Neue Arbeitswelten in der Autoindustrie

Shownotes

Vier-Tage-Woche, Homeoffice, neue Jobprofile -- Wie in der gesamten Gesellschaft gilt auch in der Automobilbranche: Das Arbeitsleben, wie wir es kannten, wird auf den Kopf gestellt. Ist die Industrie darauf vorbereitet? Welche Konzepte lassen sich umsetzen und welche Ideen sind hingegen utopisch? Wo fehlt es den Entscheidern womöglich am letzten Quäntchen Mut? Gemeinsam mit Redakteurin Ronja reflektiert Pascal einen gesamtgesellschaftlichen Diskurs, in den sich mehr und mehr ein klassischer Generationenkonflikt einzuschleichen droht.

Alles zu neuen Arbeitswelten in der Autoindustrie: https://www.automotiveit.eu/strategy/new-work.html

Mehr zu Pascal und Ronja findet ihr auf LinkedIn: Pascal Nagel: https://www.linkedin.com/in/pascal-nagel/ Ronja Schmiedchen: https://www.linkedin.com/in/ronja-schmiedchen-56147a236/

Hinweis: Die im Podcast getätigten Aussagen spiegeln die Privatmeinung der Gesprächspartner wider und entsprechen nicht zwingend den Darstellungen des jeweiligen Arbeitgebers.

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00:00:00: Nagel Tiedemann, was mich bewegt.

00:00:07: Eine neue Woche, eine neue Folge, so sagen wir immer so schön, die Osterfolge, könnte man ja im

00:00:22: Grunde genommen sagen und aus dem Oster eingeschlüpft ist diesmal nicht Janik, sondern meine Wertekollegin

00:00:27: Ronja Schmidchen, heronja schön, dass du heute da bist.

00:00:30: Lopaskal, ich fühle mich geerd für diese Specialfolge diesen Specialplatz einnehmen zu dürfen.

00:00:34: Die Osterfolge, den Osterplatz Janik hat in die Osterferien hinein den Platz geräumt und für

00:00:42: dich gefrei gemacht, da freue ich mich sehr, Ronja, wir haben uns ja und das Schöne ist,

00:00:46: dass jetzt auch eine Folge, die ja jetzt wirklich direkt sozusagen am, ja nicht nicht

00:00:52: ersten, aber zweiten April rauskommt, direkt eigentlich neuer, neuer Monat, der alte Monat ist

00:00:59: sozusagen "Gewrapped Up", sagt man das so, "Gewrapped Up"?

00:01:02: Schon, ja. Und wir haben uns im letzten Monat, nämlich im März, haben wir uns im Schwerpunkt

00:01:08: bei der Automotive IT mit dem Thema New Work beschäftigt. Es ist ja was, das beschäftigt ja

00:01:14: eigentlich die gesamte, die gesamte Gesellschaft von allen Industriezweigen, mal ganz abgesehen und

00:01:19: natürlich auch die Automobilindustrie. Das heißt, wir haben uns ja im letzten Monat

00:01:25: ein bisschen mal verstärkt, die Frage gestellt, wie sehen denn eigentlich neue Arbeitswelten in

00:01:30: der Automobilindustrie aus? Ja, viele Diskussionspunkte sind momentan in aller Munde,

00:01:37: vielleicht fangen wir aber einfach mal mit einem an, denn im Grunde genommen ist ja, wissen wir,

00:01:42: allerspätestens seit Corona ist das hybride Arbeiten und damit auch das remote Arbeiten

00:01:48: ist gekommen, um zu bleiben, Ronja, und du hast dir selbst ja mal so ein bisschen angeschaut,

00:01:52: wie eigentlich die Automobilindustrie mit dem Thema Remote Work und mit dem Thema Home Office

00:01:58: umgeht? Genau, ich bin nämlich als Gen-Z-Vertreter unserer Redaktion auch predestiniert dafür,

00:02:03: mich mit New Work-Themas auseinanderzusetzen. Tatsächlich das Home Office, da habe ich mich

00:02:09: schon ein bisschen früher miteinander gesetzt, nicht jetzt diesen Monat erst, sondern schon im

00:02:13: letzten Jahr, um unser New Work Cluster aufzustellen, es ist so ein bisschen als Light-Artikel dafür

00:02:20: entstanden und du sagst es gerade spätestens seit der Corona-Zeit, seit der Krisenzeit hat sich

00:02:26: das etabliert, tatsächlich ist das ja aber schon viel länger da, also die ersten Ansätze in

00:02:31: Betriebsvereinbarungen von Mercedes, von BMW, die sind schon seit 2009, seit 2013 da, spätestens

00:02:38: seit 2016, das verwehrt dann auch mit auf den Zug aufgesprungen, gibt es da auf jeden Fall schon

00:02:43: Entwicklungen, das hat sich dann durch die Corona-Phase natürlich deutlich gefestigt und ist dann

00:02:48: gekommen, um zu bleiben. Wir haben tatsächlich auch momentan durch viele technologische Entwicklungen

00:02:56: noch mehr Potenzial fürs Home Office, weil wenn man erstmal so hört Home Office und Automobilproduktion,

00:03:02: dass wir vielleicht im ersten Moment nicht ganz so, die Pursusstücke passen vielleicht nicht ganz

00:03:07: so einander, aber dadurch, dass wir den digitalen Wandel haben, gehört ja auch immer mehr IT,

00:03:13: immer mehr Software-Entwicklungen mit in die Automobilindustrie und während in der Produktion

00:03:19: natürlich ein geringer Home Office-Anteil herrscht von ungefähr 30 Prozent, haben wir da in der IT

00:03:24: natürlich deutlich deutlich bessere Möglichkeiten und ein Home Office-Anteil von irgendwie über 70

00:03:29: Prozent schon und so fügt sich das dann eben, so kommt das Home Office in die Automobilproduktion

00:03:34: und wie schon gesagt durch den digitalen Wandel wären die Potenziale und die Möglichkeiten auch

00:03:39: immer größer, also sei das durch den Cloud First-Ansatz, den viele Unternehmen fahren,

00:03:44: hat man jetzt die Fahrzeugentwicklung eben auch eher von zu Hause vom Smartphone aus,

00:03:49: lässt sich das machen, dann genauso der digitale Zwilligen, der die ganze Fahrzeugarchitektur

00:03:54: in den virtuellen Raum bringt, eröffnet noch mehr Home Office-Potenzial, also es lässt sich so viel

00:04:01: auch in der Produktion in der Entwicklung mittlerweile von zu Hause ausmachen und neuerdings natürlich

00:04:06: auch durch Teleoperation, kannst du sogar Lkw's aus der Fernesteuer, also du kannst bei dir zu Hause

00:04:11: im Home Office sitzen und Lastverkehr betreiben, von deinem Schreibtisch aus. Das mache ich auch immer

00:04:17: gerne, wenn ich zu Hause bin. Ja, also da ist echt, ich würde sagen, da ist schon lange Bewegung

00:04:24: drin im Home Office, es wird jetzt deutlicher durch das ganze Potenzial, was sich durch die

00:04:29: Technik noch entwickelt, aber jetzt seit über zehn Jahren ist da Entwicklung drin und ich glaube,

00:04:34: da sind wir auch, wenn man sich anguckt, wie viele Automobilhersteller es auf einige Ausnahmen,

00:04:40: die sich da vielleicht ein bisschen rausziehen. Also der Großteil der Automobilindustrie

00:04:46: vertritt den Home Office-Ansatz, hat Home Office-Regelungen, hat gute, flexible Möglichkeiten

00:04:53: zum mobilen Arbeiten und ist da auf jeden Fall sehr, sehr gut reingewachsen, würde ich sagen.

