Michael Marr: Digitaler Möglichmacher
Shownotes
Nein, Michael Marr ist kein renommierter Forscher auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz mit zahlreichen bahnbrechenden Forschungsarbeiten, wie ChatGPT über ihn halluziniert. Stattdessen ist er bei Audi für das IT-Portfolio und die Enterprise Architecture verantwortlich und sagt über sich selbst: „Ich liebe es, Dinge im digitalen Bereich möglich zu machen und zu gestalten.“ Das macht er seit fast fünfzehn Jahren für den Volkswagen-Konzern und hat dort als IT-Manager die unterschiedlichsten Fachbereiche von der Produktion über IT-Security bis hin zu Sales und Aftersales durchlaufen, ehe es ihn als CIO für Volkswagen nach Großbritannien verschlagen hat. Was er aus seiner Zeit in England mitgenommen hat, wie er sich die Rolle der IT in der Zukunft vorstellt und warum auch in Sachen Technologie am Ende immer Menschen im Mittelpunkt stehen, verrät er im Gespräch mit Pascal und Yannick.
Wenn ihr mehr über Michael erfahren möchtet, folgt ihm gern auf LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/dr-michael-marr/
Mehr zu Pascal und Yannick findet ihr ebenfalls auf LinkedIn: Pascal Nagel: https://www.linkedin.com/in/pascal-nagel Yannick Tiedemann: https://www.linkedin.com/in/yannick-tiedemann
Spannende Hintergründe und Interviews rund um die Automobilindustrie auf: www.automotiveIT.eu www.automobil-produktion.de
Hinweis: Die im Podcast getätigten Aussagen spiegeln die Privatmeinung der Gesprächspartner wider und entsprechen nicht zwingend den Darstellungen des jeweiligen Arbeitgebers.
Transkript anzeigen
00:00:00: Nagel Tiedemann, was mich bewegt.
00:00:07: Ja, eine neue Woche, eine neue Folge, sagst du immer so schön, Janik, die Sonne lacht
00:00:20: gerade nicht mehr so richtig dafür aber unser Podcast Herz, weil wir heute wieder eine
00:00:26: Interviewfolge mit spannenden Gast am Start haben.
00:00:29: Janik, du darfst natürlich selbst aber auch nicht fehlen.
00:00:32: Janik, schön, dass du da bist.
00:00:33: Hi Pascal.
00:00:34: Ja, du sagst, wir haben uns ja in der letzten Folge schon so ein bisschen gespoilert, dass
00:00:39: wieder eine solche Interviewfolge anstehen könnte und so ist es natürlich auch.
00:00:43: Unser Gast, der uns heute beerrt, begleitet uns schon eine ganze Weile in unserem Automotive-IT-Cosmos.
00:00:49: Wir hatten ihn tatsächlich schon einige Male für den Podcast angefragt, da hat er aber
00:00:54: gerade den Job gewechselt, darüber werden wir natürlich heute auch noch sprechen.
00:00:58: Nun haben wir aber wieder zusammengefunden und wir freuen uns heute auf Michael Maher
00:01:03: von Audi.
00:01:04: Ja, du sagst es, ich freue mich genauso wie du.
00:01:07: Wir sind ihm in den letzten zwei, drei Jahren einige Male über den Weg gelaufen und hätten
00:01:13: natürlich auch schon vielleicht noch ein wenig früher, du hast es gerade schon gesagt, mit
00:01:16: ihm vielleicht auch mal am Podcast geführt.
00:01:18: Aber genau das werden wir heute mit ihm besprechen, was dafür ein Jobwechsel anstand.
00:01:24: Ich kann es schon sagen, das war im Prinzip der Wechsel vom Volkswagen UK CIO in der
00:01:29: Rolle, haben wir ihn kennengelernt.
00:01:31: Jetzt zu Audi als Head of IT Portfolio und Enterprise Architecture.
00:01:35: Da interessiert mich natürlich erstens, wie passt das auf die Visitenkarte, aber zweitens,
00:01:40: was verbirgt sich am Ende auch dahinter und all das erklärt uns natürlich am besten
00:01:44: Michael selbst.
00:01:45: Hi Michael, schön, dass du da bist und schön, dass du heute mit uns im Podcast gemeinsam
00:01:51: hier deine Geschichte erzählst.
00:01:52: Hallo Pascal, Hallo Janik, danke, dass ich hier sein darf.
00:01:56: Ja, wir freuen uns.
00:01:57: Michael, wir starten, wenn du unseren Podcast kennst, die Interviewfolgen immer mit einer
00:02:04: Frage und wenn du da jetzt mal die letzten Folgen oder Interviews mal angehört hast,
00:02:09: dann bist du vielleicht ein bisschen darauf vorbereitet.
00:02:11: Ich bin gespannt, wie du die Frage beantwortest.
00:02:13: Wer ist eigentlich Michael Ma?
00:02:15: Die kann ich ad hoc beantworten.
00:02:17: Dr.
00:02:18: Michael Ma ist ein renommierter Expert auf den Gebiet der künstlichen Intelligenz.
00:02:22: Er ist eine zahlreiche, bahnbrechende Forschungsarbeitenveröffentlichung.
00:02:24: Er ist international bekannt für seine Beiträge zur Entwicklung von intelligenten Systemen.
00:02:29: Ja, das hast du abgelehnt.
00:02:30: Das war natürlich jetzt etwas, das habe ich abgelesen.
00:02:33: Aber es war nicht nur abgelesen, es ist halluciniert und auch nicht von mir, sondern von ChatGPT.
00:02:38: Ich habe nämlich heute mir mal den Spaß gemacht zu fragen, wer bin ich denn eigentlich?
00:02:42: Er muss ja ein bisschen mit den Prompts spielen, aber das bin nicht ich.
00:02:47: Und interessanterweise, die Person gibt es nicht.
00:02:50: Ich habe heute noch mal eine halbe Stunde benutzt, um diesen Michael Ma zu finden.
00:02:53: Es gibt niemanden, der auf diesem Gebiet unterwegs ist und forscht.
00:02:57: Von daher, es gibt Zahnärzte, Neurologen, Psychologen, Forscher, Molycala, Cellbiologen,
00:03:03: Valve-Management bei der Credit Suisse in Australia, aber niemanden, der in dem Bereich ist.
00:03:07: Von daher muss ich dann doch meine Definition ranholen.
00:03:10: Ja, wie lautet die?
00:03:12: Die lautet eigentlich mal, wer ist Michael Ma?
00:03:14: Ja, ich glaube, von drei Seiten kann man mich sehen.
00:03:17: Einerseits beruflich würde ich mich sagen, ich bin ein digitaler Möglichmacher,
00:03:22: weil ich liebe es im digitalen Bereich, Dinge umzusetzen, Dinge zu gestalten, machen.
00:03:27: Aber es gehört ja immer auch die private Seite dazu.
00:03:30: Und da kommen die anderen zwei Seiten rein, privat als ja, Familienvater von drei Kindern.
00:03:36: Und die fordern mich durchaus auch in meiner Freizeit, aber dann kommen auch noch Themen dazu,
00:03:43: und wenn dann noch die Zeit ist für gewisse Hobbys, das Thema Dinge möglich machen,
00:03:47: aus dem Beruf, spannt hier so ein bisschen rüber.
00:03:49: Denn ich liebe es, Dinge wirklich zu schaffen.
00:03:53: Also sei es irgendwie Häuser sanieren, Autos restaurieren, im Rettungsdienst zu fahren,
00:03:58: also wirklich anfassbar, Dinge zu machen, schaffen und dann stolz darauf zurückzulegen.
00:04:05: Das, glaube ich, würde mich am besten beschreiben.
00:04:08: Ja, cool. Also spannende Beschreibung.
00:04:10: Ich glaube, und dann möchte ich jetzt allen anderen Interviewgästen, die wir bisher hatten,
00:04:14: überhaupt kein Unrecht tun und schon gar kein Wettbewerb aufmachen.
00:04:17: Aber ich glaube, das war bislang die sowohl natürlich kreativste Antwort auf die Frage,
00:04:21: Anfang mit ChatGPD.
00:04:23: Vielleicht kommen wir im Laufe des Tages, also im Laufe des Gesprächs ja auch noch ein bisschen
00:04:27: auf das Thema KI, was natürlich schon spannend ist, was man sich da manchmal auch zu Recht halluziniert.
00:04:33: Wir kennen das natürlich aus dem Journalismus auch, wenn wir versuchen, das Ganze nutzbar zu machen.
00:04:37: Und vielleicht auch die Dinge, auf die man da aufpassen muss.
00:04:41: Auf der anderen Seite sagst du, er selbst möglich mache.
00:04:43: Das heißt, es geht natürlich auch gerade darum, solche Technologien auch irgendwo einzusetzen
00:04:47: und an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter natürlich auch irgendwo ran zu geben, an die Hand zu geben.
00:04:52: Ich glaube, über all das werden wir heute sprechen und häufig auch die Gelegenheit haben,
00:04:56: zum Beispiel auch die private Seite ein kleines bisschen abzubilden.
00:05:01: Du hast von Autos gesprochen.
00:05:02: Ich glaube, du hast mir mal erzählt, dass das muss nämlich korrigieren, sind Land Rover, Range Rover?
00:05:07: Es ist sehr gut erinnert.
00:05:08: Es ist tatsächlich ein Land Rover, den ich mir aus dem Ausland mitgebracht habe.
00:05:11: Meine Frau sagt zwar immer, ob es nicht auch etwas Kleineres getan hätte, was ich mir als Andenken an meine Zeit in den UK mitbringen hätte können.
00:05:18: Aber es ist ein Land Rover.
00:05:20: Ja, aber wir reden da über so ein Klassiker, oder?
00:05:22: Natürlich, über einen ganz alten Sirius 2A Land Rover von 1967, den ich selbst mit Repariere, Schraube, Hinterachsenaus und Einbaue.
00:05:32: Also das muss man aber auch können bei den englischen Fahrzeugen.
00:05:36: Da ist das spaltmaß noch nicht im Vordergrund gestanden.
00:05:39: Ja, das ist auch noch kein Retrofit auf Elektromotor.
00:05:42: Gott, das ist weh.
00:05:43: Nein, da werkelt der schöne alte Vierzylinder, zwei und Viertel Liter Benziner noch drin.
00:05:49: Wobei, ich muss gestehen.
00:05:51: Es ist wie mit Manzin-Tierarten.
00:05:53: Einer allein hält sich schlecht.
00:05:54: Das habe ich sogar einen zweiten mitgebracht mit einem V8 Motor von 1984.
00:05:58: Also beides Klassiker.
00:06:00: Aber jetzt stehen zwei Land Rover als Erinnerung an die England-Zeit hier in der Garage.
00:06:04: Genau, Erinnerung an die England-Zeit ist ein gutes Stichwort.
00:06:08: Da sprechen wir später darüber.
00:06:10: Das war ja im Prinzip auch die Rolle, die du inne hattest, als wir uns kennengelernt haben von vor ein paar Jahren.
00:06:16: Seitdem sind wir uns immer wieder über den Weg gelaufen.
00:06:18: Deswegen auch nochmal freut es uns auch sehr, dass du heute auch diesen Schabernack mit uns mitmachst.
00:06:24: Hast du in den letzten Jahren ja schon einige von unseren Ideen auch wirklich mit begleitet.
00:06:28: Das freut uns natürlich.
00:06:29: Aber Michael, wir fangen vorne an, weil wir wollen jetzt nicht zum Start weg so ein bisschen springen.
00:06:34: Wir waren offen, dass wir vielleicht gerade ein bisschen den einen oder anderen Zuhörer ein bisschen neugierig gemacht haben,
00:06:39: bis zum Ende dran zu bleiben.
