Sebastian Grams: Engineering meets IT

Shownotes

Sebastian Grams gehört zu den Managern in der Autoindustrie, die schon früh in ihrer Karriere auf sich aufmerksam machten und schnell Entscheider-Luft schnuppern durften. Als klassischer Motorenentwickler bei Audi gestartet, erweiterte Grams sein Spektrum in Richtung IT und Digitalisierung, was den Grundstein für die spätere prägende Rolle als Seat-CIO und als Mitgründer der Softwareschmiede Seat:Code in Barcelona legen sollte. Mit Pascal und Yannick spricht Sebastian Grams über seine Transition vom Engineering zum Digitalen, die gefährdete Wettbewerbsfähigkeit der Autobranche und über seinen nächsten Karriereschritt, der ihn aus der Autobranche hinausführt.

Wenn Sie mehr über Sebastian Grams erfahren wollen, schauen Sie bei LinkedIn vorbei: https://www.linkedin.com/in/dr-sebastian-grams/

Über Grams' Zeit bei Seat erfahren Sie mehr in diesem Interview aus dem Jahr 2020: https://www.automotiveit.eu/strategy/seat-ist-heute-noch-kein-volldigitales-unternehmen-130.html

Mehr zu Pascal und Yannick ebenfalls auf LinkedIn: Pascal Nagel: https://www.linkedin.com/in/pascal-nagel/ Yannick Tiedemann: www.linkedin.com/in/yannick-tiedemann

Wenn Sie sich für die Schnittstelle von Engineering und IT interessieren, informieren Sie sich gern über unseren automotiveIT car.summit 24: https://www.carsummit.de/

Spannende Hintergründe und Interviews rund um die Automobilindustrie auf: www.automotiveIT.eu & www.automobil-produktion.de

Hinweis: Die im Podcast getätigten Aussagen spiegeln die Privatmeinung der Gesprächspartner wider und entsprechen nicht zwingend den Darstellungen des jeweiligen Arbeitgebers

Transkript anzeigen

00:00:00: Was mich bewegt, der Interview-Podcast.

00:00:07: Eine neue Woche, eine neue Folge, was mich bewegt und ich begrüße meinen Podcast-Partner

00:00:20: in Crime und Chefredaktionskollegen Janik.

00:00:23: Hi Janik, schön, dass du da bist.

00:00:25: Hallo Pascal.

00:00:26: Aber es bist ja nicht nur du da.

00:00:27: Ich freue mich immer, dich zu sehen.

00:00:29: Noch mehr freue ich mich, wenn wir im Podcast aber daneben auch noch eine andere Person

00:00:33: sitzen haben.

00:00:34: Heute mal wieder eine Interview-Folge und vor allem auch ein Interview-Partner, der

00:00:40: mal wieder hier in unser kleines, aber feines Podcaststudio in unserem Büro nach Hannover

00:00:46: gekommen ist.

00:00:47: Janik, auf wen dürfen sich unsere Zuhörerinnen und Zuhörer denn freuen?

00:00:49: Ja Pascal, wir suchen ja bei, was mich bewegt, immer nach Persönlichkeiten aus der Autoindustrie.

00:00:54: Die einen besonderen Lebensweg vorzuweisen haben, die mit einer Vision, mit einer Mission

00:00:59: ausgestattet sind und damit auch inspirieren sind für andere.

00:01:02: Und eine dieser Persönlichkeiten ist auch unser heutiger Gast, Sebastian Grahms, als

00:01:07: klassischer Motorenentwickler bei Audi gestartet.

00:01:09: Bekann man auch ziemlich schnell viele Einblicke in das Thema Digitalisierung und auch in diesem

00:01:15: Kontext auch sehr schnell Führungsverantwortung.

00:01:18: Und diese Transformation vom klassischen Motorenentwickler Ingenieur zum IT-Ler, gipfelte dann ja auch

00:01:26: in seiner verantwortungsvollen Rolle als CIO bei Seat in Spanien.

00:01:31: Jetzt aber hat Sebastian dem VW-Konzern wieder den Rücken gekehrt tatsächlich.

00:01:37: Ja, nach über 20 Jahren tatsächlich und wo es ihn jetzt hinverschlägt und ob das Ganze

00:01:45: dann noch was mit Digitalisierung zu tun hat, das werden wir hoffentlich heute aus ihm

00:01:49: herauskitzeln können.

00:01:51: Wir sagen auf jeden Fall herzlich willkommen Sebastian Grahms.

00:01:54: Sebastian, schön, dass du heute da bist.

00:01:56: Ja, hi Pascal.

00:01:57: Hi, Janik.

00:01:58: Hallo Sebastian.

00:01:59: Sollt mich sehr hier zu sein.

00:02:01: Ja, wir machen das immer gerne, besonders gerne natürlich, dass wir Gäste hier vor

00:02:06: Ort haben, dass wir gemeinsam in einem Raum sitzen.

00:02:08: Das macht es natürlich für die Gespräche angenehmer.

00:02:11: Das ist immer dann besonders schön, besonders angenehm für uns alle und Stichwortgespräch.

00:02:17: Du weißt es Sebastian, wir starten das immer mit einer ganz bestimmten Frage.

00:02:20: Wer ist eigentlich Sebastian Grahms?

00:02:22: Ja, eigentlich eine schöne Frage.

00:02:24: Ich habe mir tatsächlich einige Eurer Podcasts schon angehört von daher sehr unterschiedlich

00:02:29: beantwortlich.

00:02:30: Ich würde sie gerne so beantworten.

00:02:31: Sebastian Grahms ist mein Name.

00:02:32: Ich bin denke ich ein sehr authentischer und auch ein ehrlicher Typ.

00:02:37: Erst mal von der Person kommt.

00:02:39: Ich kann mich für unglaublich viele Dinge extrem begeistern, zu lassen meiner Frau.

00:02:45: Ganz besonders allerdings für Technik.

00:02:49: Und da mache ich eigentlich keinen Unterschied, ob Hard- oder Software.

00:02:52: Da interessieren mich tatsächlich viele Sachen.

00:02:54: Mich interessiert auch grundsätzlich Transformation und das Voranbringen von neuen Dingen.

00:03:00: Ja, und auch der Umgang und der Aufbau von Teams ist was, was mich eigentlich über die

00:03:05: Jahre hinweg immer wieder fasziniert hat.

00:03:08: Was man dort bewegen kann, wenn man die richtigen Teams beisammen hat.

00:03:11: Ich würde mich selber auch als sehr authentischer und modernen Manager auch bezeichnen.

00:03:17: Ich möchte mich selbst auch immer wieder challenchen.

00:03:20: Ich glaube, das haben auch meine unterschiedlichen Stationen gezeigt, auf die wir vielleicht

00:03:23: nachher noch zu sprechen kommen.

00:03:25: Und Stillstand ist definitiv irgendwie nichts, was ich kann.

00:03:29: Also weder beim Autofahren noch im Job und darüber hinaus ein bisschen auch das Private

00:03:35: noch reinzubringen.

00:03:36: Ich bin verheiratet, habe eine entzückende fünfjährige Tochter, mit der ich sehr, sehr

00:03:41: viel Zeit verbringen durfte die letzten paar Monate.

00:03:44: Und ich liebe mehr Sonne, andere Länder, andere Kulturen kochen.

00:03:49: Ich koche sehr gerne, ich reise sehr gerne und mache gerne Sport.

00:03:55: Und natürlich liebe ich auch schnelle Autos.

00:03:57: Ja, Sport, ich habe bei LinkedIn deutlich gesehen.

00:04:00: Da sind auch, glaube ich, jeden Morgen ist da, jeden Morgen oder gemachte Ausnahmen.

00:04:05: Aber du bist gerne, ich habe das bei LinkedIn deutlich gesehen, dass du da sehr gerne in

00:04:09: die Laufschule schnürst.

00:04:10: Das ist richtig, ja.

00:04:11: Wieder mehr wie früher, also wieder mehr während meiner jetzt freien Zeit dann von Audi Sport

00:04:17: oder nach Audi Sport.

00:04:19: Tatsächlich lieber am Meer, wie in Deutschland.

00:04:22: Die Motivation oder für die Motivation ist es schwieriger in Deutschland bei Regens laufen

00:04:27: zu gehen.

00:04:28: Aber ich mache das sehr gerne, weil es einfach den Kopf frei bringt, weil es einfach, ich

00:04:31: kann tatsächlich über viele Dinge nachdenken währenden laufen und ja.

00:04:34: Ja.

00:04:35: Eins meiner Hobbys.

00:04:36: Ja, kann ich sehr gut nachvollziehen.

00:04:38: Sebastian, was ich schön finde ist, wir haben uns gerade im Vorgespräch, das können unsere

00:04:45: Hörerinnen und Hörer jetzt natürlich noch nicht wissen, deswegen sage ich es schon

00:04:49: ein bisschen über diese Eingangsfrage unterhalten und du hast ja auch festgestellt, wie du gerade

00:04:53: schon gesagt hast, du hast die eine oder andere Folge schon gehört, dass sie immer sehr unterschiedlich

00:04:56: beantwortet wird.

00:04:57: Und was mir jetzt gerade aufgefallen ist, ist, dass du eigentlich sehr, sehr stark über

00:05:04: deine Personen dich sozusagen definierst, also wie du bist, wie du dich selber einschätzt.

00:05:09: Das finde ich spannend, weil viele natürlich auch bei der Frage, wer ist X, Y sehr über

00:05:17: eine Karriere und sehr über eine Position kommen.

00:05:19: Jetzt sind natürlich klar, jetzt hast du ganz aktuell Stand dieser Aufzeichnung, bist

00:05:24: du sozusagen gerade keine Position, da werden wir nachher zu kommen, dass du ja jetzt, wie

00:05:29: du es gerade schon angedeutet hast, ja, so ein paar Monate dir mal eine wohlverdiente

00:05:34: Pause gegönnt hast, bevor wieder was Neues ansteht, wo wir sicherlich ganz am Ende auch

00:05:39: noch mal zukommen werden, wenn wir sozusagen in deiner Karriere zum Status quo kommen.

00:05:43: Aber das finde ich einfach spannend.

00:05:44: Das finde ich spannend, dass du sozusagen eingestiegen bist, sehr stark über deine Eigenschaften.

00:05:49: Ist es was, was du dir auch versuchst, sehr präsent zu machen?

00:05:53: Also was dich auszeichnet im Unterschied dazu, was vielleicht einfach nur eine Rollenbeschreibung

00:05:58: ist?

00:05:59: Absolut.

00:06:00: Also für mich war immer wichtig, als Person zu überzeugen und nicht nur mit den Stationen

00:06:05: oder mit der Position, die man am Ende hatte.

00:06:08: Und so habe ich auch versucht, meine Teams in die Richtung zu entwickeln.

00:06:13: Und für mich war immer wichtig, ich habe mir so ein paar Leitsätze einfach in meiner

00:06:16: Karriere zurechtgelegt.

00:06:17: Dazu gehört zum Beispiel, dass ich, wenn ich morgens aufstehe, ich in den Spiegel schauen

00:06:21: will.

00:06:22: Was heißt das?

00:06:23: Das kann man unterschiedlich interpretieren.

00:06:25: Aber das heißt zum ersten Mal, dass ich so sein möchte, wie ich bin und mich auch für

00:06:32: meine Karriere nicht unbedingt verstellen will.

00:06:34: Als Manager, als Entscheider, als Führungskraft, da wirklich auch mit einem persönlichen Ratschlag

00:06:41: dem ein oder anderen zu helfen.

00:06:43: Und so habe ich mich immer verhalten.

00:06:46: Und auch bei Entscheidungen, die ich an unterschiedlichen Positionen treffen musste, habe ich

00:06:49: immer versucht, für meine Position oder für meine Entscheidung dann auch gerade zu stehen.

00:06:56: Das hat nicht immer jedem gefallen.

00:06:58: Ich wollte es auch nicht anderen Leuten immer recht machen, weil wenn ich von was überzeugt

00:07:03: bin, dann finde ich dann lohnt es sich dafür zu kämpfen, dafür einzustehen, vor die Mannschaft

00:07:09: zu stehen.

00:07:10: Und ja, deswegen bin ich damit bislang 23 Jahre ganz gut gefahren.

00:07:14: Ja, Sebastian, wir wollen natürlich dich kennenlernen.

00:07:17: Und Pascal hat es ja gerade gesagt, es geht nicht immer nur darum über die Station der

00:07:21: Karriere.

00:07:22: Und das sind Vordergrundsagen.

00:07:23: Aber das wollen wir natürlich an dieser Stelle auch mal ein bisschen machen und ein bisschen

00:07:25: in deinem bisherigen Lebensweg schauen und am Anfang natürlich auch an den Anfang dieser

00:07:31: Karriere springen.

00:07:32: Du hast Anfang der 2000er deinen Studium begonnen, Duales Studium an der Hochschule Baden-Württemberg

00:07:38: in Stuttgart.

00:07:39: Maschinenbau.

00:07:40: Und war es dann auch Mitte des Jahrzehnts.

00:07:43: Dann hast du dann angefangen beim KIT, auch das Maschinenbaustudium weiterzuführen und

00:07:48: dann auch mit der Promotion anschließend.

00:07:50: Und parallel dazu hast du dann aber auch schon als Werkstudent bei Audi angefangen und war

00:07:57: es von 2003 und 2009 auch dort Calibration Engineer V8, V10, V12 Motoren.

00:08:03: Also schon direkt sozusagen am Herzstück des Autos, wie man es vielleicht damals auch

00:08:07: noch betrachtet hat.

00:08:08: Da kommen wir auch sicherlich gleich noch zu, wie sich das verändert hat.

00:08:11: Aber wie hast du das dann gemeistert, gemanagt, beides sozusagen auch parallel zu machen und

00:08:16: wo kam vielleicht auch so ein bisschen das Ansinnen her in dieser Branche auf Fuß zu

00:08:20: fassen?

00:08:21: Ja, vielleicht erstmal, wie bin ich zu der Branche gekommen?

00:08:24: Ich bin tatsächlich unweit des Werks, ne Kasulm von der Audi AG aufgewachsen.

00:08:28: Warum?

00:08:29: Weil mein Vater selber im Produktionsbereich tätig war bei Audi und das war für mich

00:08:34: natürlich ein starker Bezugspunkt zu Automobil, zu den vier Ringen.

00:08:40: Und man hat natürlich immer geschaut, was passiert da, welche Modelle gibt es?

00:08:44: Rennsport war damals schon, ich war als neun, zehnjähriger Bub quasi beim DTM Rennen und

00:08:50: hat mich damals schon wirklich für Technik begeistert.

00:08:52: Und das war, glaube ich, der Ankerpunkt, meine Karriere eben auch im Automobilbusiness

00:08:58: zu starten.