00:04:57: Es gibt ja jetzt so zwei Aspekte, die mir da jetzt in den Kopf kommen. Das eine ist natürlich

00:05:04: Employer Branding, also man kann ja jetzt sagen, im Grunde genommen eigentlich fast unabhängig davon,

00:05:09: wie diese Unternehmen das finden oder welche Meinung dafür vielleicht vertritt, wir befinden uns

00:05:14: ja in einem riesengroßen War for Talents oder um da natürlich noch irgendwo vorne mitzuspielen,

00:05:20: sind das natürlich alles Zugeständnisse, ja oder Zugeständnisse ist vielleicht auch das

00:05:25: falsche Wort, aber es sind ja alles Dinge, die man als moderner Arbeitgeber seinen Mitarbeitenden

00:05:31: ja an die Hand geben muss, flexible Möglichkeiten, die man schaffen muss, um noch attraktiv auf dem

00:05:37: Arbeitsmarkt zu bleiben. Aber jetzt kommt ja noch der andere Punkt dazu und das ist ja auch,

00:05:42: da gehe ich später noch drauf ein, weil da habe ich auch noch so ein Beispiel mitgebracht für,

00:05:45: ist ja, dass wir bei der Automobilindustrie ja ohnehin eine extrem global versprengte

00:05:50: Branche haben. Also wenn wir jetzt nicht nur an, du hast ja auch IT-Abteilung und IT-Teams

00:05:54: selbst schon angesprochen, aber nicht nur die, auch wenn wir an Produktionsnetzwerke denken,

00:05:58: ist ein alles global versprengte Teams. Du hast IT-Standorte auf der ganzen Welt,

00:06:04: von Silicon Valley bis bis Indien. Du hast natürlich Produktionsnetzwerke, die wurde Werke

00:06:10: auf der ganzen Welt betreibt. Das heißt, es ist ja ohnehin schon eine Branche, die es gewöhnt ist,

00:06:16: miteinander zu arbeiten, global versprengt, also remote miteinander zu arbeiten und sich irgendwie

00:06:22: kollaborativ zusammenzufinden und die da natürlich auch durch diesen Boost von Remote Work in den

00:06:30: letzten Jahren ja extrem von profitiert, was gar nicht mal nur auf die Möglichkeit Mitarbeiter

00:06:35: ins Home Office ermöglichen zu können, sondern es ist ja ein Boost, von dem die gesamte Branche

00:06:41: profitiert, wenn man einfach an das Thema Zusammenarbeit denkt und Collaboration denkt.

00:06:47: Definitiv, ich habe auch gelesen, ich glaube, das war im Zuge dieser Cloud First Ansätze und

00:06:56: digitaler Zwilling. Es ist natürlich auch viel besser für das Ausmerzen von Fehlerquellen,

00:07:01: wenn du nicht Dateien hin und her schickst oder Leute nacheinander an Dateien arbeiten,

00:07:06: sondern gleichzeitig auch Einsicht haben können. Was macht derjenige da gerade, wo entstehen da

00:07:10: vielleicht gerade Fehler, in die ich schon eingreifen kann und eben diese Synchrone arbeiten

00:07:16: über die ganze Welt verteilt von allen Mitarbeitern. Gleichzeitig sorgt auch dafür, dass die

00:07:21: Qualität der Arbeit einfach besser wird, weil es schneller und synchron parallel zueinander

00:07:26: möglich ist, schon an gleichen Lösungen zu arbeiten, statt nacheinander sich die ganzen

00:07:32: Dokumente anzugucken und dann nacheinander ran zu gehen. Und da haben wir auch uns in dem Monat

00:07:40: beschäftigt mit einem interessanten Jobprofil, weil wir auch immer wieder gucken, wie diese

00:07:45: Entwicklungen, was diese Entwicklungen für Jobprofile hervorbringen, was für Jobs gibt es,

00:07:49: die ich vielleicht vor einigen Jahren noch nicht gab. Und genau um dieses gleichzeitig

00:07:54: gearbeiten und das Remote arbeiten von unterschiedlichen Standorten aus besser zu

00:07:59: koordinieren und zu organisieren, haben wir uns das Jobprofil vom Chief Remote Office angeguckt,

00:08:05: der eben genau dafür da ist, um diese Schwäche des Homeoffice zu überbrücken, weil es gibt

00:08:10: ja gewisse Vorteile des Homeoffice und gewisse Nachteile. Und in den Nachteilen taucht oft auf,

00:08:16: dass die Mitarbeiter vielleicht technisch einfach nicht so bewandelt sind, dass die Homeoffice-Prozesse

00:08:20: flüssig laufen. Und um diesen Nachteil eben auszugleichen, hat man in einigen Unternehmen

00:08:27: mittlerweile eine Rolle des Chief Remote Offices, der eben dafür sorgt, dass diese Prozesse

00:08:33: funktionieren, dass das mobile Arbeiten organisiert wird, dass zum Beispiel Cyber Security vor

00:08:39: Schriften eingehalten werden, dass die digitalen Tools den Mitarbeitern vorgestellt werden, dass

00:08:44: die Infrastruktur stimmt und eben auch so ein bisschen Hilfe zur Selbsthilfe, wie organisiert

00:08:49: sich der Mitarbeiter selbst im Homeoffice. Und das finde ich sehr interessant, weil man eben diesen

00:08:54: Arbeitsaufwand, den wir alle bzw. alle, die im Homeoffice arbeiten, haben, einfach zu schauen,

00:08:59: okay, wie mache ich das jetzt, welche Tools brauche ich, was muss ich wie machen, damit ich da auch

00:09:04: die Konzernenvorschriften irgendwie einhalte. Und das alles zu bündeln auf eine Person, die dann

00:09:09: wirklich Bescheid weiß und als Anlaufstelle dient, sonst hat man ja ein bisschen mehr so ein

