Autoindustrie auf dem Software-Irrweg / Chefsache Digitalisierung

Shownotes

In der zweiten regulären Folge „Was mich bewegt“ dieses Jahres gehen Pascal und Yannick wieder brennenden Zukunftsfragen der Autoindustrie nach: Nachdem viele Jahre vor allem die deutschen Autobauer den Anspruch formuliert hatten, neue Themen wie Mobilität oder Software nach dem DIY-Prinzip auf die Straße zu bringen, hat sich mittlerweile die Erkenntnis durchgesetzt, dass die Entwicklungsgeschwindigkeit nur mit Partnern verringert werden kann, die es schlichtweg „besser wissen“. Hat die Branche wichtige Zeit verloren?

Besser wissen sollten es auch die Vorstände in der Automobilindustrie: Noch immer ist das Thema Digitalisierung in den Top-Führungsetagen von Herstellern und Zulieferern personell unterrepräsentiert. Doch braucht es wirklich einen expliziten Digitalisierungsvorstand oder müssen andere Ressorts einfach klarer aus der Deckung kommen?

Die Aussagen von Audi-Entwicklungschef Oliver Hoffmann auf dem Mobility Circle 2023: https://www.automotiveit.eu/mobility/so-gestaltet-volkswagen-die-mobilitaet-von-morgen-76-695.html

So macht BMW Digitalisierung zum Vorstandsthema: https://www.automotiveit.eu/strategy/bmw-macht-digitalisierung-zur-chefsache-315.html

Mehr zu Pascal und Yannick findet ihr auf LinkedIn: Pascal Nagel: https://www.linkedin.com/in/pascal-nagel-29193297/ Yannick Tiedemann: https://www.linkedin.com/in/yannick-tiedemann-8a8a83a0/

Spannende Hintergründe und Interviews rund um die Automobilindustrie auf: www.automotiveIT.eu www.automobil-produktion.de

Hinweis: Die im Podcast getätigten Aussagen spiegeln die Privatmeinung der Gesprächspartner wider und entsprechen nicht zwingend den Darstellungen des jeweiligen Arbeitgebers.

Transkript anzeigen

00:00:00: Nagel Tiedemann, was mich bewegt.

00:00:07: Was mich bewegt, die zweite reguläre Folge im Jahr 2024.

00:00:20: Guten Morgen Pascal, ich begrüße dich.

00:00:22: Guten Morgen Janek, reguläre Folge.

00:00:25: Lass dich gerade noch an doch gefangen.

00:00:27: Regulare Folge, genau, in den letzten Wochen hatten wir wieder ein spannendes Interview,

00:00:32: ein spannendes Interviewgespräch mit unserem Gastjörg Sturm.

00:00:36: Total interessantes Gespräch, auch über wieder eine sehr abwechslungsreiche Karriere mit vielen Themen,

00:00:45: vielen auch Stationen im Leben, die ungewöhnlich waren, auch viel im Ausland unterwegs gewesen

00:00:52: und natürlich auch viel mit den neuen Digitalisierungsthemen gesprochen.

00:00:58: Das war auf jeden Fall wieder mal eine sehr interessante Interviewfolge.

00:01:02: Absolut, kann man nur die Empfehlungen aussprechen an alle, die vielleicht noch nicht reingehört haben

00:01:06: in die Folge letzte Woche, gerne da doch mal rein hören, weil, wie du schon sagst Janek,

00:01:10: war ein sehr, sehr spannendes Gespräch und zumindest ich kann sagen, dass ich da auch ein kleines bisschen

00:01:16: vielleicht auch heute drauf aufbauer.

00:01:19: Da sind wir gespannt, deswegen lassen wir uns gleich rein starten in die zweite reguläre Folge heute,

00:01:24: von was mich bewegt.

00:01:25: Was ist denn dein Thema diese Woche oder überhaupt in dieser Zeit?

00:01:29: Ja, wir sind ja heute zum ersten Mal in diesem Jahr wieder an dem Punkt,

00:01:32: an dem wir beide so wie es ja gedacht ist, regulär nicht voneinander wissen, was die Themen sind.

00:01:37: Die erste Folge, was mich bewegt, war ja die Jahresaus Sicht.

00:01:41: Da hatten wir ein bisschen was zusammen vorbereitet, heute wissen wir wieder nicht, was der andere sagt.

00:01:45: Ich habe heute was mitgebracht, wie ich es gerade schon gesagt habe, das baut ein bisschen auf dem,

00:01:49: was wir letzte Woche mit Jörg Sturm besprochen haben und das ist ein bisschen,

00:01:54: bzw. ich habe es noch mal konkreter auf einen Anwendungsfall gemünzt.

00:01:58: Wir haben mit ihm ja vor allem über Entwicklungsgeschwindigkeit in China,

00:02:02: im speziellen und vielleicht im asiatischen Raum im Allgemeinen gesprochen.

00:02:06: Da haben wir sehr viel mit ihm drüber gesprochen, weil sowohl er sich in seinem Job natürlich immer die Frage stellt,

00:02:13: wie lässt sich diese hohe Entwicklungsgeschwindigkeit, die man dort sieht, überhaupt noch aufholen?

00:02:22: Wie kann man da überhaupt noch einen Kopf an Kopf-Rennen draus machen?

00:02:27: Das ist ja auch der Beweggrund gewesen, warum er so stark auch in dieses LinkedIn-Game eingestiegen ist.

00:02:33: Mit knapp 600.000 Follower hatte er inzwischen, weil das ja im Prinzip genau die Message ist,

00:02:39: die er auch darüber bringen wollte.

00:02:40: Wir zeigen, wie andere das machen, um davon zu lernen, um wirklich zu sehen,

00:02:44: wie kann man da aufholen.

00:02:46: Aber Janik, auch uns treibt das natürlich total um.

00:02:50: Das ist ja auch ein Thema, mit dem wir oder über das wir auch mit allen unseren Interviewpartnern und Gästen zu weitersprechen,

00:02:56: ist dieses Thema Entwicklungsgeschwindigkeit.

00:02:58: Und ich habe mir jetzt nochmal ein paar Gedanken gemacht und da würde ich gerne mit dir ein bisschen darüber diskutieren,

00:03:02: Janik, oder vielleicht auch dir dann eine Frage stellen.

