E-Autobauer Fisker ist insolvent – geht den „Jungen Wilden“ die Luft aus?

Shownotes

Schon zum zweiten Mal muss Henrik Fiskers Herzensprojekt, einen veritablen Teslakonkurrenten auf die Räder zu stellen, beerdigt werden: Insolvenz. Die Gründe dafür sind mannigfaltig: problematisches Outsourcing an Auftragsfertiger, internes Chaos, schlechtes Timing und technisch unsaubere Ausführung des Kernmodells Ocean. Die Liste der Unzulänglichkeiten war am Ende lang. Und auch anderen jungen Wilden der Autobranche geht nach und nach die Luft aus oder sie sind längst Geschichte. In der aktuellen Folge WAS MICH BEWEGT sprechen Pascal und Yannick über die in eine fette Krise geratene E-Auto-Startupszene und die dahinterliegenden Gründe. Das schlichte Fazit: Ein Autohersteller wird man nicht auf dem halben Hinterteil.

Die News zum Scheitern von Fisker:
https://www.automobil-produktion.de/news/e-autobauer-fisker-stellt-insolvenzantrag-173.html

Kampfansage Fisker an Tesla: https://www.automobil-produktion.de/management/fisker-sagt-tesla-den-kampf-an-486.html

Alles zur Situation bei Lucid, Rivian & Co.: https://www.automobil-produktion.de/management/global-automotive-business/aiways-nio-lucid-und-rivian-draengen-nach-europa-293.html

Direkt zur Folge mit Byton-Gründer Daniel Kirchert: https://www.automotiveit.eu/automotives/podcasts/daniel-kirchert-zwischen-den-welten-400.html

Mehr zu Pascal und Yannick finden Sie auf LinkedIn: Pascal Nagel: https://www.linkedin.com/in/pascal-nagel/ Yannick Tiedemann: www.linkedin.com/in/yannick-tiedemann

Hinweis: Die im Podcast getätigten Aussagen spiegeln die Privatmeinung der Gesprächspartner wider und entsprechen nicht zwingend den Darstellungen des jeweiligen Arbeitgebers

Transkript anzeigen

00:00:00: Nagel Tiedemann, was mich bewegt.

00:00:07: Einen schönen guten Morgen Janik. Guten Morgen Pascal.

00:00:18: Ja, wir sind wieder Anfang der Woche. Wir haben auch wieder eine spannende Woche hinter uns. Wir

00:00:26: haben ja im Prinzip schon zwei Wochen nicht mehr über die aktuellen Themen sozusagen der Branche

00:00:31: gesprochen, wenn man so will. In der letzten Woche hatten wir nämlich eine spannende Interviewfolge

00:00:36: mit Anna Quorbut. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht, weil sie eine sehr interessante

00:00:41: Persönlichkeit ist, die auch natürlich, wie wir auch festgestellt haben, kein großes Problem damit hat,

00:00:48: irgendwie auch streitbar zu sein und davon auch nicht zurück schreckt und haben natürlich aber auch

00:00:53: mal gar nicht so viel über das Thema Auto mit ihr gesprochen, sondern vor allem über das Thema

00:00:56: ÖPNV-Verkehrswende insgesamt. Janik, das hat mir großen Spaß gemacht und an der Stelle können

00:01:03: wir, glaube ich, alle nur nochmal ermutigen und aufrufen werden, in die Folge noch nicht

00:01:09: reingehört hat, gerne nochmal in die Interviewfolge reinhören. Genau, das war spannend zu hören von

00:01:14: ihr zu den Themen ÖPNV. Aber sie war sehr ehrlich, sehr direkt, aber sie war auch sehr differenziert

00:01:21: und hat auch viel gesagt darüber, dass man natürlich die Mobilität der Zukunft jetzt nicht

00:01:25: nur auf irgendwelche neuen Formen reduzieren muss, sondern das Auto natürlich auch als Teil dieses

00:01:31: Ökosystems dieser Mobilität der Zukunft sehen muss. Also ich fand es schon eine sehr klare Diskussion,

00:01:36: aber auch eine sehr differenzierte. Also das hat mir gut gefallen. Das hat mir gut gefallen.

00:01:42: Gut gefallen tut mir bestimmt auch das Thema, was wir heute mitgebracht haben. Wie gesagt,

00:01:47: wir haben jetzt wieder ein bisschen zwei Wochen in der Branche aufzubereiten. Janik,

00:01:53: was haben wir denn heute mit dabei? Ich glaube, es ist etwas mit einem gewissen Aktualitätswert.

00:01:59: So sieht es aus. Pascal, ich weiß nicht, ob es dir gefallen wird, was wir heute sprechen. Das

00:02:05: kommt natürlich immer ein bisschen auf die Perspektive an. Das kannst du ja gleich mal sagen,

00:02:07: ob dir das gefällt oder wir können darüber diskutieren später. Also wahrscheinlich wird es

00:02:12: einem nicht gefallen, weil das natürlich irgendwo, über das, was wir heute sprechen wollen,

00:02:15: auch eine gewisse traurige Note hat. Bin da immer ganz objekt, ganz neutral. Werdfrei. So soll

00:02:21: der Herrscher-Listen auch sein. Nein, wir wollen heute über den Elektroautohersteller Fisker

00:02:28: sprechen bzw. muss ich an der Stelle fast sagen, den ehemaligen Elektroautohersteller Fisker,

00:02:33: der nämlich in der letzten Woche angekündigt hat, die Insolvenz in den USA nach dem berühmten

00:02:41: Chapter 11 zu beantragen. Also, dass der ehemalige Autohersteller Fisker von Henrik Fisker gegründet,

00:02:48: dem renommierten Autodesigner unter anderem von BMW in Eston Martin. Dieses Unternehmen ist jetzt

00:02:55: zahlungsunfähig, kann man fragen, schon wieder, denn es gab ja schon mal einen Anlauf vor mehr als