00:06:40: Aber wir wollen natürlich vorne starten und wir starten mal mit deiner beruflichen Karriere im Prinzip mal mit dem Studium.
00:06:48: Du hast, man kann sagen Wirtschaftsingenieur studiert, oder?
00:06:52: Das trifft es wahrscheinlich.
00:06:53: Ich glaube, der Begriff an der FRO, er an Langen Nürnberg war eher dann Englisch geprägt.
00:06:59: Aber ich habe es jetzt mal als Wirtschaftsingenieur übersetzt.
00:07:03: Wie bist du da reingeraten?
00:07:05: Wie kam die Entscheidung für das Studienfach?
00:07:08: Woher kam die Affinität oder vielleicht auch Technik und Business miteinander zu verbinden?
00:07:13: Das kann man ja schon beim Wirtschaftsingenieur Studium so ein bisschen rauslesen.
00:07:17: Ja, auf jeden Fall.
00:07:18: Also, der Anschluss hat tatsächlich damals ein guter Kollege genommen,
00:07:22: der in der Automobilindustrie gearbeitet hat bei BMW in der IT.
00:07:26: Und der meinte damals, Mensch, da gibt es so ein Studium Wirtschaftsingenieurwesen.
00:07:30: Es ist echt interessant, da kombiniert man beides.
00:07:33: Sowohl Ingenieur als auch eben die Betriebswirtschaft, guckt ihr das doch mal an.
00:07:38: Und die können wir auch immer brauchen in der Automobilindustrie.
00:07:41: Interessanterweise hat er mich damals nicht auf den Wirtschaftsingenieur hingewiesen.
00:07:45: Sonst wäre ich wahrscheinlich eher in Richtung Wirtschaftsingenieurwesen abgebogen,
00:07:49: denn ich war seitdem ich 16 Jahre alt war bei uns in so einem lokalen Medienmarkt in der PC-Werkstatt.
00:07:56: Und hab da wirklich die PCs repariert, Windows neu installiert,
00:08:00: 3 war noch aufgesetzt, das waren die Zeiten, da konnte man mit diesen Dingen noch schön Geld verdienen,
00:08:05: weil Windows alle naselang gezickt hat.
00:08:08: Aber so bin ich zum Wirtschaftsingenieur Studium gekommen,
00:08:10: wirklich durch den Tipp und dann durchs Beschäftigen mit der Materie gesagt,
00:08:13: Mensch, klappt eigentlich, interessieren mich beide Sachen.
00:08:17: Ja, genau, das wäre jetzt auch meine Frage gewesen, die du gerade schon ein bisschen mit beantwortet hast.
00:08:23: Jetzt hast du natürlich aber dann eine Karriere in der IT gemacht oder vor allem im IT-Management im Prinzip.
00:08:29: Das heißt, dann die Frage, woher kam denn dieser IT-Fokus?
00:08:31: Aber du hast ihn gerade eben schon ein bisschen beantwortet.
00:08:33: Das heißt, das Interesse daran war auch im Prinzip vorher schon da.
00:08:37: War immer schon da.
00:08:38: Als wir damals, ich erinnere mich noch, da bin ich frisch in die fünfte Klasse gekommen ans Gymnasium.
00:08:45: Da haben wir uns zu Hause entschieden, dass es einen ersten PC geben soll.
00:08:49: Das wollten wir damals den 486er bestellen.
00:08:52: Also ich bin noch nicht ganz so alt, wie man daran sieht.
00:08:55: Ich war erst in der 486er Generation angefangen.
00:08:59: Und dann hat uns der damals der Hersteller über irgendein so ein spezielles Vorabprogramm,
00:09:05: nennt "Pensium 133" zugeschickt für einen geringen Aufpreis.
00:09:09: Und das war halt damals so bis denn das große Einstiegstor für mich mit Modem dann die große Welt erkunden.
00:09:16: Und da ist wirklich diese Faszination für Internet, PCs, EDV auch Netzwerk gelegt worden.
00:09:24: Und über Ferien-Jobs dann eben im besagten Medienmarkt oder auch in einem Netzwerkhaus
00:09:30: haben wir dann Schulen verkabelt, damals noch über diese BNC-Ringverkabelung.
00:09:35: Das hat Spaß gemacht.
00:09:37: Warum ich dann im Studium nicht tatsächlich Wirtschaftsinformatik gegangen bin,
00:09:41: ich frage es mich bis heute.
00:09:42: Aber damals in die Richtung geschickt worden Wirtschaftsinjunieur ist doch was Interessantes.
00:09:46: Leistungskurs für SIG und Wirtschafts- und Recht hat da auch perfekt gepasst.
00:09:51: Dann war es keine Frage. Wirtschaftsinjunieur soll es sein.
00:09:53: Ja, Michael, du hast ja, was ich ganz spannend finde bei dir auch relativ früh auch dann
00:09:58: schon während des Studiums ja auch begonnen, so ein bisschen in den Bereich den Konsulting,
00:10:02: Beratungstätigkeiten einzusteigen.
00:10:05: Du hast IT-Consulting Freelancer.
00:10:08: Ab 2009 hast du aber auch schon ein bisschen Startup-Luft geschnuppert, also ein bisschen
00:10:13: Entrepreneurship sozusagen geschnuppert.
00:10:16: Ganz spannend ja eigentlich, dass man das so frühzeitig beginnt.
00:10:19: Also der klassische Weg ist ja, man geht vom Studium in den Konzernen oder erstmal in
00:10:23: den größeren Firma und sagt dann, okay, jetzt reicht es mir, jetzt muss ich irgendwie was
00:10:28: eigenes auf die Beine stellen.
00:10:29: Aber du, bei dir warst fast so ein bisschen der umgekehrte Weg.
00:10:32: Du warst relativ frühzeitig schon selbstständig unterwegs.
00:10:35: Wie kam das?
00:10:37: Wie kam das zustande?
00:10:38: Wo kam die intrinsische Motivation her da schon so früh auch während des Studiums schon sozusagen
00:10:44: auf eigenen Beinen zu stehen?
00:10:46: Es war weniger, dass auf eigenen Beinen stehen, sondern eher der Antrieb was Neues auszuprobieren,
00:10:52: Dinge wieder möglich zu machen.
00:10:54: Und das während des Studiums habe ich halt einfach gemerkt, ja, das Studium läuft nebenher
00:11:00: und ich kann das relativ auch ein bisschen runterfahren von der Vorbereitungszeit.
00:11:04: Die Noten bleiben auf einem sehr guten Level.
00:11:08: Da muss irgendwie noch mehr gehen links und rechts und deshalb habe ich mich dann für
00:11:13: das Thema als erstes mal für das Thema Start-ups interessiert.
00:11:16: Das war nach lange vor diesem ganzen Start-up-Hype.
00:11:18: Also damals hieß es halt einfach, naja, wir gucken mal, ob man irgendeinen Unternehmen
00:11:22: hochziehen kann.
00:11:23: Es gab damals Business-Wettbewerbe auch vom Land Bayern mit Förderpreisen ausgezeichnet.
00:11:29: Da winkte eine schöne Prämie.
00:11:30: Wir haben am Ende vom Tag auch einen zweiten Platz, in den ersten Platz sogar in dem Wettbewerb
00:11:35: erhalten für die ersten Ideen.
00:11:37: Und das waren aber nur so Konzepte, die wir uns ausgedacht haben, aber schon wirklich
00:11:41: auch Konzept, Software, Hardware definiert haben.
00:11:45: Das war unsere Idee, war Print and Pretzel.
00:11:47: Du gehst als Student über Nacht her, letzt auf eine Plattform, dein Skript hoch und bei
00:11:52: einem anderen Student drückt es dann mit einem Tintenstrahldrucker aus und frühmorgens kannst
00:11:57: es dann in der Bäckerei abholen.
00:11:58: Das waren noch die Zeiten, wo man im Copy Shop als Student hunderte Euros gelassen hat
00:12:03: für ein farbig ausgedrucktes Skript.
00:12:06: Und als diese Idee so toll eingeschlagen ist, haben wir auch gesagt, ja, müsste man eigentlich
00:12:12: deutlich mehr machen.
00:12:13: Uns zwei Kollegen waren da schon unterwegs mit einer eigenen Firma, in die ich dann
00:12:16: einsteigen durfte.
00:12:17: Und da habe ich dann auch wirklich echte, heute würde man sagen, Start-up Luft geschnuppert,
00:12:22: denn wir haben Beamer-Selbstbauteile verkauft.
00:12:25: Ihr konntet bei uns wirklich einen kompletten Beamer-Baukasten kaufen.
00:12:29: Wir waren in der PC-Welt auf mehreren Seiten innerhalb von 24 Stunden ausverkauft, haben
00:12:35: dann das Ding immer weiterentwickelt, weiterentwickelt, HD-Ready gemacht, bessere Optiken rein, dabei
00:12:41: aber etwas den Markt außer Acht gelassen.
00:12:43: Und das sind auch so Learnings, die man dann schafft im Start-up-Bereich.
00:12:46: Nur weil man selber vom Produkt top überzeugt ist, heißt es nicht, dass der Markt es auch
00:12:51: am Ende kauft.
00:12:52: Gerade auch wenn Plasma-Fernseher und industriell gefertigte Beamer immer günstiger werden,
00:12:58: weil die einfach unsere Marge genommen haben.
00:13:00: Ja, du hast es gerade schon gesagt, du warst sozusagen noch gar nicht in diesem Start-up-Hype
00:13:06: schon mit dem Thema Start-up beschäftigt oder warst sozusagen mittendrin.
00:13:10: Wir haben ja in unserem Podcast, in unserer Podcastreihe, viele Interviewpartner*innen,
00:13:14: die ihrer Zeit voraus sind mit dem, was sie tun.
00:13:18: Also wir hätten zum Beispiel in der letzten Folge Daniel Kirchert, den beiden Gründer,
00:13:21: der natürlich schon sehr früh mit dem Thema China beschäftigt hat und da sozusagen vor
00:13:26: dem Anführungszeichen Hype schon viele Erfahrungen gesammelt hat.
00:13:30: Du jetzt vielleicht auch ein bisschen mit dem Thema Start-up, dass natürlich in der Auto-Industrie
00:13:35: gerade so Mitte des letzten Jahrzehnts ganz stark aufgekommen ist.
00:13:39: Jeder wollte eigentlich wie ein Start-up funktionieren.
00:13:42: Vieles wurde auf den Kopf gestellt, vieles wurde neu gedacht.
00:13:45: Aber wie war das denn so in den 2000en, als du dann so ein bisschen auch da angefangen
00:13:50: hast, da in diese Welt reinzuschnuppern?
00:13:51: Wie wurde das damals auch vor allem in Deutschland wahrgenommen, dieser Start-up-Spirit, der
00:13:57: ja erst, wie gesagt, ein paar Jahre später so richtig zum Blüten gegangen ist?
00:14:01: Also ich würde sagen, dass das System Deutschland mit allen Ausprägungen konnte, mit uns als
00:14:07: Start-up, nicht wirklich was anfangen.
00:14:09: Das hat angefangen, mit welcher Rechtsform sollen wir eigentlich wählen.
00:14:14: Dann mussten wir beim Steuerberater die ganzen Steuererklärungen machen.
00:14:18: Ich glaube, teilweise ist ein Drittel unserer Arbeitszeit im Monat drauf gegangen, die
00:14:22: ganzen Buchungen zu machen, weil dich das einfach massiv überfordert als kleines Start-up.
00:14:27: Und dann kommt es dazu, du vertreibst Elektrobauteile für ein Beamer.
00:14:31: Deshalb sind wir sofort drin gewesen in diesem ganzen Thema Elektronik, Recycling, Verordnungen,
00:14:38: Batterie, erneuerbares, Batterie-Gesetz.