00:08:59: Ich habe dann das duale Studium mit Audi gemacht.

00:09:01: Es war ein intensives Auswahlverfahren, was man als Schüler, als Student, als Zivilien

00:09:07: Slicer tatsächlich so gar nicht gewohnt ist, weil man sich auf einmal dann wirklich sehr

00:09:11: hart auch messen muss mit anderen, die für wenige Studienplätze bei Audi sich bewerben.

00:09:17: Ich glaube damals gab es 400 oder 500 Bewerber auf sechs Maschinenbau Studienplätze des dualen

00:09:24: Studiums und war am Ende natürlich super happy, dann den Zuschlag da bekommen zu haben, weil

00:09:29: ich drei Jahre studieren konnte, gleichzeitig in der Firma eintauchen konnte, verschiedene

00:09:35: Bereiche kennenlernen konnte, als, wie du sagst, als Werkstudent.

00:09:39: Ich habe in der Produktion reinschauen dürfen, im Werkzeugbau, in der Planung und natürlich

00:09:44: dann in der technischen Entwicklung, was mich am Ende dann über den Motorsport, wo ich

00:09:48: lange Zeit auch als Werkstudent war, dorthin geführt hat.

00:09:52: Das war zu der sehr erfolgreichen Zeit als Audi in Le Mans mit dem Achtzylinder-Motor,

00:09:58: mit dem Prototypen so ziemlich alles gewonnen hat, was man dort gewinnen konnte.

00:10:02: Und es war natürlich super Motivationsschub, in so einem Team arbeiten zu dürfen als kleiner

00:10:09: Werkstudent, als kleiner Praktikant, als kleines Zahnrädchen im Großen.

00:10:13: Aber mir hat es super Spaß gemacht und ich bin danach, genau wie du sagst, in die Motor-Aplikation

00:10:20: für die Automotoren gegangen und damals hat man dann die Direkteinspritzungstechnologie

00:10:26: aus dem Motorsport in die Serienentwicklung transportiert, weil man eben diese ganzen neuen

00:10:31: innovativen Technologien versucht hat, gewinnbringend, effizienzbringend auch in der Serie einzusetzen.

00:10:37: Und ich habe dann an so tollen Projekten arbeiten dürfen, wie im Achtzylinder, Zehnzylinder,

00:10:42: zwölfzylinder.

00:10:43: Und damals war ja Audi extrem in der Aufbruchsphase, weil man neue Modelle eingeführt hat.

00:10:49: Man ist ja im Prinzip von dem A3, A4, A6, A8, den man hatte.

00:10:54: Da hat man ja weitere Modelle eingezogen wie den A5 damals.

00:10:57: Es gab dann die sportlichen Modelle, den S4, den S5.

00:11:02: Der Q7 kam damals als erster SUV.

00:11:05: Wir haben den R8 gemacht und damals war auch schon der Berührpunkt zur damaligen Quattro-GmbH,

00:11:10: wo ich auch in dem Entwicklungsteam des R8s mitarbeiten durfte als junger Ingenieur.

00:11:14: Genau.

00:11:15: Also deine Faszination auch so ein bisschen aus dem Motorsport auch begründet, auch dann

00:11:19: um dann sozusagen in die Motorenentwicklung einzustellen.

00:11:22: Also wie gesagt zum Herzstück eigentlich des damaligen Autos.

00:11:25: Aber so wie ich das jetzt verstanden habe, auch so ein bisschen die familiäre Prägung,

00:11:29: auch dass es dann auch zu Audi ging.

00:11:30: Ich meine, Baden-Württemberg gibt es ja noch den einen oder anderen Hersteller, sag ich

00:11:34: mal, wo man vielleicht auch eine Faszination für entwickeln könnte oder vielleicht auch

00:11:37: irgendwie eine Nähe zu haben kann, einfach auch aus der räumlichen Nähe.

00:11:42: Aber Audi war dann schon eigentlich klar, dass es in die Richtung geht, oder?

00:11:45: Das war für mich irgendwo gesetzt.

00:11:47: Also wenn es zu einem Hersteller gehen sollte, dann war es für mich Audi einfach durch die

00:11:50: familiäre Bindung.

00:11:51: Ja, ganz klar.

00:11:52: Und natürlich die Technik durch den Motorsport, durch die Autobegeisterung, die ich als Jugendlicher

00:11:58: hatte.

00:11:59: Man wiss ja auch nichts Schöneres als den Führerschein zum 18.

00:12:02: Geburtstag zu bekommen.

00:12:03: Ich habe leider an einem Feiertag Geburtstag, also leider unglücklicherweise an einem Feiertag

00:12:08: Geburtstag, aber es schwierig den Führerschein dort abzuholen, das heißt, ein Tag später

00:12:12: als geplant.

00:12:13: Ja, einfach ein extremer Technikbezug, den ich damals hatte.

00:12:18: Für mich war dann auch klar, entweder ich studiere bei Audi im dualen Studium oder ich gehe

00:12:23: an die Universität.

00:12:24: Was ich ja dann später auch noch gemacht habe, weil ich eben mit 23 auch mit meinem ersten

00:12:29: Studium fertig war, war damit mit Abstand eigentlich das Küken in der Abteilung und

00:12:34: hatte irgendwie genügend Energiereserven und Lust einfach noch weiter zu machen, wollte

00:12:40: mich auch technisch weiter einfach vertiefen, wollte mehr über Motoren kennenlernen.

00:12:47: Und so bin ich dann eigentlich auch zu meinem zweit Studium/Promotion dann auch gekommen.

00:12:52: Das war ja eine Phase, wenn wir jetzt mal überlegen, du hast 2000 angefangen zu studieren.

00:12:58: Janik und ich auch nur ein paar Jahre später.

00:13:00: Das war ja eine Phase, in der waren eigentlich Bachelor-Masterstudiengänge noch nicht furchtbar

00:13:05: alt und gerade im Bereich Ingenieurwesen ist ja eigentlich für viele das, was du später

00:13:11: noch gemacht hast, das nahe Legende der Dippeling.

00:13:13: Wie hast du das damals wahrgenommen, als du als junger Bachelor-Student, dualer Student

00:13:19: reingekommen bist, musstest du ein bisschen um Standing vielleicht auch kämpfen oder

00:13:25: war das eher so, naja, weil man natürlich als dualer Student auch wirklich von der Pieke

00:13:29: auf das Unternehmen ja auch kennengelernt hat, dass man eigentlich schnell einsatzbereit

00:13:33: war und schnell da war und gesagt hat, naja, ich kenne ja gar nichts anderes als Audi sozusagen.

00:13:37: Das war schon eine besondere Situation, weil ich bin, ganz lustige Geschichte, wo ich

00:13:46: hingekommen bin, hieß das Lazaret.

00:13:48: Warum?

00:13:49: Weil dort überall Dr.

00:13:50: Inch am Start waren, die tatsächlich in Aachen oder vor allen Dingen in Karlsruhe promoviert

00:13:57: hatten, studiert und promoviert hatten und dann war ich natürlich mit 23 als ja fast

00:14:03: Diplom-Inchner sozusagen ein Sonderling in der Abteilung.

00:14:07: Ich glaube, da zählt dann auch wieder das, was ich vorhin gesagt habe.

00:14:10: Ich habe mich eher durch den Menschen auch ausgezeichnet und darüber überzeugt, wie am

00:14:16: Ende durch das, was ich fachlich nur mitbring.

00:14:19: Ich bin auch fest davon überzeugt, dass man in seiner Karriere ganz, ganz viel erreichen

00:14:24: kann.

00:14:25: Einmal durch Fleiß natürlich, indem man sich selber aneignet, aber eben auch durch den

00:14:29: Umgang mit den Teams, mit anderen Leuten im Team.

00:14:33: So bin ich da immer gut gefahren.

00:14:35: So hat es mich auch zu unterschiedlichen Stationen verschlagen.

00:14:37: Aber lustig, wie gesagt, ich bin im Lazaret gestartet.

00:14:40: Da war glaube ich keiner neben mir oder um mich rum gesessen, der nicht ein Dr.

00:14:44: Inch hatte.

00:14:45: Also war es für dich auch klar, dass du diese Promotion dann auch noch weitermasst, also

00:14:50: dass das sozusagen der Schritt war?

00:14:52: Die Promotion war tatsächlich das Ziel meines Zweitstudiums.

00:14:56: Also ich wollte promovieren, aber nicht weil ich ins Lazaret gekommen bin, sondern weil

00:15:01: ich selber auch für mich noch mal mir selber beweisen wollte, dass ich mich einfach tiefer

00:15:06: auch ins fachliche eingraben kann.

00:15:07: Natürlich ist das duale Studium ein sehr praxisorientiertes Studium, was ich vielen

00:15:12: Leuten auch selber danach geraten habe, die schnell in den Beruf reinkommen, die schnell

00:15:17: was bewegen wollen.

00:15:19: Das ist glaube ich ein super Studium.

00:15:21: Aber wenn man dann natürlich noch mal an die Hochschule kommt, wo man sich sehr tief

00:15:25: nochmal mit Thermodynamik, mit technischer Physik, mit Mathe, mit Verbrennungsmotoren,

00:15:30: wäre beschäftigt, hat das nochmal einen anderen, sagen wir mal, Tiefgang.

00:15:35: Und das war das, was ich auch nochmal wollte.

00:15:37: Meine damalige Freundin hatte damals in Karlsruhe noch studiert, von daher war das eigentlich

00:15:42: so ein bisschen Windwin-Situation in meiner Lebenssituation.

00:15:46: Aber muss auch ganz klar sagen, es hat mich persönlich an meine absolute Leistungsgrenze

00:15:53: geführt, weil man natürlich im Job mehr Verantwortung bekommt.

00:15:57: Und die Phase war ja drei Jahre Studium und drei Jahre Promotion, das heißt in Summe

00:16:03: sechs Jahre, Doppelbelastung, alles berufsbegleitend.

00:16:07: Und ja, ich habe mehr Verantwortung bekommen.

00:16:10: Ich wurde Projektleiter, habe einzelne Themen, Blöcke bekommen von meinem damaligen Chef,

00:16:16: der mich einfach fördern wollte.

00:16:17: Das kann man natürlich nicht vorab sehen.

00:16:18: Und so gab es einfach viel zu tun.

00:16:21: Aber das stelle ich mir ja besonders herausfordernd vor.

00:16:24: Auf der einen Seite möchte man sich fachlich nochmal weiter, nochmal tiefer reingehen.

00:16:29: Auch wirklich eine Promotion ist ja nichts, was man so nebenher, stelle ich mir zumindest

00:16:33: vor.

00:16:34: Ich habe nicht promoviert bislang, werde es auch wahrscheinlich nicht mehr tun.

00:16:37: Aber das war für mich in meinem Studium war natürlich diese Option, dass man das irgendwann

00:16:41: mal macht auch da, dass man sich wissenschaftlich sozusagen, dass man dann auch weiter reingeht

00:16:45: und diesem Hochschulkomplex auch sozusagen weiter vorankommt.

00:16:49: Aber gleichzeitig, hattest du ja auch schon relativ schnell die Perspektive auch aufzusteigen,

00:16:54: Verantwortung zu bekommen.

00:16:55: Und für viele ist dann natürlich das Lukrativere oder das, was man vielleicht eher angeht,

00:17:00: ist diese Karriere voranzutreiben.

00:17:02: Natürlich ist eine Promotion immer auch förderlich dafür.

00:17:04: Aber zu sagen, ich möchte jetzt aber einfach auch fachlich doch mal tiefer reingehen, ist

00:17:08: natürlich schon eine ziemliche Herausforderung.

00:17:11: Deswegen war ja auch vorhin die Frage, wie kann man das überhaupt managen, beides gleichzeitig

00:17:14: zu machen?

00:17:15: Schwierig, ehrlich gesagt.

00:17:17: Und ich würde es wahrscheinlich heute auch nicht mehr so machen.

00:17:19: Also als Learning aus diesen sechs Jahren Doppelbelastung.

00:17:22: Ja, ich komme nicht mehr zurück an den Punkt.

00:17:25: Aber ich habe viele Leute natürlich getroffen, die mich immer wieder gefragt haben.

00:17:30: Und auch die Personalabteilung hat mir immer mal wieder Kandidaten geschickt, die sich

00:17:34: weiterentwickeln wollten bei Audi, die dann gefragt haben, Mensch, kannst du den oder

00:17:37: diejenige mal ein bisschen coachen, mal ein bisschen beraten, wie man weiter macht mit

00:17:42: einem Zusatzstudium, mit einem Aufbaustudium.

00:17:44: Ich persönlich würde es so nicht mehr machen.

00:17:46: Ich würde wahrscheinlich heute vielleicht eher den Weg wählen an die Universität, dort

00:17:53: ein normales Studium zu machen und dann Vollgas sozusagen in die Industrie einsteigen.

00:17:58: Aber das muss ja immer zu dem jeweiligen Lebensmodell auch passen.

00:18:02: Für mich war es genau das Richtige zum damaligen Zeitpunkt.

00:18:06: Und wie gesagt, ja, es hat mich einfach an die Grenze geführt.

00:18:10: Karriere technisch würde ich eher behaupten, ohne es zu wissen, dass es mich vielleicht

00:18:14: eher ein bisschen Zeit gekostet hat am Ende, weil ich natürlich dort diese sechs Jahre

00:18:18: auch gebunden war.

00:18:19: Ich musste meine Promotion ja auch mit Prüfstandsnahenthemen, mit Versuchsthemen sozusagen zum Abschluss

00:18:25: bringen und konnte nicht dann einfach weiterziehen, was mir vielleicht auch leichter gefallen

00:18:29: wäre, wenn ich das eben nicht gemacht hätte parallel.

00:18:32: Ja, also in den 20er-Gang kriegt man das alles vielleicht noch einigermaßen hin.

00:18:36: Und dann, wenn wir mal auf die nächste Station gucken, du hast es gerade schon angesprochen,

00:18:40: dann kam ja irgendwann auch eine Projektleitung dazu, die du für V6-Motoren übernommen hast.

00:18:45: Du warst dann später, das war dann, glaube ich, noch ein kleines bisschen überschnitten

00:18:48: mit dem Rest in der Promotion.

00:18:50: Aber bist du dann auch Assistant Director geworden in der Motorenentwicklung.

00:18:54: Also da war dann auch erst wirklich auch Verantwortung für verschiedenste Themen.

00:18:59: Und das fand ich jetzt spannend, weil du hast das Ganze selbst bei LinkedIn kommentiert mit

00:19:02: "Intense Time of your career".

00:19:04: "Different learnings you won't miss and will never forget".

00:19:08: Und jetzt bin ich natürlich der Journalist, jetzt fieserweise fragen muss, wir prüfen

00:19:13: jetzt mal, was du dann eigentlich niemals vergessen hast, niemals vergessen wolltest.