00:03:00: zehn Jahren. Damals gab es schon mal eben den Versuch, ein ehemaliger Autohersteller bis zu

00:03:06: sein Autohersteller namens Fisker zu etablieren. Es ist schon mal gescheitert und jetzt erneut

00:03:11: musste Fisker wie gesagt aufgrund des ausbleibenden frischen Kapitals eben diese Insolvenz in den

00:03:17: USA beantragen. Ja, noch bis zum letzten Jahr wollte Fisker eigentlich auch so ein bisschen das

00:03:23: Momentum des sich ankündigen E-Auchlaufs nutzen, hat nur drei neue Modelle angekündigt. Es gibt

00:03:30: ja bereits den Fisker Ocean und dazu sollten jetzt noch in den nächsten Jahren drei neue Modelle

00:03:35: hinzukommen und Hendrik Fisker selbst ist ja auch immer sehr offensiv gewesen mit seiner

00:03:41: Kommunikation, hat gesagt, sie wollen ja auch zu einem ernst zu nehmenden Konkurrenten für zum

00:03:46: Beispiel Tesla aufsteigen und da auch in dieser Liga mitspielen. Was wollen sie alle? Genau,

00:03:51: das wollen sie alle und viele scheitern an diesen an dieser Anspruchshaltung und das so

00:03:56: erginge es jetzt auch neben dem E-Autohersteller Fisker. Das hatte sich schon eigentlich das

00:04:03: vergangenen halbe Jahr angekündigt. Es gab schon auch Gespräche mit großen Autoherstellern,

00:04:09: manche vermuten mit Nissan, die sind aber dann am Ende doch gescheitert. Es gab große finanzielle

00:04:16: Engpässe im letzten Jahr, im Geschäftsjahr 2023. Wir haben da ein Nettoverlust von 760 Millionen

00:04:23: Dollar zu verzeichnen. Also das Projekt Fisker ist nachdem es schon mal gescheitert ist dieses Jahr

00:04:29: oder dieses Mal schon wieder gescheitert. Ja, da ist natürlich jetzt die entscheidende Frage,

00:04:34: woran hat ihr legen? Wir sind ja gerade in der Fußballphase, woran hat ihr legen? Muss man sicherlich

00:04:42: viele Gründe, das ist immer nicht nur ein einziger wahrscheinlich, weil irgendwo, das

00:04:50: haben wir ja, sehen wir ja auch, immer am Beispiel, du hast es gerade genannt, Tesla kriegen es irgendwo

00:04:55: hin, aber viele ebenen doch nicht. Wir können ja gleich auch noch mal drüber sprechen, was es da

00:05:03: sonst noch so gibt, aber woran hast du es jetzt bei Fisker genau gelegen? Ja, also um deine Fußballanologie

00:05:10: vielleicht aufrecht zu erhalten, wenn ein Fußballbundeslig ist oder ein Fußballverein absteigt,

00:05:16: dann ist meistens nicht nur der Trainer oder der Teuterschuld, sondern dann gibt es eine ganze

00:05:20: Reihe an Gründen, warum der Abstieg sozusagen in die Realität gekommen ist. Also und so ist es

00:05:27: natürlich jetzt, wenn man sie überträgt auf die Autoindustrie und auf das Beispiel Fisker,

00:05:30: auch hier der Fall, es gibt verschiedene Gründe und die haben zusammengewirkt, dass es eben jetzt

00:05:36: keine Zukunft mehr für diesen ja relativ neuen Elektroautohersteller geben hat. Also es gibt

00:05:42: da verschiedene. Zum einen ist das der Faktor Produktion hier ein schwieriges Thema, der Fisker

00:05:48: Ocean wurde aufgrund seiner ja doch relativ überschaubaren Stückzahl beim österreichischen

00:05:54: Auftragsfertiger Magna in Graz hergestellt und da sind natürlich nur sehr geringe Stückzahlen auch

00:06:02: eingegangen und da ist natürlich immer die Frage, rechnet sich das am Ende des Tages auch für

00:06:06: den Auftragsfertiger. Das Handelsblatt hat übrigens auch die Information gehabt, dass Magna wohl über

00:06:12: große Teile des intellektuellen Eigentums an der Fertigung und an Komponenten dieses Fisker

00:06:19: Oceans sozusagen besessen hat und das hat dann in der Konsequenz dazu geführt, dass wohl wie in der

00:06:27: Diskussion stehen in OEMs, die jetzt Fisker unter die Arme greifen sollten, sich gesagt haben,

00:06:32: nein, wenn das so ist, dann können wir da natürlich nicht einsteigen. Das macht überhaupt

00:06:35: keinen Sinn für uns, hier eine Partnerschaft einzugehen und dann ist natürlich im Endeffekt

00:06:41: auch wieder das Geld aus, das frische Geld, was Fisker ja dringend benötigt hat. Dann gibt es

00:06:46: weitere Gründe. Das internequereel Chaos habe ich mal überschrieben. Viele Mitarbeiter wohnen

00:06:52: in vergangenen Monaten entlassen, das Hauptquartier in LA wurde geräumt, dass viele Medien berichten

00:06:58: auch von einem heillosen, beispiellosen Chaos. Fisker selbst soll zwischenzeitlich den Überblick

00:07:04: von über rund 16 Millionen Dollar an Kundengeldern verloren haben. Es fehlten Ersatzteile. Der

00:07:10: Kundendienst war überfordert. Es fehlte sowieso grundsätzlich anscheinend an einer funktionierenden

00:07:14: Vertriebsorganisation. Dann gibt es so ja fast Kuriositäten. Seine Ehefrau war ja auch gleichzeitig

00:07:21: die Finanzchefin von Fisker und hat wohl ihre eigene Abteilung nicht so ganz in Griff gehabt.