00:09:13: untereinander, wir helfen uns alle so ein bisschen gegenseitig und sagen, okay, wie machst du das,

00:09:17: wie machst du das? Und ich finde, das alles auf einer Position zu bündeln und zu sagen, du bist der

00:09:21: jenige, der jetzt hier der Experte fürs Homeoffice ist, sag uns doch mal, was sind da die optimalen

00:09:25: Prozesse, wie kann man das gestalten, wie kann man das optimal machen und eben nicht den Mitarbeiter

00:09:30: so auf sich selbst gestellt, alleine zu Hause lässt und sagt, ja, mach mal, du kriegst das schon

00:09:35: hin irgendwie, sondern wirklich diese Unterstützung, das finde ich cool. Es klingt für mich extrem

00:09:41: sinnvoll, weil ich habe immer mit diesen ganzen Wandel in der Arbeitswelt, was das hybride

00:09:48: Arbeiten angeht, habe ich ein Problem. Nämlich, wir sind im Prinzip aus dem Default-Modus Büro,

00:09:56: das war quasi früher natürlich irgendwie un hinterfragt, fünf Tage die Woche voller

00:10:01: Arbeitszeit im Büro, ist man jetzt dann dazu gekommen, dass man eigentlich durch Corona,

00:10:09: durch dieses ganz schnelle, durch diese super schnelle Entwicklung auch von Videokonferenztools,

00:10:14: also was da mit Zoom und Microsoft Teams natürlich irgendwie in der Phase überhaupt erst hochgekommen

00:10:19: ist und plötzlich jetzt bei jedem auf dem Rechner ist und überhaupt gar nicht mehr wegzudenken,

00:10:23: das ist in der Arbeitsorganisation, wird jetzt quasi zu einer Arbeitsorganisation, wo im

00:10:30: Default-Modus erstmal der Call steht, also der Termin, das Meeting. Wir organisieren Arbeit

00:10:37: nur noch in Meetings und es ist völlig egal wo man dabei sitzt, es ist völlig egal ob man im

00:10:42: Homeoffice sitzt oder im Büro sitzt, ich meine das was so viele Menschen ja beschäftigt derzeit,

00:10:48: ist ja das, ich gehe ins Büro um dort dann fünf Teams Termine zu haben und danach den Rechner

00:10:54: wieder runter zu fahren und wieder nach Hause zu fahren. Dafür muss niemand ins Büro kommen,

00:10:59: aber das ist aber auch nicht Sinn der Sache im Homeoffice, das heißt also dieser, ich glaube man

00:11:03: muss so aus diesem Modus rauskommen, wo das Meeting, wo der Call, wo die Videokonferenz

00:11:09: zum völlig unhinterfragten Default-Modus der Arbeitsorganisation geworden ist. Da muss man

00:11:16: mal hinterkommen und mal stoppen und sagen hey Remote Work ist nicht einfach nur, dass sich irgendwie

00:11:21: zehn Leute zusammen in einem Teams Call zusammen dem Markt gesehen davon, dass das ja auch irgendwie

00:11:25: kaufmännisch immer das teuerste was du machen kannst, ist Meeting in einem Unternehmen, weil du

00:11:29: irgendwie für eine Stunde lang zehn Leute am besten noch mit zwei Führungskräften drin,

00:11:33: die dann auch am meisten Geld verdienen und die teuersten Stunden haben, es ist das teuerste was

00:11:37: du machen kannst, aber man hat so das Gefühl, seit dieser Corona Phase fällt einem nicht mehr

00:11:44: anders ein, wie man Arbeit organisieren soll, außer in Meetings und da jetzt eine Stelle zu schaffen,

00:11:50: die im Prinzip dafür verantwortlich ist, die Frage zu stellen, wie sich eigentlich Remote Work und

00:11:55: auch Hybrides arbeiten, am sinnigsten umsetzen lässt, auch nicht nur in der Technik, sondern auch in

00:12:01: den Prozessen, also die Frage zu stellen, wie arbeitet man eigentlich miteinander, Synchron

00:12:06: oder eben auch Asynchron, ich habe nämlich das Gefühl, dass gerade das gute Asynchron arbeiten,

00:12:11: da wo man eben nicht gleichzeitig an etwas arbeitet, sondern einfach wirklich mit Aufgaben und

00:12:16: Projekten und Deadlines arbeitet, dass das auch einfach in dieser Phase auch wiederum diesen

00:12:21: Synchronpräsenz-Video-Call-Devolmodus irgendwie so ein bisschen gewichen ist und da finde ich,

00:12:30: da haben schon glaube ich wahrscheinlich, ja weiß ich nicht nahezu, alle Unternehmen in der

00:12:35: mindestens hier in Deutschland über alle Branchen hinweg einfach ein riesengroßes Problem,

00:12:41: jetzt in den dauerhaften Modus, wir haben vorhin gesagt, ist gekommen um zu bleiben und das wird

00:12:48: so sein, in diesen Modus reinzukommen, was es bedeutet, das eigentlich dauerhaft gut zu organisieren

00:12:53: und ich glaube auch ehrlich gesagt, dass diese kritischen Stimmen gegenüber dem Home Office,

00:12:59: die jetzt so in den letzten Wochen, Monaten immer mal wieder so ein bisschen aufploppen,

00:13:02: dann hört man irgendwie markige Sprüche von irgendwie altgedienten Managern, die sagen irgendwie,

00:13:07: ja wenn ich mal so ein Grupp denke, der dann sagt, wir haben Home Office Arbeit,

00:13:12: da ist sowieso irgendwie überflüssig und so weiter und das sind für mich eigentlich so

00:13:16: Auswüchse, weil man die entstehen, weil ich nicht weiß, wie ich damit umgehen soll,

00:13:21: weil ich selber nicht in der Lage bin, das vernünftig zu organisieren, weil ich nicht in

00:13:25: der Lage bin, auf Entfernung und auf Distanz zu führen und mir eine vernünftige Arbeitsorganisation

00:13:30: auszudenken, die ab jetzt langfristig sozusagen diese hybride Arbeitswelt abdeckt und innerhalb

00:13:38: dieser hybriden Arbeitswelt vernünftig miteinander arbeitet und das ist so, das ist so das,

00:13:45: deswegen finde ich diese Idee so ein Chief Remote Officer einzuführen, der das wirklich mal in

00:13:50: der Hand hat, weil es ja auch zeigt, dass diejenigen Unternehmen, die so etwas einführen,

00:13:57: so eine Stelle schaffen, so eine Position schaffen, ja auch wirklich bereit sind und willens sind,

00:14:02: sich diesem Thema wirklich anzunehmen, aber auch wirklich strukturell anzunehmen und nicht nur