00:14:43: Wir mussten uns bei Behörden registrieren, die einen Riesenaufwand und einen Riesenapparat
00:14:49: hatten.
00:14:50: Und wir waren so dritt.
00:14:51: Und da war einfach ein massives, kräftes Missmatch im Spiel.
00:14:55: Und wir haben viel gekämpft und vielfach auch, klar, es gab auch mal eine Abmanung, weil
00:15:00: irgendwo auf der Webseite wird irgendwo was stand, was jetzt nicht der aktuellen Gesetzssprechung
00:15:05: entsprach.
00:15:06: Und da haben wir wirklich viel Zeit investiert und gekämpft.
00:15:10: Und ich glaube, dass es heute ein Stück besser ist.
00:15:12: Es gibt viele Vorlagen.
00:15:13: Es gibt vielfach, wo man sich auch ratwollen kann.
00:15:15: Wie habt ihr denn das gemacht in diesen Inkubatorenzentren?
00:15:18: Man muss nicht mehr selber die komplette Learning-Path durchlaufen.
00:15:25: Aber hast du von dieser Zeit jetzt für deinen Job heute oder vielleicht in den letzten 10
00:15:30: Jahren auch profitieren können?
00:15:33: Man spricht ja immer gerne auch von diesem Start-up Mindset, dass man vielleicht in solchen
00:15:37: Phasen auch gewinnt.
00:15:38: Oder warst du eigentlich in der Phase aufgrund dieser bürokratischen Hürden, die natürlich
00:15:43: damals noch, was du gerade gesagt, noch deutlicher zu spüren waren, als vielleicht heute, hat
00:15:48: dich das so frustriert, dass du sagst, ja, aus dieser Zeit habe ich viele Learnings gezogen,
00:15:53: aber konnte gar nicht so viel mitnehmen, weil es wirklich dieser bürokratische Überbau
00:15:57: mich da vielleicht auch so ein bisschen in diesem Mindset auch gehemmt hat vielleicht?
00:16:01: Also Learnings habe ich genügend rausgezogen.
00:16:04: Das prägt mich auch heute aus.
00:16:06: Mensch, ich gehe jetzt nicht her und sage so, wäre es denn möglich, das umzusetzen, sondern
00:16:11: eigentlich eher so diese Denke, was braucht es denn, um das umzusetzen.
00:16:15: Und ich glaube, was mich mir bis heute erhalten habe, ist ein gesundes Bewusstsein für jede
00:16:21: Entscheidung, jede unternehmerische Entscheidung ist irgendwo ein Risiko.
00:16:25: Wir können keine Entscheidung treffen, die nicht auch ein gewisses Risiko hat.
00:16:29: Ich gehe heute vor die Straße, Risiko ist, ich werde vom Auto angefahren.
00:16:32: Jede Entscheidung, die wir treffen, hat irgendwo ein Risiko.
00:16:35: Und ich glaube, wir müssen auch im Unternehmer tun, wieder mehr Lernen auch in den großen
00:16:40: Unternehmen bewusst Risiken einzugehen, damit meine ich jetzt nicht Gesetze brechen oder
00:16:45: irgendwas Unethisches zu tun.
00:16:47: Aber auch mal jede Investitionsentscheidung kann gut gehen, kann sich auszahlen, aber
00:16:52: auch nicht.
00:16:53: Und dann muss man, glaube ich, wieder deutlich mutiger werden und das habe ich mir behalten,
00:16:56: also mutig zu sein, Entscheidungen zu treffen.
00:16:58: Wir haben damals vielleicht das kurze Beispiel noch von unseren Eltern jeweils 100.000 Euro
00:17:05: Kredit aufgenommen, um in unser Start-up Geld zu bekommen.
00:17:10: 300.000, dreimal 100.000 waren das grob.
00:17:12: Und wenn du dir als Student, wo 100 Euro schon verdammt viel Geld ist, 100.000 von deinen
00:17:18: Eltern aufnimmst, die teilweise das noch als Dalien mit Beleihung des Wohnhauses gemacht
00:17:23: haben bei einem Kollegen, dann ist das echt ein hohes Risiko.
00:17:26: Und wenn du dann dieses Geld nimmst und 80.000 Euro nach China runter überweist, in der Hoffnung,
00:17:31: dass dafür Controllerboards bei dir ankommen, dann braucht mir niemand was über Risiko-Apetit
00:17:37: erzählen.
00:17:38: Denn die Wochen, bis diese Pakete ankamen, die aufgemacht haben, da waren wirklich diese
00:17:41: Controllerboards drin, die möchte ich nicht noch einmal durchleben.
00:17:44: Da geht dir der aller Werteste auf Grundeisen, wenn du da die Bestellung raus schickst und
00:17:50: wenn man guckst, ob das irgendwie auch wieder zurückkommt.
00:17:53: Kann man so sagen, wir haben den Kollegen, den Sachbearbeiter da unten, versucht über
00:17:57: die Freundschaftsebene zu packen, hey, you're our friend, we are best friends and come to
00:18:01: visit us und in der Hoffnung, dass uns der einfach nur diese Controllerboards schickt.
00:18:06: Aber er war uns wohlgesonnen und sie sind angekommen.
00:18:09: Aber ja, das sind unangenehme Tage und Wochen.
00:18:11: Ja, aber ich finde das eine spannende Perspektive gerade, was du sagst, wo du gesagt hast,
00:18:16: du würdest dir wünschen, man hätte manchmal ein bisschen mehr Risiko.
00:18:19: Jetzt ist man natürlich gerade ganz grundsätzlich, vor allem in der Automobilindustrie, aber
00:18:25: eigentlich ganz grundsätzlich in der Industrie natürlich gerade in wirtschaftlich herausfordernden
00:18:29: Zeiten.
00:18:30: Wir brauchen sich darüber unterhalten, was überall alles auf der Welt gerade passiert,
00:18:34: was sämtliche Branchen in den letzten drei, vier Jahren eigentlich irgendwo im Griff gehabt
00:18:40: hat.
00:18:41: Das ist natürlich aber gerade so eine Phase, wo man schon sehr stark wahrscheinlich bei
00:18:44: jedem Projekt irgendwo auf ein Return on Investment Schild und wahrscheinlich irgendwie jetzt
00:18:50: gerade nicht so risikofreudig ist.
00:18:52: Wie vermittelt man das denn auch in so einem Unternehmen oder in so einem, wie kann man
00:18:58: versuchen oder wie versuchst du in deiner täglichen Arbeit eigentlich irgendwo so ein bisschen
00:19:03: dieses Risiko trotzdem gehen zu können?
00:19:05: Ich finde, dass sich das gar nicht ausschließt.
00:19:08: Denn einen guten Return on Invest, Return on Sales oder so, kann ich auch bekommen.
00:19:14: Mit oder auch ohne Risiko.
00:19:16: Also ich gebe mal ein Beispiel.
00:19:19: Wenn ich mich dafür entscheide, künstliche Intelligenz in irgendwelchen Prozessschritten
00:19:23: einzuführen, dann kann genau das ja dazu beitragen, Einsparungen zu erzielen oder auch einen besten
00:19:29: Return on Invest zu erzielen.
00:19:30: Also es ist ja nicht entweder oder.
00:19:32: Ich muss aber an der Stelle mutig sein und auch ein gewisses Risiko in Kauf nehmen, dass
00:19:37: vielleicht, wir haben es ja an Anfang gesehen, dass eine KI auch hallezionieren kann.
00:19:41: Und das sind eben so Sachen, wo ich sage, ich sehe das nicht entweder oder, sondern gerade
00:19:46: jetzt, weil eben die Situation so ist, wie du sie beschrieben hast, Pascal, glaube ich
00:19:50: braucht es deutlich stärkeren Mut wieder nach vorne zu gehen und auch Mut Entscheidungen
00:19:55: zu fällen.
00:19:56: Ich erlebe oft leider sehr oft auch im Umfeld Freundeskreis, wenn wir über Dinge sprechen,
00:20:02: über Produktteams sprechen.
00:20:04: Ich erlebe sehr oft in vielen Unternehmen, ich nenne das immer eine agile Basisdemokratie.
00:20:10: Also wir sind sehr stark dahin gekommen, dass wir sagen, ja agile Produktteams braucht es
00:20:15: und ich bin absoluter Verfechter und Anhänger von Agilität, von agiler Arbeitsweise.
00:20:22: Aber es darf nicht falsch verstanden werden, dass jetzt im Team jeder das Wort definiert
00:20:28: und das Thema nicht gemacht wird, weil ich habe ja noch nicht mitdiskutiert.
00:20:31: Agilität ist ja auch ganz klar, ein Product Owner gibt vor, was getan wird, das Team
00:20:37: sagt, wie es getan wird, aber es gibt keine große Diskussion eigentlich.
00:20:42: Was ich sehr oft erlebe ist, naja, jetzt diskutieren wir mal alles und stellen alles in Frage und
00:20:47: auch da kannst du im ganz kleinen Sehen, dass uns manchmal der Mut wieder fehlt, zu sagen,
00:20:52: stopp, ich bin der Product Owner, ich gebe das Wort vor, so wird es jetzt gemacht und
00:20:56: zwar auch in dieser Reihenfolge, denn ich kenne den Markt.
00:20:59: Ja, spannend ist natürlich auch am Ende eine Führungsfrage, da kommen wir bestimmt nach
00:21:04: her noch hin, wenn wir nämlich im Laufe deiner Karriere dann irgendwann auch so zu den ersten
00:21:07: Führungsrollen kommen, wenn wir mal wieder ein bisschen zurück auf dein Werdegang schauen.
00:21:13: Wir reden gerade schon so ein bisschen über so ein Status quo, über das, was dich auch
00:21:19: heute auszeichnen und was deine Gedanken sind.
00:21:21: Wir wollen natürlich im Prinzip darstarten, wo du, sagen wir mal so richtig, deine Karriere
00:21:26: gestartet hast, das ist im Großen und Ganzen immer noch derselbe Arbeitgeber, den du heute
00:21:29: hast, das nämlich der Volksfragenkonzern.
00:21:31: Keine Seltenheit wahrscheinlich, dass man in den Volksfragenkonzern einsteigt und dort
00:21:36: ja fast 15 Jahre später immer noch unterwegs ist, aber vielleicht nimmst du uns mal mit
00:21:41: auf deine Reise, wie es dich dann am Ende dann tatsächlich zu Volkswagen verschlagen
00:21:48: hat, was ja eigentlich auch gar nicht, wenn man überlegt, wo du herkommst und du kannst
00:21:52: keinen Heel daraus machen, dass es Niedersachsen und Wolfsburg nicht ist.
00:21:54: Wie hat es dich dann am Ende eigentlich zu Volkswagen verschlagen?
00:21:59: Ganz simpel extern beworben.
00:22:01: Ich wollte nach dem Studium, in dem ich, ich habe es ja angedeutet, wo ich vieles parallel
00:22:07: gestartet habe, dachte ich mir, ich bin noch nicht wirklich so am Ende der Fahnenstange,
00:22:11: der wissenschaftlichen Ausbildung angekommen, das Studium war interessant, hat mich jetzt
00:22:15: aber auch nicht allzu sehr gefordert, da muss noch ein bisschen mehr gehen, die Promotion
00:22:18: würde ich gerne noch draufsetzen und habe mich deshalb bewusst entschieden, so zu sagen,
00:22:23: ich möchte gerne Industrie-Nau provovieren bei einem Automobilunternehmen.
00:22:27: Warum Automobil?
00:22:28: Ja, ich würde unsere Familie so als die klassischen Petrolheads bezeichnen.