00:07:26: Da sind Fristen für den Jahresabschluss gerissen worden. Henrik Fisker selbst soll sich wohl

00:07:31: nicht so sehr um alle Unternehmensfragen gekümmert haben oder um alle Fragen, die ein CEO vielleicht

00:07:36: oder ein Unternehmenschef am Ende des Tages auch kümmern sollte, nicht so gekümmert haben,

00:07:41: vielleicht ein bisschen gescheitert an der eigenen Anspruchshaltung, da auch ein ernstzunehmender

00:07:46: Tesla-Konkurrenz zu werden. Andere sagen, insgesamt war natürlich auch die Zeit, in der dieser

00:07:52: E-Autohersteller jetzt hoch kamen. Entwicklung fiel in die Corona-Pandemie, der Staates Ocean,

00:07:57: in den Zynit der Halbleiter-Krise und grundsätzlich natürlich auch der grundsätzlich schwächelnde

00:08:03: E-Automarkt, also grundsätzlich keine gute Phase, sag ich mal, für einen neuen E-Autohersteller momentan.

00:08:08: Und noch was dann dazukommt, was auch so ein bisschen zur Außenwirkung beigetragen hat. Fisker hat

00:08:15: wohl auch aufgrund von vielen Kundenberichten und auch Fachjournalisten, die sich mit den

00:08:20: Autos beschäftigt haben, mit vielen Problemen und Fehlern zu kämpfen. Software, fehlertechnische

00:08:26: Probleme, Batterien verloren anscheinend schnell, die Ladungen, Tür liessen sich nicht öffnen,

00:08:31: Sensoren waren fehlerhaft, es gab Probleme mit den Zuliefern. Also du siehst, es gibt ein großes

00:08:37: Potpourri an vielen, vielen, vielen Problemen und vielleicht auch externen Faktoren, für die Fisker

00:08:43: nichts kann, aber die natürlich auch dazu beigetragen haben, dass die Situation nicht besser geworden

00:08:48: ist. Also ein großes Potpourri, was jetzt am Ende des Tages eben zu dieser Insolvenz geführt hat.

00:08:54: Und ja, das meiste, wie ich habe es eingangs gesagt, es ist nicht immer ein Grund, der dann dazu

00:09:00: führt, vielleicht gibt es auch Gründe, die kann man auch schnell ausmerzen, aber wenn so viel

00:09:04: dazu zusammenkommt, dann eben ist die Zukunft eben nicht gesichert und so war es jetzt bei Fisker der

00:09:10: Fall und so haben wir es ja jetzt auch schon an anderen Stellen bei anderen Autoherstellern gemerkt.

00:09:16: Also da gibt es ja nicht nur Fisker als Beispiel. Ja, definitiv. Und ich meine, wenn ich jetzt auch

00:09:23: wieder die, wenn ich jetzt die Bösezunge wäre, ohne dass ich mich jetzt, das muss ich als Disclaimer

00:09:28: vorweg sagen, ohne dass ich mich jetzt zu tief mit Fisker auseinandergesetzt habe, aber da kriegt

00:09:32: man natürlich schon auch ein bisschen auch mit dem, was du gerade erzählt hast, den Eindruck,

00:09:35: na ja, irgendwie einfach nur die lusten Auto zu bauen, reicht dann eben doch nicht, um ein

00:09:39: Automotiveunternehmen zu führen. Und das ist natürlich, in den letzten Jahren wurde natürlich

00:09:44: so viel zitiert, ein Elektroauto ist weniger komplex als ein verbrennungsmotorisches Fahrzeug,

00:09:52: also kann das jetzt inzwischen jeder. Und da sieht man natürlich, und du hast es gerade schon

00:09:57: gesagt, es gibt natürlich mehrere Beispiele, auf die wir gleich auch nochmal schauen können,

00:10:00: wo man natürlich sagen muss, und das sage ich jetzt auch im feinsten Deutsch, man macht halt auch

00:10:05: einen einfachen Auto nicht auf einer halben Arschbacke. Also das ist halt, da gehört einfach

00:10:09: ein bisschen was zu und zu all dem Thema Service, Vertriebsnetz, Produktion. Wir reden ja auch davon,

00:10:14: auch Tesla mit natürlich einem, Tesla ist großer Vorteil, ist ja vor allem auch einfach ein

00:10:19: unglaublicher finanzieller Backup, ein eigener finanzieller Backup. So, das ist natürlich was,

00:10:25: das haben natürlich all die, die irgendwo Finanzierung einsammeln müssen und irgendwo

00:10:28: Gelder und Investoren finden müssen, haben das natürlich in der Form nicht. Und Tesla hat

00:10:35: natürlich auch eine lange Lange-Durststrecke gehabt und die Zahlen sind auch aktuell auch

00:10:39: wieder gar nicht so gut. Also da muss man ja auch sagen, da hat man es natürlich auch mit einer

00:10:44: massiven Investition hochgefahren und wie du selber gerade gesagt hast, Tesla eben auch noch vor

00:10:50: diesen ganzen Problemen natürlich ein bisschen größer geworden ist. Ich glaube Tesla hätte jetzt

00:10:54: irgendwie ein paar Jahre später auch irgendwie seine Probleme und auch da... Sorry, aber Tesla

00:10:59: hat ja natürlich den großen Vorteil, dass sie sehr früh, also man kann sagen, early adopter in

00:11:03: dem Bereich sind. Also eigentlich die, der Urknall der Elektroautohersteller, der innovativen

00:11:09: Elektrohausteller, die es anders gemacht haben. Also da gibt es natürlich einfach einen zeitlichen

00:11:13: Vorteil, der sich jetzt ja auch erst sehr spät, sagen wir mal, also im Prinzip zehn Jahre später

00:11:18: erst richtig auszahlt. Also das muss man ja auch sagen. Ja, absolut, aber sie verkaufen fast

00:11:23: zwei Millionen Autos und da haben andere natürlich noch ein bisschen was zu arbeiten und Janik,

00:11:28: wir haben es gerade schon gesagt, wenn man mal so ein bisschen draufschauen, ist Feld. Die Insolvenz