00:14:06: so dahin organisiert, das was du gerade gesagt hast, ist man ist oft so sich selbst überlassen

00:14:11: und das gilt für mich auch irgendwie für die Arbeitsorganisation, das ist so, man ist einfach

00:14:16: allem sehr sich selbst überlassen, so hier hast du jetzt die neuen Tools, da hast du dein Laptop,

00:14:20: jetzt kannst du jetzt auch zu Hause machen und jetzt guckst mal wie der Arbeit ist und da finde

00:14:25: ich, da brauchen wir wirklich deutlich mehr Struktur, deutlich mehr Plan, mehr Prozess hinter,

00:14:33: um das wirklich vernünftig abzubilden und dann bekommt man nämlich auch wirklich das Optimum

00:14:38: aus einer sphäre Remote Work und Home Office, wenn man irgendwie an an Stillarbeitsphasen,

00:14:45: an Ruhe, an Produktivität denkt und gleichzeitig im Büro an Kreativität, an Brainstorming,

00:14:53: am Beisammensein, am Social-Lisen, wir haben da zum Beispiel ja auch mit Michael Maa gesprochen,

00:14:59: der letzten Podcast-Folge Michael Maa von Audi, der mal auf einmal in unserer Kongresse gesagt

00:15:05: hatte, es ist unglaublich schwer die Menschen wieder ins Büro zu bekommen und das erklärt

00:15:09: er ganz gut in dem Podcast, an der Stelle sei das nur noch mal jedem ans Herz gelegt,

00:15:13: die Folge, wo er ganz gut erklärt, da hat er erstmal für die Aussagen ein bisschen einen

00:15:17: auf den Deckel bekommen, weil das nämlich so klingt, ja die müssen jetzt alle wieder

00:15:19: reinkommen und die wollen alle nicht mehr, was er aber meinte ist, man muss als Arbeitgeber

00:15:24: einen Anreiz schaffen, dass das Büro überhaupt attraktiver ist als eine Alternative oder

00:15:30: zumindest für bestimmte Arbeiten oder für bestimmte Aufgaben, für bestimmte Tätigkeiten

00:15:33: attraktiver ist und es ist Aufgabe des Arbeitgebers, Aufgabe der Manager, Aufgabe der Führungskräfte,

00:15:39: dafür zu sorgen das Büro attraktiv zu machen und attraktiv zu halten, weil das nämlich

00:15:45: nicht die Mitarbeiter Schulz sind, die sich das jetzt zu Hause plötzlich gemütlich machen

00:15:49: und jetzt nicht mehr ins Büro kommen wollen, sondern das ist Aufgabe des Unternehmens,

00:15:53: ein Umfeld im Büro zu schaffen, was es wert macht auch wieder ins Büro zu kommen.

00:15:59: Und das sind so Diskussionen, finde ich die werden manchmal ein bisschen übersehen,

00:16:03: könnte aber genau mit so einem Chief Remote Officer eigentlich irgendwie ein bisschen,

00:16:06: ja könnte ein bisschen gelöst werden das Problem finde ich.

00:16:09: Definitiv, wir gehen da im Endeffekt auch in Richtung zu einem Keyword, was wir öfter

00:16:14: gerne mal benutzen, der gute Selbstzweck, weil vieles wird eben gemacht, wie du hast

00:16:19: ja am Anfang gesagt, die Arbeitgeber müssen da so ein bisschen auch mitgehen, weil es

00:16:23: eben die Kultur ist, die sich verändert und wenn du neue junge motivierte Fachkräfte

00:16:28: haben möchtest, die du auch regelmäßig da haben möchtest und die du an dich binden

00:16:32: möchtest langfristig, dann musst du da mitgehen.

00:16:35: Das nützt aber nichts, wenn du nur mitgehst, weil du sagst gut, wenn die das wollen, dann

00:16:39: machen wir das eben, es nützt nichts, wenn du dich als großes etabliertes Unternehmen

00:16:43: einfach orientierst an jungen Startups und sagst, wir machen das jetzt wie die, wenn

00:16:47: die einen Obstkopp haben und ein Keycarder machen wir das jetzt auch, dann sind wir da

00:16:49: dabei auf jeden Fall, dann ist das New Work, das ist das eben nicht und da haben wir ganz

00:16:54: oft das Problem wie zum Beispiel auch bei der Digitalisierung, bei Nachhaltigkeit, du musst

00:16:57: das zu Ende denken, du kannst nicht sagen, gut, dann geben wir denen das jetzt, sondern

00:17:01: ist das okay und dann freuen die sich, das ist eben dieser Chief Remote Officer, du musst

00:17:05: das zu Ende denken und du musst, wie du das auch schon gesagt hast, du brauchst eine Struktur

00:17:08: wirklich und du musst den Sinn darin finden, indem du das richtig strukturierst und das

00:17:13: Beste daraus rausholt, du nicht einfach sagst, wir machen das jetzt mit, sondern wirklich

00:17:17: verstehst auch als Führungskraft, okay, warum machen wir das?

00:17:20: Du musst das Vertrauen an den Tag legen zu sagen, ich lass meine Mitarbeiter zu Hause

00:17:23: arbeiten und das funktioniert genau so und ich glaube, das ist auch wichtig, dass man

00:17:28: da vom Mindset eben offen bleibt, weil viele dieser New Work Themen und Trends werden ja

00:17:34: von Anfang an vielleicht erstmal so ein bisschen mit Vorurteilen belastet, gerade was auch

00:17:39: meine Generation angeht, heißt ja, Jen sie will nicht mehr arbeiten und wir sind faul

00:17:43: und wir wollen gar nichts mehr machen und da passt das natürlich prima rein, dass wir

00:17:46: jetzt auch alle von zu Hause arbeiten wollen, weil wir dann nur verkautst sitzen und Netflix

00:17:50: und so ist das eben nicht, also das steckt schon was hinter und die jungen neuen Fachkräfte,

00:17:55: die überall so dringend gebraucht werden, die denken sich da schon bei was und die haben

00:17:59: Wir haben eben eine bessere Work-Live Balance.

00:18:02: andere Ziele und nur zu sagen, okay, wir machen mal mit, damit ihr bei uns

00:18:06: ansteigt. Das funktioniert halt nicht. Also wenn man diese jungen Fachkräfte bei

00:18:10: sich haben will, dann finde ich sollte man denen auch irgendwo Gehör schenken und

00:18:13: verstehen, warum die so arbeiten wollen, wie die arbeiten wollen. Und wenn man das

00:18:17: dann vereint mit jungen motivierten Leuten, die Lust haben auf eine andere Art und

00:18:21: Weise, was zu bewegen und zu arbeiten und dann auch wirklich eine Führungskraft hat,

00:18:25: die das verstehen will und die sich dem annimmt und die dann dafür sorgt,

00:18:28: durch zum Beispiel ein Chief Remote Officer, dass das alles glatt läuft, dann

00:18:31: sehen wir glaube ich alle ganz gut dran. Ich denke, das läuft dann auf jeden Fall gut.