00:03:06: Das ist nämlich dieses Thema jetzt explizit mal auf Software gesprochen.

00:03:10: Hintergrund ist, ich hatte jetzt gerade auch nochmal mir ein Gespräch mit Oliver Hoffmann vor Augen geführt.

00:03:16: Oliver Hoffmann, Entwicklungsvorstand von Audi, der auf unserem Event Mobility Circle Ende des Jahres gesprochen hat,

00:03:23: in einem gemeinsamen Austausch mit Professor Stefan Bratzel,

00:03:27: der sich auch viel dann mit dem Thema und auch viel mit diesen Themen Entwicklungsgeschwindigkeiten und Entwicklung in der Autoindustrie beschäftigt.

00:03:34: Und da war jetzt explizit ein Thema, nämlich Software.

00:03:38: Und da glaube ich, und das ist jetzt mein Punkt, über den ich mir so ein paar Gedanken gemacht habe,

00:03:44: da ist man jetzt glaube ich an so einem Weg, den man so ein kleines bisschen,

00:03:49: vielleicht auch als Rolle rückwärts bezeichnen könnte, nämlich die Autoindustrie kommt von diesem Prinzip.

00:03:56: Wir müssen das alles selbst machen.

00:03:58: Wir werden jetzt zu Software unternehmen, wir werden zu Digital unternehmen.

00:04:02: Man hat sich dann schon irgendwie vor zwei, drei Jahren hat man sich dann schon fast irgendwie auf einer Augenhöhe

00:04:07: mit Google, Amazon und Co. irgendwie und Microsoft und Apple irgendwie gewähnt und wollte im Prinzip eigentlich alles selbst machen.

00:04:14: In die Entwicklung von Betriebssystemen einsteigen, Volkswagen hat Carriot gegründet.

00:04:20: Da haben wir jetzt nun mal in einer der letzten Folgen im letzten Jahr auch sehr ausgiebig drüber gesprochen,

00:04:26: was bei Volkswagen gerade so ein bisschen die Probleme sind.

00:04:29: Carriot ist eines davon, ja, ehrlicherweise.

00:04:32: Ich glaube, das muss man so, das kann man so offen auch sagen, momentan auch ein bisschen eine neue Aufstellung befindlich.

00:04:37: Und da hat Oliver Hoffmann eben von Audi auch ein bisschen drüber gesprochen, indem er gesagt hat, na,

00:04:42: an der Aufstellung zum Beispiel von Carriot, an der Untergründung von Carriot als dem Gedanken in einem,

00:04:48: in einem Mehrmarkenkonzern Software an sich zentralisiert zu behandeln, die Fäden in der Hand zu haben,

00:04:55: die guten Faden über Software sozusagen zu kontrollieren und in der Hand zu haben,

00:04:59: dagegen ist überhaupt gar nichts auszusetzen.

00:05:02: Und das ist auch der richtige Schritt.

00:05:04: Aber was vielleicht dann doch ein wenig falsch war, und das hat er so, sagen wir mal, zwischen den Zeilen schon recht deutlich auch durchblicken lassen,

00:05:11: diese Idee alles jetzt selbst zu machen und nicht mehr auf externe Partner zu setzen, Google im Prinzip nicht ins Auto zu holen

00:05:19: und da nicht auf Android und Code zu setzen, sondern dieses ganze Thema Betriebssysteme jetzt selbst angehen zu wollen,

00:05:25: das war sicherlich irgendwo ein gewisser Fehler.

00:05:28: Und ich habe den Eindruck, Janik, und das würde mich mal interessieren, wie du das siehst,

00:05:32: dass eigentlich fast sämtliche Autohersteller, die das vor allem hier in Deutschland, die großen OEMs,

00:05:38: Volkswagen BMW, Mercedes, das sie da schon deutlich zurück rudern und eigentlich jetzt eher in den Modus zurückgehen

00:05:46: und sagen, na ja, wir dürfen schon nicht vergessen, wir haben schon auch immer noch erstmal eine ganze Weile lang gute Autos auf den Markt zu bringen.

00:05:55: Und jetzt kommt das Thema Entwicklungsgeschwindigkeit mit einer Konkurrenz aus China, die in der Lage ist,

00:06:01: Autos in einem deutlich kürzeren Zyklus auf den Markt zu bringen, zu innovieren.

00:06:08: Und da im Prinzip eigentlich der Branche momentan zeigt, wo Entwicklungstechnisch irgendwie gerade der Hammer hängt.

00:06:15: Und die deutsche Autoindustrie hat, glaube ich, ein wenig, und das ist jetzt so meine These, die ich dich jetzt auch mal fragen würde, Janik, wie du das siehst.

00:06:23: Ich glaube, man hat massiv Zeit verloren mit diesem Ausflug in die Softwarewelt, mit diesem Wunsch, der Autohersteller jetzt eigentlich bald nur noch ein Softwareunternehmen zu sein.

00:06:35: Und Olli Hoffmann hatte dann so schön, hatte das dann so ganz plakativ gesagt, na ja, man hat da im Prinzip schon an Fahrzeugfunktionen und all dem drumrum.

00:06:45: Und zwar hat man schon Milliarden Gewinne geschnuppert und wollte sich natürlich dafür aufstellen, für eine Zeit, in der der Fahrzeugbesitz und der Fahrzeugverkauf kaum noch eine Rolle spielt.

00:06:55: Aber das wird es schon noch, das wird es schon noch wahrscheinlich 10, 15 Jahre lang, vielleicht 20 Jahre lang wird das eine Rolle spielen.

00:07:02: Und momentan ist eben die Aufgabe eines Autoherstellers, das bestmögliche Fahrzeug schnellstmöglich auf den Markt zu bringen, mit auch einem bestmöglichen digitalen Ökosystem.

00:07:11: Und das ist dann womöglich nicht eine eigene Entwicklung.

00:07:15: Ich glaube, Magnus Östberg von Mercedes-Benz hat das, glaube ich, mal so plakativ gesagt, wir müssen halt Architekten des eigenen Hauses sein.

00:07:23: Das heißt nicht, dass wir jede Fliese selbst verlegen.