00:11:33: von Fisker fällt so ein bisschen in eine Zeit und in eine Phase, in der man im Prinzip in die

00:11:40: Headline Elektroautobauerpunkt geht in die Insolvenz im Prinzip auch mit mehreren Unternehmensnamen

00:11:47: füllen könnte. Zum Beispiel und auch das, die Meldung ist auch noch relativ frisch, dass es jetzt

00:11:52: mit dem deutschen e-Auto Start-up Ego nun wirklich nicht weitergeht. Auch da es ist Anfang des

00:11:59: Jahres hat man im Prinzip auch schon die zweite Insolvenz verkündet. Da hatte man dann nach dem

00:12:05: ersten Mal im Prinzip noch wieder neuen Investoren, neue Holding gefunden, die in Ego Mobile investiert

00:12:13: hat und jetzt musste man dann im Frühjahr '24 nochmal Insolvenz anmelden und hat jetzt wohl ganz

00:12:20: aktuell, gerade erst in den letzten ein, zwei Wochen, hat man jetzt endgültig gesagt, wir finden

00:12:27: keinen Käufer, wir finden keinen Investor, man hat wohl alle 200 Mitarbeiter über ihre Kündigung

00:12:31: informiert und das war es dann eben auch mit dem Start-up Ego und auch da ähnliche Kritik oder

00:12:38: viel von dem, wo viele Elektroauto-Hersteller mit zu kämpfen haben. Zu teuer dafür, dass das

00:12:45: Produkt am Ende nicht gut genug war oder nicht mit eigentlich vergleichbaren Modellen, auch kleineren

00:12:51: Modellen von größeren Herstellern in der Qualität und Anmutung mithalten konnte.

00:12:56: Ganz erlaubt gesagt, man bezahlt eben auch keine 30.000 Euro oder sei es auch irgendwie noch ein

00:13:03: bisschen weniger, aber für ein Auto, den man auch irgendwie anmerkt, dass es natürlich in Material

00:13:09: und Anmutung nicht mit den großen Marken irgendwie mithalten kann. Und das macht es natürlich auch

00:13:13: super schwierig für dieses Start-up-Sono übrigens das gleiche. Da hat man ja auch 23 schon

00:13:22: sich dazu entschieden, das E-Fahrzeug, den Sion einzustellen. Ich denke, die meisten Zuhörerinnen

00:13:30: und Zuhörer werden das wissen. Das war ein geplantes Solar-Elektro-Fahrzeug, was eigentlich

00:13:36: ganz innovativ und das war eigentlich auch ganz cool. Die Idee Solarpanels im Prinzip in die

00:13:40: Außenhülle integriert hatte, um im Prinzip während des Fahrerns, während des Stehens und so weiter

00:13:45: eigentlich schon die Batterien nachzuladen. Es war viel auf Nachhaltigkeit, viel Grün und zum

00:13:49: Teil auch mit Moos im Fahrzeug, um auch die Luft zu filtern und so weiter. Also da waren steckten

00:13:54: coole Ideen drin. Hatte der Fisker übrigens auch Fisker Ocean. Ja, also gute Ideen hatten wir

00:13:58: haben die immer alle. Also 45.000 Reservierungen vom Sono, 45.000 Vorbestellungen und Anzahlungen

00:14:06: übrigens. Im Endeffekt hat man auch Anzahlungen irgendwo im Millionenhöhe auch eingesammelt,

00:14:13: von denen jetzt auch nicht so ganz klar ist. Das ist vielleicht auch nochmal so ein bisschen die

00:14:17: kleine Randnotiz dann auch bei Sono Motors. Von denen jetzt auch nicht so ganz klar ist,

00:14:21: wie die jetzt zurückgezahlt werden und ob da jetzt auch dann am Ende die Community, die haben sehr

00:14:25: auf eine Community gebaut, die im Prinzip sich dafür interessiert und naja 45.000 Reservierungen und

00:14:32: Vorbestellungen sind ja auch schon was. Aber am Ende war es dann doch so, dass man auf dem

00:14:37: Finanzmarkt dann am Ende nicht die entsprechenden Finanzierungen bekommen hat und musste jetzt den

00:14:43: Sion einstellen, konzentriert sich sozusagen als Zulieferer weiterhin auf die Solartechnologie. Also

00:14:49: da ist eine Expertise entstanden im eigenen Unternehmen, wo man sagt, okay, die Technologie als

00:14:54: Technologiepartner und Anbieter, die können wir schon noch weiterfahren. Das Auto zu bauen ist

00:14:59: einfach eine andere Nummer. Und wie gesagt, da gibt es durchaus aber auch ein bisschen Kritik. Ich

00:15:06: habe jetzt auch nochmal gelesen, dass es da durchaus auch den den Vorwurf gibt, die ein oder

00:15:11: anderen Subventionen irgendwie eingestrichen zu haben und kurz danach hat man im Prinzip das

00:15:15: Fahrzeug irgendwie dann doch eingestellt. Also das sind dann ja auch immer so Sachen, da kommt

00:15:19: dann auch immer eins zum anderen. Also auch da alles nicht ganz glatt gelaufen. Auch da übrigens

00:15:24: relativ hohe Preise dann für so ein Fahrzeug, wo man auch sagt, naja, ist halt eben aber nicht

00:15:30: ein VW Audi Mercedes-BMW, Toyota und Co. Es ist dann halt einfach irgendwie das E-Auto eines

00:15:36: kleinen Start-ups. Und das ist natürlich auch in der Anmutung so und so schön, wie die Idee ist,

00:15:41: wenn schon die Großen ihre Probleme mit der Elektromobilität haben. Dann wird es für die

00:15:47: Kleinen auch echt schwer. Wir haben ja neulich auch einer der letzten Folgen auch über den

00:15:52: ja angekündigten kleinen Wagen von Volkswagen gesprochen, sozusagen den Einstiegsstromer,

00:15:58: der Volksstromer, der jetzt kommen soll. Auch da haben wir ja schon über die Diske-Panz zwischen

00:16:04: Preis, Qualität, Anspruch, technologische Finesse oder technologischer Stand auch. Also das

00:16:11: Das sind alles so Sachen, die man ja heutzutage auch bei den neuen Käuverschichten immer

00:16:15: mit einpreisen muss, im wahrsten Sinne des Wortes einpreisen muss.