00:18:36: Ja, auf jeden Fall. Ich muss auch an der Stelle hier mal selbst als, ja hier sitzt jetzt

00:18:42: die Gen Zee im Raum, im Podcaststudio und millennial und ich muss da mal ganz ehrlich sagen, dass ich

00:18:49: diese Stimmung gegenüber der Gen Zee, jetzt kriege ich das natürlich als millennial

00:18:56: schon auch regelmäßig mal ab, wenn man mal so an die späteren Millennials in den 90ern geboren

00:18:59: denkt irgendwie, also ich finde es ganz furchtbar. Ich finde es ganz furchtbar,

00:19:04: im Prinzip eigentlich in dieser alten Welt so verhaftet zu sein, dass man dann

00:19:10: selber an den Punkt kommt, wo so dieses absolute Generationenrat sich immer und

00:19:15: immer und immer wieder, bis in alle Ewigkeit, dahin dreht zu sagen, aber was

00:19:20: ist denn mit den jungen Leuten los? So und jede Generation sagt es über die

00:19:24: danach und das ist so, die Nummer hat so ein Bad und irgendwann wird sozusagen,

00:19:30: weiß ich auch nicht, ob das jetzt, ob da jetzt eine Generation an

00:19:33: Managern, Führungskräften jetzt langsam irgendwie dahin kommt zu sagen, also

00:19:37: jetzt inzwischen habe ich jetzt nicht nur eine Generation unter mir, sondern

00:19:40: schon die zweite irgendwie nach mir und da kann ich mich nun wirklich jetzt

00:19:44: gar nicht mehr identifizieren und da finde ich aber ehrlich gesagt, da finde

00:19:48: ich aber auch genug Vertreter, die das finde ich sehr, sehr gut machen, weil ich

00:19:52: glaube du hast das gerade schon angedeutet, du kriegst eigentlich mit der

00:19:57: Gen Z eine Generation an Fachkräften, die eben nach diesem Purpose fragt, aber

00:20:03: wenn sie die bekommt, eine total große Bindung eigentlich zu einem

00:20:09: Unternehmen aufbauen kann und ich finde ehrlich gesagt für

00:20:14: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen Zweck zu sorgen, für den es dich sozusagen

00:20:19: zu arbeiten lohnt, ist doch eigentlich eine Grundaufgabe eines Arbeitgebers und

00:20:24: eine Grundaufgabe einer Führungskraft. Ich finde, wenn ich das jemandem nicht

00:20:27: vermitteln kann, dann weiß ich nicht, dann krankt es schon an ganz anderer Stelle.

00:20:31: Also und das dann irgendwie mal so zu belächeln oder zu sagen im Prinzip

00:20:37: will jetzt irgendwie keiner mehr arbeiten, finde ich ganz furchtbar.

00:20:41: Vor allem weil es auch meistens ehrlicherweise auch aus einer, das ist

00:20:44: ja auch eine Diskussion, wenn wir die jetzt aufmachen, dann hören wir im Prinzip

00:20:49: auch nicht mehr auf zu reden, aber es ist finde ich einfach eine wichtige

00:20:52: Diskussion, weil das natürlich gerade so einen momentan so ein ganz wichtiger

00:20:55: Diskussionspunkt ist, ist so die Generationen unterscheiden sich aber auch

00:21:02: sehr stark darin, was sie aus der Arbeit noch rausholen konnten und das und das

00:21:06: auch materiell gedacht. Also das heißt, da gibt es eine

00:21:09: Generation, die im Prinzip hart gearbeitet hat und für die sich diese

00:21:14: Maloche aber auch total ausgezahlt hat. Das heißt, es ist eine Generation, die

00:21:19: hat hart gearbeitet, hat dafür gutes Geld bekommen und konnte sich dafür

00:21:23: alles leisten. Und das ist dann die klassische, die klassischen

00:21:28: Manager, die in den 80er/90er Jahren wirklich finanziell gut dastanden, wo

00:21:33: jeder Haus und zwei Autos und drei Urlauber im Jahr hatte. Und dafür musste

00:21:37: man noch nicht mal ehrlicherweise, dafür musste man noch nicht mal mit irgendwelchen

00:21:40: überbordenden Gehältern nach Hause gehen. Und heute hast du den Fall, dass ich

00:21:44: irgendwie eigentlich eine Double Income No-Kit Akademiker-Pärchen im Prinzip

00:21:50: versuchten, ein Haus zu kaufen, wo einem dann gesagt wird, also wenn sie nicht

00:21:52: 3000 Euro Abschlag zahlen können, dann können sie sich auch kein Haus kaufen.

00:21:56: Wo du dann natürlich aber in einer, in dieser Generation auch an einem Punkt

00:22:00: bist, an dem du sagst, die Verheißungen, die Verheißung von "ich arbeite mir jetzt

00:22:05: den allerwertesten ab" und dafür stehe ich danach aber auch super gut da diese

00:22:10: Verheißung funktioniert nicht mehr. Sie funktioniert für diese Generation nicht

00:22:13: mehr. Und das finde ich einfach, da muss man ehrlicherweise, wenn man aus der

00:22:17: Perspektive kommt für jemanden, für den das funktioniert hat, ist doch fein, ist doch

00:22:21: super. Ich will jetzt gar nicht auch jetzt wieder irgendwie von der anderen Seite

00:22:24: jetzt irgendwo eine Baby Boomer Generation oder sowas irgendwie

00:22:29: baschen und sagen, ihr seid an allem Schuld, was hier nicht funktioniert,

00:22:32: überhaupt nicht, darum geht es mir nicht. Aber für die hat einfach diese

00:22:36: einfache Rechnung halt für die noch funktioniert. Und diese Rechnung

00:22:40: funktioniert mindestens mal in der Einfachheit heute überhaupt nicht mehr.