00:22:33: Autos waren immer schon, gehörten seit der Kindheit dazu, über meinen Vater mit in
00:22:37: die Wiege gelegt und deshalb wollte ich zum Automobilhersteller, habe mich auch ganz
00:22:41: klassisch beworben, auch bei anderen Wettbewerbern und bin dann zu Volkswagen eingeladen worden
00:22:46: und musste damals lustigerweise erst einmal Google Maps aufmachen, um zu gucken, wo überhaupt
00:22:50: dieses Wolfsburg liegt.
00:22:52: War mir nicht klar, bis ich dann dort einmal selber hingefahren bin und ich bin zu dem
00:22:57: Gespräch damals hochgefahren, dachte mir, wird es eh nicht, bin runtergefahren und habe
00:23:01: zu meiner damaligen Freundin, heute Frau, dann auch gemeint, du, ich glaube, das geht
00:23:05: nach Wolfsburg hoch, das Gespräch war verdammt gut und wie ihr seht, am Lebenslauf, es ist
00:23:09: Wolfsburg geworden.
00:23:10: Ja, spannend.
00:23:11: Und du bist dann eingestiegen und das finde ich spannend, vor allem wenn man mal so die
00:23:15: ersten Jahre so ein bisschen sich anschaut, bist du ja im IT, irgendwie Projektmanagement
00:23:21: durch ganz viele verschiedene Fachbereiche gegangen.
00:23:23: Da sehen wir Produktion und Logistik, da sehen wir Security, da sehen wir Sales-Themen,
00:23:29: After Sales-Themen, also im Endeffekt hast du ja auch ganz, ganz viel breite Perspektive
00:23:34: durch.
00:23:35: Es gibt ja auch viele, die landen dann im Prinzip in so einem Fachbereich und in einem Aspekt
00:23:40: irgendwo von IT, sind dann die großen Security-Experten und machen dann im Prinzip dann auch irgendwo
00:23:44: eine fachliche Karriere in so einem Bereich.
00:23:47: Du hast eigentlich ganz, ganz viel breite Anwendung, breite IT-Anwendung eigentlich
00:23:52: durch.
00:23:53: Ist das auch was, hat sich das einfach so einen Schritt aus dem anderen einfach ergeben
00:23:58: oder kann man daraus schon auch einfach ein bisschen ablesen, wie breit Michael Ma so
00:24:02: interessiert ist und was dich eigentlich so spannend findest an Themen?
00:24:10: Natürlich haben sich manche Schülte ergeben, aber nur weil eine Tür aufgeht, bedeutet
00:24:14: dann nicht, man muss durchgehen.
00:24:15: Also ich bin doch jede Tür bewusst durchgegangen, die sich zu diesen Zeiten ergeben hat.
00:24:20: In der Produktion Anfang war für mich der logische Schritt, ein Automobilhersteller,
00:24:24: Kundenauftragsprozess, das ist so einer unserer großen Kernprozesse, dort wo das Fahrzeug
00:24:29: ja produziert wird.
00:24:30: Weiter zu gehen in die Security, das Thema kam damals immer mehr auf, wurde immer wichtiger
00:24:36: und ich glaube es ist unglaublich wichtig, dass jeder, der in der IT unterwegs ist, mal
00:24:41: in der IT Security unterwegs war oder Informationssicherheit, wie man es ja eigentlich noch treffen das
00:24:46: sagen sollte.
00:24:47: Denn ohne dieses Wissen, Projekte zu machen, Infrastruktur, Betrieb zu machen, das ist
00:24:52: heute nicht mehr möglich.
00:24:53: Das spielt überall rein und deshalb war auch dieser Schritt in Richtung der Security bewusst
00:24:57: und geplant.
00:24:59: Dann natürlich den Schritt auch mal ins CIO Office zu gehen, zu damaligen unserem Grupp
00:25:04: CIO Martin Hofmann, so was kann man sich wünschen, nie planen.
00:25:08: Also da wäre ich jetzt verwegen zu sagen, das war ganz klar geplant, da ging wirklich
00:25:13: eine zufällig eine Tür auf, durch die ich gern gegangen bin, auch durch meinen Vorgänger
00:25:17: Wolfgang Hockenberg angestoßen und danach in den Vertrieb zu gehen war dann einer meiner
00:25:21: großen oder ein großer Wunsch, denn die Vertriebsseite, ich finde es total spannend, draußen am Kunde
00:25:27: wirklich zu agieren, Kundenfokus zu haben und auch wirklich mal zu merken, wie tickt
00:25:32: denn der Kunde, denn da kann ich ganz andere Use Cases umsetzen als vielleicht in einem
00:25:37: Backend System der Produktion, denn dort zählt ja wirklich, kann ich damit mehr Kunden gewinnen?
00:25:42: Ja, dann habe ich einen super tollen Business Case und muss auch deutlich schneller teilweise
00:25:46: sein, denn der Kunde wartet nicht jahrelang bis wir uns das System umgestellt haben.
00:25:50: Michael, du bist ja 2010 zu Volkswagen gekommen und kleine Randnotiz auch, seit dem Zeitpunkt
00:25:56: gibt es das Magazin Automotive IT und wir beschäftigen uns im Prinzip seitdem auch mit
00:26:02: dem Wandel der IT bei den Autokonzern.
00:26:04: Natürlich haben wir uns in den letzten, ja jetzt sind es ja schon fast 15 Jahre, ganz
00:26:09: intensiv auch mit der Volkswagen Group IT beschäftigt und mit allen anderen Group ITs
00:26:13: natürlich auch und dadurch, dass du auch so viele Bereiche da abgedeckt hast und auch
00:26:18: in so vielen Bereichen unterwegs warst, IT bezogen.
00:26:21: Wie würdest du jetzt, sag ich mal, den Wandel beschreiben in den letzten 10, 15 Jahren?
00:26:25: Also wir haben es immer so ein bisschen beschrieben mit Nähe ans Business, wir sprechen viel
00:26:29: über Business Dev Ops mittlerweile, also deutlich produktnah, nicht mehr nur diese,
00:26:34: sag ich mal, wie wir es immer so schön gesagt haben, die Kellerkinder, die jetzt nur für
00:26:37: den Infrastrukturbetrieb zuständig sind, aber wie würdest du es in deinen Worten
00:26:41: beschreiben in diesen 15 Jahren, wie hat sich das verändert?
00:26:44: Ich glaube, die größte Veränderung ist für mich innerhalb der letzten 15 Jahren, dass
00:26:50: die IT auf Augenhöhe angekommen ist.
00:26:53: Die IT wird nicht mehr länger, das ist das Kellerkinder, ich nenne es immer Kohlenkeller,
00:26:57: die da unten im Kohlenkeller den Ofen befeuern, dass irgendwie die Fabrik läuft.
00:27:01: Diese Sicht, glaube ich, ist überholt.
00:27:04: Vielleicht findet man sich noch an der einen oder anderen Ecke.
00:27:07: Auch das Wort "DIT als Dienstleister" hat sich überholt.
00:27:12: Man sieht uns jetzt wirklich mittlerweile auf Augenhöhe.
00:27:14: Wir waren damals, als ich angefangen habe, hieß es noch "Process Integration Owner".
00:27:20: Da waren eben viele Themen sehr stark prozessorientiert in den Zielus drinnen.
00:27:25: Auch das funktioniert ja heute nicht mehr.
00:27:27: Wir können nicht mehr an den Zielus der Produktion aufhören oder den Zielus des Vertriebs bestehen
00:27:33: lassen, denn der Vertrieb hat den Kunden als Datensatz, der ja irgendwo das Fahrzeug bestellt,
00:27:39: das dann durch die Produktionsanlagen durchläuft.
00:27:42: Und diese integrative Sicht hat sich deutlich geändert.
00:27:47: Das heißt, damit verbundene organisatorische Aufbau, also Ablauf wie Aufbauorganisation,
00:27:54: hat sich ganz stark geändert.
00:27:55: Und wir müssen natürlich auch dem irgendwo als IT gerecht werden.
00:27:59: Das heißt, die ganze Zusammenarbeit hat sich geändert.
00:28:02: Denn wenn heute auch beispielsweise umliegende Faktoren reinkommen, DSGVO, EU Data Act, KI
00:28:10: Act, das sind alles Themen, die tagetieren ja nicht einen bestimmten Bereich oder ein
00:28:16: bestimmtes Kästchen in einem Unternehmen, sondern die gehen komplett in die Breite des Unternehmens
00:28:23: und immer mehr Regelungen, von denen wir eigentlich gar nicht glauben, dass in erster
00:28:27: Linie IT bezogen sind, Exportkontrolle.
00:28:30: Das sind Themen, die auch uns in der IT betreffen, aber nicht eine Abteilung, sondern den kompletten
00:28:35: Querschnitt der IT.
00:28:37: Und das glaube ich macht es gerade auch so spannend, weil wir oder die IT aller deutschen
00:28:44: Industrieunternehmen nach einem internationalen Vergleich, glaube ich, noch nicht so wirklich
00:28:48: die Zukunftswege neue Aufstellung gefunden hat.
00:28:51: Wie können wir uns genau passend aufstellen?
00:28:53: Weil irgendein Thema liegt immer quer zu der klassischen Aufbauorganisation.
00:28:57: Hörst du sagen, dass in deiner Anfangsphase dieser ganzheitliche Blick und vielleicht
00:29:02: manchmal auch dieser Blick über den Tellerrand auch was neue Technologien anbelangt, was
00:29:06: neue Geschäftsmodelle oder so anbelangt, dass das vor 10, 12 Jahren nicht der Alltag
00:29:12: deiner Arbeit war, sondern der deutlich anders strukturiert und angedacht war?
00:29:18: Klar, damals war das Thema IT noch so ein bisschen als Kostentreiber.
00:29:23: Auch dort war IT oftmals im Finanzressort mit angehangen, deshalb war es ganz klar,
00:29:29: Zahlen, Zahlen, Zahlen, Betriebskostenservice kosten runter, warum gehen die hoch und eigentlich
00:29:34: die Systeme zu möglichst geringen Kosten am Leben zu erhalten.
00:29:39: Und das ist ja heute mit Digitalisierung, Data is the New Oil, diese klassischen Hype-Sätze,
00:29:46: die da immer durch die Gegend scheuen, das hat sich ja massiv geändert.
00:29:50: Hast du die Sorge, dass das durch den Kostendruck der momentan entsteht oder in den letzten
00:29:55: Jahren ja noch viel stärker entstanden ist auch durch die verschiedenen Faktoren, die
00:29:59: wir ja auch schon angesprochen haben, dass sich diese Rolle so ein bisschen wieder zurückentwickelt
00:30:03: oder hat sich die IT mittlerweile in den, wir sprechen natürlich vor allem immer von den
00:30:08: großen deutschen Automobilherstellern, aber mittlerweile so etabliert und so in der Position,
00:30:13: in der sie sich in den letzten Jahren entwickelt hat, so festgesetzt, dass sich das nicht
00:30:17: wieder ändern wird oder hast du das Gefühl, dass sich da etwas zurückentwickelt oder
00:30:22: man wieder auf eine Kostenstelle reduziert wird am Ende des Tages?
00:30:26: Gar nicht.
00:30:27: Also nein, die Sorge habe ich überhaupt nicht.
00:30:29: Denn egal, wo wir gerade mit IT unterwegs sind, egal wie hoch die Kosten drücke, IT ist
00:30:36: eigentlich immer der Faktor, Effizienzen reinzubringen.
00:30:40: Wir kommen ja aus einer Zeit, wo wir in den letzten zehn Jahren die klassischen Fabriken
00:30:46: maximal effizient gestaltet haben.
00:30:48: Und das ist ja nicht nur bei uns im Unternehmen, das findest du ja überall, der Mittelstände
00:30:52: und so weiter.