00:19:17: Aber was waren denn in der Zeit für dich so die Learnings, von denen du sagst, das

00:19:22: vergesse ich nicht und das hat mich auch bis heute geprägt, so in dieser Phase deiner

00:19:26: Karriere?

00:19:27: Definitiv das schwarze Gürtel in Excel und PowerPoint.

00:19:30: An Spaß.

00:19:31: Aber ja, da habe ich viel gelernt.

00:19:33: Zum anderen habe ich aber, glaube ich, aus dieser Phase.

00:19:36: Ich habe ja, wie gesagt, die Assistenz gemacht vom Jürgen Königstedt damals, kann man

00:19:42: an der Stelle auch sagen, was für mich einer meiner besten Chefs auch war in meiner Karriere

00:19:47: mittlerweile tatsächlich auch im Ruhestand.

00:19:50: Da sieht man mal, wie schnell die Zeit vergeht.

00:19:52: Aber was ich gelernt habe ist, durch den fachlichen Job des Projektleiters auf der einen

00:19:56: Seite und durch die Assistenztätigkeit auf der anderen Seite, sich sehr stark zu fokussieren,

00:20:02: auf was es ankommt.

00:20:03: Ich habe noch 1.000 Bälle in der Luft, die der Assistenz sozusagen für den Chef auch

00:20:07: organisieren muss.

00:20:08: Aber welche Sachen haben Priorität, welche Sachen können warten und das auch im eigenen

00:20:14: Bereich.

00:20:15: Also, ein Projektleiter-Job zu machen, das Projektteam im Griff zu halten.

00:20:19: Da habe ich extrem viel gelernt, wie man, sage ich mal, seinen Tag strukturiert, wie

00:20:24: man fokussiert, wie man Entscheidungen vorantreibt.

00:20:27: Und es war ein spannendes Projekt damals.

00:20:29: Also, ich habe ja die Projektleitung V6V8 Motoren damals gemacht.

00:20:33: Die Motoren laufen heute noch sehr erfolgreich in den Fahrzeugen, sind mittlerweile in

00:20:36: Millionen Stückzahl gebaut.

00:20:38: Wir waren damals an dem Punkt, wo der Konzern gesagt hat, Stichwort Synergie.

00:20:43: Es gibt nur noch einen V6, den macht Audi, es gibt nur noch einen V8, den macht Porsche.

00:20:47: Alles andere wird sozusagen eingestellt.

00:20:50: Die jeweiligen anderen Marken kriegen dann das von der anderen Marke, entwickelt der Aggregat.

00:20:55: Und das wird hochsynergetisch eingesetzt.

00:20:58: Das heißt, da ging es darum, wo wird ein Werk gebaut?

00:21:01: Stichwort Arbeitnehmer-Schutz sozusagen in den jeweiligen Werken.

00:21:06: Riesenpolitische Diskussionen.

00:21:07: Ich habe da sehr viel dazu gelernt, wie auch Entscheidungen im Konzern getroffen werden

00:21:12: und auf was es politisch auch ankommt.

00:21:14: Was mich jetzt an der Stelle auch noch mal interessiert, du hast ja sozusagen in der

00:21:19: Phase nach deinem Studium und dann immer weiter auch in den nächsten Stufen Projektleitung

00:21:25: V6 und dann auch in der nächsten Karriere Stufe Head of Powertrain Architecture and Simulation

00:21:32: dann ab 2012.

00:21:33: Du warst ja die ganze Zeit in diesem Powertrain-Bereich unterwegs.

00:21:37: Und wir sprechen ja heutzutage sehr viel über Antriebswandel und wo geht es hin?

00:21:43: Bleiben wir technologieoffen?

00:21:45: Geht es in Richtung, also alle Zeichen stehen momentan auf Batterie, elektrische Mobilität.

00:21:50: Da würde mich jetzt mal so interessieren, wenn wir jetzt mal wirklich 15 Jahre noch mal

00:21:54: in die Vergangenheit zurück springen.

00:21:56: Wie wurde das damals so ein bisschen wahrgenommen, wo die Reise hingeht?

00:21:59: Du hast dann in deinem nächsten, sozusagen der nächsten Karriere Stufe dann auch ein

00:22:03: Projekt gehabt, wo du dich auch mit diesen Themen alternative Antriebe auch beschäftigt

00:22:07: hast.

00:22:08: Hat es da ein Strategie-Projekt, wo du auch dann auch direkt an den Audi-Vorstand auch

00:22:14: berichtet hast.

00:22:15: Wie wurde das in dieser Zeit wahrgenommen, wo die Reise vielleicht hingehen könnte,

00:22:21: was die, was den Antrieb angeht?

00:22:23: Also klassischerweise jetzt natürlich V6, V8 ist das sozusagen der Verbrenner im Fokus

00:22:28: stehend, aber so ein bisschen schon damals auch in die Zukunft blicken, wie wurde das

00:22:33: wahrgenommen?

00:22:34: Wie waren die Meinungen damals, wenn du mal zurück denkst?

00:22:38: Ja, spannende und gute Frage.

00:22:40: Tatsächlich hätte ich natürlich auch in der V6, V8 und V10 und W12 Motorenentwicklung

00:22:47: bleiben können.

00:22:48: Für mich war aber klar, dass das im Prinzip was ist, was auch wieder zeitlich endlich

00:22:53: ist.

00:22:54: Und deswegen, und das begleitet mich eigentlich den ganzen Weg eigentlich meiner Karriere,

00:22:58: dass ich mich ständig irgendwo auch in neue Bereiche selber weiterentwickelt habe,

00:23:06: stichwort Transformation, also von der klassischen verbrennungsmotorischen Welt in die elektrifizierte

00:23:11: alternative Antriebswelt, später dann in die IT und Digitalisierung kommen ja auch

00:23:16: noch drauf.

00:23:17: Was ich damit sagen will ist, das war eigentlich eher so eine Nischenecke zu dem Zeitpunkt,

00:23:21: wo auch das war eine neue Hauptabteilung, die gegründet wurde für Konzeptentwicklung

00:23:26: Antriebssysteme, also in Führungszeichen alternativer Antriebssysteme, so eigentlich zu dem Zeitpunkt,

00:23:31: wo die Verbrenner total gebohmt haben und der Fokus eigentlich auf was ganz anderem

00:23:36: lag.

00:23:37: Und für mich ist damals der Tür aufgegangen, ich konnte eben eine Abteilung, gerade als

00:23:42: frisch gebackener Manager übernehmen und durfte mich damit beschäftigen Konzepte zu erarbeiten

00:23:48: mit meiner Truppe, das heißt darzustellen, technisch auszuarbeiten, die Konzepte zu vergleichen,

00:23:54: prototypisch darzustellen, um den Entscheidungsträgern diese Fahrzeuge dann auch vorzuführen und

00:23:59: gleichzeitig auf der anderen Seite aber auch die strategische, wie du gesagt hast, Beratung

00:24:04: für den Vorstand ein Stück weit zu übernehmen, natürlich mit einem Team, ich habe das nicht

00:24:08: alleine gemacht.

00:24:09: Das war eine große Teamarbeit aus Vertrieblern, aus Produktionern, Beschaffern, weil eben

00:24:15: die Frage nicht beantwortet war, wie entwickelt sich die Welt bis 2030, 40, 50 weiter und

00:24:22: mit welchen Antriebsformen muss Audi sich aufstellen, um eben gut gewappnet zu sein für

00:24:28: das, was im Markt kommt.

00:24:29: Und das war schon eine Phase, wo viele gesagt haben, bleibt mir mit dem Elektrozeug bitte

00:24:35: weg.

00:24:36: Da glauben wir überhaupt nicht dran, was ihr hier prognostiziert und das ist eine der

00:24:40: wenigen Dinge, in die ich mir aufgehoben habe, jetzt einige Jahre her und tatsächlich ist

00:24:45: die Entwicklung in Richtung Elektromobilität noch etwas schneller gegangen, wie unser

00:24:51: schärfstes Szenario, was wir damals prognostiziert hatten für die unterschiedlichen Weltregionen.

00:24:55: Also sehr spannend von einem Punkt, wo der Vorstand gesagt hat, ob das alles so kommt, was die

00:25:01: Jungs sich darüber überlegt haben.

00:25:03: Aber eine spannende Zeit, weil wir vom Mildhybrid über Pluck-In-Hybrid, reines Elektrofahrzeug,

00:25:11: Brennstoffzelle wirklich die gesamte Bandbreite beleuchtet haben.

00:25:15: Bin damals auch schon ganz spannende Geschichte.

00:25:19: Auch Wettbewerbsanalyse war im Auftrag oder im Portfolio meines Teams und ich war zum

00:25:25: Beispiel in Chongqing.

00:25:27: Am größten Metropole in China 32 Millionen Einwohner, eine Grundfläche so groß wie

00:25:32: Österreich, kann sich eigentlich keiner vorstellen, wie der Flughafen schon groß ist.

00:25:36: Wenn man landet, ich glaube mit 50 Taxispuren, vergleicht zu Hannover, wo ich heute morgen

00:25:41: gelandet bin, ein Witz.

00:25:43: Aber ja, das sind so Sachen, die mich dann auch geprägt haben im Zuge des Mobilitätswandels.

00:25:49: Ja, aber es ist eine ganz spannende Phase, weil du hast dich damals mit Themen beschäftigt,

00:25:54: die später erst groß geworden sind.

00:25:56: Auch aus gutem Grund groß geworden sind, weil wenn wir mal auf die Jahreszahlen gucken,

00:25:59: dann wissen wir auch, was 2014 die Stunde geschlagen hatte.

00:26:05: Und dann natürlich auch aus gutem Grund, dann irgendwann auch im Vorstand natürlich ein

00:26:09: ganz anderes Verständnis von neuen Antrieben, von alternativen Antrieben, versus dem Verbrennungsmotor,

00:26:15: der halt in Verruf geraten ist zu der Zeit.

00:26:17: Das hat sich ja bis heute auch wieder ein bisschen wieder geglättet.

00:26:21: Heute sind wir eher wieder in der Situation, wo wir die Elektromobilität manchmal gar nicht

00:26:26: so konsequent verfolgen oder vielleicht diskutieren, wie man es könnte.

00:26:30: Und stattdessen ist ja Technologieoffenheit wieder ein sehr großes Thema.

00:26:34: Aber das ist natürlich spannend, weil du bist dann ja einfach sehr früh, also das konntest

00:26:38: du ja zu dem Zeitpunkt noch nicht wissen, dass dann vielleicht irgendwas auf einen Zug

00:26:42: kommt und du bist trotzdem schon einfach sehr früh in so eine Phase reingang, wo du dir einfach

00:26:46: über die Zukunft Gedanken gemacht hast.

00:26:47: Das ist ja auch was, was so ein bisschen für deine Sicht auf die Dinge auch spricht.

00:26:50: Genau, also ich würde mich da auch als visionär auch bezeichnen und jemand, der eigentlich

00:26:57: ein leidenschaftlicher Überzeugungstäter für neue Themen.

00:27:02: Und ob das jetzt die Elektromobilität oder die alternativen Antriebssysteme sind oder

00:27:06: später dann die Digitalisierung "connected car", wo es mich reinverschlagen hat, autonomous

00:27:12: driving diese Themenfelder.

00:27:14: Ich war eigentlich immer früh am Puls dran, weil ich so ein bisschen vielleicht auch die

00:27:18: Dinge aus technischer Leidenschaft, weil mich Technik immer interessiert hat, da immer

00:27:23: wahrgenommen eigentlich, was den Markt und was die Produkte am Ende auch verändern wird

00:27:27: und letztendlich auch die Firma.

00:27:29: Und wie gesagt, ich sagte gerade, leidenschaftlicher Überzeugungstäter, wir haben da schon als

00:27:35: junges Projektteam den Vorstand versucht, auch wach zu rütteln für diese Themen.

00:27:39: Und das war teilweise eine sehr intensive Diskussion.

00:27:42: Und da bin ich wirklich so von, sagen wir aus einem Abteilungsblick dann eigentlich

00:27:47: eine politische Großdiskussion auch im Audi Vorstand reingekommen.

00:27:53: Sehr spannend eigentlich als junger Manager sozusagen in so einer Rolle, in einer dualen

00:27:58: Rolle technisch sich zu fokussieren, was kann man entwickeln.

00:28:02: Und damals waren die Elektromotoren noch wirklich eher Aufzugsmotoren, muss man ja

00:28:06: auch mal sagen, im Verhältnis sehr schwer, mächtig, noch nicht ausoptimiert.

00:28:11: Das hat sich ja rapide verändern, diese Technologie in den nächsten Jahren dann.

00:28:16: Und auf der anderen Seite eben diese strategische Coachingfunktion, was mir sehr, sehr viel

00:28:21: Spaß eben auch macht für unterschiedliche Themen.

00:28:24: Ist das eigentlich was, was dich dann auch schon so ein bisschen die Basis gelegt hat,

00:28:29: dich vorzubereiten auf das, was dann noch kommen würde, so ein bisschen deine Führungsverantwortung

00:28:34: dann nachher auch auf C Level, du als CIO bei SEAT dann auch unterwegs gewesen, da kommen

00:28:38: wir ja gleich zu.

00:28:39: Aber ist das schon ein bisschen so die Basis gewesen, wo du auch so ein bisschen in dieses

00:28:43: strategische Reingeschnuppert hast, um zu wissen, wo es dann auf diesen Levels auch

00:28:47: drauf ankommt am Ende des Tages?

00:28:49: Ja, tatsächlich.

00:28:50: Aber das hat mich wie gesagt schon früher begleitet, auch nochmal kurz der Blick zurück.

00:28:54: Ich habe auf der einen Seite die Assistenzfunktion gemacht, die mir viel Strategiarbeit sozusagen

00:28:59: ermöglicht hat.

00:29:00: Ich habe auf der anderen Seite die Projektleitung V6, V8 gemacht, die dann sehr technisch wiederum

00:29:05: war.

00:29:06: Ich habe mich immer, wenn ich jetzt so zurückschaue, die letzten 23 Jahre so eine Art duale Rolle

00:29:11: gehabt oder einen dualen Job mit zwei Ausprägungen.

00:29:14: Auf der einen Seite Technik voranzubringen und auf der anderen Seite strategische Themen

00:29:18: voranzubringen.

00:29:19: Wahrscheinlich habe ich Glück gehabt, auf der anderen Seite war ich vielleicht auch zur

00:29:24: richtigen Zeit am richtigen Ort, aber das hat mich irgendwie immer beschäftigt, diese

00:29:29: zwei Seiten der Medaille in der Industrie.