00:22:44: Und das ist was, wo man dann schon einfach so ein bisschen mal überlegen muss, okay,

00:22:48: also diese instrumentelle Beziehung zu Arbeit. Ich arbeite, um gutes Geld zu

00:22:53: verdienen, um mir damit viel leisten zu können. Wenn die nicht mehr funktioniert,

00:22:56: dann brauche ich irgendwie was anderes, was in der Arbeit steckt. Und das ist meine

00:23:01: Aufgabe als Führungskraft, das zu beantworten. Und da kann ich auch nicht

00:23:05: irgendwie eine Mitarbeiter der so einer jüngeren Generation kann ich dann nicht

00:23:09: irgendwie belächeln und sagen irgendwie, ja, was wollt ihr eigentlich noch, ihr wollt

00:23:12: ja alle gar nicht mehr arbeiten. So, da muss ich denen dann geben, was die rausziehen

00:23:16: wollen aus Arbeit. Und das ist meine Aufgabe. Und ich appelliere da ehrlich gesagt,

00:23:21: also ich finde, ich appelliere da an die Verantwortung von allen, die eben in dem

00:23:25: Unternehmen in Verantwortung sind, genau diese Fragen zu beantworten. Und nicht zu

00:23:30: sagen, ja, Mensch, wo kommen wir denn dahin? So langsam hört es aber auf. Und das ist

00:23:34: das finde ich momentan in der Diskussion ein bisschen schwierig.

00:23:38: Ich glaube, das ist auch einfach, ich finde, für mich ist das so ein Grund-Lebensprinzip,

00:23:44: dass man einfach offen bleibt für neue Dinge und neue Dinge auszuprobieren. Und ich

00:23:48: glaube, wenn man irgendwann sagt, ne, ich weiß jetzt alles und ich kann alles und

00:23:52: ich habe alles, was ich brauche und dann so zu macht, dann geht das Leben, glaube ich,

00:23:56: an einem vorbei. Also dann verliert man irgendwie so den den Zahn der Zeit. Und

00:24:02: das ist ja auch was, was gerade kommt mit so, mit mehr Diversity am Arbeitsplatz und

00:24:08: dass das so ein Fokusthema wird für Unternehmen. Das ist ja nicht nur, wir haben

00:24:11: nicht nur unterschiedliche Geschlechter oder Sexualitäten, wir haben auch

00:24:15: unterschiedliches Alter und das zählt genauso in Diversity mit rein. Und das ist

00:24:19: eben der Kern von Diversity ist, dass du durch Diversity mehr Perspektiven

00:24:24: hast. Und wenn du viele Perspektiven hast, wenn du ältere Leute hast und

00:24:28: jüngere Leute hast, die können alle was voneinander lernen. Und dieses, was du vorhin

00:24:31: gesagt hast, dieses Bashing unter den Generationen, kann ich auch gar nicht

00:24:34: nachvollziehen, weil man im Endeffekt, wenn man offen bleibt dafür, wenn man sagt,

00:24:37: jo, wir arbeiten alle zusammen Hand in Hand, dann kann man die unterschiedlichen

00:24:41: Perspektiven nutzen und dann kann man voneinander lernen und dann muss man nicht,

00:24:44: der eine das verurteilen, wie der andere arbeitet, sondern man kann sicher vom

00:24:49: anderen immer wieder was lernen und was herausziehen und sagen, das ist vielleicht

00:24:52: nicht ganz die Arbeitsweise, wie ich arbeiten würde, aber ich kann da was

00:24:55: herausziehen und vielleicht aus der Perspektive, vielleicht aus den

00:24:57: Grundsätzen, aus den Methoden noch irgendwie was lernen. Und das finde ich

00:25:01: ganz wichtig, ich finde wir machen das hier ganz gut, weil alles andere würde

00:25:05: mich auch ein bisschen abstrecken. Und das ist wieder so, du musst den Kern der

00:25:08: Sache verstehen und nicht nur sagen, ja, gehe ich mit, um die Leute eben so bei dir

00:25:12: zu halten. Und das finde ich sehr wichtig irgendwie Sachen nicht von Anfang an, von

00:25:17: Grund auf zu verurteilen und so sagen die, das ist scheiße. Das haben wir ja

00:25:21: genauso, erst hatten wir es mit dem Home Office, dass da kritische Stimmen

00:25:25: gab und das haben wir genauso auch, haben wir uns jetzt den Monat auch noch mal

00:25:29: mit beschäftigt mit der Vier-Tage-Woche. Auch ein neues Arbeitskonzept, wo erst

00:25:33: ganz viele Stimmen laut werden und sagen, nee, das geht ja auch wieder gar nicht,

00:25:36: weil dann wird hier wieder weniger gearbeitet und das ist ja, das geht

00:25:40: auch wieder in die Richtung, das ist eine Idee von irgendwelchen jungen Leuten, die

00:25:43: mehr Freizeit haben wollen und gar nicht mehr so viel arbeiten wollen. Was ja

00:25:47: schon, du hast es ja gerade schon erläutert, da steckt ja was ganz, ganz

00:25:51: anderes hinter als das, dass wir sagen, ich habe einfach gar keine Lust mehr so zu

00:25:53: arbeiten, sondern wenn es sich nicht lohnt, wofür soll ich mich dann kaputt

00:25:56: arbeiten und auch das Vier-Tage-Woche-Konzept, da haben wir uns ja auch im

00:26:02: Vorhinein-Schimmer drüber unterhalten, das ist ja nicht, ich will weniger

00:26:05: arbeiten, sondern auch eben diese Meeting-Kultur, die du vorhin angesprochen

00:26:09: hast. Wenn ich diese ganzen unnötigen Meetings-Streiche, dann dauert meine

00:26:12: Woche vielleicht auch nicht mehr fünf Tage. Wenn ich mir drei unnötige

00:26:16: Meetings rausnehme und die Streiche, in denen ich vielleicht sowieso nur rumsitze

00:26:18: und denke, jetzt hätte ich deutlich mehr machen können mit meiner Zeit, dann

00:26:22: schaffe ich meine Aufgaben für die Woche vielleicht auch in vier Tagen und

00:26:24: warum soll ich sie dann nicht in vier Tagen machen, sondern in fünf

00:26:28: künstlich gefüllten Tagen durch irgendwelche Meetings.

00:26:31: Ja, ich finde auch, man hat das vor allem auch während der Kurz-Arbeitsphasen

00:26:34: während Corona gesehen. Das haben natürlich viele Unternehmen damals auch

00:26:38: ausgeschöpft und natürlich diese rechtlichen Rahmenbedingungen zur

00:26:41: Kurzarbeit genutzt und ich glaube, dass die Produktivität nicht in dem

00:26:48: gleichen Maße gesunken ist, wie da zu dem Zeitpunkt Arbeitszeit reduziert wurde.

00:26:52: Und es gibt ja auch ganz viele Studien, die im Prinzip die vier Tage Woche

00:26:56: deshalb als ein sehr positives Konzept loben, weil man nämlich einfach sagt,

00:27:00: du schaffst deine Arbeit auch in weniger Zeit, weil du acht Stunden am Tag oder

00:27:04: sogar zehn oder wie auch immer sowieso nicht produktiv bist.