00:30:53: Jeder hat geguckt, wie kann ich möglichst effizient den Ablauf hier machen, dass ich
00:30:58: Wegezeiten, Rüstzeiten minimieren und ich glaube, da haben wir einen super Job gemacht.
00:31:03: Und da sind wir auch wirklich an Maximum angekommen.
00:31:05: Wenn ich jetzt aber wirklich Effizienzen noch holen möchte, Geld aus dem System rauslassen
00:31:09: möchte, dann geht das nur über IT.
00:31:11: Und deshalb ist es in Zeiten, wo wir Sparprogramme haben, ist eigentlich aus meiner Sicht umso
00:31:18: mehr die IT gefordert, den Beitrag zu leisten, durch automatisieren, durch Schritte wegfallen
00:31:24: lassen, durch, ja, wir haben eingangs ja auch schon kurz über das Thema KI gesprochen.
00:31:28: Da liegt der große Effizienz-Hub.
00:31:31: Und dazu muss ich natürlich auch in einem gewissen Vorentwest gehen.
00:31:34: Jetzt ist ja aber IT nicht einfach nur Technik, die sozusagen im luftleeren Raum für sich
00:31:39: selbst existiert, sondern IT muss auch von Menschen gemacht werden und von Menschen
00:31:43: organisiert werden.
00:31:44: Deswegen werden wir mal so ein bisschen auf das Thema Mitarbeiter auch schauen.
00:31:48: Was war denn von denen an dem Punkt, über den wir gerade gesprochen haben, deine erste
00:31:52: Führungsrolle eigentlich?
00:31:54: Und wie hast du die damals wahrgenommen, also der Schritt, irgendwie auf dich zukam
00:31:59: oder das Angebot auf dich zukam, Michael, wir sehen dich in einer Führungsrolle?
00:32:04: Also die ersten Fachlich geführt habe ich natürlich immer die Projekte.
00:32:08: Aber richtig disciplinarisch geführt habe ich damals das erste Mal im Vertrieb.
00:32:12: Das war das Customer Relationship Management Abteilung.
00:32:15: Und die erste Maßgabe oder die erste Handlung, die ich dort gemacht habe, war, ich habe die
00:32:20: Abteilung zugemacht.
00:32:21: Das war, glaube ich, ein absolutes Novum, weil ich mir angeguckt habe, wo steht das
00:32:25: Thema, wo sind wir damit unterwegs, macht das Sinn.
00:32:28: Und der klassische Impuls wäre ja zu sagen, so, ich habe jetzt hier die erste Abteilung,
00:32:33: ich muss jetzt hier mehr Mitarbeiter, mehr Budget, mehr Macht und Wachsen.
00:32:38: Denn Abteilungen oder Organisationsstrukturen sind ja ähnlich wie Organismen.
00:32:42: Der einzige Zweck ist eigentlich Selbsterhalt und Wachsen.
00:32:47: Und das wäre so der normale Impuls gewesen.
00:32:49: Ich habe es damals angeguckt und genau den Gegenteil gemacht.
00:32:53: Ich habe dann für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die noch in dieser Abteilung
00:32:56: waren, neue Anschlusttätigkeiten innerhalb der IT gefunden, DSGVO-Projekte usw.
00:33:02: Also auch, wo wirklich Not da war, aber die Abteilung komplett abgewickelt.
00:33:06: Das war meine erste Führungsaufgabe, war herausfordernd und war auch nicht extern bestimmt,
00:33:09: sondern einfach es machte keinen Sinn, das so in dieser Konstellation weiter aufrecht
00:33:14: zu erhalten.
00:33:15: Ja, spannend.
00:33:16: Das war, das sind wir auch wieder beim Thema Mut zu Entscheidungen.
00:33:20: Darüber haben wir vorhin schon gesprochen, dass man auch mal ins Risiko geht, dass man
00:33:24: die Entscheidung trifft, von dem man weiß, dass sie richtig ist oder weiß, wissen keiner
00:33:29: weiß, keiner weiß alles, von dem man im Bauch hat irgendwo auch, dass die Entscheidung
00:33:33: richtig ist und die dann auch durchziehen.
00:33:36: Es ist ja spannend, weil wir diskutieren ja auch viel über IT-Ressourcen.
00:33:39: Ich habe ja den, ich glaube, dass dein Kollege Stefan Fingerlingen den mal gesagt hat auf
00:33:45: einem unserer Events.
00:33:46: Von von Volkswagen IT Solutions.
00:33:49: Der war gesagt hat eigentlich arbeitet doch jeder der IT kann schon in der IT.
00:33:53: Also man ist ja schon damit herausgefordert eigentlich IT Ressourcen irgendwo auch immer
00:33:57: dort einzusetzen wo sie du hast grad irgendwo schon angedeutet wo sie eigentlich auch am
00:34:01: Wertstiftend sind und wo sie die meisten Mehrwert liefern und nicht anstellen an den sie vielleicht
00:34:06: in dem Moment gerade keinen besonderen Mehrwert liefern oder wo man Dinge anders organisieren
00:34:11: könnte und dafür eben du hast gesagt auch da wo Not am Mann ist tatsächlich auch dann
00:34:15: Ressourcen wieder wieder wieder reinzustecken kann ja auch muss ja auch eigentlich in der
00:34:19: IT eigentlich genau die Herausforderung sein.
00:34:21: Absolut und das Eingang sehr gesagt vielleicht streifen wir auch schon hin und wieder mal
00:34:27: ein Thema und hier streifen wir schon an den Thema das ich mitgebracht habe.
00:34:31: Ja tatsächlich.
00:34:32: Dann machen wir es doch offiziell und dann starten wir jetzt mit unserer Rubrik die für
00:34:38: Pascal und mich auch sehr spannend sein wird.
00:34:39: Was mich bewegt.
00:34:43: Genau also wir bieten ja jeden unserer unsere Gäste eigentlich im Vorfeld ein Thema mitzubringen
00:34:49: von dem Pascal und auch ich nichts weiß und im Vorfeld wissen und wir geben euch natürlich
00:34:54: keinerlei Vorgaben und wenn wir jetzt bei dem Thema tatsächlich auch schon inhaltlich angekommen
00:34:58: sind dann sind wir natürlich sehr gespannt was dein Thema ist Michael.
00:35:03: Genau ich habe was mich bewegt.
00:35:05: Ich habe mir mitgebracht das Thema ob wir uns zu sehr den Status quo bewahren und ob
00:35:12: wir den Anschluss verpassen.
00:35:13: Damit meine ich aber jetzt nicht mal so geopolitisch global hatte ich dir glaube ich auch in einem
00:35:18: der Podcast mit Barbara mal diskutiert sondern ich mein ganz konkret selbstkritisch der
00:35:24: Rolle der IT.
00:35:25: Ist die Rolle der IT wie wir sie heute diskutieren überhaupt noch die richtige oder muss die
00:35:29: Rolle der IT sich für die Herausforderung die da vor uns liegen grundlegend ändern.
00:35:34: Ja total spannend.
00:35:36: Dann zeichne doch mal ein Bild das du im Kopf hast wie sie sich denn nach deiner Meinung
00:35:40: ändern müsste.
00:35:41: Ich beschreib zumindest erst einmal wie es heute ist.
00:35:44: Heute ist es ja so und deshalb hast du das Thema gerade so schön gestriffen mit der Aussage
00:35:50: auch von Stefan.
00:35:52: Es ist heute bei nicht so dass jeder der IT kann und IT macht in der IT ist.
00:35:58: Jetzt könnten wir das Thema hatten wir die letzten Jahre immer Schatten IT genannt.
00:36:01: Wir nennen immer ja es gibt in der Produktion Beschaffung in allen möglichen Domänen gibt
00:36:06: es immer mehr IT.
00:36:07: Immer mehr IT affine junge Leute und das ist ja kein Wunder.
00:36:11: Niemand wächst mehr auf und studiert oder hat eine Ausbildung im Bereich X und ignoriert
00:36:17: völlig was im Bereich der IT passiert.
00:36:19: IT ist gegenwärtig sei es in der Anwendung zu Hause und deshalb kommen die ins Unternehmen
00:36:24: wollen natürlich auch Digitalisierung mitsprechen und nicht nur sagen da gibt es irgendwo da
00:36:29: hinten in dem Gebäude eine IT eine Enterprise IT und die wird uns das Thema schon machen.
00:36:34: Und meine Sicht ist dass wir auf kurz oder lang es uns nicht mehr leisten können zentrale
00:36:41: IT Abteilungen zu haben die sie für sich den proklamieren dass sie die einzigen sind
00:36:49: die IT machen.
00:36:50: Das bedeutet jetzt aber nicht dass ich ins komplette andere Gegenteil möchte.
00:36:54: Es gibt gar keine IT mehr jeder macht selber IT in den Fachbereichen das meine ich damit
00:36:59: nicht.
00:37:00: Ich glaube die Rolle der IT muss sich da hin entwickeln dass wir Plattformen zur Verfügung
00:37:05: stellen dass wir Rahmenbedingungen zur Verfügung stellen innerhalb derer sich auf diesen Plattformen
00:37:10: bewegt werden kann.
00:37:11: Ich denke da an Security Einhaltung von Gesetzen Compliance und so weiter und so fort aber
00:37:17: dass wir den Datenschatz nicht aus der Hand geben deshalb die Plattform zur Verfügung
00:37:21: stellen aber dass wir den Fachbereichen den Domänen den User die Freiheiten lassen ihre
00:37:27: IT Ideen dort wirklich umzusetzen.
00:37:29: Ein schönes Beispiel vielleicht anfassbar ist es ja das Thema Power Platform nutzen
00:37:35: ganz viele Firmen und auch da gibt es in vielen Firmen ich kenn sie aus dem Freundeskreis
00:37:39: die Diskussion wer macht jetzt eigentlich die Power BI Anwendung.
00:37:43: Das muss doch die IT machen das ist doch ein IT Anwendung und da fängt schon die Diskussion
00:37:48: an wo hört die Rolle auf wo fängt sie an und wenn wir schnell sein wollen und ich sehe
00:37:54: uns in Deutschland vielfach eben nicht schnell genug dann glaube ich müssen wir eine andere
00:38:00: Rolle der IT in der nahen Zukunft uns aneignen und auch akzeptieren.
00:38:05: Ich glaube da würden wir beide auch dir völlig zustimmen das ist ja auch das was wir in den
00:38:12: Interviews und in den Gesprächen auch immer hören dass sich da was verändern muss.