00:29:32: Bist du dann vielleicht auch manchmal jemand, um mal selbstkritisch auf sich selbst zu

00:29:36: schauen, jemand, der manchmal vielleicht als Führungskraft aus dem operativen, nicht genug

00:29:44: die Hände raushalten kann, als er eigentlich müsste?

00:29:46: Das kann ja manchmal ein Problem sein.

00:29:49: Man kennt das selbst von allen möglichen Führungskräften, die einem vielleicht im

00:29:55: Leben begegnet sind oder seiner eigenen Führungserfahrung.

00:29:58: Aber das ist natürlich immer was, wo man schon mal manchmal auch versuchen muss, selbst

00:30:02: wenn man vielleicht manchmal das Gefühl hätte, vielleicht kriege ich da irgendwas,

00:30:06: vielleicht auch was besser hin oder vielleicht macht man es anders oder so, dass man manchmal

00:30:08: auch so ein bisschen versuchen muss, die Finger wegzuhalten vom operativen, oder?

00:30:12: Natürlich ertappt man sich dabei.

00:30:14: Gerade jetzt in meiner letzten Funktion als Managing Director von Audi Sport habe ich

00:30:20: natürlich sehr, sehr gerne mit der technischen Abteilung Themen diskutiert, wie muss was

00:30:27: aussehen, was muss an technik im Fahrzeug drin sein, um eine bessere Performance hin

00:30:32: zu kriegen.

00:30:33: Aber natürlich lernt man auch dazu und versucht eben sich an das, was man gelernt hat, über

00:30:37: die verschiedenen Managementstationen zu erinnern und den Teams einfach die Freiheitsgrade

00:30:42: zu geben.

00:30:43: Da sind so viele wilde Junge, auch nach wie vor in der Automobilindustrie und das ist

00:30:47: nicht mehr selbstverständlich, da kommen wir vielleicht auch nachher noch drauf, dass

00:30:51: man den Jungs und Mädels dann die Freiheitsgrade geben muss, sich da auch technisch auszutoben.

00:30:55: Ja, aber wie, das ist jetzt noch der eine Punkt, der mich an der Stelle jetzt noch interessiert.

00:31:00: Du warst an der Stelle zu der Zeit Anfang 30.

00:31:05: Das heißt, du warst junge Führungskraft, auch dann, wie wir gerade eben schon gesehen

00:31:10: haben, gehört haben, mit durchaus auch dieser Coaching, dieser Beratungsfunktion in Richtung

00:31:14: Vorstand, das kann natürlich jemanden, der Anfang 30 ist und in diese Rollen rein wächst,

00:31:19: auch manchmal schon fast ein bisschen überwältigen.

00:31:22: Wie hast du die Zeit damals wahrgenommen und wie bist du, wenn wir jetzt vielleicht mal

00:31:26: so ein bisschen uns mal vorstellen, dass jetzt auch vielleicht selbst gerade junge Führungskräfte

00:31:31: vielleicht zuhören, vielleicht jüngere Menschen in der Automobilindustrie, die vielleicht

00:31:36: auch vor ihren Karriere-Schritten stehen, die sich vielleicht Gedanken darüber machen,

00:31:39: in welche Richtung geht's?

00:31:41: Wie hast du damals für dich das Struktur reingekriegt, wie hast du da Ordnung reingekriegt, wie hast

00:31:46: du das für dich mit Anfang 30 diese Sachen gemanagt, die da so auf einen einprasseln

00:31:51: irgendwo?

00:31:52: Sehr gute Frage.

00:31:53: Ich glaube, das hat mir wirklich sehr, sehr viel meine ersten Aufgaben, auch als Projektleiter

00:32:01: und als Assistent geholfen, weil ich da eben sehr viel auch mir abschauen konnte.

00:32:06: Und wir haben es ja auch von dem einen oder anderen im Podcast gehört.

00:32:09: Markus Haupt zum Beispiel von Seherth hat es ja schön beschrieben.

00:32:13: Er hat eigentlich immer geguckt, dass er sich von seinen Führungskräften, für die

00:32:16: er auch gearbeitet hat, was er abschauen konnte.

00:32:19: Und das habe ich auch getan.

00:32:21: Ich habe mir manche Sachen abgeschaut, habe mir zu manchen Dingen aber auch bewusst gesagt,

00:32:25: nee, so nicht.

00:32:26: Also ich habe, sag ich mal, für mich auch ein Werkzeugkasten einfach über die Jahre

00:32:31: mir aufgebaut und den nicht erst als Manager, sondern schon als Mitarbeiter.

00:32:36: Und ich glaube, das ist wichtig, dass da jeder Mitarbeiter oder jede Mitarbeiterin auch ihr

00:32:42: ihren persönlichen Werkzeugkasten sich über die Stationen erarbeitet, ansammelt.

00:32:47: Man muss Erfahrung machen, man muss, glaube ich, auch mal auf die Nase fallen mit bestimmten

00:32:51: Dingen.

00:32:52: Auch das ist wichtig.

00:32:53: Scheitern gehört auch zum Tagesgeschäft dazu.

00:32:56: Aber ich glaube, das beantwortet die Frage am besten und das wächst natürlich, das wächst

00:33:01: immer noch.

00:33:02: Man hat immer jemanden, an den man berichtet und von dem man auch was lernen kann.

00:33:06: Es gibt wahnsinnig gute Führungskräfte.

00:33:08: Ich habe vorhin einen erwähnt, der mich auf meiner Managementlaufbahn auch begleitet

00:33:13: und gefördert hat.

00:33:14: Und da kann man sich viel abschauen.

00:33:16: Also Augen auf, sage ich da.

00:33:18: Und ich habe auch dieses Coaching.

00:33:20: Das ist auch wichtig.

00:33:21: Das ist mir auch eine Herzensangelegenheit.

00:33:23: Ihr habt mir dieses Coaching auch über die Jahre immer bewahrt.

00:33:25: Das hat mit meiner Dissertation angefangen, dass ich Praktikanten, Diplomanten auch dort

00:33:31: entwickeln durfte, konnte, die mittlerweile selber in Führungsverantwortung sind, die

00:33:36: zwischenzeitlich dann selber promoviert haben, die mir sozusagen zugearbeitet haben, während

00:33:41: meiner Dissertation und die, mit denen ich mich heute noch austausche in unterschiedlichen

00:33:46: Funktionen.

00:33:47: Also Basse, wir sind jetzt an dem Punkt, in deinem Lebensweg auch so ein bisschen an

00:33:52: einem Punkt angelangt, der Transition vielleicht oder der Transformation auch für dich persönlich.

00:33:58: Zum einen hast du dich jetzt ja dann auch schon sehr strategisch mit den Antrieben

00:34:02: der Zukunft beschäftigt.

00:34:03: Aber jetzt nimmt ein Thema in deinem Leben sozusagen auch noch eine größere Rolle ein,

00:34:07: dass dich heute auch noch natürlich sehr stark umtreibt und uns natürlich von Automotive

00:34:11: IT im Speziellen auch.

00:34:12: Und das ist die Digitalisierung, die dann noch stärker auch in deinem Lebensweg eine

00:34:16: Rolle gespielt hat.

00:34:17: Du warst 2015, 2017 Head of Simulation Powertrain.

00:34:21: Also die gesamten Simulationsbereich für alle Disziplinen im Bereich der Antriebsentwicklung

00:34:28: auch zuständig.

00:34:29: Ja, wie gesagt, das ist so ein bisschen der Moment, wo in deinem Leben die Digitalisierung

00:34:33: noch eine stärkere Rolle gespielt hat, auch in einer Führungsverantwortung.

00:34:36: Würdest du sagen, dass das eher deine erste IT-Verantwortung war, klassischer Prägung.

00:34:42: Wie war das so ein bisschen diese Übergangsphase vom klassischen Motorenentwickler hin zum

00:34:46: jemand, der sich auch sehr stark mit den IT und Digitalisierungsthemen auskennt oder

00:34:50: handelt?

00:34:51: Ja, also war ein sehr spannender Übergang.

00:34:54: War tatsächlich für mich der intensivste Kontakt dann auch mit IT, weil ich zu dem

00:35:00: Zeitpunkt die ganzen unterschiedlichen Simulationsdisziplinen in der Antriebsentwicklung vereinheitlichen

00:35:07: durfte und auch zusammenführen durfte.

00:35:09: Das heißt, das müsst ihr euch so vorstellen, das waren unterschiedliche Teams, die seither

00:35:13: in den Fachbereichen angegliedert waren.

00:35:15: Man hat gesagt, man will einen gewissen Standard erzielen, Stichwort Datenstandard.

00:35:20: Man will im Prinzip einheitliche Berechnungssimulationsergebnisse erzielen.

00:35:25: Man möchte einen virtuellen Produktentstehungsprozess generieren, mit dem man deutlich mehr individuelle

00:35:33: Welt verlagert und damit natürlich massiv kosten spart.

00:35:37: Zum damaligen Zeitpunkt kleine Anekdote hat Audi so viele Prototypen und Technikträger

00:35:42: gebaut wie die gesamte Jahresproduktion von Lamborghini.

00:35:45: Jetzt sage ich nicht, wie viel die Jahresproduktion von Lamborghini ist.

00:35:50: Der aufmerksame Leser wird das nachschlagen, aber das war sehr viel.

00:35:54: Das war Anlass genug des Vorstandes zu sagen, wir müssen dort die Kosten einsparen, wir

00:36:01: müssen uns deutlich mehr auf die virtuelle Technologie stützen, die Zweifelsohne da war.

00:36:06: Ich habe zum einen viel gelernt über IT und den Einsatz von Tools und System.

00:36:12: Ich habe aber extrem viel auch dazu gelernt von den unterschiedlichen anderen Menschen,

00:36:16: die im digitalen Bereich arbeiten.

00:36:18: Weil es sind andere Leute, wenn ich jetzt mal wieder zurückkomme, zu meinem Lazarett und

00:36:23: zu den Leuten, die in der Simulation, in der Berechnung tätig sind.

00:36:27: Das hat mir die Tür dann am Ende auch geöffnet, weitere Schritte im Digitalisierungsbereich

00:36:35: zu gehen, die ich sehr gerne und auch sehr gerne selbst aktiv sozusagen gegangen bin.

00:36:40: Ich habe mich danach umgeschaut, wo geht eigentlich die Reise der Digitalisierung, der Konnektivität

00:36:45: bei Audi hin.

00:36:46: Ich bin fest davon überzeugt, dass die Digitalisierung auch eines der ganz wesentlichen Dinge ist

00:36:54: in unserer Industrie.

00:36:55: Nicht nur in der Automobilindustrie, sondern in allen Industrien, wirklich Dinge zu revolutionieren,

00:37:01: besser zu machen und am Ende auch ein Mehrwert für den Kunden zu schaffen und Mehrwert

00:37:08: mit Kunden ist meistens, wenn es gut gemacht ist, auch mit mehr Profit und mit mehr Ergebnis

00:37:12: verbunden.

00:37:13: Du bist ja dann in der Folge, wir haben es gerade eben gesagt, gar nicht, ich habe es

00:37:19: gesagt, erstmal verantwortlich für die Simulation von der Antrieben und Antriebsentwicklung,

00:37:23: bis zu später, dann im Anschluss dann auch verantwortlich gewesen und geworden für den

00:37:29: IT-Produktprozess, also im Prinzip für die Begleitung von allen Digitalisierungsprozessen

00:37:33: vom ersten Design bis hin zur Übergabe vom Fahrzeug sozusagen in die Produktion.

00:37:38: Und das ist ja, wenn man es mal genau nimmt, ist ja vorher noch eigentlich dieses Thema

00:37:44: Simulation, ist noch was sehr Engineering nares und dann wird es irgendwann, kommt jetzt wirklich

00:37:49: diese Phase, die Janik ja auch gerade als Transition bezeichnet, diese Phase, wo du wirklich

00:37:53: eine IT-Rolle hast eigentlich.

00:37:55: Und das ist ja ganz spannend, weil was wir tatsächlich in unserem Podcast und vor allem

00:37:59: auch mit unseren Interviewgästen häufig feststellen ist, viele, die heute eine IT-Vereantwortungsrolle,

00:38:07: eine Führungsrolle haben, sind keine gelernten Informatiker, sondern viele kommen zum Beispiel

00:38:12: aus einem Fachbereich, viele sind gelernte Ingenieure, wie es natürlich in der Autobihilionistrie

00:38:17: auch häufig der Fall ist.

00:38:18: Wie hast du selbst diesen Wandel wahrgenommen, sich so ein bisschen eigentlich in eine fachfremde

00:38:24: Disziplin reinzuentwickeln und was würdest du vielleicht auch denen mitgeben, die selbst

00:38:28: vor der Frage stellen, ob man sich das zutraut und ob man das schaffen kann?

00:38:32: Ja, also erstmal bin ich super stolz, dass ich es als Maschinenbauer bis zum CIO geschafft

00:38:37: habe, das mal als erstes.

00:38:39: Aber zweitens würde ich dazu sagen, was glaube ich auch in einigen euren Podcasts schon zu

00:38:44: hören ist, natürlich hat sich diese Digitalhype und dieser Boom und auch diese extreme Weiterentwicklung

00:38:51: auch in den Studiengängen erst in den folgenden Jahren gezeigt.

00:38:55: Ich habe selber noch im Abitur oder Formabitur Pascal programmiert, das hat mich damals

00:39:03: auch interessiert.

00:39:04: Ich bin aber dann zum Maschinenbau gegangen, weil es natürlich der Studiengang auch war

00:39:10: für jemanden, der in den technischen Bereich wollte.

00:39:12: Ich weiß gar nicht, ob ich heute vielleicht noch ins Regal des Maschinenbaus greifen würde

00:39:17: oder vielleicht auch eher einen Studiengang wählen würde, der eben deutlich mehr Digitalisierung

00:39:23: oder auch KI-Themen mit sich bringen, mich vor Kurzem gerade mit einem Professor unterhalten,

00:39:28: der Artificial Intelligence lernt, die sich gerade die Frage stellen, wie sieht denn da

00:39:34: eine Prüfung aus?

00:39:36: Wie nehme ich so etwas z.B. von einem Studenten ab?

00:39:39: Also wir sind eigentlich in dieser Übergangsphase.

00:39:41: Ich glaube aber, wie gesagt, dieser Entry Point in die IT und danach bin ich ja tatsächlich

00:39:49: dann in die richtige IT gewechselt.

00:39:52: Ich habe mich da auch aktiv sozusagen beworben damals beim Matthias Ulbricht, schöne Grüße

00:39:57: an der Stelle auch.

00:39:58: Heute ist er CEO von Porsche, auch einer meiner Wegbegleiter und Mentoren.

00:40:04: Bin ich auch sehr dankbar für das, was ich dort machen durfte.