00:07:25: Und das drückt das ja so ein bisschen aus, diese Stimmung.

00:07:28: Aber Janik, wie siehst du das? Bist du der Ansicht?

00:07:31: Oder glaubst du, die Branche hat damit wichtige Zeit eigentlich verloren mit diesem Ausflug in diese Softwarewelt, während andere gesagt haben, ich integriere Google und dann habe ich im Prinzip morgen ein Ökosystem, was alle super finden, gewohnt sind aus ihren Smartphone-Welten und können im Prinzip direkt loslegen.

00:07:50: Hat man damit wichtige Zeit verloren?

00:07:52: Ja, also es ist fast, würde ich jetzt mal sagen, fast eine rhetorische Frage, weil wir haben uns ja über diese Frage in den letzten 1,5 Jahren, 2 Jahren auch sehr viel unterhalten, da auch viel darüber diskutiert, auch viel darüber geschrieben über das Thema Eigenleistung und wie viel müssen die Autos selber machen, wie viel muss das im Ökosystem an Partnern funktionieren.

00:08:14: Ich denke schon, dass da viel Zeit verloren wurde, wir müssen an der Stelle nicht nur auf das Thema Software schauen, sondern auch beispielsweise das Thema Mobilitätsdienstleistung.

00:08:24: Da haben wir vor 5 Jahren auch noch davon gesprochen, ja, jeder Autohersteller will jetzt zum vollumfänglichen Mobilitätsdienstleister werden und mit den Ubers und Didis dieser Welt in Konkurrenz treten.

00:08:35: Davon sind die Autos mittlerweile auch in großen Teilen wieder abgerückt und sehen das sozusagen nur noch als Zeitbusiness und nicht mehr als "Da wollen wir hin".

00:08:46: Das Gleiche ist natürlich auch bei dem Thema Software, Define Car Software der Fall. Die Realität hat sozusagen die Vision schon eingeholt und auf jeden Fall.

00:08:58: Ich glaube, das Ganze rührt auch ein bisschen daher und da muss man auch vielleicht als Medien auch ein bisschen selbstkritisch sein, wobei die Selbstkritik würde ich jetzt mal auch ein bisschen in Anführungszeichen setzen.

00:09:09: Aber wir haben ja auch gesagt, die Autoshersteller müssen sich, also auch vor 5, 6 Jahren schon, die Autoshersteller müssen sich wandeln, sie müssen diese Themen stärker fokussieren, auch in die eigene Hand nehmen.

00:09:19: Sie müssen doch da auch stärker reingehen, sie brauchen die richtigen Experten dafür, sie brauchen Softwareentwickler, sie brauchen Data Scientist usw.

00:09:29: Wir haben natürlich auch in dieses Horn geblasen, dass man als UEM als großer Konzern, jetzt gar nicht nur großer Autokonzern, sondern als großer Konzern, der als Arbeitgeber auch eine, vor allem natürlich hier in Deutschland, eine zentrale Rolle spielt,

00:09:46: wo man auch als einer Position kommt, wo man sagt, wir müssen an der Spitze der Nahrungskette stehen, wir haben immer an der Spitze der Nahrungskette gestanden, wir müssen das natürlich auch in der neuen digitalen Zeit sein.

00:09:58: Wir müssen diejenigen sein, die das Ganze bestimmen.

00:10:01: Aber hat man dann ja nicht genau aus dieser, das ist nämlich genau mein Gedanke auch, woher kommt es, dass man sich im Prinzip dann so auf diese neuen Themen fokussiert hat, eine Zeit lang,

00:10:10: dass man fast schon, fast schon das klassische Geschäft eigentlich ein bisschen aus den Augen verloren hat.

00:10:15: Nicht, dass man jetzt, dass ich jetzt irgendwie behaupten würde, dass die deutsche Autoindustrie oder die westliche Autoindustrie jetzt plötzlich schlechtere Autos baut und so, gar nicht.

00:10:24: Aber ich meine, mit klassischem Geschäft meine ich eben schon dieses, man hat eine Zeit lang versucht, sehr, sehr viel Energie, wie du schon gesagt hast, in diese neuen Themen zu stecken.

00:10:34: Und hat aber irgendwo ja das, was ich gerade gesagt habe, was Oliver Hoffmann auch so plakativ gesagt hat, wir werden schon eine ganze Weile lang einfach auch schon noch Autos verkaufen und da müssen wir nun mal der Tatsache ins Auge sehen, dass die momentan so gut sein müssen wie möglich und auch so digital sein müssen wie möglich, und zwar so schnell wie möglich.

00:10:52: Ist es diese Spitze der Nahrungskette, sich diese, ja, ich finde, man muss schon fast sagen, diese Arroganz der alten Industriewelt sozusagen immer vorne zu sein und irgendwie die besten der Welt zu sein, was man unbestritten über viele Jahrzehnte für über 100 Jahre lang war, führt es dazu, dass man vielleicht gedacht hat, unser klassisches Geschäft, das läuft schon.

00:11:16: Wir können auch ruhig, wir können auch einfach diese Energie auf die neuen Themen verwenden, weil das klassische Geschäft, das haben wir in der Tasche.

00:11:23: Ja, ich denke schon, also das ist, ich meine, die Entwicklung, die begann ja nicht vor ein, zwei Jahren, die Entwicklung begann ja, wir begleiten das ja jetzt auch schon lange, so intensiv mit der digitalen Transformation im Auto, im Unternehmen beschäftigen die sich die Unternehmen ja schon länger, also da besprechen wir ja von 10, 15 Jahren, wo es wirklich intensiver wurde.

00:11:44: Und gerade auch in den letzten 5, 6, 7 Jahren wird da natürlich viel gemacht.

00:11:49: Und ich glaube schon, dass man in einer Vorkrisenzeit, also wir müssen ja auch so ein bisschen die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen Rahmenbedingungen anschauen, in der wir uns jetzt gerade befinden und dem wir uns vielleicht noch vor 5 Jahren befanden.

00:12:03: Das war natürlich auch, wie man so schön sagt, eine andere Zeit.