00:16:19: Auf der einen Seite wollen die Kunden eben ein günstiges Elektroauto, aber es soll dann

00:16:24: auch die entsprechende Qualität, Verarbeitungsqualität haben und die entsprechende technologische

00:16:29: Qualität auch auch auswälzen.

00:16:30: Für das Geld muss es.

00:16:32: Weil die Dinger haben dann nicht 8000 Euro gekostet.

00:16:34: Am Ende ist das ja alles immer eine Abwägungsfrage.

00:16:38: Alles hat seine Daseinsberechtigung.

00:16:39: Auch ein Dacia hat seine Daseinsberechtigung, weil das Ding aber auch nicht 35.000 Euro

00:16:45: kostet.

00:16:46: Und wenn ich dann aber natürlich so ein als Elektrostartup natürlich dann so ein kleinst

00:16:49: Fahrzeug auf die Beine stelle, was dann aber auch ein bisschen aussieht, als wäre es

00:16:54: einfach auch wirklich im Startup irgendwie gefertigt worden.

00:16:57: Und dann steht aber trotzdem das gleiche Preisschild dran wie an einem Volkswagen.

00:17:00: Dann wird es schwer.

00:17:02: Und ich glaube, das, was wir jetzt auch in letzter Zeit immer häufiger besprochen haben,

00:17:07: das gilt übrigens auch für die Zulieferer.

00:17:09: Wir haben zuletzt auch über die Zulieferer der Branche gesprochen, aber über ein gleiches

00:17:12: Thema, nämlich wer kann sich eigentlich diese Transformation zur Elektromobilität leisten?

00:17:19: Und wer hat momentan auch Schwierigkeiten mit dieser Delle, die in der E-Mobilität

00:17:23: momentan drin ist?

00:17:24: Und das wird ganz sicherlich, wird das auch nur eine Delle sein.

00:17:27: Und die Nachfrage nach der Elektromobilität, die wird auch wieder steigen.

00:17:30: Und es wird die Zukunft der Mobilität sein.

00:17:34: Darauf hat man sich geeinigt, darauf hat man sich im Prinzip weltweit, wenn man so will,

00:17:37: irgendwie committed.

00:17:38: Und es hat jetzt eine Delle, die man sich im Prinzip so nicht gewünscht hat.

00:17:41: Aber sie ist da nur, dass diese Delle jetzt eben dafür sorgt, dass vor allem die, die

00:17:46: sich knallhart darauf spezialisiert haben.

00:17:48: Das gilt für Zulieferer genauso wie für solche kleineren Elektro-OEMs jetzt einfach sozusagen

00:17:54: in dieser Delle auf der Strecke bleiben, weil die Großen der Branche, die können das abfedern,

00:17:59: wenn gleichzeitig ihre verbrennungsmotorischen Fahrzeuge noch stärker nachgefragt werden

00:18:03: als gedacht.

00:18:04: Wenn Zulieferer, das haben wir beim letzten Mal besprochen, gleichzeitig wieder mit Verbrennungsmotoren

00:18:08: und autorischen Komponenten jetzt wieder mehr Geld machen, um mit ihren Elektrosparten

00:18:13: nicht, die können das ausgleichen.

00:18:15: Aber ein kleiner E-Autohersteller, der im Prinzip irgendwo sowieso in einem schwierigen Finanzmarkt

00:18:20: unterwegs ist und dann auch noch die Nachfrage nicht ganz da ist, wo man sie haben will,

00:18:25: da wird es schwierig.

00:18:26: Im Endeffekt, Janik, das gleiche Thema mit Beiten.

00:18:28: Wir haben mit Daniel Kirchert von Beiten auch schon ein Podcast geführt, an der Stelle

00:18:32: auch herzliche Einladung da mal reinzuhören, weil es ein super spannendes Gespräch war,

00:18:36: auch über das Thema.

00:18:37: Warum ist denn Beiten gescheitert?

00:18:38: Die waren so weit, die hatten renommierte Entschuldigung.

00:18:43: Da hatte man wirklich nicht das Gefühl, dass das so ein bisschen wie bei Fisker, deswegen

00:18:47: ich sage es jetzt überspitzt, es soll aber gar nicht dispektiv nicht gemeint sein, aber

00:18:50: nicht das Gefühl, dass da einfach nur ein Visionär gerne ein Auto bauen möchte und irgendwie

00:18:54: kriegen wir das schon hin, sondern da steckte wirklich Substanz hinter.

00:18:57: Das waren Leute vom BMW und die weltweit vernetzt dieses Fahrzeug geschaffen und das war fertig

00:19:07: und am Ende ist es dann einfach innerhalb der Corona-Phase einfach an diesem letzten Quäntchen

00:19:12: Finanzierung gescheitert, wo sich dann einfach in der Hochphase von Corona kein Investor

00:19:16: mehr gefunden hat, um die Nummer tatsächlich über die Ziellinie zu bringen, von der man

00:19:20: aber kurz zuvor stand.

00:19:22: Aber auch da ähnlich, manchmal sind es dann einfach diese Kleinigkeiten, auch einfach in

00:19:27: der Konjunktur, in der wirtschaftlichen Lage, die einfach dazu führen, dass man dann nicht

00:19:31: über die Zielinkei...