00:40:07: Er hat mir die Möglichkeit gegeben, diesen Job zu übernehmen, der frei wurde, weil ein

00:40:11: anderer Kollege sich auch verändert hat.

00:40:13: Und das war für mich schon das harte Learning in der IT, erstmal zu verstehen.

00:40:18: Erstmal wieder die Leute natürlich.

00:40:21: Die anderen Menschen sind, die in der technischen Entwicklung arbeiten.

00:40:25: Aber eben auch die ganzen Themen, Inzidenz, AMS, wie funktioniert das alles?

00:40:31: Wie hängt das alles miteinander zusammen?

00:40:34: Es sind ganz andere Fragestellungen und da habe ich mir, glaube ich, die Grundlagen

00:40:41: auch der IT und das IT-Dasein sozusagen erarbeitet.

00:40:46: Auch dank von einem guten Team, was mich da toll angenommen hat, weil ich hätte auch

00:40:51: sagen können, was war mit dem Maschinenbauer, gehen wir wieder in die technische Entwicklung

00:40:54: zurück.

00:40:55: Das war eine schöne Zeit.

00:40:56: Guck ich gerne darauf zurück.

00:40:58: Bevor wir jetzt gleich zu einer unserer Rubriken, also was heißt eine unserer Rubriken, wir haben

00:41:02: nur eine Rubrik in unserem Podcast, aber bevor wir gleich hinten kommen, werde ich noch

00:41:06: eine Frage.

00:41:07: Weil du ja auch in deinem Job dann auch Director of IT, ProDoc Process, ja auch sehr starkfach

00:41:13: übergreifend auch denken musstest und schauen musstest.

00:41:16: Würdest du sagen, dass die Digitalisierung dieses fachübergreifende Denken in klassisch

00:41:22: geprägten Automobilkonzernen wie Audi ja auch einer ist gefördert hat, weil eben die

00:41:28: Möglichkeit gibt über den Austausch von Daten, Datensilos auch aufzulösen, das ist ja ein

00:41:32: Thema, was uns bei Automotive IT auch sehr stark umtreibt.

00:41:35: Kommt mal vielleicht gleich noch dazu, wenn wir über deine Rolle als CIO sprechen.

00:41:39: Aber würdest du sagen, dass die Digitalisierung ein entscheidender Katalysator ist, die verschiedenen

00:41:45: Fachbereiche enger zusammenzubringen?

00:41:46: Muss sie tun.

00:41:49: Ja, also die Antwort ja kann sie tun, aber die Fachbereiche müssen es auch zulassen.

00:41:53: Und auch da wieder, ich will nur kurz einen kleinen Side Step machen, auch da habe ich eigentlich auf der

00:42:00: einen Seite wieder fachliche Themen gemacht, auf der anderen Seite die strategischen Themen. Es knüpft

00:42:05: nämlich an deine Frage. Ich habe dann nachdem der Wechsel von Matthias Ulbricht auf Frank Leudel

00:42:10: passiert ist. Martin Hofmann war noch CIO, Grupp CIO bei VW und sollte ja die, sollten auch die IT-Bereiche

00:42:19: quasi reorganisiert werden, genau in die Richtung, was du sagst, nämlich deutlich mehr Kundennähe,

00:42:24: Kundennähe, Business Nähe, das Ding noch enger zusammenbringen. Und ich durfte damals als

00:42:30: Projektleiter eben diese neue Organisation, Neuaufstellung der Audi IT machen, unter dem Titel

00:42:35: New IT. Das habe ich damals mit Frank Leudel sozusagen geprägt, auch mit einem übergreifenden

00:42:40: Projektteam. Das hat mir nochmal extrem viel auch gezeigt und mir extrem viel auch die Augen

00:42:48: nochmal geöffnet, wie wichtig das ist, dass die Fachbereiche mit der IT gut zusammenarbeiten. Es

00:42:53: wird ja oft über IT schlecht geredet. Es wird oft über die IT geredet im Sinne von zu langsam,

00:43:00: zu träge, zu teuer, nicht orientiert am Fachbereich. Ja, die Jungs sitzen in ihrem verdunkelten Zimmern

00:43:09: und machen irgendwas. Und ich glaube, da konnten wir viel Gutes tun, konnten eben diese Dinge auch

00:43:15: aufbrechen. Da hat, glaube ich, Frank Leudel auch diese Transformation sehr, sehr erfolgreich nach

00:43:20: vorne gebracht bei Audi und wirklich deutlich mehr Kundennähe auch geschaffen in den letzten Jahren.

00:43:26: Ja, das ist ja das, was wir bei Automotive IT auch sehr eng verfolgt haben in den letzten Jahren,

00:43:31: auch bei anderen Automobilkonzern, dass es da ein Wandel auch in der Wahrnehmung geht,

00:43:34: wie die IT in den Konzernen auch wahrgenommen oder gesehen wird am Ende des Tages. Das ist

00:43:41: natürlich ein Wandel, den wir auch sehr eng begleiten und sehr spannend ist. Und dazu kommen

00:43:45: wir vielleicht gleich. Aber jetzt an dieser Stelle wollen wir einen kleinen Cut machen und zu dem,

00:43:48: was ich gerade schon angekündigt habe, zu einer Rubrik kommen, die ein bisschen auch der Namensgeber

00:43:54: unseres Podcasts ist. Und da sind wir jetzt ganz gespannt. Was mich bewegt? Ja, wir bitten ja

00:44:04: jeden unserer Gäste eigentlich immer im Vorfeld, ein Thema mitzubringen, ein unbekanntes Thema für

00:44:10: Pascal und mich, was worüber wir im Vorfeld nichts von wissen. Und wir haben auch dich gebeten,

00:44:17: dir mal Gedanken zu machen, was das für ein Thema sein kann, was dich umtreibt, was dich bewegt.

00:44:21: So heißt ja schließlich auch unser Podcast. Und wir machen unseren Gästen da keinelei Vorgaben.

00:44:25: Also im Prinzip können wir auch über deinen letzten Urlaub sprechen. Ich prognostiziere,

00:44:31: das wird wahrscheinlich nicht dein Thema sein. Aber ich will lassen uns überraschen, Sebastian,

00:44:35: was hast du uns denn für ein Thema mitgebracht, über das wir jetzt diskutieren können?

00:44:38: Ja, nee, der Urlaub ist es nicht. Es wäre zwar auch spannend, aber ich habe tatsächlich ein Thema

00:44:43: mitgebracht, was mich seit Längerem beschäftigt. Eigentlich schon die letzten Jahre ist das Thema

00:44:48: Wettbewerbsfähigkeit. Und Wettbewerbsfähigkeit, sage ich mal, der europäischen Industrie. Das ist

00:44:55: was, was mich sehr interessiert. Habt ihr vielleicht auch ein bisschen verfolgt auf LinkedIn. Ich sage,

00:45:02: mal, gebe zu manchen Themen meine Meinung, die dann auch sehr kontrovers diskutiert wird. Aber das,

00:45:06: was ich da schreibe, meine ich auch so. Ich schreibe es nicht nur so, um zu polarisieren. Ich finde,

00:45:12: wir müssen in Europa wieder ein bisschen mehr den Zug zum Tor auch gewinnen. Ich war es über

00:45:19: meine Karriere hingewohnt, wirklich, sage ich mal, viel zu machen. Und damit meine ich nicht nur

00:45:25: Stunden zu knüppeln. Aber ich finde schon, wenn man schaut, wie der Wettbewerb sozusagen aus den

00:45:32: anderen Weltregionen auch reinkommt nach Deutschland. Da mag Automobilindustrie sozusagen ein

00:45:37: Industriebeispiel sein, was man natürlich gut hernehmen kann. Dann sieht man, wie schnell, wie

00:45:44: agil. Und da spreche ich eher von Speed, Geschwindigkeit, Entwicklungsprozesse, weniger Silo

00:45:50: denken, wie solche Dinge eben passieren. Und wie dann eben auch der Markt mit neuen Produkten. Und

00:45:55: das glaube ich die Automobilindustrie auch ein gutes Beispiel von chinesischen Herstellern zum

00:46:01: Beispiel geflutet wird, wo auch vor Jahrzehnten oder gar nicht mal so lange her, wenn man

00:46:06: zurück schaut. Viele noch belächelt wurden. Auch kann mich erinnern, als ich auf der

00:46:10: Beijing Motor Show noch war vor einigen Jahren, wo man gelacht hat, wie die Schweißnähte ausgeführt

00:46:16: sind von den asiatischen Fahrzeugherstellern. Das Design passt nicht. Das ist ja nicht das,

00:46:22: was die Europäer wollen. Mittlerweile haben sich dann die Firmen die guten Top-Designer aus Europa

00:46:28: eingekauft, haben sich die Technologie-Experten eingekauft für die Disziplin, die sie nicht

00:46:32: beherrschen. Und das, was sie beherrschen, ist agile Entwicklungsprozesse gerade kommend aus

00:46:39: der Softwareentwicklung. Stichwort 48 Monate. Ich mache das Beispiel sehr gerne, weil es einfach

00:46:44: ein Wachrüttler ist. Ein chinesischer Hersteller braucht heute 48 Monate von der Produktentscheidung

00:46:51: bis zum SOP. 48 Monate. Auch jetzt wieder kein Vergleichsbeispiel aus der deutschen Automobilien

00:46:58: und Industrie. Aber das zeigt einfach, was der Speed auf der Kette ist. Da müssen wir aufpassen,

00:47:05: dass wir nicht in Rücklage kommen. Deutschland und Europa waren immer vorne dabei. Und ich

00:47:12: möchte gerne, dass Deutschland und Europa auch in Zukunft dabei ist. Es geht da auch um unsere

00:47:16: Kinder, um unsere Nachfahren, um die Wettbewerbsfähigkeit. Das ist das Thema aus dem Hierm-Drepp. Da wird

00:47:20: mich natürlich auch eure Meinung sehr interessieren. Ja, also ich glaube Pascal, ich kann sagen,

00:47:25: dass wir, wir haben ja auch immer ein bisschen unser wöchentlichen Austausch hier im Podcast,

00:47:29: wo wir über ganz verschiedene Themen sprechen. Aber eigentlich liegt unter allem, über alle

00:47:33: Diskussionen oder unter allen Diskussionen, die wir so haben in unserem Podcast, liegt

00:47:36: eigentlich genau das Thema Wettbewerbsfähigkeit in unterschiedlichen Ausprägungen. Wir diskutieren

00:47:40: natürlich über Digitalisierung, über die Geschwindigkeit, die fehlt in ganz verschiedenen

00:47:46: Bereichen. Sei es eben, wenn wir jetzt über Cartena X sprechen, dass da natürlich auch

00:47:51: ein Vorteil drin liegen könnte. Aber dann ist natürlich auch alles sehr lange dauert.

00:47:54: Also das sind, glaube ich, alles Themen, die wir momentan sehr, sehr aktiv diskutieren

00:48:00: und das eigentlich genauso sehen wie du. Also dass da an vielen Stellen auch noch zu viel

00:48:06: gehadert wird oder auch noch zu viel hinterfragt wird. Ist das jetzt überhaupt das Richtige?

00:48:10: Sollten wir nicht lieber bei unserem Schusterbleib bei deinen Leisten sozusagen bleiben und das,

00:48:14: was wir können, ist sozusagen verbrenner Automobile zu verkaufen, sollte man nicht

00:48:19: da eher bei bleiben. Also das ist natürlich was, was wir eigentlich ständig diskutieren

00:48:23: gerade. Ja, wir haben es auch, glaube ich, an anderer Stelle in einem der Interview-Podcasts

00:48:27: auch schon mal ein bisschen gesprochen und da habe ich auch so ein bisschen die Theorie

00:48:33: oder den Blick reingebracht. Es ist natürlich immer dankbarer in einer Verfolgerrolle zu

00:48:38: sein als derjenige zu sein, der sozusagen eigentlich lange Zeit immer vorne war und

00:48:44: dann irgendwann dazu gezwungen wird, sich sozusagen neu erfinden zu müssen. Und wir

00:48:49: sind momentan natürlich an so einem Punkt und da bin ich völlig bei dir, an dem im

00:48:54: Prinzip diese absolute Vorreiterrolle von Deutschland und Europa, was das Thema Technik

00:49:00: angeht, was Industrie angeht, an dem die so ein bisschen auf dem Spiel steht, weil man

00:49:05: einfach lange Zeit ganz vorne war und vielleicht, wenn man mal ehrlich ist, auch vielleicht hier

00:49:10: und da auch nicht gut genug in den Rückspiegel geguckt hat. Das ist immer so ein bisschen

00:49:13: meine Beobachtung so ein bisschen, weil du gesagt hast, man hat das vor zehn Jahren

00:49:18: auch noch belächelt. Es war schon ehrlicherweise auch der deutschen Industrie und vielleicht

00:49:24: auch gerade der Automobilindustrie war das schon auch sehr eigenkonkurrenz, relativ

00:49:28: lange so lange zu belächeln, bis sie damit so eine Härte, das ist Stichwort Tesla, wie

00:49:32: lange wurde in der Branche Tesla belächelt bis Tesla wirklich da war? Und man irgendwann

00:49:37: festgestellt hat, ups, die sind aber auch gekommen, um zu bleiben. Jetzt kann man auch

00:49:40: über Tesla ganz viel diskutieren, auch aktuell wieder diskutieren, müssen wir an der Stelle

00:49:44: gar nicht machen. Aber es geht ja darum, man hat vielleicht auch lange Zeit Konkurrenz

00:49:48: nicht so wahrgenommen oder so ernst genommen, wie man das hätte machen können, machen

00:49:53: müssen. Und jetzt steht man natürlich da tatsächlich mit dem Druck, plötzlich eigentlich zu anderen

00:49:58: aufschließen zu müssen, was zum Beispiel jetzt nicht aufschließen müssen in Sachen

00:50:01: Qualität. Ich glaube, da ist man immer noch weiter vorne, aber aufschließen müssen in

00:50:05: Sachen Entwicklungsgeschwindigkeit. Wie kann ich eigentlich das erreichen, was momentan

00:50:10: vielleicht chinesische OEMs schon an den Tag legen in Sachen Erneuerungszyklen? Ja, weil

00:50:16: wir können ja natürlich, ich habe gerade selbst, gerade erst im Rande einer veranstaltenden

00:50:21: Diskussion darüber geführt, wo ich einen kleinen Vortrag gehalten habe und dann auch

00:50:24: gesagt habe, na ja, die chinesischen OEMs, die schicken sich eigentlich gerade an in

00:50:29: nur 10, 15 Jahren eigentlich das Niveau zu erreichen, was wir auch haben. Und dann habe

00:50:33: ich danach einen Diskussiongefühl, wo auch jemand gesagt hat, ja, aber die sind ja noch

00:50:36: gar nicht da. Ja, aber wir sehen momentan die Entwicklungszyklen, das heißt nämlich, wenn

00:50:41: sie dort jetzt nicht sind, dann sind die aber in vier Jahren da und ich erst in acht. Und

00:50:45: das ist so, aber wie kann man denn diese Geschwindigkeit aufnehmen? Für mich ist es das, was ja an

00:50:51: vielen Stellen angesprochen wird und ich sage mal, das zieht sich eigentlich durch, will

00:50:55: jetzt keine Politik machen, aber das zieht sich eigentlich durch von der politischen Führung

00:50:59: unseres Landes bis in die Chefetagen, dass wir eigentlich zu gern diskutieren. Und ich

00:51:04: glaube, wir müssen eher wieder an den Punkt kommen und da geht es darum, sich einfach

00:51:08: ein bisschen an das zu besinnen, was wichtig ist, Entscheidungen auch zu treffen. Und wenn

00:51:14: die Entscheidungen getroffen sind, die Entscheidungen eben auch durchzuführen und sage ich mal

00:51:18: mit Kraft dann eben auch umzusetzen. Und da erlebe ich schon ein bisschen, ob ich jetzt

00:51:24: zurückschau in der Industrie, früher eher diesen Zug zum Tor, vielleicht auch in der

00:51:29: Politik eher den Zug zum Tor, Dinge beharle ich eben auch umzusetzen. Und ich glaube, da

00:51:35: braucht es ein anderes Verständnis dazu im Land. Wie das zu erreichen ist, ist schwierig

00:51:41: zu beantworten. Ich glaube, ich komme jetzt aus der Industrie. Jeder muss an der Stelle

00:51:45: anfangen, wo er sozusagen wirksam sein kann. Ich habe das für mich versucht in meinen

00:51:49: Positionen zu tun. Und ich würde mir wünschen, wie gesagt, wenn wir da auch von den Management-Ebenen,

00:51:56: von den Aussehnvorstands-Ebenen ein bisschen den Fokus drauf kriegen, aber eben auch in

00:52:00: der Politik.

