dann schon, wenn der moderisierte Individualverkehr auch ein Stück weit eingeschränkt

00:38:49: wird, also spezielle Fahrspuren, spezielle Angebote eben auch für Micro Mobility und ähnliches.

00:38:55: Das heißt, die politische Orchestrierung ist schon extrem wichtig. Und das bedeutet aber auch,

00:39:02: wenn man beim Thema Micro Mobility bleibt, dass die sich auch ein Stück weit den Anforderungen

00:39:10: anpassen müssen. Also Micro Mobility ist ja diese E-Scooter in vielen Städten auf dem Rückzug,

00:39:17: weil diese Scooter dann ja überhand genommen haben und sozusagen überall auf den Gehwegen

00:39:27: lagen. Und manche Städte haben gesagt, ne, ne, dann verbieten wir die ganz oder wir regulieren die

00:39:32: eben sehr strikt. Und das bedeutet eben auch Aufwand für die Micro Mobility Anbieter,

00:39:38: die dann dafür sorgen müssen, dass diese Scooter dann auf bestimmten Abstellplätzen stehen und

00:39:46: entsprechend auch gut gewartet werden. Also diese Entwicklung zeigt im Grunde, dass muss

00:39:52: orchestriert werden. Bedeutet aber auch, dass die Anbieter hier den Städten entgegenkommen

00:40:00: müssen, um längerfristig erfolgreich zu sein. Und das gilt am Ende sogar beim Thema autonomes

00:40:08: Fahren. Wir haben es gesehen, dass um solche eben auch autonome Robo-Shuttle durch Städte

00:40:15: fahren zu lassen, ist natürlich auch eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen dem

00:40:22: Anbieter und den Städten geben muss, weil es wird natürlich Probleme geben, es wird Unfälle

00:40:29: geben, es kann auch Todesfälle geben und dennoch kann diese neuen Mobilität dann gesellschaftlich

00:40:38: vorteilhaft sein, die Unfallzahlen reduzieren und eben auch Mehrwerde bieten. Aber es braucht

00:40:46: eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den Akteuren. Das ist nicht ganz einfach,

00:40:52: weil die muss auf mehrere Jahre angesetzt sein, um bei diesen Dienstleistungen wirklich

00:40:59: erfolgreich zu sein. Da bin ich mal gespannt, ob Deutschland eben auch die Kraft hat, so

00:41:06: etwas auf die Straße zu bringen, weil wir haben in den letzten Jahren so ein bisschen

00:41:13: verloren, die Kraft verloren, über längere Fristen, sozusagen Dinge auch erfolgreich

00:41:20: machen zu können. Und das ist etwa beim Thema autonomes Fahren, Robo-Shuttle, Robotaxies

00:41:26: beispielsweise notwendig. Ja, liebe Zuhörer, Sie sehen, das Thema Mobilität, neue Mobilitätswelt

00:41:32: kann man aus ganz vielen Perspektiven betrachten und es gibt viele Diskussionen dazu. Und wenn

00:41:37: Sie noch mehr analysen und noch mehr Fakten zu dieser ja schönen neuen Mobilitätswelt

00:41:42: erfahren möchten, dann können Sie das natürlich im neuen Mobility Services Report auch machen,

00:41:47: der nämlich am 6. November 2024 auf dem Mobility Circle in München von dir, Stefan, dann

00:41:54: auch vorgestellt wird und natürlich diskutiert wird und der wird natürlich dann auch ab

00:41:58: da an als Download und auch als Print-Ausgabe zur Verfügung steht. Alle Infos dazu packen

00:42:03: wir euch natürlich wie immer auch in die Show-Nords. Und Stefan, dann danke ich dir an dieser

00:42:08: Stelle für das spannende Gespräch über die neue Mobilitätswelt und was sich da alles

00:42:13: tut und was sich in den letzten Jahren getan hat. Und wir sind gespannt, was in den nächsten

00:42:17: Jahren noch so auf uns zukommt. Ja, vielen Dank Janik. Das hat wieder viel Spaß gemacht

00:42:22: und wir werden glaube ich das Thema noch länger und weiter verfolgen, vielleicht auch in

00:42:27: dem Raum. Das hoffe ich und wir sehen uns dann spätestens in München zum Mobility Circle

00:42:32: und diskutieren das Thema dann an Ort und Stelle weiter. Ja, liebe Zuhörer, an dieser

00:42:37: Stelle wie immer gilt der Hinweis, Sie können natürlich bei uns auf LinkedIn auch mitdiskutieren

00:42:41: zu den Ergebnissen des Mobility Services Report und wir freuen uns natürlich, wenn Sie da

00:42:47: einen Kommentar hinterlassen und hier auf den gängigen Podcast-Plattformen auch natürlich

00:42:53: Ihren Likes da lassen und sozusagen auch weiterhin mit interagieren. An dieser Stelle vielen

00:43:00: Dank nochmal Stefan und wir hören uns dann in der nächsten Woche wieder. Bis dann, tschüss.

00:43:06: Was mich bewegt, ein Podcast von Automotive IT und Automobilproduktion. Alle Infos zur

00:43:12: Folge in den Showrooms. Weitere Folgen überall, wo es Podcasts gibt.

00:43:17: [Musik]

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.