00:12:06: Und da konnte man sich natürlich als Autounternehmen vielleicht auch etwas, ja, ins sagen wir mal entspannter mit diesen Themen auch beschäftigen und auch so ein bisschen mehr noch in die Zukunft schauen.

00:12:17: Wir haben auch viel darüber gesprochen, autonomus fahren, das hatte mal eine Hypephase, wo es darum ging, ja, wir werden jetzt die Autonomobilität auf die Straße bringen und das wird alles nicht mehr lange dauern, weil wir da jetzt in Entwicklung, in Entwicklungsszeit investieren und in Gelder investieren.

00:12:33: Aber ich glaube einfach auch die Rahmenbedingungen, die wir jetzt vorfinden und die sich in den letzten Jahren durch Corona dadurch entstehen nach Halbleitermangel, die verschiedenen geopolitischen Verwerfungen, die wir momentan haben, die allgemeine wirtschaftliche schwierige Phase, die jetzt ja auch schon einige Zeit andauert.

00:12:51: Das hat natürlich die Autohersteller und überhaupt die Autoindustrie, alle Industrien eigentlich schon wieder so ein bisschen auf den Kern ihrer Arbeit zurückgeworfen und gesagt, wir müssen jetzt natürlich auch sehen, dass wir das, was sozusagen immer noch leuchtet,

00:13:02: und dass womit wir unsere Brötchen verdienen, dass das auch weiterhin funktioniert.

00:13:07: Deswegen war ja der Ansatz, Mobilitätsdienst leister zu werden, ist dann ja relativ schnell wieder in die Schublade gekommen, weil man sich natürlich in der Stelle als Erstes von diesem Business verabschiedet hat, beziehungsweise ja nicht in jedem Fall komplett verabschiedet hat, aber zum Beispiel Mercedes-Benz und BMW.

00:13:26: Also, da haben wir die als große Car-Share in Deutschland und in Europa mittlerweile davon ja großen Teilen das Geschäft verkauft haben.

00:13:36: Also, ich glaube einfach, dass natürlich auch der Zwang der Verhältnisse ein bisschen dazu geführt hat, dass man sich wieder auf den Kern konzentriert hat, aber das ist natürlich auch eine Gefahr, weil wir müssen, oder die Industrie, die Unternehmen müssen natürlich auch in die Zukunft schauen, in die nahe Zukunft.

00:13:53: Also, da ist ja nun was aus den USA, von Startups kommt, was aus China, von unzähligen Autoherstellern, wie du ja schon gesagt hast, die auf der grünen Wiese gestartet sind und das Thema Auto ganz anders angehen, wir hatten jetzt ja auf dem Car-Sarm mit letztes Jahr zum Beispiel NIO,

00:14:08: ein spannender Vortrag von Mirko Reuter, der das Autonome fahren hier in Europa verantwortet für NIO.

00:14:14: Aber da sieht man mal, an dem Beispiel sieht man sehr gut, wie ein Auto jetzt und vielleicht in nahezukunft aussehen könnte, aber das ist natürlich ein Unternehmen, das eben das Auto von Grund auf neu denken konnte und eben keine Altlasten mit sich rumträgt, sei es was die Fahrzeugarchitektur anlangt oder auch die Unternehmensprozesse.

00:14:35: Da ist ein natürlich großer, alte Unternehmen wie Mercedes, Benz, BMW, Volkswagen natürlich noch zusätzlich durch die zahlreichen Marken, die dazugehören.

00:14:44: Es ist natürlich deutlich schwerer sich zu wandeln und man sieht auch, was für Wachstumsschmerzen das beste Beispiel ist eben Carriot, was für Wachstumsschmerzen da vorhanden sind und in welchem Scale das Ganze natürlich auch abläuft.

00:14:57: Da stecken dann natürlich oder hängen natürlich auch wieder unzählige Arbeitsplätze dran. Das ist halt kein Start-up, wir machen das heute so und morgen machen wir es so, weil wir so agil sind und die Möglichkeiten vielleicht haben, das von heute auf morgen zu ändern.

00:15:10: Das geht halt nun mal nicht bei solchen großen Konzernen.

00:15:13: Und ich glaube der Weg, den viele Unternehmen jetzt eingeschlagen sind, vor allem natürlich die Autohersteller, zu sagen wir müssen die Time to Market verringern, aber nicht indem wir alles selber machen wollen.

00:15:24: Und wir müssen, weil wir die besten sind und wir müssen alles sozusagen in den eigenen Händen haben, weil sonst funktioniert es nicht, weil das ist so ein bisschen die alte Welt.

00:15:32: Und die neue Welt ist eben, dass es Unternehmen auf dieser Welt gibt, die deutlich besser aufgestellt sind, was das Thema Software, was das Thema Daten, Analyse oder Daten allgemein anbelangt aufgestellt sind und das es dann nur geht, wenn wir wirklich da auch die Ökosysteme aufbauen, die Kooperationen eingehen.

00:15:51: Also das ist glaube ich jetzt schon der richtige Weg und dann kann man das auch schaffen.

00:15:55: Wir haben es ja jetzt wieder in Las Vegas gesehen, weil der CES was durchaus möglich ist, wenn man natürlich auch die Kooperation eingeht.

00:16:03: Und man sieht jetzt auch die ganzen Innovationen, wenn man Richtung künstliche Intelligenz schauen, Chat, GPT, das läuft natürlich nicht alles nur aus der eigenen Feder, sondern da stecken natürlich die großen im Hintergrund wie Google und Microsoft natürlich dahinter.

00:16:17: Also ich glaube schon, dass man jetzt auf einem deutlich besseren Weg ist, aber ist natürlich die Frage, ist da jetzt schon einiges an Zeit ins Land gegangen, die man durchaus hätte gebrauchen können, um mit den anderen Playern auf der Welt mithalten zu können.

00:16:32: Aber auch die müssen natürlich erstmal beweisen, dass sie das Thema vernünftig auf die Straße kriegen und am Ende des Tages auch Autos verkaufen, weil das ist immer noch das Geschäftsmodell, worum es auch den Chinesen geht und worum es auch einem Elon Musk geht am Ende des Tages.

00:16:46: Und da wird es natürlich spannend zu sehen, wie das jetzt in den nächsten Jahren und vor allem auch dieses Jahr was sich da noch entwickeln wird.