00:38:15: Ich habe vorhin gesagt dass die IT näher ans Produkt ans Business muss aber man kann
00:38:20: es ja auch theoretisch an der Stelle auch umdrehen also dass auch das Business ist die Fachbereiche
00:38:24: in Anführungszeichen stärker an die IT müssen aber einfach grundsätzlich das Thema Digitalisierung
00:38:29: natürlich in ihren Projekten mitdenken jetzt schon ganz aktiv und dass man das Video schon
00:38:34: schön gesagt hat es nicht so sagt ja wir das macht schon die IT wir machen unser Business
00:38:38: as usual das ist ja heute schon nicht mehr der Fall und daher ist das glaube ich absolut
00:38:44: der richtige Ansatz und die richtige Idee die diese Monolithen da vielleicht auch aufzulösen
00:38:49: und das deutlich übergreifender crossfunktional eben auch zu denken was in vielen Bereichen
00:38:53: natürlich ja auch schon gemacht wird gibt natürlich die einen die da die Frontrunner
00:38:58: sind dann gibt es viele viele auch in kleineren Unternehmen die das vielleicht noch nicht so
00:39:03: umsetzen können auch aufgrund von Ressourcen aufgrund der ja der der Expertise die vorhanden
00:39:08: ist das ist natürlich auch dann immer so ein bisschen auch wenn man mal tiefer reinschaut
00:39:11: immer ein Problem wenn man die verschiedenen Organisationsstrukturen sich anschaut dass
00:39:16: das nicht immer ganz einfach ist ich meine bei euch beim Volkswagenkonzern es gibt es auch
00:39:20: genug Probleme die vielleicht aufgrund der Größe dann wieder entstehen da kommen wir
00:39:24: vielleicht auch noch gleich zu aber ich würde das genauso sehen wie du dass das dass sich
00:39:27: da dieses Bild der IT ändern muss und dass die IT auch einfach eher vielleicht eine
00:39:32: Governance Funktion bekommen muss also eher vielleicht eine eine eine Funktion sozusagen
00:39:38: diese diese ja Strukturen die man schafft das Plattform Plattform genannt also auch dieses
00:39:43: Thema Low Code No Code ganz viele Fachbereiche wie zu befähigen auch ihre eigenen Probleme
00:39:47: zu lösen ich erinnere mich daran wir haben wir haben in einer man könnte fast sagen im
00:39:53: Vorgänger Podcast zu diesem hier den ich wo ich mal die Freude hatte zwei Folgen gemeinsam
00:39:58: mit Martin Hofmann zu machen über den wir vorhin ja auch schon kurz gesprochen haben und in
00:40:03: einer Folge gemeinsam mit Astrid von Tennen die heute bei Schäfler ist da Personalvorständen
00:40:09: ist aber vorher ja auch schon eine Vergangenheit hat nicht nur um Volkswagenkonzernen was
00:40:14: das Thema Personal angeht sondern auch was das Thema IT angeht sie war vorher in in
00:40:17: USA was ich schon mag CIO für Porsche in den USA das heißt die den das Thema IT und das
00:40:26: Thema Personal ganz gut ein einschätzen kann und die ganz klar gesagt hat es nützt auch
00:40:32: einfach gar nichts im Prinzip irgendwie jetzt eine eine Liste an Anforderungen sozusagen ins
00:40:36: unermäßliche wachsen zu lassen in dem Wissen das vielleicht eine eine IT Anforderung die eine
00:40:41: vielleicht auch nur kleine Abteilung oder so hat wo ich weiß die ist auf die landet bei auf Position
00:40:46: 220 und die nicht selber abarbeiten zu können aber auch in dem Wissen zu zu leben sie wird aber
00:40:53: auch von der zentralen IT Abteilung nicht abgearbeitet werden weil die in der Priorität gar nicht
00:40:57: hoch genug ist und das gar kein Vorwurf ist überhaupt gar kein Vorwurf wenn du etwas zentral
00:41:02: organisiert sind das dann die Prioritäten Liste dann aber das sind ja so Themen da weiß
00:41:08: ja ganz genau wenn die Priorität in irgendeinem Projekt oder irgendeine Anforderung irgendein
00:41:11: Ticket nicht hoch genug ist dann weißt du ja auch da kommt ja immer wieder was in fünf
00:41:15: Wochen später ist er hat sich ja schon wieder was davor geschoben und da muss man ja glaube ich
00:41:19: wirklich da daran arbeiten so Abteilungen zu befähigen in ihre eigenen Probleme lösen zu können
00:41:24: um Geschwindigkeit aufzunehmen was du gesagt hast ich stimme mich denn vielen zu ich glaube aber
00:41:30: nicht dass die IT sicher auf eine reine Governance Funktion zurückziehen kann und wird ich bin mag
00:41:35: das Wort Governance nicht allzu sehr es impliziert immer so na ja man guckt von der Seite drauf ich
00:41:40: glaube die IT muss aktiv am Spielfeld bleiben und muss aktiv im Bereich der Plattformen eine
00:41:45: Innovationsführerschaft oder auch die Zitriebkraft haben was man ja nicht vergessen darf ist mit
00:41:51: dem Anforderungs Beispiel das du gegeben hast wir haben über jahrelang jetzt Abteilungen gezüchtet
00:41:56: im Fachbereich A mit der IT Abteilung B die sich schön selbst die Bälle zu spülen der Fachbereich
00:42:03: definiert 200 Anforderungen die IT ist damit ausgelastet jeder behält genau den Job in dem
00:42:09: Umfeld den er oder sie gewohnt ist zu haben und das muss man ja durchbrechen und das birgt natürlich
00:42:15: durchaus eine gewisse Gefahr denn ja wenn ein Anforderung auf 205 der Anforderungsliste steht
00:42:21: da muss ich mich wirklich fragen ist das wirklich wichtig genug oder versuchen wir mal wieder die
00:42:26: goldenen Henkel für den Sonderlocken Prozess hier an unsere Software dran zu definieren und dann
00:42:32: bin ich dabei dann muss ich sagen ja dann muss das Thema raus je mehr ich natürlich in die Fachbereiche
00:42:38: reingebe umso mehr nehme ich auch diesen Filtermechanismus raus und der ist uns gar nicht transparent
00:42:44: oft es ist so dieses biu business as usual und das transparent zu machen aber dann auch
00:42:49: gewiss auszusteuern zu sagen und genau hier an der stelle brauche ich diese Anforderung
00:42:54: nummer 202 aber nicht das glaube ich ist eine große große Herausforderung der gesamten
00:42:59: Enterprise IT egal weltweit würdest du sagen dass das auch an an rollen an an führungsrollen
00:43:07: innerhalb der IT oder innerhalb der Fachbereiche auch liegt also wir sprechen viele natürlich auch
00:43:12: im Kontext jetzt auch Richtung Software Software Entwicklung natürlich wer wer steht da vorne wer
00:43:16: hat vielleicht auch die die ja auch die Erfahrung aus anderen Bereichen wie zum Beispiel der Software
00:43:22: Welt zu kommen und Dinge vielleicht anders anzugehen das sehen wir ja gerade in diesem Bereich wo es
00:43:26: Richtung Software Define wie geht das da anders gedacht wird auch was die zusammenarbeit was
00:43:30: neue strukturen neue metoden neue tools anbelangt ganz viel findest du es hängt auch an personen die
00:43:37: das dann auch treiben diesen diese sachen auch transparent zu machen oder auch diese strukturen
00:43:41: vielleicht aufzubrechen oder ist es was was man wirklich von von from scratch wirklich an der
00:43:46: struktur an sich ändern muss oder ist es die person die das ändern muss ich glaube es sind die
00:43:51: personen es wird nicht eine singuläre person sein ich war letzte woche vor zwei wochen in den usa
00:43:57: drüben dort mit vielen partners ins gespräch gekommen was man ja schon merkt ist dass dort
00:44:03: einfach das sieh level sehr tech affin ist und natürlich hat das einen einfluss auf die
00:44:09: organisation wenn der senior vice president mit ihrem tisch sitzt und sagt hey gestern abend
00:44:15: wachte ich mir mal ich kipp mal hier einen neuen datensatz in meine engine rein und habe mal das
00:44:20: und das und das einfach ausprobiert und habe hier mir gewisse ausgaben erzeugt das ist natürlich
00:44:26: ein ganz anderes level weil da auch andere entscheidungen und anderes verständnis von
00:44:30: technologie technik vorhanden ist ich glaube aber netz dass man es nur darauf ja reduzieren sollte
00:44:37: denn es hängt ganz viel in großen organisationen am mittleren management und noch noch viel
00:44:42: mehr am team denn wenn das team nicht möchte nicht mitzieht dann glaube ich kannst du die
00:44:47: beste person vorne dran ziehen und deshalb es kommt immer aufs tolle team an ich hatte in der
00:44:52: vergangenheit immer das glück mit wirklich hervorragenden teams zu arbeiten die alle auch selber
00:44:57: wollten da musstest du niemanden jetzt sagen so ich trage dich jetzt einmal hier zur arbeit um dich
00:45:02: zu motivieren aber deshalb ich glaube es ist wirklich sowohl als auch mich immer wir sind
00:45:09: gerade schon beim thema und ich glaube das ist aber eine schöne verknüpfung auch mit mit
00:45:12: dann am ende deiner nächsten station ist die du die du gemacht hast wir haben es wohl
00:45:17: schon ganz kurz angerissen nämlich wir haben über uk gesprochen du bist nämlich 2020 als
00:45:22: cio für volkswagen in den uk gewesen wie nehmen wir uns mal mit wie kam dieser schritt bevor wir
00:45:30: es vielleicht gleich nach darüber unterhalten wie dort auch vielleicht die kultur war die die
00:45:34: stimmung war und was du dort auch in in sachenführung und in sachen teams auch sozusagen an
00:45:41: der kentnissen gewonnen hast und mitgenommen hast aber wie wie kam denn dieser schritt eigentlich
00:45:44: in nach großbritannien wiederum ich wollte mich verändern ich hatte drei vier jahre zu der
00:45:50: zeit ein großes digitalisierungsprojekt geleitet einster allerersten großen damals aufgesetzt
00:45:56: mit der elisabeth heilmann eine super kollegin mit der ich dieses digitalisierungsprogramm
00:46:03: angestartet habe auf it-seiten und nach drei vier jahren wenn so ein programm auch sechs
00:46:08: jahre laufzeit hat fünf sechs jahre laufzeit hat dann wird es auch mal zeit raus zu gehen weil man
00:46:12: sich selbstkritisch hinterfragt bring ich noch genug innovationen rein bin ich noch derjenige
00:46:16: der sich selbst genug hinterfragt und zu der damaligen zeit wollte ich und auch vor allem
00:46:22: das ist ja auch immer ganz wichtiger teil auch die familie sich räumlich verändern wir waren zehn
00:46:26: jahre in wolzburg und wir haben dann die suche angeworfen wo könnte es hingehen ins ausland wir
00:46:32: waren für weltweit eigentlich alles offen dass es am ende von tag uk geworden ist war einfach dem
00:46:39: zufall bestimmt jetzt sind wir wieder dabei da ist die tür zufällig aufgegangen es gab mehrere
00:46:44: kandidaten es hat gepasst mit zwischen mir in meinem zukünftigen oder damaligen chef und dann ist
00:46:51: es die stelle geworden und nachgang oder im nach hinein natürlich war es ein super toller
00:46:55: schritt denn england als land kennenzulernen oder uk leute kultur kennenzulernen fantastische
00:47:03: einblicke die ich dort mitnehmen durfte und die familie hat natürlich auch mit dem land
00:47:12: drüben viele viele eindrücke mitgenommen wobei sagen muss meine kinder mit ja die beiden
00:47:17: größeren mit sechs und acht jahren haben nach diesem jahr in dem wir jetzt hier zurück sind
00:47:22: schon wieder sehr sehr viel englisch vergessen also so schnell wird es aufgesaugt wird so schnell
00:47:27: ist es auch oft wieder weg ja wenn vielleicht kannst du uns ja mal oder unseren zuhör in
00:47:32: ja auch mal erläutern was deine Aufgabe in uk im speziellen war wir sprechen ja viel mit
00:47:38: cio von von großkonzernen die jetzt für die ganze ganze konzern oder eine marke zuständig
00:47:44: sind zum beispiel aber was macht denn ein markt zio wenn man das so will aus was ist
00:47:48: dann deine besondere herausforderung ist das vor allem der vertrieb oder welche welche