00:52:01: Wenn wir jetzt sagen, es gibt viele Anknüpfungspunkte aus der Politik, das ist sicher das eine.

00:52:06: Da wird natürlich viel diskutiert und da fehlt sicherlich an vielen Stellen auch das

00:52:10: "how" würde ich mal vermuten. Und auch so ein bisschen das Wissen darüber, was da auf

00:52:14: uns zukommt, auf die deutsche Industrie allgemein. Ich würde es jetzt mal gar nicht nur auf die

00:52:18: Autoindustrie runterbrechen, sondern die gesamte Industrie ja vor allem oder inmitten in einem

00:52:23: großen Umbruch steht dazu kommen, die ganzen Krisen, die wir in letzter Zeit hatten, die

00:52:27: dann noch mal dazu wirken. Aber jetzt wenn wir mal auf die Industrie gucken, ist es denn

00:52:34: nicht vielleicht, ist man nicht sozusagen schon an einem Punkt, wo man vielleicht am Point

00:52:37: of No Return ist, wo man sagt, wir haben so ein erfolgreiches Geschäftsmodell in den

00:52:42: letzten 50 Jahren vielleicht aufgebaut, das wollen wir bewahren, solange es geht. So hat

00:52:47: man zumindest gerade das Gefühl, dass es an vielen Stellen so ist. Also wenn es jetzt

00:52:50: auch wieder um die Diskussion, um die Elektromobilität geht, der Hochlauf kommt nicht so richtig

00:52:55: in Gang. Es harpert wieder an vielen Stellen, jetzt wird wieder diskutiert, ja müsste man

00:53:00: nicht eigentlich wieder, müsste man nicht noch viel Technologie offen davor gehen oder müssten

00:53:04: wir nicht noch, ja an vielen Stellen vielleicht auch die Uhr zurückdrehen. Also ich habe so

00:53:10: ein bisschen das Gefühl, jetzt wird wieder sehr stark gehadert und es wird wieder, es

00:53:14: ist vielleicht auch nur Angst davor, das nicht bewahren zu können, was man sich aufgebaut

00:53:18: hat. Gibt es überhaupt noch die Gelegenheit, sich zu ändern oder ist es nicht schon viel

00:53:24: so groß geworden, das Ganze? Also ich will kein schwarzes Bild zeichnen, weil ich glaube,

00:53:29: es ist nie zu spät, um, sag ich mal, um zu drehen und eine andere Richtung einzuschlagen.

00:53:36: Und ich glaube, es gibt auch extrem viele gute Beispiele in unserer Industrie. Ich gucke

00:53:41: wie gesagt, da kommt man nachher noch drauf, sehr, sehr gerne auch auf die Volkswagen,

00:53:45: auch die Zeit zurück mit einem Olli Blume, der da, glaube ich, den Konzern durch eine

00:53:50: schwierige, ja durch eine schwierige Wetterlage sozusagen manövrieren muss. Aber da sind

00:53:55: schon viele richtige Dinge angestoßen. Ich glaube, wichtig ist, dass es wirklich auf

00:54:00: die einzelnen Ebenen darunter, auf die Managementebene darunter auch, sag ich mal, runtergebrochen

00:54:06: wird und dass die Dinge dann konsequent umgesetzt werden. Ich glaube auch, wie gesagt, dass wir

00:54:10: an vielen Stellen Lina werden müssen. Da hat sich also ein bisschen eine Lettermilch entwickelt,

00:54:16: vielleicht auch ein bisschen dieser Winterspeck, den wir uns abtrainieren müssen als Deutsche

00:54:21: oder auch als europäische Industrie. Da gibt es viel zu tun, aber ich glaube, wir haben

00:54:26: gute Leute an den richtigen Positionen. Aber wie Pascal auch gesagt hat, ich glaube, wir

00:54:32: sind da schon ziemlich zurückgefallen und das wird immer schwieriger, wenn du den Gegner

00:54:36: oder den, sagen wir, vor dir fahren, den schon gar nicht mehr vor dir siehst, sondern du

00:54:40: eine Schikane weiter zurück bist, dann ist es schwieriger, die Pace zu machen, als wenn

00:54:45: du direkt den Windschatten hängst. Und ich glaube, das ist ein ganz gutes Beispiel und

00:54:49: wir müssen gucken, dass wir da wieder in den Windschatten reinkommen und einfach auch

00:54:53: wieder zum aufholen und im besten Fall zum überholen ansetzen. Dafür hilft halt nicht

00:55:00: zu hardern, keine Entscheidung zu treffen, zu warten, nochmal zu diskutieren. Das ist

00:55:05: für mich das Fallschirr. Wird eine Sache an der, bevor wir jetzt wieder vielleicht

00:55:09: ein bisschen zurückkommen, auch zu deinem Lebenslauf, wir haben ja noch ein paar spannende Positionen,

00:55:13: die wir noch nicht besprochen haben, würde mich eine Frage an der Stelle nochmal interessieren,

00:55:17: weil es auch momentan an einigen Stellen wieder diskutiert wird, braucht es mehr Kollaboration

00:55:23: über die Unternehmensgrenzen hinweg? Ich habe eben schon ein bisschen das Stichwort

00:55:26: Cartena X angesprochen, wo es eher darum geht, Daten, Ökosysteme zu schaffen, aber braucht

00:55:30: es auch vielleicht, wenn man ganz konkret auf die Entwicklung zum Beispiel eines günstigen

00:55:34: Einsteigerstromers sozusagen denkt, ein Elektroauto für unter 20.000 Euro zum Beispiel, wurde

00:55:42: ja jetzt gerade wieder ein bisschen diskutiert, braucht es das in Europa stärker, dass man

00:55:46: auch zwischen den Unternehmen sich da noch stärker austauscht, um vielleicht auch noch

00:55:51: mehr ein Gegengewicht zu sein zu den USA, zu China? Also ich würde erst mal im Kleinen

00:55:56: anfangen, bevor wir quasi auf Europa gehen oder Deutschland gehen. Ich glaube, es braucht

00:56:00: mehr Kollaboration in Summe. Das heißt, wir müssen eigentlich schauen, dass wir diese

00:56:05: Silos aufbrechen und ich glaube, das kann ich schon behaupten und da habe ich einen guten

00:56:10: Blick darauf, weil ich eben in unterschiedlichen Silos, in unterschiedlichen Bereichen auch

00:56:14: verarbeiten durfte. Ich glaube, es ist erstmal wichtig, dass auch in den großen Firmen und

00:56:20: erzähle ich die Automobilindustrie oder die Automobilfirmen dazu, dass da diese Silos

00:56:24: aufgebrochen werden, dass da Leute auch von A nach B, von einem Silo ins andere wechseln,

00:56:30: aber dass wir auch frische, anderes Know-how sozusagen von draußen reinkommen, dass das

00:56:35: viel durchlässiger auch ist. Das ist erstmal das eine. Ich glaube, dann kann man schon viel

00:56:40: tun. Das Stichwort Matrixorganisation, Baureihenorganisation, was es alles gibt, wie intensiver und vernetzter gearbeitet

00:56:48: werden soll und kann. Ich glaube, da kann man deutlich was verbessern. Zum anderen, ja,

00:56:56: an manchen Stellen glaube ich auch, dass es eben diese Kollaborationen braucht und auch

00:57:00: europäische Kollaborationen braucht. Ich bin generell ein Fan davon, dass man sich die

00:57:05: richtigen Player an den Tisch holt, um in der Geschwindigkeit eben auch schneller zu werden,

00:57:12: was Technologie angeht. Und ja, Stichwort Softwareentwicklung, da ist einfach die Automobilbranche

00:57:19: auch eine Branche, gerade in Europa, die das eben nicht von der PIKE auf gelernt hat, sondern die

00:57:25: das dazu lernen musste, ja, in den späten Jahren. Das kann man glaube ich auch ganz gut vergleichen.

00:57:30: Ja, ein älterer Schüler oder ein älterer Berufstätiger, der sozusagen noch was dazu lernen muss.

00:57:36: Und ich glaube, Kollaboration ist sehr wichtig, aber auch da sind aus meiner Sicht schon gute

00:57:41: Schritte eingeleitet, auch bei einer Carriott viel mehr in Richtung Technologieoffenheit,

00:57:46: in Richtung Partnerschaften zu gehen. Das hat eigentlich in der Vergangenheit immer gezeigt,

00:57:52: dass solche Kollaborationen auch Sinn machen und die Geschwindigkeit am Ende sehr positiv beeinflussen.

00:57:57: Ja, vielleicht schauen wir dann auch nochmal kurz, weil du bist gerade schon beim Thema Software,

00:58:03: du bist gerade schon daran dabei, was die Branche noch lernen muss. Wir haben ja gerade

00:58:08: bevor wir über das Thema gesprochen haben, waren wir ja schon ein bisschen bei deiner Position des

00:58:13: CIOs bei Seat und Kupra. Du hast es schon ein bisschen angedeutet und das finde ich total

00:58:18: spannend. Das war dann also wirklich das, wo du dich selbst, weil du auch gesagt hast,

00:58:22: du hast dich da auch beworben am Ende auf die Stelle, also wo du gesagt hast, da gehe ich jetzt

00:58:26: wirklich all in, in diesen Digitalisierungsbereich und habe wirklich vom eigentlich irgendwie

00:58:32: Maschinenbauer vom Ingenieur, gehe ich jetzt in die Verantwortung für die gesamte IT eines

00:58:37: Automobilherstellers, einer Automarke im Volkswagenkonzern. Vielleicht nimmst du uns da nochmal so ein

00:58:43: kleines bisschen mit, wie sich das so angebahnt hat und am Ende auch, wie du das natürlich

00:58:49: wahrgenommen bist, nach Spanien gegangen, deine erste Auslernstation, so dass nach Bayern,

00:58:56: genau, nimm uns mal mit in die Zeit, wie du das, wie diese Entscheidung in dir gereift ist und

00:59:04: wie sich das am Ende dann, wie du dann dazu gekommen bist und du hast ja schon ein bisschen was

00:59:08: dazu auch gesagt, wie das Team dich aufgenommen hat. Ja, am Endeffekt war eigentlich der Dooropener,

00:59:13: sage ich mal, den Job, den ich in der Audi IT machen durfte, gemeinsam mit Frank Leudel eben die

00:59:18: Neuaufstellung, New IT bei Audi, wo Martin Hofmann ja damals gesagt hat, hey, wir müssen näher

00:59:25: am Kunden, näher an den Business-Bereichen arbeiten, wir müssen wieder Technologie beherrschen, also

00:59:30: Stichwort Softwarekompetenz auch aufbauen. Das waren ja so wesentliche Elemente dieser Strategie,

00:59:35: Lina zu werden, die Organisation, sage ich mal, besser zu verraten, auch innerhalb der IT. Und das

00:59:43: habe ich bei Audi, glaube ich, ganz gut gemacht und so bin ich dann eigentlich zu dem Angebot

00:59:50: gekommen bei SEAT, den IT-Job zu übernehmen, den CIO-Job zu übernehmen. Einmal durch die

00:59:56: Empfehlung von Martin Hofmann. Auf der anderen Seite kannte ich wiederum Luca De Meo ganz gut

01:00:00: durch die Antriebsstrategie. Das schließt sich so ein bisschen der Kreis, wo ich als Berater sozusagen

01:00:07: damals Luca De Meo auch im Vertriebsvorstandsposten getroffen habe und er sich Gott sei Dank noch

01:00:14: positiv erinnern konnte für jemand, ja, ein kreativer Kopf der Innovation und neue Themen vorantreiben

01:00:22: will. Und das hat mich letztendlich dann plus der eigene Wille natürlich auch mal ins Ausland zu

01:00:27: gehen. Ich hatte unterschiedliche Jobs im Blick und war eigentlich mit meiner Familie klar, dass

01:00:34: wir raus wollen aus Deutschland, mal was anderes machen und war dann im Prinzip ab den Gesprächen

01:00:40: bei SEAT in Barcelona, roundabout vier bis sechs Wochen später war ich quasi in nachen Sommerferien,

01:00:48: dann 2018 war das, war ich in Matorell und habe den Job angefangen, neues Land, neue Company,

01:00:54: neue Sprache und wie gesagt eine Gesamteitie Verantwortung, was auch nicht ohne ist, weil mit

01:01:01: diesen Hunderten von IT-Systemen, tausenden von Inzidenz, die da bearbeitet werden,

01:01:07: brauchen wir euch nicht sagen, hat man viel Spaß. Und du hast ja nicht nur, du musstest dich ja

01:01:11: nicht nur, dann es war ja mehr für mehrfacher Hinsicht ein Kulturwandel, weil du ja, du hast

01:01:17: von selber selber auch gesagt, so IT-ler sprechen auch nicht unbedingt immer dieselbe Sprache wie

01:01:22: jetzt klassische Ingenieure, also dein Home-Turf sozusagen, dich unter Ingenieuren im Engineering-Bereich

01:01:29: sozusagen aus, ja, zu Hause zu sein, ist dann ja auch noch mal was anderes, wenn man mit IT-Lern

01:01:35: spricht und wissen muss, wie die ticken und was die wollen und was die brauchen und wie die

01:01:39: funktionieren, aber du bist ja dann ja auch noch in ein anderes Land gegangen mit einer anderen Kultur,

01:01:42: mit der spanischen Kultur, das heißt du musst es ja in doppelter Hinsicht sozusagen lernen, wie die

01:01:47: Teams, die du unter dir hattest und wir reden über 15.000 Menschen, die im Großen und Ganzen

01:01:52: zur, zur Seat und Kupra IT gehört haben. Nicht so IT, das ist Seat und Kupra gesamt, die 15.000

01:01:59: Mitarbeiter, aber ein sehr, sehr großes Unternehmen und einen großen Bedarf an IT natürlich. Genau.