00:19:32: Gerade auch am Anfang braucht es viel Anfang Investitionen und wenn natürlich ist diese

00:19:36: Corona-Phase mit anschließendem Halbleitermangel, wirtschaftliche Unsicherheit momentan, vielleicht

00:19:41: nicht die das beste Bett oder die beste Ausgangslage, um so einen Startup auch zum Fliegen zu bringen,

00:19:49: das muss man natürlich auch sagen, das ist natürlich ein externer Faktor oder mehrere

00:19:52: externe Faktoren, die da eine sehr gewaltige Rolle spielen und auf junge Startups natürlich

00:20:00: schlecht einwirken.

00:20:01: Was ich ganz interessant finde, ist eigentlich dabei, dass sich das, was wir auch vielen

00:20:06: etablierten Herstellern eigentlich immer als Frage stellen, ihr habt das Problem, ihr

00:20:13: könnt nicht auf der grünen Wiese starten mit euren Projekten, mit euren E-Automodellen,

00:20:18: ihr könnt nicht einfach sagen, jetzt machen wir hier eine neue Fabrik, sondern müsst

00:20:21: das in bestehende Systeme einbetten oder ihr müsst es in betriebene Betriebsstrukturen

00:20:26: einbetten und so und sagen immer als positiv Beispiel oder als gutes Beispiel, ja, auf

00:20:30: der anderen Seite die jungen Wilden, die haben jetzt die Chance, alles von neu zu starten

00:20:33: und auf der grünen Wiese zu starten, aber da vergisst man halt immer schnell, dass

00:20:37: da viele, viele Faktoren mit rein spielen, viel Anschubinvestition von Nöten ist, um

00:20:42: das zu realisieren und man selbst als Unternehmer natürlich auch in ein massives Risiko einstreigt,

00:20:49: das hat man jetzt ja wie gesagt bei Fisker eben auch gesehen und bei anderen natürlich

00:20:52: auch.

00:20:53: Lucid Rivian sind ja auch so Beispiele aus dem US-Raum, die momentan auch alles andere

00:20:57: als grüne Zahlen schreiben oder schwarze Zahlen schreiben, besser gesagt.

00:21:00: Ja, wobei die natürlich noch, das ist ein guter Beispiel Janik, weil Lucid und Rivian

00:21:03: sind ja zumindest noch diejenigen, die noch ein bisschen kämpfen, habe ich natürlich

00:21:08: auch nochmal drauf geschaut, wie es um die beiden steht, weil das ist natürlich auch

00:21:11: so ein Beispiel für diejenigen E-Auto-Hersteller im Windschatten von Tesla sozusagen oder

00:21:19: mit dem Vorbild Tesla im Kopf, die ist natürlich schon noch versuchen und schon noch drum kämpfen,

00:21:25: aber schon auch ein bisschen was vorzuweisen haben.

00:21:27: Wenn wir zum Beispiel mal auf Lucid schauen, die haben jetzt gerade erst frisches Geld

00:21:33: bekommen tatsächlich aus Saudi Arabien.

00:21:38: Dort wurden auch 50.000 Fahrzeuge vom Staat selbst geordert mit der Option in 10 Jahren

00:21:47: nochmal irgendwie die Menge zu verdoppeln, laufen übrigens auch dort in einem Produktionswerk

00:21:53: in der King Abdullah Economic City im Westen des Landes vom Band haben, aber wie du selber

00:22:00: sagst schwarze Zahlen und so weiter, schreibt da natürlich keiner.

00:22:04: Lucid haben gerade mal 6.000 Fahrzeuge abgesetzt in 23 und nehmen sich für dieses Jahr 9.000

00:22:11: vor.

00:22:12: Das sind natürlich keine Zahlen, die jetzt gerade nach irgendwie Skalierung irgendwie

00:22:15: schreien und wirklich so klingen, als wäre da jetzt plötzlich der Hochlauf, würde da

00:22:21: ganz kurz bevorstehen.

00:22:22: Kommt jetzt aber gerade ein neues SUV, das heißt da erhofft man sich auch nochmal über

00:22:26: die Produktpalette, erhofft man sich da natürlich doch nochmal den Durchbruch.

00:22:33: Also würde ich sagen kämpfen noch, haben natürlich aber schon aktuell noch ein bisschen

00:22:36: Geld im Rücken.

00:22:37: Das gleiche gilt übrigens für Rivian, weil die als Großkunden nämlich Amazon haben.

00:22:42: Amazon ist auch ein Investor in Rivian, hält da Anteile und haben 100.000 Fahrzeuge von

00:22:49: Rivian geordert für die eigene Logistik.

00:22:53: 57.000 Fahrzeuge hat Rivian 2023 produziert, 4,4 Milliarden Dollar Umsatz gemacht, allerdings

00:23:02: auch 5,4 Milliarden Euro Verlust.

00:23:04: Also das heißt, der ist allerdings kleiner geworden, der Umsatz ist größer geworden.

00:23:08: Also bei Rivian könnte man jetzt sagen, da entwickeln sich die Finanzzahlen eigentlich

00:23:12: in die richtige Richtung, der Verlust verkleinert sich, Umsatz wächst.

00:23:16: 57.000 Fahrzeuge in der Produktion hören sich auch ein bisschen anders an als 6000.

00:23:21: Wobei 6000 hat Lucid abgesetzt, 8000 ungefähr wurden am Ende tatsächlich produziert.

00:23:27: Aber auch Rivian tritt so ein kleines bisschen auf die Bremse, man wollte irgendwie eine

00:23:32: 5 Milliarden US-Dollar teure Fabrik in Georgia bauen, das wurde jetzt wohl auf Eis gelegt.

00:23:39: Man bleibt aktuell noch bei dem Werk in Illinois, wo man produziert.

00:23:42: Da ist auch da, man backt ein bisschen kleinere Brötchen.

00:23:46: Rivian ist schon noch am ehesten dort, wo man hin will, auch weil man vor allem Amazon

00:23:51: auch als Investor im Rücken hat.