00:47:53: bereiche waren wirklich in deinem schwerpunkt genau letztendlich sind wir als markt zio die
00:47:58: vertriebsorganisation für den volkswagenkonzern das bedeutet wir gucken erst einmal im business
00:48:04: es usual dass die fahrzeuge die die kunden sich wünschen produziert werden weltweit im
00:48:09: produktionsnetzwerk dann zu uns verschifft werden inklusiv verzollt werden zu den händlern
00:48:14: rausgehen die händler aber auch mit ersatzteilen ausgestattet werden das zentral lager dass
00:48:18: wir betreiben die ersatzteile in time raus gibt zur reparatur also auch warehousing ist dann ganz
00:48:25: großes thema und dann war ich natürlich und das macht es ja auch so spannend mittendrin in
00:48:29: ein der größten umbrüche der automobilgeschichte denn wir haben auf das thema agentur modell
00:48:34: umgestellt oder sind dabei umzustellen und dort braucht es ja ganz andere systeme man muss den
00:48:40: händler der händler ist ja nicht mehr der klassische händler draußen sondern nur noch agiert als
00:48:44: agent für uns wir brauchen andere rollen datensegregation bei uns in der nsc in der national
00:48:50: sales company wo wir sagen es muss zwei verschiedene este geben sowohl fürs klassische
00:48:55: geschäft das ja auch weiter beibehalten wird aber auch für das agentur modell und das ganze
00:49:00: natürlich weiterhin unter einer organisation die sich auch erneuern muss im sinne von der software
00:49:07: die wir einsetzen hr systeme finanzsysteme und so weiter ich erinnere mich noch immer
00:49:12: zu meiner anfangszeit gab es eine excel diese excel war so groß dass die nicht mehr sich
00:49:19: automatisch abgedatet hat weil das zu viel rechen seit kostet sondern die musste manuell
00:49:23: angestoßen werden und diese excel dauerte um die acht bis zwölf minuten dass die sich einmal
00:49:30: komplett durchgerechnet hat mit allen verlinkten datain und wenn du auf so einer monster excel
00:49:36: den jahresabschluss einer company basierst in england drüben dann ist es alles aber kein
00:49:42: gutes keine gute voraussetzungen für digitalisierung und auch ja ausfallsicherheit und so weiter und
00:49:49: deshalb sind solche themen jetzt weniger außen wirksam sind natürlich auch immer im fokus eines
00:49:55: lokalen siehe aus wie kann ich die organisation fit machen effizient machen und entscheidungswege
00:50:00: sind dort super schnell super klein also super klein im sinne der organisation und das macht
00:50:06: natürlich spaß weil du kannst dort wieder richtig speed gewinnen du hattest jetzt in der
00:50:11: zeit auch eine zusätzliche herausforderung ich weiß dass wir damals damals vor ein zwei
00:50:15: jahren miteinander auch mal gesprochen haben ein gespräch hat zum thema wie führe ich mein
00:50:21: team eigentlich in den zeit der pandemie also wir haben ja sprich nur von 22 bis 22 die hochphase
00:50:27: der coronapandemie das war ja noch eine zusätzliche herausforderung für dich auch mit dem wir das
00:50:33: gesagt den umbruch richtung agent agentur modell angesprochen aber jetzt natürlich noch diese diese
00:50:38: externen faktoren die dazu gekommen sind dann haben wir sprechen über halbleiter krise das
00:50:41: ist vielleicht dann in dem fall nicht ganz so auf dich eingewirkt hat aber wie war das für dich
00:50:46: in der phase auch als als führungskraft sozusagen die arbeit zu organisieren und mit dem team zusammen
00:50:52: zu arbeiten das gab riesige herausforderung bevor ich vielleicht mal richtung führungskraft man
00:50:59: man guckt ja immer sehr stark auf uns manager auch von der seiten führungskraft natürlich das ist
00:51:05: was wir nach außen verkörpern aber das ganze thema auch mit familien damit würde ich gerne
00:51:09: kurz mal anfangen war ein riesen thema die familie ist während der coronapandemie mit mir
00:51:15: zusammen ins ausland gemeinsam entschieden ja aber dann rüber sind im oktober rüber wollten
00:51:20: weihnachten dann eltern großeltern besuchen und wenn du zur damaligen zeit zwei kinder hast dann
00:51:26: warten die natürlich auf weihnachten wollen großeltern zuhause wieder erleben und dann wurde
00:51:30: england damals mit der neuen variante was waren das fünf sechs tage verweihnachten wurde england
00:51:38: ja vom continent abgeschnitten keine flüge keine fairen mehr und dann musst du der familie erst
00:51:43: mal klar machen sorry es geht leider nicht zurück weihnachten als das erste weihnachten wirklich
00:51:48: nur unter uns und es waren ganz viele so themen aber was ich dort auch gelernt habe ist medien können
00:51:54: sehr stark auch den fokus auf gewisse dinge legen und auch ein gewisses bild erzeugen beispielsweise
00:52:02: die coronapandemie in england waren großes thema und die schulen sind offen geblieben waren riesen
00:52:07: kritikpunkt hier in den in den medien teilweise wie kann der boris johnson nur die schulen offen
00:52:13: lassen warum hat man es gemacht weil da drüben das thema kinderarmut einfach ganz ganz groß ist und
00:52:18: man glaubt das nicht dass man das selber dort miterlebt in diesem land und wenn die schulen
00:52:22: zu sind gibt es keine schulspeisung also haben diese kinder dort nichts zu essen und deshalb
00:52:27: haben sich fußball stars dafür eingesetzt dass die schulen offen bleiben und nicht wegen dem
00:52:32: bildungsauftrag sondern wirklich wegen diesem thema gibt den kinder auch eine soziale auffang
00:52:38: heimat unter dem tag um das essen auch zur zur verfügung zu stellen und dementsprechend daraus
00:52:46: leiten sich ja dann auch schon diese aufgaben als führungskraftort jeder hat da engst aber ich
00:52:50: glaube da ist die die die roll ausführungskraft in england keine große andere wie hier in deutschland
00:52:55: jedes team mit glied hat individuelle engste das gesundheitssystem in england ist natürlich
00:53:01: anders aufgestellt also hat auch anders geteilt damals mit der krise weil ja dieser nhs ein
00:53:07: große zentralistische organisation knapp 1,3 milion mitarbeiter gehören hausärzte kliniken
00:53:13: dazu und deshalb hast du ganz andere voraussetzung aber ich glaube die roll ausführungskraft drüben
00:53:19: ist gar nicht einmal so verschieden gewesen von dem was meine kolleginnen und kollegen hier in
00:53:23: deutschland erzählt haben denn sicherheit geben aber dann auch die leute wieder dazu ermutigen
00:53:29: ins bureau zu kommen und ich weiß noch damals als ich aber bei euch im automotive article
00:53:35: krester saß ich auf der bühne und habe gesagt es ist eine heidenarbeit die leute wieder ins
00:53:40: bureau zu bekommen das wurde rausgepackt zitiert und dann der kling schon der schiz dorm in link
00:53:45: in los so ja das zeigt ja das ganze problem was man hier hat mit den alten führungskräften
00:53:50: das war halt aus dem kontext gerissen denn das thema heidenarbeit die leute ins bureau zu
00:53:56: bekommen war bezogen auf die leute kommen nicht und die möchte ich auch nicht ins bureau holen damit
00:54:03: sie dort mit teams und headset sitzen um ihre teams calls mit deutschland zu machen sondern die
00:54:09: heidenarbeit besteht darin denen leuten wieder ein mehrwert zu geben was sie im bureau haben können
00:54:14: was zuhause nicht ist und da meine ich jetzt das ganze thema sozial das heißt als als führungskraft
00:54:20: bin ich da viel mehr gefordert gewesen von der ideenschmiede was können wir denn machen
00:54:24: lass uns mal ein gemeinsames frühstück machen lass uns gemeinsam mittagessen gehen wir haben
00:54:28: barbecues organisiert in park wo jeder was mitgebracht hat aus der region wo er oder sie
00:54:33: ursprünglich herstand und ich glaube das ist dann viel mehr die rolle der führungskraft dieses
00:54:38: soziale untereinander diesen kleber zwischen den teammitgliedern wieder herzustellen und da
00:54:44: auch bewusst Zeit zu investieren und das kostet viel Zeit und es war eben dieser Ausspruch es
00:54:49: ist eine heidenarbeit den leuten da den mehrwert zu bieten und das glaube ich war so die die hauptsache
00:54:55: oder die hauptsächliche rollen von mir als führungskraft ich finde es eine total spannende
00:54:59: perspektive weil weil genau das nochmal deutlich zu machen auch und ich habe mal ich habe das
00:55:03: gefühl dass gerade auch mit diskussionen rund um home office und rund um bureau die würde immer
00:55:09: schon viel aus dieser aus dieser perspektive sowie dann auch deine aussage verstanden wurde
00:55:13: nämlich auch diskutiert nämlich naja aber eigentlich wollen wir das alle wieder da sind
00:55:16: weil dann dann dann hat man sozusagen alles wieder im blick und wir glauben vielleicht auch manchmal
00:55:20: gar nicht dran dass man überhaupt im home office produktiv sein kann halte ich auch für
00:55:23: grund falsch im gedanken aber das was du sagst ist ja völlig richtig dass man sich dass man
00:55:29: nämlich daran arbeiten muss man selbst als führungskraft als unternehmen daran arbeiten muss
00:55:34: den mitarbeiterinnen und mitarbeiter eine eine spannende und mehrwert generierende Perspektive
00:55:41: auch in einem office zu geben dass jemand ja im prinzip die motivation hat dort hin zu kommen
00:55:47: weil ich weiß dort kann ich bestimmte aspekte meiner arbeit besser lege ich kann im büro
00:55:52: nicht besser bei teams telefonieren als zu hause das ist das ist einfach nicht so und ich habe
00:55:58: manchmal das gefühl dass uns so ein bisschen die die idee dafür fehlt eine eine vision von von von
00:56:05: arbeit zu entwickeln die diesen unterschiedlichen sphären auch gerecht wird weil im endeffekt
00:56:09: was wir momentan ganz viel sehen ist dass arbeit die arbeitsorganisation eigentlich sowohl im
00:56:14: home office als auch im büro gleich aussieht nämlich wir organisieren unsere arbeit in
00:56:18: calls in virtuellen terminen teams ist das was von morgens bis abends im prinzip deiner arbeit
00:56:23: definiert und es ist aber egal ob zum home office sitzt oder im büro und wie oft sieht man
00:56:27: dass du ins büro kommst und im endeffekt hat dann jeder seine tür zu weil er eigentlich von morgens
00:56:31: bis abends teams termine hat ja da kann ich mir die anwesenheit im büro sparen wenn ich aber wenn
00:56:36: ich aber im büro zusammenkomme und und ideen entwickelt und ein brainstorming habe und ein
00:56:40: kreativen prozess habe zusätzlich zu all den sozialen themen dass das natürlich auch ein
00:56:45: sozialer kit irgendwie für ein team natürlich extrem wichtig ist wieder im büro zusammen zu
00:56:50: kommen irgendwo ein gemeinsames frühstück zu haben diese ganzen ganz ganz simplen themen eigentlich
00:56:54: aber rein was das thema arbeit angeht muss man schon mitarbeiterinnen und mitarbeiter einfach
00:57:00: ein anderes angebot machen das irgendwo auch eine eine eine sinnstiftende tätigkeit in einem büro
00:57:06: ich kann viele dinge zuhause besser als im büro ist doch ist es ja ganz einfach so dann muss
00:57:11: ich aber die dinge finden die ich im büro besser machen kann als zuhause und die gibt es auch
00:57:15: weil ich habe nämlich nicht los dass jedes brainstorming jeder workshop irgendwie nur virtuell
00:57:19: stattfindet und jedes jede kreative arbeit dies am am tisch mit mit oder am flipchart mit menschen