01:02:05: Und wie hast du das damals diesen Übergang wahrgenommen? Sehr spannend, also ich habe sehr,

01:02:11: sehr gerne gemacht, zum einen weil ich schon auch, sagen wir mal, Italien, Spanien und die Südländer

01:02:19: liebe, deswegen habe ich das zum einen sehr gerne angetreten, zum anderen liebe ich es aber eben

01:02:24: auch in internationalen Settings auch zu arbeiten und das war für mich schon auch, sagen wir mal,

01:02:29: ein toller Schritt aus der eher deutschen Konzernwelt, Audi, Neckar-Sullen Bayern, alles sehr,

01:02:38: sagen wir mal, multifunktional, aber natürlich weniger international, wie wenn ich jetzt in

01:02:44: eine andere Kampagne in einem anderen Land gehe und das war sehr taff ehrlicherweise, weil Luca

01:02:49: hat Luca de Mio hat quasi mehr als Auftrag gegeben, du präsentierst bitte dem Vorstand bis Weihnachten,

01:02:56: also drei Monate später eine vollständige Digitalstrategie, wir brauchen das um das Unternehmen

01:03:01: zu transformieren, um das Unternehmen entscheiden voranzubringen, nicht nur für die Business-Bereiche,

01:03:06: sondern auch um neue Ideen umzusetzen, kommen wir nachher nochmal drauf und hatte dann eigentlich

01:03:12: den Job, niemanden zu kennen, mir ein interdisziplinäres Team aus den Fachbereichen zusammenzustellen,

01:03:17: meinen eigenen IT-Leuten und diese Strategie zu erarbeiten, die dann im besten Fall allen,

01:03:24: sage ich mal, gefällt und am Ende dann vor Weihnachten dann auch entschieden wird zur

01:03:30: Umsetzung dann ab 2019 und taff, muss ich sagen, weil ...

01:03:35: Das stell ich mir auf das Lapp vor.

01:03:36: Hast du dann gesagt, Luca, das kriege ich hin oder hast du gesagt, was glaubst du denn,

01:03:41: was ich in drei Monaten schaffen kann?

01:03:42: Nee, nee, nee, ich hab das schon ernst genommen und das war aber taff und am Ende haben wir es aber

01:03:48: auch geschafft, diese Strategie umzusetzen, gleichzeitig muss ich dazu sagen, war das ja

01:03:53: natürlich eine Aufgabe und man hat quasi eigentlich so ein bisschen zwei Chefs, Martin Hofmann in

01:03:58: dem Fall als Group CIO, was jetzt ja mittlerweile ein Vorstandsressort ist, das heißt man hat

01:04:02: immer eine Art Dotted Line auch in den Vorstand oder auch in die Konzernzentrale, die natürlich die

01:04:10: Großprogramme vorgibt, die eine gewisse Systematik auch vorgibt, was bei Audi ja schon passiert ist

01:04:15: mit dem Thema New IT.

01:04:17: Meine Auftrag war natürlich auch diese Züge der Neuaufstellung der IT vom Konzern in Seat

01:04:23: reinzubringen, aber gleichzeitig eben auch für die Marke die richtigen Dinge zu machen,

01:04:27: das heißt diese Dinge zu balancen und dann das zu einer gesamtheitlichen getragenen Strategie

01:04:34: zu führen, war eine super spannende Aufgabe, super taff, muss dazu sagen meine Frau war zu dem

01:04:39: Zeitpunkt noch schwanger, unsere Tochter war unterwegs, die dann später in Barcelona geboren

01:04:44: wurde, also ich habe extrem wenig Freizeit gehabt.

01:04:48: Das kann ich mir vorstellen, ich kann mir vorstellen, dass es extrem herausfordernd war,

01:04:52: aber was mich da auch interessieren würde, wenn du jetzt in diese Gesamtverantwortung

01:04:56: einer Unternehmenseit von Seat kommst, was für Herausforderungen oder Probleme bist du gestoßen

01:05:02: von denen du überhaupt nicht erwartet hast, dass sie auf dich zukommt, weil das ja schon erst mal

01:05:05: ist, ist es eine neue Aufgabe in einem neuen Land, bei der neuen Marke, aber eben auch in einer ganz

01:05:11: neuen Funktion und da kommen da sicherlich auch plötzlich Dinge vor, mit denen man sich bislang

01:05:16: nicht so auseinandergesetzt hat oder nicht so konfrontiert sei in seiner bisherigen Karriere.

01:05:19: Gab es da irgendwas, wo du sagst, da wusste ich jetzt erstmal gar nicht, wie man damit umgehen soll?

01:05:23: Ja für mich war es ja erstmalig eine Station, wo ich direkt an den Vorstand berichtet habe.

01:05:28: Ich habe ja seither immer, sage ich mal, einen Flankenschutz oder einen Mann-Decker vor mir

01:05:33: gehabt in Anführungszeichen und für mich war es erstes mal quasi eine direkt berichtende Runde

01:05:37: auch an den Vorstand und als IT-Chef, eines der Major-Learnings, dass ich natürlich einen Chef hatte

01:05:45: mit dem CFO klassisch aufgehängt, aber am Ende hat jeder Vorstand, sage ich mal, den IT-Chef im Blick,

01:05:55: weil jeder mit seinem IT-System, mit seinen täglichen digitalen Problemen zu tun hat und ich sage

01:06:01: mal, das ging von der Playstation bis zum Produktionssystem. Man hat so viel 360 Grad Perspektive

01:06:11: in dieser Rolle, wo man schauen muss, von wo kommen jetzt gerade eigentlich die Themen auf ein Zu?

01:06:17: Was sind Dinge, die ich jetzt abwehren muss? Was sind Dinge, die ich morgen lösen kann? Auch da

01:06:22: wieder mir viel das geholfen, was ich davor in meiner Karriere gelernt habe, zu priorisieren,

01:06:27: sehr hart zu priorisieren. Das war ein ein wesentliches Learning, sage ich mal, dass ein IT-Chef dort

01:06:34: wirklich eine sehr präsente Rolle auch im Unternehmen hat und auf der anderen Seite natürlich auch

01:06:41: das Thema Kultur. Wir sind in Barcelona, Barcelona, Katalonien. Es wird nicht nur spanisch gesprochen,

01:06:47: sondern es wird auch katalanisch gesprochen. Es gibt dort dieses Thema auch, was keiner sage

01:06:54: mal, offen kundig jetzt jeden Tag diskutiert, aber du hast einfach Leute, wenn es dann hart auf

01:06:59: hart kommt, sprechen die Katalanen und nicht mehr spanisch und dann bist du auf einmal abgehängt,

01:07:03: kannst nicht mehr mitdiskutieren. Solche Sachen. Würdest du schon sagen, dass gerade jetzt speziell

01:07:09: wir hatten es an andere Stellen auch schon mal so ein bisschen angedeutet und auch mit dem Gespräch

01:07:13: mit Markus Haupt jetzt neulich, dass Seat schon ein bisschen mehr Bewegungsfreiheit bietet als

01:07:21: vielleicht andere Marken im Volkswagenkonzern, was dieses Thema Digitalisierung, neue Dinge

01:07:26: ausprobieren, Softwareentwicklung. Wir kommen ja vielleicht gleich auch noch zum Thema Seat Code und

01:07:31: zu der aktuellen Aufgabe tatsächlich auch. Da wollen wir auch noch drüber sprechen. Aber ist

01:07:35: das ein bisschen was, wo man im Volkswagenkonzern mehr Bewegungsfreiheit hat bei Seat? Ich hatte

01:07:43: den glücklichen Umstand, dass ich sehr viel Bewegungsfreiheit hatte. Warum? Weil ich einen

01:07:49: Top-Vorstand hatte und einen Top-Vorstandsvorsitzenden mit Luca De Mio, der sehr vorausdenkten

01:07:55: Visionär unterwegs war und das Digitale eben als ein Major Gamechanger sozusagen auch verstanden

01:08:01: hat. Plus auf der anderen Seite Martin Hofmann, der mir als junger IT-Manager als erste Position in

01:08:09: der CIO-Role auch viel Freiheitsgrade gegeben hat. Von daher muss ich sagen, das funktioniert nur,

01:08:14: wenn die entsprechenden Führungskräfte, an die man dann selber berichtet, auch die

01:08:19: schützende Hand drüberhalten. Und wir haben mit Sicherheit nicht alles richtig gemacht und haben

01:08:23: vielleicht auch ein paar, sagen wir mal, Ideen im Jugendlichen Leichtsinn nach vorne gebracht,

01:08:30: die am Ende nicht der große Kracher waren. Aber ich glaube, wir haben viele Sachen umgesetzt.

01:08:34: Dazu auch Seat Code, wo ich ganz besonders stolz drauf bin, die funktioniert haben und die gezeigt

01:08:40: haben, dass man Dinge anders machen kann. Und ja, man ist natürlich in Barcelona, was ein bisschen

01:08:44: weiter weg ist von der Konzernzentrale in der kleineren Brand, vergleich jetzt zu Audi, wo vielleicht

01:08:49: eher das Spotlight auch auf Porsche, auf Audi, auf den größeren Brands liegt, wo auch natürlich

01:08:55: mehr IT-Budget und mehr Personal dahinter steht. Ja, das heißt aber nicht, dass man machen kann,

01:09:01: was man will. Das heißt, dass man vielleicht Dinge schneller, leichter umsetzen kann, von denen die

01:09:07: anderen dann wieder profitieren und das auch gut so im Konzern. Jetzt sind dann zuletzt bei dir viele

01:09:13: Fäden, die im Prinzip eine ganze Karriere prägen, zusammen gelaufen in deiner bislang jetzt letzten

01:09:20: Station und die letzte Station, auch die du bei Audi hattest und hast ist, du warst Geschäftsführer

01:09:25: bei Audi Sport. Was natürlich ganz spannend war, weil wenn ich mich heute mit deiner gesamten

01:09:31: Karriere beschäftige, dann macht das Sinn. Damals, wir haben uns auch kennengelernt in deiner Rolle

01:09:35: als Seher-CIO. Habe ich gedacht, warum geht denn der Seher-CIO jetzt zu Audi Sport GmbH und wird

01:09:40: da Geschäftsführer. Ich kann mich noch daran erinnern, dass ich mich das gefragt habe, weil ich

01:09:44: dich natürlich als Artiller wahrgenommen habe. Jetzt bin ich mal gespannt, was du sagst, wenn du

01:09:47: weißt, was ihr als nächstes macht. Ja, ich bin immer noch sehr gespannt, weil für alle Zuhörerinnen

01:09:52: und Zuhörer, wir wissen tatsächlich auch jetzt noch nicht, was Sebastian Grahms jetzt in Zukunft

01:09:57: machen wird. Wenn der Podcast erscheint, werden wir das schon wissen und wir werden gleich gleich noch

01:10:01: kurz darüber sprechen. Freue ich mich schon drauf. Aber das war jetzt schon auch was, das habe ich

01:10:05: damals ein bisschen als Break wahrgenommen. Wenn ich jetzt deine ganze Karriere angucke und das

01:10:09: anhöre, worüber wir uns heute unterhalten haben, ist es gar nicht mehr so ein großer Break, weil

01:10:14: wenn man natürlich weiß, dass du wirklich eher aus der klassischen Ingenieurs-Seite der Automobilindustrie

01:10:20: kommst, dass du dann die Digitalisierung mitgenommen hast, aber vielfach eben auch in ganz

01:10:25: vielen Positionen dieses strategische mitgebracht hast, dann ist ja, da muss man ja eigentlich

01:10:29: fast sagen, ist es sogar fast sehr logisch, weil Audi Sport hat dich im Prinzip ja an dem Punkt

01:10:34: gebracht, an dem du all das quasi ausleben konntest. Genau, ich konnte ganz viele einzelne

01:10:41: Bausteine, die ich sozusagen über die Karriere gesammelt habe, konnte ich zusammenfügen,

01:10:45: eigentlich zu einem Gesamtbild und vielleicht noch einen Satz, weil es mir auch extrem viel

01:10:51: bedeutet und wichtig ist. Ein Gamechanger auch in meiner Karriere war für mich auch dieses Gründen

01:10:57: von Seat Code, eine eigenständigen Software-Company. Auch Dank Luca, die schützende Hand über Luca,

01:11:04: nicht immer war das sozusagen Freund von allen, dass wir eine eigenständige Software-Company in

01:11:09: Barcelona aufbauen, die dann eigentlich eine reine Tech-Company ist und zeigen sollte, wie man eben

01:11:17: Lean kostengünstig, aber auch hoch innovativ digitale Produkte bauen kann und das gesagt,

01:11:25: plus die Dinge, die du gerade gesagt hast, nämlich das Know-How zum Thema Elektrifizierung,

01:11:31: das Thema die Verbundenheit zum Thema Motorsport, mein Ursprung Neckar-Sulm, haben mich natürlich

01:11:39: dann eigentlich ein Stück weit prädestiniert für die Rolle bei Audi Sport, weil ich eben dort

01:11:44: auch die klare Aufgabe vom Vorstand bekommen habe, zum einen die High Performance-Schmiede

01:11:49: Audi Sport in Richtung Elektrifizierung zu transformieren. Bisher war das Geschäftsmodell zu

01:11:55: dem Zeitpunkt, wo ich kurz bevor ich angefangen habe eigentlich zu großer Motor in zu kleines

01:11:59: Fahrzeug rein zu pressen, sagen wir mal Arbeitstitel und es war aber klar, dass ich die Firma auch mit

01:12:06: der Gesamtstrategie vom Konzern, mit der Gesamtstrategie von Audi klar in Richtung eines

01:12:11: elektrischen Portfolios sehr, sehr zügig entwickeln muss, plus das natürlich alte Geschäftsmuster

01:12:18: in der Form nimmer tragen, das heißt man musste sich auch Gedanken machen, wie transformiere ich

01:12:23: die Company in Bezug auf neuer Geschäftsmodelle und da habe ich zum Beispiel mit meinem Team

01:12:28: auch sehr intensiv dran gearbeitet in Bezug auf digitaler Themen. Ich habe den Arbeitssitzel

01:12:34: dann auch eingeführt, Stichwort digitaler Breitbau, was heißt das? Audi Sport ist natürlich sehr

01:12:40: erfolgreich mit Breitbauthemen in Bezug auf, ich starte die Fahrzeuge mit zusätzlicher

01:12:46: Leistung, aber auch mit zusätzlichen Hardware-Bau-Teilen aus, was das Fahrzeug am Ende sportlicher

01:12:52: gemacht, nicht nur das R&Rs Produkt, was wir eigenständig verantwortet haben, sondern

01:12:57: auch in Form von Ausstattungsvarianten von Audi Fahrzeugen. Und dann war für mich eigentlich

01:13:03: die Frage, wie verändert sich das Kundenklientel in den nächsten 15 Jahren? Ist der Kunde von

01:13:12: morgen mit Sicherheit nicht mehr der Kunde von heute, der mit V8 und V10 aufgewachsen ist,

01:13:18: wissen wahrscheinlich die Leute dann nicht mehr, was das mal war, sondern die Sinne aus der

01:13:22: Handygeneration, aus der digitalen Generation groß geworden und erwartene andere Dinge im Auto.