00:27:07: Das heißt, und das hast du gerade schon gesagt und deswegen finde ich

00:27:10: auch diese Diskussion zu vier Tage Woche auch wieder so ideologisch

00:27:15: überladen, also vielleicht sogar in beide Richtungen, um da mal so eine

00:27:19: vermittelnde Rolle einzunehmen, weil man im Prinzip sofort sagt, irgendwie ja, es

00:27:25: geht ja nur darum, dass man jetzt weniger arbeiten will und dann auch noch fürs

00:27:27: gleiche Geld, wo kommen wir denn dahin. Aber die Frage in dem Fall ist ja

00:27:31: einfach so ein bisschen so ein Gedankenexperiment.

00:27:34: Lasst uns mal ganz kurz mal einmal stehen bleiben und mal kurz gucken, wie man

00:27:38: eigentlich in Zukunft Arbeit organisieren muss, auch mit veränderten

00:27:42: Lebensmodellen. Wir sind lange raus aus ernähramodellen, man arbeitet dafür

00:27:47: aber nicht 40, sondern 60 Stunden, aber Frau ist zu Hause, kümmert sich um alles

00:27:50: andere, sondern wir haben viel, viel mehr Konzepte davon, dass natürlich irgendwie

00:27:54: beide Partner arbeiten gehen, dass Modelle im Bezug auf die häusliche Arbeit

00:28:00: ganz anders wahrgenommen werden müssen, dass Kehrarbeiten ganz einen Stellenwert

00:28:03: bekommen, einen Stellenwert, den Kehrarbeit schon lange eigentlich verdient,

00:28:07: indem man heute langsam anfängt zu sehen. Das sind alles so Themen, wo man dann

00:28:11: einfach mal sagt und das ist ja momentan das, worum es auch in der vier Tage

00:28:15: Woche Diskussion geht, ist ja einfach nur erst mal einen "Lass uns mal kurz

00:28:19: stehen bleiben" und mal kurz überlegen, was eigentlich eine sinnvolle Wochenarbeitszeit

00:28:25: ist, die wir als Vollzeit definieren. Und wir haben ja heute schon ganz

00:28:28: unterschiedliche Vollzeitkonzepte. Vollzeit ist ja nicht immer 40 Stunden,

00:28:31: Vollzeit ist in vielen Tarifverträgen auch mal 37 oder 36 Stunden.

00:28:35: Da bist du schon bei einer, also ich glaube viele, viele Konzerne oder viele

00:28:39: Unternehmen, auch gerade die wie tariflich organisiert sind, sind ja schon eher bei

00:28:42: einem Vier- und Halbtage-Konzept, weil man Freitags irgendwie mittags dann

00:28:46: irgendwie durch ist. Und deswegen da dann so grundlegend dicht zu machen, ist mir

00:28:53: da auch immer ein bisschen schnell, weil wir sind ja schon längst an einem Punkt,

00:28:57: an dem man eigentlich sehr unterschiedliche Konzepte hat, wie Vollzeit

00:29:00: definiert ist. Also wie definiere ich Vollzeit oder im andersrum gesagt, wie

00:29:04: lange brauche ich eigentlich, wenn ich die Aufgaben, die ich heute habe, effizient

00:29:09: und produktiv zu Ende bringe und reichen mir dafür vielleicht sogar auch 35 oder

00:29:15: 400 oder 32 Stunden. Und jetzt kann ich natürlich auch wieder mit der

00:29:20: meiner Ansicht nach falschen Mentalität ran gehen und sagen, wenn man die

00:29:23: gleichen Aufgaben auch in 32 Stunden schafft, dann könnte man ja noch mehr

00:29:26: Aufgaben in 40 schaffen. Aber ich finde so wird da halt kein Schuh draus.

00:29:30: Und deswegen wäre auch mein Wunsch, auch im Bezug auf solche Sachen wie vier Tage

00:29:34: Woche. Das sage ich jetzt aber aus einer ganz distanzierten

00:29:37: Arbeitssoziologischen Betrachtung im Prinzip. Da muss man sich mal mit

00:29:42: auseinandersetzen. Macht die Automobilindustrie übrigens, Ronja, du hast

00:29:46: ja vielleicht sogar auch ein kleines Beispiel für uns dabei, wo die vier

00:29:50: Tage Woche schon ein bisschen umgesetzt wird. Können wir vielleicht gleich noch

00:29:53: ganz kurz drüber sprechen, wo man einfach mal sagt, jetzt muss man sich das mal in

00:29:57: Ruhe angucken, in Ruhe angucken, was eigentlich auch eine Studienlage dazu

00:30:01: ist, wo Pilotprojekte dazu gemacht wurden, wie die Erfahrungen damit überhaupt

00:30:05: sind und nicht im Prinzip sofort sagen, wir sind momentan ohnehin in einer

00:30:08: schwierigen wirtschaftlichen Situation in Deutschland und jetzt wollen auch noch

00:30:12: alle weniger arbeiten. Ich glaube, dass das nicht das Grundprinzip ist, darüber

00:30:16: nachzudenken. Ja, ich glaube auch nicht. Ich glaube, wir haben in einem Artikel über

00:30:22: die vier Tage Woche uns angeguckt, dass Lamborghini seit Ende letzten Jahres

00:30:27: bzw. Anfang diesen Jahres, Ende letzten Jahres, wurde es angekündigt. Ein

00:30:32: Konzept ähnlich der vier Tage Woche ausgedacht hat, da geht es dann um

00:30:37: unterschiedliche Schichten und dann hast du aber dementsprechend in welcher

00:30:41: Schicht du arbeitest, ein oder zwei Freitage frei. Also es geht in die

00:30:45: Richtung, ist auch so ein Verteilen von Arbeit vielleicht auf weniger Zeit und

00:30:50: da sind sie mittlerweile aber die Einzigen noch. Mittlerweile, Lamborghini ist

00:30:56: aber auch in Italien ausgezeichnet zum elften Mal als bester Arbeitgeber in

00:31:00: ganz Italien. Also glaube ich schon, dass da ein bisschen was hintersteckt, dass da

00:31:04: vielleicht genau diese Menschen sitzen, die sich denken, gut, lass uns doch mal

00:31:08: schauen, wie wir das machen und ob wir das nicht vereint bekommen mit unserer

00:31:11: Arbeitsmentalität, mit unserer Arbeitskultur, weil wie du gerade gesagt

00:31:15: hast, einfach mal stehen bleiben, uns gucken, okay. Einerseits nicht zu sagen,

00:31:20: wir machen das, wie wir es immer gemacht haben, weil wir haben es immer gemacht,

00:31:23: also machen wir es auch weiterhin so. Auf der anderen Seite aber auch nicht zu

00:31:25: sagen, das ist neu, neu ist immer besser, also machen wir jetzt das neue genau,

00:31:29: eben dieses stehen bleiben und schauen und nicht wie alle anderen großen