00:57:25: mit denen ich direkt diskutieren kann macht das ja tausendmal mehr spaß und ist viel produktiver
00:57:30: und effizienter als das ganze virtuell zu machen und das aufzuzeigen das ist glaube ich ein abendau
00:57:36: unterschreibe ich völlig deine aussage zu sagen es ist eine harte arbeit die menschen davon zu
00:57:40: überzeugen aber nicht weil die alle zu faul geworden sind oder weil die sich alle gemütlich
00:57:44: gemacht haben sondern weil es aufgabe als führungskraft ist ein dem büro des office zu einem
00:57:50: ort zu machen an dem ein mehrwert für die menschen generiert wird richtig genau und genau das ist
00:57:57: also hervorragend zusammengefasst paskal wir hatten damals den teams no teams tuesday weil es ist für
00:58:04: uns als team aber keiner sollte in teams und das war es ist viel schwieriger die leute aus den
00:58:11: teams calls heraus zu eisen als zu sagen ja komm dann wählt euch doch mal wieder ein und deshalb
00:58:15: unterschreibe ich genau dass wir zusammengefasst ist und das geht und das ist die arbeit die wir
00:58:19: als fürungskräfte verrichten müssen denn es ist das passiert nicht einmal so nebenbei und von selbst
00:58:25: Michael wir wollen aber auch noch auch mit mit blick auf die uhr natürlich deine aktuelle rolle
00:58:33: deine sozusagen bis jetzt letzte station in deinem lebenslauf betrachten weil dich hat es dann ja
00:58:39: schon irgendwann nämlich 2022 wieder zurück nach deutschland gezogen in dem fall dann auch wieder
00:58:45: ein bisschen näher an die heimat nehmen immer noch weiterhin volkswagenkonzern aber ja in
00:58:51: richtung ingolstadt gezogen nämlich nämlich zu audi vielleicht nimmst du uns dann da auch noch
00:58:55: mal mit und erklärst vielleicht aber auch noch mal uns und unseren zuhörerinnen und zuhörern was
00:59:00: eigentlich an head of it portfolio enterprise architecture macht was ist deine verantwortung
00:59:03: gerade bei audi ein toller titel oder kam wahrscheinlich irgendwo aus dem titel generat
00:59:08: wurde auch wieder gebeti gefragt wahrscheinlich aber von daher berechtigte frage klar man
00:59:18: hört mir an und ihr kommt ja auch beide eher aus nördlichen gefielten von mir aus gesprochen
00:59:24: ich sage immer ich habe eigentlich mir in den zehn jahren volksbruck ein perfektes hochdeutsch
00:59:27: angeeignet viele meiner volksburger und braunschweiger freunde lachen dann drüber und sagen du und
00:59:32: hochdeutsch nie im leben von daher der südliche einschlag lässt sich ja nicht verleugnen und
00:59:38: dass ich ursprünglich aus bayern stamm und auch meine frau hier ihre wurzeln hat stimmen und
00:59:43: deshalb war der weg zur audi der sich dort angeboten hat natürlich eine super chance für uns auch
00:59:48: etwas heimatnäher wieder zu sein aber auch eine marke mal kennen zu lernen weil aus dem konzern
00:59:53: guckt vieles thema marken befindlichkeiten guckt man gerne mal drauf und sagt warum
00:59:58: wollt ihr denn da nicht mitziehen aber am ende vom tag ist es einfach auch mal wichtig marken
01:00:04: perspektive einzunehmen und für was bin ich in meinem aktuellen job zuständig eigentlich für
01:00:10: zwei bereiche und diesen relativ einfach erklärt einerseits enterprise architecture management
01:00:15: das ganze thema enterprise architecture von der strategie über das business also prozesse wo
01:00:21: sehr stark das business unterwegs ist aber dann übers thema technologie und daten das wirklich
01:00:26: unternehmensweit auf der architecture seite zu gestalten und zu beschreiben das ist das eine
01:00:34: teil des jobs und der andere teil business partner management meint bei uns ich bin die
01:00:39: schnitzstelle zwischen all unseren geschäftsbereichen unter it denn und das jetzt nicht in einem plan
01:00:44: build run thema sondern ich versorge wenn mir jetzt mal ein safe framework nimmt bin ich quasi
01:00:50: für die außen stehenden layer zuständig und sorge dafür dass wir einfach die themen die value
01:00:57: streams mit den richtigen finanzmitteln ausstatten damit unsere produkt teams auf finanzierte agile
01:01:05: umsetzungsfabrikten treffen können und das hört sich einfach an da steckt aber viel viel arbeit
01:01:12: drin und dass auch teilweise die leute zusammenzubringen fachbereich produktion möchte gern ein tool
01:01:22: über das und das benötigt dafür aber auch mit arbeiter datenweisen schichtplanungssystem sein
01:01:28: soll und schon bin ich nicht mehr in meiner säule unterwegs nur mit meinem produkt team sondern ich
01:01:32: muss die verknüpfung herstellen zwischen ganz vielen produkt teams die sich dann aber natürlich
01:01:37: im planning untereinander noch mal treffen aber dieses vorsondieren der ganzen idee ein portfolio
01:01:44: zu schnüren und das dann in die umsetzung zu bringen überran das planning operativ dass es
01:01:49: im endeffekt grob gesagt der job der dahinter steckt du bist jetzt ein bisschen mehr als als
01:01:54: ein ja jetzt wieder bei audi unterwegs du hast es gerade schon angesprochen du hast jetzt eine
01:01:58: markenperspektive oder wolltest mal eine barken perspektive einnehmen was ist denn für dich so
01:02:02: ein bisschen die quintessenz dieser dieses perspektiv wechseln also bis jetzt in einer it
01:02:08: unterwegs wir haben auch schon viel viel über automotive it über eure it berichtet über frank
01:02:12: leudels plan next it strategie was ist denn so ein bisschen die ja ein bisschen dein zwischen
01:02:19: fazit was sich da vielleicht auch unterscheidet vom von der konzernbrille sage ich also natürlich
01:02:24: und das ist ja nicht nur bei volkswagen und audi das ist in jedem konzern so wenn du im konzern
01:02:28: bist es gibt immer eine gewisse größe und eine gewisse eine gewisse perspektive die sich
01:02:35: unterscheidet und die perspektive generell in dem konzern ist ja immer sehr hoch sehr strategisch
01:02:41: orientiert nach vorne gerichtet in den marken oder gesellschaften einer holding zum beispiel dann
01:02:46: deutlich operativer und ich glaube eine meiner lessons learned der vergangenen jahre ist kenne
01:02:54: und akzeptiere die zwänge des anderen diesem satz habe ich mir vieles ermöglicht denn natürlich
01:03:00: kann ich hergehen und sagen ich muss aber das und das hier umsetzen und du im konzern möchtest
01:03:06: das nicht also mache ich selbst aber manchmal ist es einfach mal zu hinterfragen warum möchtest du
01:03:12: denn das nicht und das heißt wir sind ja ganz normal in den grundsätzen der menschlichen
01:03:16: zusammenarbeit es gibt teilweise etwas unterschiedliche ziele also synergie versus speed ist so ein
01:03:23: schönes thema das thema werde ich nie gänzlich aufgelöst bekommen wenn die eine person mir
01:03:28: gegenüber einfach maximale synergie haben möchte ich aber maximalen speed haben will
01:03:32: dann treffen wir uns nicht und dann sind auch probleme schnell vorprogrammiert aber dann lohnt
01:03:38: sich es einfach darüber zu sprechen und dann sind wir jetzt wieder eine bewusste entscheidung zu
01:03:42: treffen aber die zwänge des anderen zu kennen hilft da einfach das auf den tisch zu bringen
01:03:46: sagen pass auf es ist mir bewusst die synergie ist hier wichtig aber an der stelle brauche ich speed
01:03:53: ich muss aber dann auch dem gegenüber natürlich entgegenkommen bei auch irgendwo auch die synergie
01:03:58: also es darf nicht nur immer ein ego trip in die in meine richtung sein und das ist eigentlich
01:04:03: hat sich bestätigt aus der markenperspektive für mich mich er ich möchte zum abschluss gibt es
01:04:12: noch einen interessanten man könnte fast sagen man könnte fast sagen fun fact der auch sozusagen
01:04:18: halb privater und halb beruflicher natur ist weil ein bruder arbeitet auch in der it im volkswagen
01:04:24: konzern richtig wie kam das denn mein bruder hat bei audi angefangen im als trainee war dann im
01:04:32: komplexitätsmanagement der baureihe unterwegs und dann war irgendwann mal die idee eher so
01:04:37: aus dem spaß geboren da als ich in wolfsburg war dass wir gesagt haben menschen wäre doch toll
01:04:41: für die kinder hier den onkel hier vor ort zu haben und so kam der kontakt erst mal her aus
01:04:46: diesem spaß mit augenswinkern dass er hoch gewechselt ist in die datenorganisation von
01:04:51: sven Lorenz und sich mittlerweile ja ins büro von hauke stars ja entfohlen hat und dort eben
01:04:58: auch mit ihr die geschicke des konzerns beeinflusst und zu der zeit bin ich jetzt wieder bei audi also
01:05:05: wir haben beide mal die die rollen gewechselt was tatsächlich ganz interessant ist man verwechselt
01:05:12: uns auch gerne also kollegen in wolfsburg sprechen ihn gern oft noch mit michael an
01:05:16: hier bei audi dreht sich sauber um also von daher der familiäre name oder auch die ähnlichkeit
01:05:21: lässt da nicht ganz aus spannend gibt es wahrscheinlich aber auch mal so den einen oder
01:05:25: anderen joke die man sich mal anhören darf oder zumindest kann mir vorstellen da gibt es
01:05:29: doch bestimmt aber auch so so brüderlichen wettstreit manchmal oder natürlich da wäre ich
01:05:35: jetzt glaube ich da wird niemand wird mir das glauben wenn ich das nicht sagen würde dass dann
01:05:40: auch aus dem konzern mal so der man in den finger kommen und sagt hier audi zeit dass
01:05:45: er sich mal wieder ein bisschen anstrengst wo ich dann auch sage kommen wir erst wieder
01:05:50: zurück in die operative lieber bruder dann wirst du merken dass manche probleme die aus
01:05:55: 10.000 meter höhe ganz einfach wirken im operativen einfach gar nicht so einfach umzusetzen sind
01:05:59: aber das alles mit wir bewahren uns da natürlich die gewisse neckereien wie die unterbrüder hat
01:06:06: das ist nicht von der hand zu weisen klar super haben wir dann sozusagen das das gespräch ja
01:06:13: nicht und ein hein und ein hein und war alles aber eine funny note noch mal beendet michael
01:06:19: müssen sagen ganz ganz lieben dank dass du heute bei uns warst es war uns eine ganz große freude ich
01:06:25: habe es anfangs gesagt wir sind uns in den letzten jahren mehrfach über den weg gelaufen hoffe dass
01:06:30: wir das auch in den nächsten jahren noch mehrfach tun deswegen ist es ja immer spannend das mitzuerleben
01:06:34: du erlebst auf der einen seite mit wie wir uns als medium weiterentwickeln und weiß ja selbst
01:06:40: auch dass wir ja auch immer sagen dein wortschätzen und deine meinung schätzen um uns da weiter zu
01:06:47: entwickeln und genauso beobachten wir ja auch mit sozusagen in die richtung in die du gehst dass
01:06:52: es für uns auch immer spannend mit zu erleben und sofern danke dir dass du da heute noch mal
01:06:56: den den status quo sozusagen wo du gerade stehst noch mal mit uns geteilt hast und sicherlich
01:07:00: ja auch eine ganz ganz spannende geschichte ja auch mitzubringen hast ja vielen dank euch beide
01:07:06: danke paskalt danke jannik für die einladung und vielen dank fürs gespräch und wir sehen uns
01:07:10: sicherlich bald wieder freue mich drauf jeden fall da knehm ich bis dann ciao ciao
01:07:15: nagel tiedemann ein interview podcast von automotive it und automobil produzion alle
01:07:24: infos zur folge in den show noch weitere episoden überall wo es podcasts gibt
01:07:29: [Musik]
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