00:23:53: Also das sind so zwei Beispiele von so E-Auto-Herstellern, die jetzt noch ein bisschen vom Kämpfen ums

00:24:01: überleben, die auch einen gewissen finanziellen Background haben, die sicherlich auch momentan

00:24:06: ein kleines bisschen runterfahren, was die Produktion angeht.

00:24:09: Ich habe auch gelesen, dass man da auch schaut, dass die Komplexität der Modelle noch ein

00:24:14: bisschen reduziert wird, die Ausstellungsvarianten reduziert werden.

00:24:17: Also da geht man eher darum zu schauen, okay, wie können wir die Kosten noch ein bisschen

00:24:21: weiter senken, wie können wir noch ein bisschen kosteneffizienter werden.

00:24:23: Aber die beiden sind schon noch Beispiele dafür, wo man noch so ein bisschen drum kämpft.

00:24:29: Aber viele Beispiele gibt es dann jetzt dann ehrlicherweise ja auch nicht.

00:24:33: Ich meine, wann hast du das letzte Mal was von Faro the Future gehört?

00:24:36: Das ist lange her auf jeden Fall.

00:24:38: Ja, gibt es noch.

00:24:39: Ich habe es mal geschaut, es gibt sie noch.

00:24:42: Wir sind ja auch gerade erst in die 23, wir haben das erste Modell dann auf den Markt

00:24:46: gebracht.

00:24:47: Aber ich habe mich jetzt auch noch mal ein bisschen schlau gelesen und auch noch mal

00:24:51: auf dem ein oder anderen Investorenportal noch mal geguckt.

00:24:54: Also da fehlt es tatsächlich auch völlig an Meldungen.

00:24:57: Also man weiß tatsächlich auch einfach nicht so wirklich, wo Faro the Future steht.

00:25:02: Die Aktie hat wohl gerade noch mal so einen Sprung gemacht, aber Sprung heißt da aber

00:25:06: auch, dass sie trotzdem bei Weitem nicht da liegt, wo sie schon mal lag.

00:25:10: Also da weiß man tatsächlich gar nicht so richtig, wie steht es jetzt eigentlich darum.

00:25:14: Aber dass man nichts hört, ist jetzt ja auch nicht das beste Zeichen.

00:25:17: Grundsätzlich ist ja ein bisschen die Frage, was zieht man jetzt aus so einer Meldung und

00:25:21: aus so einem Zustandsbericht, dass ja viele, der ja das Fisker jetzt als Beispiel, aber

00:25:28: natürlich viele andere auch große Probleme haben, viele von dem Markt auch wieder verschwinden.

00:25:32: Das ist ja das, was wir auch in anderen Folgen schon oft besprochen haben, dass sich der

00:25:35: Markt gerade beim Elektroauto natürlich auch noch sehr stark konsolidieren würde, gerade

00:25:40: auch zum Beispiel mit Blick nach China, wenn wir sehen, wie viele Autohersteller da in

00:25:46: den letzten Jahren hochgekommen sind und viele, von denen wir hierzulande noch nie irgendwas

00:25:51: gehört haben, da wird sich natürlich noch einiges tun und der Markt wird sich weiter

00:25:54: konsolidieren und wir werden wahrscheinlich in zehn Jahren nicht mehr von, ich weiß nicht,

00:25:59: 150 Anbietern für Elektroautosprechen, sondern vielleicht noch von 10 oder 15, die es wirklich

00:26:04: auch geschafft haben im Ende des Tages.

00:26:06: Was natürlich und was viele jetzt auch so ein bisschen sagen, dass es schon auch schade

00:26:10: ist, um so einen Hersteller wie Fisker, der ja in vielen Bereichen auch durchaus auf positive

00:26:19: Resonanz gestoßen ist, also allein das Design des Fahrzeugs, des Platzangebots, war immer

00:26:25: hervorgehoben, auch die Batterieleistung war respektabel und ja, viele sagen einfach,

00:26:32: es ist schade um diese Insolvenz.

00:26:35: Ich möchte an der Stelle auch nochmal den einflussreichen US-Youtuber Marx Brownlee

00:26:41: hier zitieren, der sich nämlich ganz intensiv mit dem Fisker Ocean beschäftigt hat und ganz

00:26:47: viele von diesen Software-Fehlern und diesen Fehlern im Fahrzeug dann auch festgestellt

00:26:51: hat und dann auch irgendwann gesagt hat, es ist das schlechteste Auto, das ich jährezensiert

00:26:55: habe, aber er hat am Ende gesagt, er ist eigentlich, er routet eigentlich für Fisker, weil er es

00:27:01: gut findet, dass es immer, dass es den Wettbewerb hochhält, dass es mehr Akteure gibt, die sich

00:27:07: in diesem Wettbewerb tummeln und das einfach das Angebot breit, dass es nicht nur einen

00:27:10: Tesla und einen BYD-Auto gibt oder, also das ist wirklich das, das verschiedene Rangensweisen

00:27:17: auch an das Thema Elektroauto geht, aber was natürlich einfach in diesem wirklich schnelllebigen

00:27:23: und immer schneller werdenden Wettbewerb natürlich wichtig ist, dass du ein fehlerfreies

00:27:29: Auto sag ich mal oder zumindest auch die Möglichkeit gibts, schnellfehler auch wieder zu beheben

00:27:34: auf den Markt bringst und viele deiner, ja deine gesamte Wertschöpfungskette auch im

00:27:40: Griff hast, das ist natürlich wichtig und das geht natürlich nicht von heute auf morgen

00:27:44: und dafür braucht es eben auch Geld, das ist einfach so, aber viele sagen eben auch, es

00:27:49: ist schade um die, die jetzt eigentlich nicht mehr Teil dieses Wettbewerbs sind, also das

00:27:52: finde ich eigentlich auch immer, es ist bei vielen momentan so ein bisschen zu hören,

00:27:56: dass es doch durchaus schade ist, dass da, dass da der nächste Player vom Markt verschwindet.