01:13:27: Und das waren verschiedene Themen, die dann dort auch wieder für mich eine tolle,

01:13:33: transformative Aufgabe bereitgehalten haben, wo ich eben viel dieser Bausteine, die ich erlernen

01:13:39: durfte, über die letzten Jahre einbringen konnte. Du warst ja dann drei Jahre Geschäftsführer bei

01:13:47: Audi Sport und dann kam sozusagen der Cut auch im letzten Jahr eben angekündigt, dass du aussteigen

01:13:55: würdest aus dem Volkswagenkonzern und dann eben nicht mehr deine Rolle da wahrnehmen würdest,

01:14:01: sondern sozusagen eine neue Herausforderung annehmen möchtest. Und jetzt kommen wir im

01:14:05: Prinzip so ein bisschen zum zweiten unbekannten Thema von heute. Also wir haben doch zwei Rubriken

01:14:09: heute sozusagen Teil zwei des unbekannten Themas. Verrat uns doch mal, was du sozusagen,

01:14:15: wenn die Folge heute ausgestrahlt wird oder ausgestrahlt ist, dann wissen die Leute,

01:14:18: wissen unsere Community schon und das Publikum schon draußen, was du jetzt machst,

01:14:23: aber du kannst ja mal sagen, was jetzt sozusagen auf dich, was für eine Herausforderung auf dich

01:14:28: jetzt wartet. Ja, bevor ich das sage, möchte noch einen Satz vorweggeschieben. Was mir,

01:14:32: was mir nochmal wichtig ist, sagen wir, das war jetzt keine Atok-Entscheidung,

01:14:36: weil wurde auch viel spekuliert in den Medien. Der musste gehen, der wurde da rausgeschuckt.

01:14:44: Ich kann dazu sagen, ich habe glaube ich den Audi-Vorstand sehr überrascht,

01:14:49: meine eigene Mannschaft sehr überrascht. Für alle, die mich aber sehr gut kennen,

01:14:53: die habe ich nicht überrascht, also Freunde, Familie, weil das war ein sehr langer Entscheidungsprozess,

01:14:58: der ehrlicherweise eigentlich schon mit Seat und Cupra begann, wo ich mich sehr,

01:15:03: sehr wohl gefühlt habe in dieser digitalen Welt. Und du hast vorhin auch gesagt Pascal,

01:15:08: also man hätte jetzt nicht erwartet, dass dazu Audi Sport geht. Ich konnte da aber für mich

01:15:12: einiges dazulernen, jetzt im gesamtunternehmerischen Sinne. Und ich habe mich sehr, sehr wohl gefühlt,

01:15:18: in diesem digitalen Setting hatte bei Seat auch ursprünglich zwei Jahre verlängert.

01:15:22: Das muss ich auch noch mal sagen, also ich sollte eigentlich den CIO-Job noch zwei weitere Jahre

01:15:28: machen. Und dann kam eben das Angebot von Audi. Und was will ich damit sagen, ist,

01:15:33: mich hat eigentlich die digitale Welt nie losgelassen und mich hat eigentlich der Gedanke

01:15:38: aus der Konzernwelt mal rauszugehen und wieder einen anderen Wind noch mal kennenzulernen,

01:15:43: mich selber zu challenging noch mal ein ganz neues Umfeld kennenzulernen. Das hat mich eigentlich

01:15:49: nie losgelassen. Und das war so ein Prozess, der über wirklich mehrere Jahre eigentlich gereift ist.

01:15:53: Und jetzt zur Auflösung. Ich habe eigentlich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Ich

01:15:59: habe zum einen jetzt durch den Ausstieg, durch meinen Aufhebungsaspekt bei Audi rauszugehen.

01:16:06: Habe ich einmal Familienzeit gewonnen, was ich nie hatte. Ich habe 23 Jahre wirklich Vollgas

01:16:11: gegeben im Konzern in jeder Position, die ich eigentlich gemacht habe. Wenn ich was mache,

01:16:15: mache ich es 150 Prozent und das war toll. Die Monate, die ich jetzt hatte, vor allen Dingen

01:16:21: meiner Tochter und mit meiner Frau. Und ich werde jetzt im nächsten Schritt, deswegen können wir

01:16:26: sagen, ab dem ersten Mai werde ich einen Vorstandsposten einnehmen im Privatequity Bereich. Also ich

01:16:31: wechsel zu der Company IFCO, das IFCO Systems. Das ist eine Company, die hat sich sozusagen der

01:16:40: nachhaltigen Logistik verschrien und betreibt quasi Pooling weltweit in über 50 Ländern,

01:16:47: managt quasi ein Pool von über, ja, fast über, oder fast eine halbe Milliarde RPCs. Das sind quasi

01:16:55: Plastik-Container und bindert quasi ab 1.5. als Chief Digital Officer im Einsatz und quasi Teil des

01:17:06: Management Boards und habe da eine klare Mission quasi, die digitale Transformation dieser Company

01:17:13: auf die Reise zu bringen, anzubeschleunigen und zu helfen, dass die Firma weiter wächst. Ist

01:17:21: eine Milliardenkampagne, die sehr, sehr profitabel ist und da starte ich ab 1.5. Ja, spannend,

01:17:28: sehr, sehr spannend. Da ist jetzt wirklich der Break. Also zumindest mal, wenn man mal auf die

01:17:33: Inhalte guckt, jetzt wahrscheinlich gar nicht die Grundpfeiler der Digitalisierung, die irgendwo

01:17:38: alle sehr ähnlich sind vielleicht. Aber auf der anderen Seite natürlich gerade das Thema Logistik,

01:17:42: da wirst du wahrscheinlich auf manikfaltige Anwendungsfälle der Digitalisierung treffen,

01:17:47: wie Digitalisierung da natürlich hilft, einfach so eine weltweite Transparenz reinzubringen überhaupt

01:17:54: erst mal in das, was da passiert und das natürlich möglichst nachhaltig zu organisieren.

01:17:58: Ist ja auch nichts, was jetzt der Automobilindustrie jetzt komplett fern ist. Also da gilt es natürlich

01:18:03: auch, eine Lieferkette und Logistik weltweit zu managen und da irgendwo im Prinzip abzubilden,

01:18:10: was da weltweit passiert, aber mit einer reinen Logistik-Campagne natürlich nochmal ganz andere

01:18:14: Herausforderungen. Ganz im Gegenteil, ich meine die Supply Chain inbauen und outbauen ist natürlich

01:18:19: eins der komplexesten und auch kostenintensivsten Themenfelder sozusagen der Automobilindustrie.

01:18:28: Das heißt, dieses ganze Thema Fast Delivery an die Produktionslinie und auch dieses Thema,

01:18:37: das wirklich dieses Real Time funktioniert, wo die Materialien auch da sind. Das habe ich

01:18:43: bei SEA sehr intensiv auch gemacht. Wir haben zum Beispiel auch ein sogenannte Supply Chain

01:18:47: Controller System entwickelt, wo wir quasi das gesamte inbaut und outbauten Logistiksystem

01:18:54: steuern konnten und auch transparent durch digitale Methodik sozusagen verbessern konnten.

01:19:01: Von daher gibt es viele Punkte, die natürlich übertragbar sind. Auf der anderen Seite ist es

01:19:06: für mich ganz klar natürlich die Weiterentwicklung jetzt auch in die Ebene vom Management Board rein,

01:19:15: um da einfach auch den nächsten Schritt zu gehen, was ich bislang nicht hatte. Ich habe

01:19:19: bislang an den Vorstand berichtet bei Audio und bei SEAT und auf der anderen Seite natürlich auch

01:19:24: diese ganzen digitalen Erfahrungspunkte, die ich sammeln durfte, plus eben die transformativen

01:19:30: Themen dort jetzt einzubringen und das Geschäft der Company auch nachhaltig zu steigern,

01:19:37: nachhaltig zu verbessern. Und ich habe es ja eingangs gesagt, für mich ist die Digitalisierung

01:19:41: eines der wesentlichen Key-Elemente in den unterschiedlichen Industrien und das spreche ich

01:19:47: nicht nur von Automobilindustrie, sondern auch von anderen Industrien. Aber da sehen wir auch übrigens

01:19:53: wieder Digital- und IT-Funktionen im Vorstand, weil das haben wir in der Automobilindustrie noch

01:19:58: nicht häufig. Wir haben jetzt über den Konzern aus dem bekommen, da haben wir es, ist dann aber

01:20:03: auch der einzige. Hat aber auch lange gedauert. Ja, hat lange gedauert, aber wir haben damals,

01:20:07: ich weiß es auch noch, Janik und ich, wir haben mit vielen natürlich damals auch bei der Ernennung

01:20:12: von Hauke Stars zur IT und Digitalisierungsvorständen diskutiert. Das ist jetzt der Breaking Point,

01:20:19: das ist jetzt der Break-Even und jetzt gibt es sozusagen, jetzt wird das Schule machen und wir

01:20:25: werden mehr Digitalisierungsvorstände sehen, damit eben auch diese Augenhöhe von Digitalisierungs-

01:20:31: und IT-Themen im Vorstand tatsächlich auch gegeben ist. Und jetzt muss man zwei Jahre später sagen,

01:20:36: ist nicht so gekommen bislang. Und das ist ja schon spannend. Aber in anderen Branchen durchaus,

01:20:40: ich glaube in vielen Finanz-Companies und das muss gar nicht mal Fintech sein, sondern rein auch

01:20:47: klassisch Finanz oder auch Thema Versicherung, das sind so typische Themen, wo die Digitalisierung

01:20:51: eine sehr große Rolle spielt, wo man auch die entsprechende Augenhöhe auch hat, gibt da

01:20:56: durchaus auch, ich erinnere mich auch in die ein oder anderen IT-Figuren auch aus der Automobilindustrie,

01:21:01: die dann zum Beispiel auch im Bereich Bankenwesen zum Beispiel gegangen sind, Finance. Also da gibt es

01:21:06: diese Augenhöhe von IT im Vorstand. Absolut. Und ich halte es auch für richtig. Ich habe das vorhin

01:21:12: gesagt, ich habe mit den CF aus, die ich hatte bei SEA2, 1 immerhin, 2, 3, sehr, sehr, sehr gut

01:21:20: und intensiv zusammengearbeitet. Aber es ist halt natürlich schon auch eine All-School-Organisation.

01:21:26: Und jetzt ist es natürlich immer noch so, dass wir bei Volkswagen, sag ich mal, eine IT-Position

01:21:33: im Konzern haben. Aber in den Marken haben wir den CIO immer noch berichten dann den CFO. Was

01:21:40: natürlich ja von der Historie vielleicht richtig sein mag, aber jetzt nicht die modernste Art und

01:21:47: Weise, wie man eine Organisation, sage man, abled digitales Business auch zu machen. Und daher

01:21:53: ja, viele spannende Sachen für mich. Dazu kommt eben Private Equity, was auch nochmal ein ganz

01:22:00: anderer Bereich ist, weil es halt einfach ganz klar ergebnisorientiert ist, ganz klar Unternehmens

01:22:07: Value getrieben ist und ja freue ich mich riesig jetzt drauf, am 1.5. starten zu dürfen.

01:22:13: Ja spannend. Am 2.5. war der erste 5.Jähriges Feiertag. Ja, das ist ja perfekt, genau. Ich fange

01:22:18: am 2.5. dann an, ja. Super. Sebastian, dann ist es natürlich spannend, dass nächste Mal, wenn wir

01:22:25: uns sprechen, sprechen wir dann wahrscheinlich eher über die Digitalisierungs-Herausforderungen in

01:22:28: der Logistik, was auch ein super spannendes Feld ist und auch eins, was uns jetzt nicht komplett

01:22:33: fern ist mit unseren Titeln. An dieser Stelle aber erstmal, Sebastian, ganz, ganz lieben Dank auf

01:22:38: deinen Blick, auf eine ganz, ganz spannende Karriere. Ich sage das auch immer ganz gerne so häufig,

01:22:44: immer dann, wenn wir Interviewgäste haben und wir über die unterschiedlichsten Karrieren sprechen,

01:22:48: dann finde ich immer so ganz schön zu sehen, dass viele Steps einzeln manchmal irgendwie

01:22:56: Fragezeichen ergeben oder manchmal so zufällig scheinen und am Ende doch immer irgendwie

01:23:01: alles in roten Faden ergibt, weil dann doch einfach das eine zum Nächsten geführt hat und

01:23:05: dann doch irgendwie das, was einen in der einen Position geprägt hat, am Ende dafür verantwortlich

01:23:10: war, dass man in die nächste Position gegangen ist und das finde ich einfach in diesem Format

01:23:14: immer so schön, dass das gemeinsam mit unseren Gästen nachvollziehen zu dürfen. Also ganz,

01:23:18: ganz lieben Dank für deine Einblicke und deine Offenheit und ja, lieben Dank, dass du heute

01:23:22: bei uns warst. Ja, danke euch für die Einladung und ja, dass ich hier sein durfte in Hannover.

01:23:27: Danke, diese Sebastian. Danke. Danke dir.

01:23:29: Was mich bewegt. Ein Interview Podcast von Automotive IT und Automobil Produktion.

01:23:38: Alle Infos zur Folge in den Showmots. Weite Reepisoden überall, wo es Podcasts gibt.

01:23:43: ♪ Musik ♪

01:23:45: Copyright WDR 2020

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