00:16:52: Ja, absolut. Aber nur noch ein letzter Satz, weil mir das gerade so einen Kopf kommt, weil du gesagt hast, andere können das einfach bestimmte Themen einfach besser.

00:17:01: Und Elon Musk sagt man ja auch mal im Prinzip so ein bisschen das Zitat nach, der dafür bekannt ist eigentlich auch gerne alles selber zu machen, was man selber machen kann.

00:17:10: Aber das ist ja genau der Punkt, der aber auch sagt, solange unser Navigationssystem nicht besser ist als Google Maps, habe ich Google Maps im Auto.

00:17:17: Und ab dem Moment, wo ich sagen kann, wir machen das besser oder wir können das besser, ab dem Moment können wir was Eigenes machen.

00:17:21: Und solange das nicht der Fall ist, ist Google Maps bei uns in Navigation.

00:17:25: Punkt so ist es. Und das ist, glaube ich, die Sichtweise, die man häufiger haben muss.

00:17:30: Aber Janik, genug geschimpft auf die deutsche Autoindustrie.

00:17:34: Es war auch ein Lob drin versteckt, oder?

00:17:37: Ja, nein, weil ganz ehrlich, ich finde, du hast vorhin gesagt, man ist in diesen Phasen,

00:17:43: diesen Krisen der letzten zwei, drei, vier Jahre, ist man so ein bisschen zurückgeworfen worden auf

00:17:47: das Kerngeschäft. Ich habe ehrlich gesagt so ein bisschen den Eindruck, dass das vielleicht so

00:17:52: ein bisschen das Schicksalhafte sozusagen war, was dich aber eigentlich wieder aufgewägt hat,

00:17:59: aus diesem Traum sich so krass neu erfinden zu wollen, dass das fast gar nicht möglich ist,

00:18:05: sich neu erfinden zu können. Und der im Prinzip die Autoindustrie jetzt auf diese Realität zurück

00:18:13: bringt zu sagen, okay, jetzt sind diese drei, vier Jahre Träumerei ist jetzt vorbei und jetzt

00:18:21: konzentriert man sich wieder auf das Kerngeschäft und schaut wirklich ganz genau, was kann ich selber

00:18:26: machen, was muss ich selber machen, wo bringe ich Partner mit ins Boot. Also insofern, diese Phasen

00:18:31: klingen manchmal so ein bisschen sehr kritisch, dass man jetzt, du hast es gesagt, als Medium ist

00:18:36: man natürlich auch immer gerne dabei sozusagen den Trend auszurufen und den Wandel zum Mobilitätsdienst

00:18:43: leister zu fordern, den Wandel zum Softwareunternehmen zu fordern und laut danach zu schreien. Ich glaube,

00:18:48: die Phase jetzt aktuell hat eher dafür gesorgt, dass man vielleicht von einem kleinen Irrweg die

00:18:55: Chance hatte, sich jetzt wieder auf einem Fahrt zu korrigieren, der vielversprechender ist.

00:18:58: Was ich an der Stelle noch spannend wäre, die so ein bisschen das Gedankenspiel, was wäre gewesen,

00:19:04: wenn jetzt, wenn wir keine Corona-Pandemie gefühlte drei Jahre hintereinander hatten,

00:19:09: also was wäre gewesen, wenn so? Also an welcher Stelle würde die deutsche Autoindustrie zum

00:19:16: Beispiel heute stehen, wenn es erst mal so weitergegangen wäre? Das ist ja immer so ein bisschen

00:19:20: wäre, hätte wäre, wenn. Also es interessiert ja jetzt eigentlich keinen mehr, weil nun mal diese

00:19:25: Krise nur mal da war und aber in vielen Fällen ja auch und das haben wir ja auch in anderen Kontexten

00:19:30: schon festgestellt hat auch zu positiven, so schlimm sie natürlich, gesellschaftlich war für

00:19:36: die Menschheit an sich, hat sie natürlich was, Unternehmensprozesse, wenn wir auf das Thema

00:19:40: Zusammenarbeit, Kollaboration über digitale Medien und so weiter anschauen. Man hat es natürlich

00:19:46: auch einiges gebracht und vielleicht auch einen Zustand geführt, den man vielleicht noch, wo

00:19:53: man hätte noch länger darauf warten müssen, wenn es diese Krise nicht gegeben hätte. Von daher

00:19:57: ist egal, was jetzt gewesen wäre, aber manchmal ist es ja spannend darüber nachzudenken, was wäre,

00:20:03: wenn, naja. Das stimmt. Was wäre, wenn wir eine ganze Folge lang nur über Software und Co sprechen

00:20:09: würden? Wissen wir auch nicht, werden wir auch nicht erfahren, weil du hast ja auch noch ein

00:20:13: zweites Thema. Bevor wir jetzt die ganze Folge nur über einen Thema sprechen, was hast du denn

00:20:17: heute noch mitgebracht? Ja, es ist also, ist es ganz interessant, weil das passt eigentlich ganz

00:20:22: gut auch zu dem Thema, was du mitgebracht hast. Ich habe es mal so ein bisschen übertitelt mit dem

00:20:30: Satz "Digitalisierung als Chefssache" oder ist "Digitalisierung Chefssache" vielleicht auch mit

00:20:35: einem Fragezeichen dahinter. Ich hatte vorletzte Woche die Gelegenheit, mit dem Finanzvorstand von

00:20:42: BMW zu sprechen, Walter Mertl, der ja seit letztem Jahr, seit früher letzten Jahresjahr die Rolle

00:20:47: übernommen hat als Herr der Zahlen sozusagen bei BMW im Konzern. Und er hat in diesem Gespräch das

00:20:55: erste Mal für mich auch wahrnehmbar auch sehr stark über das Thema "Digitalisierung" gesprochen,

00:21:00: weil wie es ja in vielen Unternehmen der Fall ist, ist ja die IT zum Beispiel bei BMW auch dem

00:21:07: Finanzvorstand oder dem Finanzressort unterstellt, also am CIO Alexander Burisch berichtet sozusagen an

00:21:15: den Finanzvorstand. Das ist ja in vielen Unternehmen immer noch der Fall. Und er ist jetzt das erste

00:21:22: Mal vor Journalisten eben so ein bisschen auch als Promoter der "Digitalisierung" aufgetreten und

00:21:28: wollte mal so seinen eigenen Schwerpunkt oder seine eigene Sichtweise auf das Thema auch setzen.