00:31:34: Automobilhersteller, die momentan eben genau das sagen, was du gerade schon

00:31:38: angesprochen hast und zwar sagen, die Situation ist schwierig genug, so wie sie

00:31:42: gerade ist. Wir können jetzt nicht noch weniger arbeiten bei dem gleichen Gehalt,

00:31:45: wo kommen wir denn dahin? Dann werden wir ja gar nicht mehr fertig, dann kommen wir

00:31:48: gegen China gar nicht mehr an, dann verlieren wir den Wettbewerb Haus hoch, wo wir

00:31:52: sowieso gerade in Kopf an Kopf-Rennen haben bzw. ein bisschen hinterher hinken

00:31:56: vielleicht im ein oder anderen Bereich. Das ist eben wieder dieses generelle

00:31:59: Abschlagen von Ideen und sagen, wir sind so beschäftigt gerade, wir können jetzt

00:32:04: nicht noch ein neues Konzept einführen. Verliert man aber die Chance damit zu

00:32:09: sagen, okay, wenn wir kurz stehen bleiben und kurz dafür sorgen, dass alles noch mal

00:32:13: neu zu organisieren, die Prozesse neu zu organisieren, würde es dann vielleicht

00:32:16: besser funktionieren, hätten wir dann vielleicht gar nicht mehr so viel Stress,

00:32:19: also ich finde es schade, so eine Chance abzutun, wobei es ja auch momentan auch

00:32:24: noch eine Chance ist, ein Potenzial ist, was erforscht wird. Also es gibt in

00:32:28: Deutschland auch momentan ein Pilotprojekt von, ich glaube, 25-30

00:32:32: Unternehmen, die die vier Tage Woche ausprobieren, die sagen, okay, wir gucken

00:32:35: uns das mal an und schauen, im Nachhinein hat uns gefallen, hat uns nicht gefallen.

00:32:39: Ein ähnliches Projekt gab es auch in Großbritannien, wo von 60 Unternehmen,

00:32:44: ich glaube im Nachhinein 30 gesagt haben, ja das war super, das hilft uns, das ist

00:32:47: effizienter, wir haben weniger Mitarbeiterflugtuation, wir kriegen die

00:32:51: Fachkräfte besser an, weil das ein modernes Arbeitsmodell ist, was den

00:32:54: gefällt und wir ziehen die Vorteile daraus und die bleiben auch obstehen.

00:32:58: Also finde ich sind wir da momentan noch nicht in einem Modus, wo wir sagen ja ist

00:33:02: gut oder nein ist blöd, sondern lass uns doch Sachen einfach mal ausprobieren

00:33:06: und wenn sie funktionieren und funktionieren sie und wenn sie nicht

00:33:08: funktionieren, dann müssen wir sie auch nicht weitermachen, aber ich finde so

00:33:11: Chancen zu nutzen und wenigstens auszuprobieren, müsstest du schon drin sein

00:33:16: eigentlich? Ja also um da langsam mal zum Abschluss zu kommen, weil man sieht oder

00:33:23: man hört natürlich mal so in Richtung alle unserer Zuhörer, das ist ja

00:33:26: natürlich einfach ein Thema, das ist einfach gesamtgesellschaftlich, einfach

00:33:32: gerade ein unglaublich wichtiger und unglaublich großer Diskurs, aber einer

00:33:38: der eben auch, finde ich, so wie viele Diskurse momentan sehr schwarz und sehr

00:33:42: weiß diskutiert wird, ohnehin gerade in der Diskussionskultur in Deutschland

00:33:47: sehr viele sehr verhärtete Fronten, wo einfach so tatsächlich einfach mal dieser

00:33:52: ruhige Blick in der Mitte und sich mal echt mal angucken, was steckt eigentlich

00:33:54: in der irgendwo hinter beiden Seiten dahinter, das wäre vielleicht schon auch

00:33:59: hier und da mal ganz wünschenswert, aber uns natürlich uns interessiert

00:34:04: natürlich Ronja, die Meinung aller unserer Zuhörerinnen und Zuhörer an dieser

00:34:08: Stelle ganz außerordentlich, ich glaube uns ist bewusst, dass das auch eine

00:34:13: streitbare Folge ist, wir beide sind es glaube ich in vielen Punkten hier sehr

00:34:17: einig, ich sage das aber in jeder Folge, ich freue mich über jeden Kommentar, der

00:34:22: das anders sieht und der da anderer Meinung ist, ich weiß, dass man das sein

00:34:26: kann und das ist auch völlig in Ordnung, gut ist halt immer dann, wenn man in einen

00:34:31: Diskurs und eine Diskussion eintritt, wo man einfach mit guten Argumenten im

00:34:36: Prinzip einfach mal schaut, was steckt eigentlich hinter jeder Seite dahinter,

00:34:39: dann ist man glaube ich in einer guten Diskussion, in einem guten Diskurs, also

00:34:44: wir freuen uns, Ronja, du bist ja sowieso auch unsere LinkedIn-Auftrag, unser

00:34:48: Head of Social Media, das heißt du freust dich nochmal besonders, nochmal mehr als ich

00:34:53: über jeden Kommentar und über jede Diskussion, die hier vielleicht auch

00:34:58: entsteht, wenn wir mit dieser Folge live gehen und die natürlich auch dann bei

00:35:03: LinkedIn teilen, also gerne kommentieren wer der andere Meinung ist und ob wir hier

00:35:08: großen Stuss geredet haben oder ob das in die richtige Richtung geht, gerne an

00:35:12: dieser Stelle auch nochmal, weil ich es angesprochen habe in die Folge mit

00:35:15: Michael Maar reinhören, der auch ganz ganz gute Ansichten zu hat und da auch ein

00:35:19: sehr sehr modernen Blick auf das Thema hat und natürlich auch auf alle unserer

00:35:24: Artikel, die wir im Bereich New Work geschrieben haben und gerade im letzten

00:35:27: Monat noch mal so ein bisschen gesammelt haben, verlinken wir natürlich auch in

00:35:32: den Show Notes und an dieser Stelle ganz lieben Dank fürs Zuhören und danke

00:35:36: Ronja, dass du heute ja nichts Platz eingenommen hast und wir heute gegenüber

00:35:39: gesessen hast. Vielen Dank, hat mir sehr viel Spaß gemacht an alle anderen, wir

00:35:42: sehen uns dann in den Kommentarspalten bei LinkedIn, ich freue mich drauf.

00:35:45: Bis dann, ciao!

00:35:48: Nagel Tiedemann, ein Interview Podcast von Automotive IT und Automobil

00:35:54: Produktion. Alle Infos zur Folge in den Show Notes. Weitere Episoden überall, wo es

00:35:59: Podcasts gibt.

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