00:28:01: Schon, aber ich bleibe das ein bisschen bei meinem Fazit, was ich vorhin schon mal nach

00:28:04: der Fisker, nachdem wir über Fisker gesprochen haben gezogen habe, es mag einfacher sein

00:28:10: oder es mag einfach sein, ein Elektrofahrzeug zu entwickeln, es mag vielleicht auch einfacher

00:28:15: sein es zu produzieren, als ein Verbrennungsfahrzeug zu produzieren, aber es ist nicht einfach ein

00:28:21: Autohersteller zu sein und das lernen die jetzt alle und viele von denen lernen das

00:28:27: über ihre Insolvenz, also über, das ist einfach diese Marktkonsolidierung, die entsteht, wenn

00:28:31: es viele probieren und man feststellt, okay, was ist eigentlich das, was die traditionelle

00:28:37: Autoindustrie gut kann und sie wird viel gescholten und auch wir als Journalisten sind da mit Kritik

00:28:45: nicht so knapp unterwegs, an vielen Stellen, wenn man die Branche begleitet ja schon auch

00:28:50: zu Recht, aber an genau diesem Beispiel, an all diesem Beispiel, über die wir heute

00:28:54: gesprochen haben, sieht man natürlich einfach eins, Autohersteller zu sein ist einfach mehr

00:28:59: als einfach ein Produkt zu entwickeln, worin jetzt irgendwie mehr einsteigen, weil es

00:29:03: irgendwie einfacher ist, weil es einfacher zu machen ist.

00:29:06: Es ist halt einfach die ganzen unternehmerischen Strukturen dahinter sind in einer der komplexesten

00:29:12: Industrien der Welt einfach nicht einfach und das ist was, das kann man jetzt auch sagen,

00:29:18: vielleicht auch den westlichen Herstellern ein bisschen Mut machen, weil sie ja schon

00:29:22: auch häufig natürlich irgendwie mit der Konkurrenz irgendwie konfrontiert werden und häufig

00:29:27: ist natürlich gesagt, hey, die sind alle viel weiter und überholen alle und ja selbstverständlich

00:29:32: sollte man vielleicht sich mal bemühen, mal ein bisschen häufiger in den Rückspiegel

00:29:35: zu gucken, vielleicht auch manchmal nicht mehr nur in den Rückspiegeln, sondern aus der

00:29:38: Frontscheibe, aber es sollte schon irgendwo Mut machen zu sagen, okay, was ist eigentlich

00:29:43: das, was die traditionellen, die etablierten Autohersteller wirklich gut können und das

00:29:48: ist es einfach dieses Geschäft, es ist einfach ein Autohersteller als Unternehmen zu sein

00:29:52: mit all dem was dazugehört, mit all den Strukturen, Service, Handel, Produktion, Skalierung,

00:29:57: weltweites globales Fertigungsnetz, Logistiknetz, das muss man erstmal beherrschen und das

00:30:03: ist glaube ich einfach die, das ist das, wo die westliche Autoindustrie drauf sitzt,

00:30:08: auf diesem Wissen und auf diesem Erfahrungsschatz und den hängt man aber auch nicht, den holt

00:30:14: man nicht mal eben so in irgendwie 10 Jahren auf, das schafft schon Tesla gerade nicht,

00:30:18: genau dieses Skalierung, dieses globale, ein richtiges Business daraus zu machen und

00:30:25: das ist glaube ich so ein Wissen, auf dem die westliche Autoindustrie einfach sitzt und

00:30:27: die muss man dann am Endeffekt auch gewinnbringend einsetzen.

00:30:30: Manchmal hat man trotzdem das Gefühl, sie steht sich selber im Weg und man könnte, man würde

00:30:34: manchmal sagen, ihr habt das Wissen, ihr habt die Ressourcen das auch umzusetzen, aber es

00:30:40: fehlt dann doch manchmal so ein bisschen an vielleicht auch an unternehmerischen Mut,

00:30:44: bestimmte Dinge auch einfach umzusetzen und da muss man dann wieder um auch mal einen

00:30:50: Hersteller wie Volkswagen auch mal wieder positiv hervorheben, der sagt dann, wir setzen

00:30:55: jetzt wirklich auf das Thema Elektromobilität, aber trotzdem muss man natürlich auch sagen,

00:31:00: es ist kein Selbstläufer und wir wissen wie schwerfällig die Strukturen auch im VfE-Konzern

00:31:04: zum Teil sein können. Es gibt eigentlich einen Wettbewerbsvorteil bei den Etablierten

00:31:11: und der muss jetzt genutzt werden und da müssen wir ein wenig Geschwindigkeit aufnehmen.

00:31:18: So ist es. Gannick uns interessiert natürlich aber auch das Fazit, was vielleicht unsere

00:31:23: Zuhörerinnen und Zuhörer ziehen würden unter diese Meldung, die wir heute besprochen haben,

00:31:28: Fisker, Ego, Sonomotors schon ein bisschen älter, beiden natürlich auch schon seit ein

00:31:33: paar Jahren nicht mehr da, aber wirklich diese Insolvenzen von jungen E-Playern, auch E-Playern

00:31:40: aus Deutschland natürlich, Ego, Sonno, die ja hierzulande versucht haben, auch Elektrostart-Ups

00:31:45: wirklich nach oben zu bringen, hat nicht funktioniert und es würde dann natürlich auch nochmal das

00:31:50: Fazit von ihnen interessieren, vielleicht ja auf LinkedIn, das würde uns freuen und

00:31:56: ansonsten sage ich danke allen fürs Zuhören, danke dir, Gannick, für die Diskussion heute.

00:32:02: Danke dir Pascal, wir hören uns in der kommenden Woche. Bis dahin, ciao.

00:32:05: Nagel Tiedemann, ein Interview Podcast von Automotive IT und Automobil Produktion.

00:32:14: Alle Infos zur Folge in den Show-Notes. Weitere Episoden überall, wo es Podcasts gibt.

00:32:19: [Musik]

00:32:21: SWR 2020

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