00:21:34: Fand ich ganz spannend eigentlich, weil bislang war mir er jetzt und auch viele andere seiner

00:21:40: Kollegen aus dem Finanzressort der anderen Unternehmen nicht unbedingt so als derjenige

00:21:45: aufgetreten, der die Digitalisierung vor sich herträgt und da ein großer Unterstützer ist. Also

00:21:51: fand ich es auf jeden Fall ganz spannend zu hören, dass er wie er das Thema sieht. Ja, ist mir als 20

00:21:56: Jahre da unterwegs und hat natürlich auch in seiner Karriere schon durchaus Berührungspunkte mit

00:22:02: der IT gehabt und hat jetzt in diesem Gespräch auch nochmal hervorgehoben, ja wie wichtig zum

00:22:07: Beispiel Kathina X als übergriffen über unternehmensübergreifende Datenplattform ist und auch in

00:22:13: den nächsten Jahren eine wichtige Rolle spielen will. Großen Schwerpunkt hat er auf das Thema

00:22:17: Künstlich-Intelligenz gesetzt, dass 2024 auch noch mal intensiviert werden soll. Millionbeitrag

00:22:23: nochmal neu in die IT investiert, dreistelliger Millionenbeitrag soll nochmal neu dazukommen. Und

00:22:28: und das fand ich eben auch ganz spannend. Es gibt seit Januar 24 bei BMW ein neues Vorstandsgremium,

00:22:37: dass sich auch explizit mit den Digitalisierungsmaßnahmen bei BMW beschäftigt, wo sich eben

00:22:42: CFO Mertl unter anderem mit CIO Burisch und anderen Fachvorständen über diese Digitalisierungsmaßnahmen

00:22:50: austauschen wollen und überlegen sollen, was in diesem Jahr oder was in der nächsten Zeit

00:22:54: gemacht wird. Und deswegen hatte ich jetzt wie gesagt heute nochmal auch den Gedanken,

00:22:59: darüber nachzudenken, ja inwiefern ist denn eigentlich das Thema Digitalisierung in der

00:23:05: Autobranche ein Thema auch explizit für den Vorstand. Also wir haben ja auch im letzten

00:23:10: Jahr ein, zwei Folgen auch schon mal über die Rolle des CIOs gesprochen, über die Rolle des

00:23:14: CDOs braucht es denen noch und so da will ich jetzt gar nicht so sehr darauf eingehen,

00:23:18: sondern eigentlich eher der Frage nachgehen, ja muss dieses Thema wirklich ganz oben angesiedelt

00:23:24: sein und braucht es auch einen Vorstand für Digitalisierung. Wir haben jetzt die Beispiele,

00:23:31: ein paar interessante Beispiele aus der Branche, Hauke Stars bei Volkswagen ist IT-Vorständen

00:23:37: und hat auch sozusagen im Titel ihres Vorstandsressort eben dieses IT-Digitalisierungsthema

00:23:42: drin. Wir haben bei Bosch, Tanja Rückert, die ist ja auch im Prinzip CDO und Geschäftsführerin

00:23:51: bei Bosch, also trägt auch dort das Thema im Namen. Andere wiederum, also wenn ich jetzt auf

00:23:58: mir erzähle, das Benz schaue, da gibt es keinen expliziten Digitalvorstand. Wir haben ein

00:24:03: CDO Markus Schäfer oder auch ein Produktionsvorstand Jörg Purza, die in ihren Fachbereichen natürlich

00:24:09: auch ganz stark auf das Thema Digitalisierung eingehen. BMW das Gleiche mit Milo Nadekowic,

00:24:15: der ja im letzten Jahr auch bei uns im Interview war und da auch das Konzept der iFactory nochmal

00:24:22: betont hat. Also es gibt schon in vielen Unternehmen, dieses Thema ist da schon angesiedelt, nicht immer

00:24:30: mit Namen, also nicht immer gibt es einen IT oder Digitalisierungsvorstand, aber da ist jetzt eben

00:24:35: auch die Frage, wie wichtig ist es denn eigentlich ganz grundsätzlich, dass dieses Thema im Vorstand

00:24:40: auch, auch was die öffentliche Wirksamkeit anbelangt, weil wir ja auch immer davon sprechen, wir brauchen

00:24:45: ja auch Digital Evangelists, die das ganze Thema ja auch vor sich her tragen oder das Thema auch

00:24:53: Indies in das Unternehmen tragen und da ist eben die Frage, ist es nicht sogar sinniger, wenn das

00:24:58: auch aus dem Vorstand direkt kommt? Weil wir haben ja auch mal darüber gesprochen, ja braucht es jetzt

00:25:02: diesen CDO, der so ein bisschen von außen kommt und eigentlich auch gar nicht so richtig vielleicht

00:25:07: im Unternehmen verankert ist oder braucht es nicht auf der anderen Seite eher jemanden, der sozusagen

00:25:12: aus dem Vorstand, aus seinem Ressort das ganze Thema sozusagen von innen heraus vorantreibt, um da

00:25:19: auch zu erfolgen zu kommen. Also ich fand das wie gesagt dieses Gespräch mit Herrn Mertwe von BMW

00:25:25: ganz spannend, weil ich man schon merkt, dass sich da jetzt auch was verändert und wir haben in den

00:25:30: letzten Jahren ja auch viel darüber geschrieben, braucht es diesen Digitalisierungsvorstand,

00:25:34: also ich weiß nicht wie du das siehst, wie deine Erfahrungen da sind oder deine Meinung oder deine

00:25:40: Einstellungen dazu sind, ich glaube ehrlich gesagt, um nur mal das mal vorauszuschicken, dass man auf

00:25:47: jeden Fall dieses Thema im Vorstand vorantreiben soll, meiner Meinung nach nicht unbedingt zwingend

00:25:52: notwendigerweise mit einem IT oder Digitalisierungsvorstand, aber schon mit Persönlichkeiten,

00:25:57: mit Personen, die dieses Thema auch nach außen tragen und auch eine Ernsthaftigkeit sozusagen des

00:26:05: Leitungsgremiums, des jeweiligen Unternehmens auch darstellen, dieses Thema auch voranzutreiben.

00:26:11: Also ich glaube, das ist schon wichtig, aber nicht unbedingt mit einer institutionalisierten

00:26:14: Position. Wie siehst du das? Naja, also ich würde dir in Sachen Wichtigkeit natürlich nicht

00:26:19: widersprechen. Ich bin schon der Auffassung, dass es eine Person dahinter braucht. Jetzt hast du selber

00:26:26: gesagt und da stimme ich dir zu. Vielfach ist die IT natürlich aufgehangen bei anderen Fachbereichen,

00:26:32: häufig beim Thema Finanzen, manchmal auch beim Thema Personal. Viel bei Finanzen, das sagt auch

00:26:37: viel aus, ehrlich aber es ist ja auch, wir hören von vielen Gesprächen mit CIOs auch immer wieder,

00:26:41: ich glaube mal kann sagen, man ist jetzt auch nicht unbedingt immer so happy, dass man am

00:26:47: Finanzvorstand hängt. Das hat ja auch immer ein bisschen was mit Kosten zu tun, mit Kostenstelle

00:26:50: zu tun, dann ist man nämlich schnell vom Enabler im Prinzip direkt da aufgehangen,

00:26:55: wo man auf die Zahlen guckt und wo man irgendwie die Extra-Tabellen durchreitet. Und

00:27:02: es gibt auch nicht so viele, bin ich beide, die das dann so nach außen tragen. Mir fällt jetzt zum

00:27:06: Beispiel ein einfach auch so aus persönlicher Erfahrung, mir fällt so ein Lutz Meschke von Porsche

00:27:10: ein, bei dem das auch ähnlich ist Finanzvorstand auch für IT verantwortlich, der auch durchaus auch

00:27:15: mal regelmäßig auftritt und aufgetreten ist zum Thema Digitalisierung, der da auch sehr

00:27:22: präsent ist tatsächlich in dem Themenbereich. Aber viele andere sind das nicht. Viele andere

00:27:27: sind einfach dafür irgendwo auf dem Papier verantwortlich und treten nicht nach außen auf

00:27:31: und als IT-Ler und als Digitalisierer. Und ich glaube und das ist so was, das haben wir in

00:27:38: letzter Zeit auch schon häufiger in vielen Gesprächen auch rund um diese Fragestellung,

00:27:42: Rolle des CIO und wie hoch muss man eigentlich sitzen und so weiter festgestellt. Ich glaube,

00:27:48: diese Augenhöhe dieser Themen mit anderen Fachbereichen, die durchaus im Vorstand sitzen,

00:27:55: glaube ich ganz persönlich, diese Augenhöhe bekommst du nur realisiert, wenn auch tatsächlich

00:28:02: eine Person im Vorstand sitzt, die dieses Thema gemeinsam auf Augenhöhe mit allen anderen Themen

00:28:09: auch kommunizieren kann, dass du ganz anders Interessen durchsetzen kannst, dass du in dem

00:28:13: ganz anderen Standing Digitalisierungsprojekte vorstellen kannst, umsetzen kannst, eben weil

00:28:19: es natürlich auch so eine Querschnittsfunktion ist, die ja alle Fachbereiche interessiert

00:28:24: und angeht. Und da kann man natürlich mit einem und anderen Gremium mit Leitungskreisen und so

00:28:31: weiter auch auf einer Geschäftsführungs- und Vorstandsebene, kann man natürlich schon viel

00:28:35: machen. Ich glaube dahinter muss eigentlich zwingend jemand stehen, der das wirklich auf einer

00:28:44: Ebene mit allen anderen auch vertreten kann, der für solche Themen auch kämpfen kann. Und was ich

00:28:50: da eher sagen muss, ist mich wunderts eigentlich fast, dass dieses Thema IT und Digitalisierung im

00:28:57: Vorstand, nachdem Volkswagen das zum Beispiel jetzt vor zwei Jahren umgesetzt hat, dass das

00:29:02: noch gar nicht so richtig Schule gemacht hat, ehrlich gesagt, weil du hast jetzt gerade gesagt

00:29:05: vorhin, das eine oder andere Beispiel gibt es schon, mich wundert ehrlich gesagt fast, dass es nicht

00:29:10: noch mehr Beispiele dafür gibt. Vielleicht ist jetzt auch irgendwie die Präsenz, wie du es gerade

00:29:14: gesagt hast, die Präsenz da bei BMW im Vorstand jetzt für diese Themen zumindest mal aufzutreten,

00:29:19: ja auch ein bisschen Reaktionen darauf. Aber ich hätte fast eher erwartet, dass wir in der

00:29:26: Zwischenzeit noch mehr sehen. Wir haben vor zwei Jahren, glaube ich, als Hauke Stars irgendwie benannt

00:29:31: wurde als Digitalisierungsvorständen bei Volkswagen. Haben wir uns natürlich auch die Frage

00:29:36: gestellt, haben wir vielen anderen die Frage gestellt, ich habe ihr im Interview die Frage

00:29:40: gestellt, macht das jetzt Schule? Und da muss man ja ehrlicherweise schon sagen, also richtig

00:29:45: Schule hat es nicht gemacht. Das wundert mich. Genau, das ist deswegen, also ja, also ich bin da

00:29:53: auch nicht ganz sicher und auch nicht natürlich auch durch kann auch durchaus nachvollziehen,

00:29:58: was du sagst und dass man da eine Position schafft, die einfach auch das Gewicht hat,

00:30:04: dann im Gleichwert, ich mit anderen vorstellen, dieses Thema voranzutreiben. Aber da wo es

00:30:11: funktioniert und da wo es auch sehr breite Digitalisierungsinitiativen gibt und das ist

00:30:18: nun mal auch bei BMW der Fall, das ist auch bei Mercedes-Benz der Fall. Dort haben wir immer

00:30:23: auch Personen sitzen in anderen Ressorts, die das Thema aber trotzdem auch auf Vorstandsebene

00:30:29: mit Ernsthaftigkeit und mit Nachdrück auch forcieren und das auch nach außen tragen. Ich

00:30:36: habe die Beispiele ja genannt. Was eben für mich auch da entscheidend ist, ist eben auch,

00:30:42: dass der Kopf des Unternehmens und das ist der CEO, das ist der Vorstandsvorsitzende eines

00:30:48: Unternehmens diese Rolle auch in sich trägt, dass er auch der Promoter der Digitalisierung ist und

00:30:57: derjenige ist, der das auch mit Ernsthaftigkeit vorantreibt. Weil wenn es der, wenn es die

00:31:01: Position nicht ist und diese Themen nicht vorantreibt, dann haben es natürlich auch die

00:31:07: anderen schwer im Vorstand. Also von daher, es muss auch der Kopf des jeweiligen Unternehmens

00:31:12: auch hinter diesen Themen stehen und das finde ich jetzt im Falle der deutschen Hersteller

00:31:19: durchaus der Fall. Natürlich müssen sich die die CEO's noch mit anderen Themen auseinandersetzen,

00:31:26: die vielleicht momentan auch etwas mehr pressieren, wobei man auch die Frage stellen kann, gibt es

00:31:32: auch noch Themen, die da mehr pressieren, weil das ist ja nun wirklich ein erfolgskritisches Thema

00:31:36: für die jetzt Zeit, nicht für eine ferne Zukunft. Von daher, ja, also ich bin da noch

00:31:45: zu viel gespalten. Ich glaube es kann auch funktionieren, wenn du die Personen hast im

00:31:49: Vorstand, die nicht unbedingt jetzt explizite IT-Vorstände oder Digitalisierungsvorstände

00:31:54: sind, das Thema voranzutreiben. Aber ich finde es eben spannend darüber zu diskutieren, was

00:32:04: nun den größeren Effekt am Ende des Tages hat. Also ich fand in dem Fall jetzt wirklich von

00:32:09: Finanzvorstand Merkel interessant, dass er sich da jetzt so ein bisschen aus der Deckung gewagt hat

00:32:13: und da auch immer so ein bisschen seinen eigenen Standpunkt zu da zu legen. Was ja schon mal gut

00:32:20: wäre, wäre ja vielleicht, wenn bestimmte Ressorts zum Beispiel der Finanzvorstand eben dieses

00:32:25: Digital-Ressort auch noch explizit im Namen tragen würden. Also man kann dem Kind ja auch noch

00:32:31: einen anderen Namen geben. Also ich weiß jetzt im Falle von der Finanzvorstände bei Kontinental.

00:32:37: Frau Dürrfeldt, die ihr durchaus das Thema Group-IT mit ihnen im Ressorts trägt, nicht nur das Thema

00:32:45: Finanz- und Kontrolling, sondern auch das Thema IT sozusagen, bei ihr in der Wiedermit drin steht.

00:32:51: Aber natürlich ist es am Ende des Tages eine Frage, wie lebst du das Ganze und wie vertrittst du

00:32:55: das Ganze nach aus und natürlich nach innen auch. Und da fand ich es jetzt eben auch spannend,

00:33:01: dass in dem Finanzressort bei BMW auch durchaus was passiert und es da ja wie gesagt dieses

00:33:06: neues Vorstandsgremium gibt, was ich auch durchaus interessant fand. Und dass es da immer noch

00:33:11: Bewegungen gibt, das ganze Thema noch stärker eben auch auf Leitungs-Ebene, auf Top-Level sozusagen

00:33:16: zu bringen. Und interessant zu sehen, was vielleicht in diesem Jahr in dem Bereich noch so passiert.

00:33:21: Ganz genau, Janik, du hast ja schon ganz richtig gesagt. Schön das Ganze zu diskutieren. Im

00:33:28: Grunde genommen haben wir heute ja irgendwo auch zwei Fragen gestellt, die wir natürlich auch gerne

00:33:32: in die Community weitergeben. Nämlich ist irgendwo die ist oder war, die vor allem deutsche Auto

00:33:38: Industrie vielleicht ein bisschen auf dem Software, ihr Weg und da hat man da jetzt wieder den sozusagen

00:33:45: Maßen und Mitte gefunden, könnte man sagen. Und deine Frage sozusagen in den Raum in die

00:33:49: Community, nein, ist Digitalisierung Chefs Sache, muss Digitalisierung Chefs Sache sein? Und welche

00:33:55: Gremien oder welche Position braucht es eigentlich, um das Thema im Unternehmen wirklich voranzutreiben?

00:34:02: Ich glaube, Janik, die Frage geben wir sehr, sehr gerne noch mal alle unsere Zuhörerinnen und

00:34:06: Zuhörer weiter gerne mal in den Kommentaren auf LinkedIn gerne mal darauf antworten. Wir freuen

00:34:11: uns dann natürlich über Feedback, weil es ja wirklich zwei sehr diskussionswürdige Fragestellungen

00:34:18: sind, wo man durchaus anderer Meinung sein darf. Da freuen wir uns immer darüber. Ich freue mich

00:34:22: immer darüber, wenn man mir widerspricht. Ich freue mich auch darüber, wenn man mir zustimmt.

00:34:25: Also insofern da gerne nochmal der Aufruf. Die Folge heute ist ein bisschen länger geworden.

00:34:33: Ich finde, Janik, das macht nichts, weil es eben zwei Themen waren, die wie ich gerade gesagt

00:34:37: habe sehr diskutabel sind, wo man sehr viel darüber sprechen kann, wo man sich, wo man

00:34:41: sehr gut auch unterschiedlicher Meinung sein kann. Und insofern hoffe ich, dass auch eine Folge,

00:34:47: die ein paar Minuten länger am Ende geworden ist, unseren Zuhörerinnen und Zuhörern trotzdem

00:34:51: gefallen hat und wünsche an dieser Stelle schon mal eine schöne Woche. Das wünsche ich dir auch.

00:34:56: Macht's gut, passt gut. Danke, tschau. Nage Tiedemann, ein Interview-Podcast von Automotive IT und

00:35:04: Automobilproduktion. Alle Infos zur Folge in den Show-Notes. Weitere Episode überall, wo es Podcasts gibt.

00:35:11: [Musik]

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.