Automotive Lean Production Award / Digitaler Zwilling in der Lkw-Fertigung
Shownotes
In der aktuellen Folge von „Was mich bewegt“ sprechen Pascal und Yannick abermals über die Optimierungspotenziale in der Automobilproduktion: Von der Datenanalyse beim Widerstandspunktschweißen, Wertstromverbesserung bis zu selbstfahrenden Fahrzeugen in der Fabrik – die Gewinnerteams des Automotive Lean Production Awards beweisen, wie das Zusammenspiel aus vielen spezifischen Lean-Use-Cases die Fertigung von Automobilen spürbar verbessert. Das gleiche gilt für das Projekt Twin4Trucks von Daimler Truck und dem DFKI: In diesem Rahmen soll ein digitaler Zwilling für mehr Datendurchgängigkeit im Werk Wörth sorgen und so ebenfalls die Prozesse auf ein neues Effizienzniveau heben.
Alles zu den Gewinnern des ALP-Awards 2023 lesen Sie hier: https://www.automobil-produktion.de/produktion/sieger-des-automotive-lean-production-awards-stehen-fest-374.html
Die Story hinter Twin4Trucks lesen Sie hier: https://www.automobil-produktion.de/produktion/smart-factory/daimler-truck-erweckt-den-digitalen-zwilling-in-woerth-70-104.html
Infos zum Catena-X-Webinar mit Bosch Connected Services: https://www.automotiveit.eu/insights/webinare/digitale-zwillinge-und-nachhaltige-use-cases-ihr-start-im-catena-x-datenraum.html
Mehr zu Pascal und Yannick findet ihr auf LinkedIn:
Pascal Nagel: https://www.linkedin.com/in/pascal-nagel-29193297/
Yannick Tiedemann: https://www.linkedin.com/in/yannick-tiedemann-8a8a83a0/
Spannende Hintergründe und Interviews rund um die Automobilindustrie auf: www.automotiveIT.eu www.automobil-produktion.de
Hinweis: Die im Podcast getätigten Aussagen spiegeln die Privatmeinung der Gesprächspartner wider und entsprechen nicht zwingend den Darstellungen des jeweiligen Arbeitgebers.
Transkript anzeigen
00:00:00: Nagel Tiedemann, was mich bewegt.
00:00:07: Eine neue Folge, was mich bewegt.
00:00:17: Guten Morgen Pascal, wie geht's dir?
00:00:19: Hallo Janik, wie geht's gut?
00:00:21: Ich bin ein bisschen müde.
00:00:23: Du hast eine aufregende Woche hinter dir.
00:00:26: Ich hatte eine lange Tage hinter mir.
00:00:30: Ja, das stimmt.
00:00:32: Dann würde ich mal vermuten, dass das auch vielleicht mit dem Thema zusammenhängt, was dich jetzt diese Woche bewegt hat.
00:00:38: Dann fang doch einfach an.
00:00:39: Ja, ich brauche ja kein großes Geheimnis daraus machen, weil ich habe das ja letzte Woche in unserer zehnten Folge erzählt.
00:00:48: Ich habe damals schon ein bisschen über Lin gesprochen.
00:00:54: Man habe deshalb über Lin gesprochen, weil eben in dieser Woche der Automotive Lin Production Award und Kongress anstand,
00:01:03: eine Initiative, die wir gemeinsam mit Agamus machen und die Automobilproduktion als Medienpartner auch schon seit 17 Jahren jetzt begleitet.
00:01:12: Dort werden immer die Werke, Standorte, Projekte ausgezeichnet, die sich in besonderem Maße um das Thema Lin verdient gemacht haben.
00:01:21: Das habe ich in dieser Woche begleitet, habe den Kongress moderiert, da natürlich auch viel mit den Protagonisten gesprochen,
00:01:30: die da eben die entsprechenden Awards entgegengenommen haben.
00:01:33: Ich habe es letzte Woche schon gesagt, als wir so ein bisschen über das Thema Lin und Digitalisierung gesprochen haben,
00:01:38: dass ich dann einfach heute mal ein bisschen berichte, ob wir da auch mit unserem Gespräch letzte Woche zum Beispiel auch so richtig lagen
00:01:46: und mit den Einschätzung, die wir gemacht haben.
00:01:48: Aber ich habe ja auch ein bisschen versprochen, unseren Zuhörerinnen und Zuhörern zu einen kleinen wenig auch nochmal einen Einblick daranzugeben,
00:01:56: wer überhaupt gewonnen hat und warum.
00:01:59: Also insgesamt wurden ausgezeichnet, das Ganze richtet sich an Zulieferer und Hersteller, Tee, Connectivity, Magnawerk in der Türkei, BMW,
00:02:09: Landshut, Audi, Neckars, Ulm und Volkswagen, Palmela in Portugal.
00:02:16: Und ich greife jetzt an der Stelle einfach nochmal ein, zwei Beispiele raus, dass man ungefähr ein Gefühl dafür bekommt,
00:02:21: wofür man da so was machen muss, um so ein Lead Production Award zu bekommen.
00:02:27: Also Audi, Neckars, Ulm hat zum Beispiel den Award für den besten Digital Use Case erhalten,
00:02:35: weil Audi, Neckars, Ulm hat das Werk zusammen mit der Erfolgs-One-Group-IT und im Audi Production Lab
00:02:41: eine KI zur Qualitätskontrolle von Schweißpunkten zur Serienreife gebracht und auch zur Zertifizierung tatsächlich gebracht.
00:02:49: Also die ist der in der Serie im Einsatz.
00:02:51: Typischerweise werden Schweißpunkte beim Widerstandspunkt Schweißen als Stichproben Azig per Ultraschall getestet.
00:02:59: Das musst du dir so vorstellen, dass da tatsächlich dann einfach im Rohbau eine fertige Karosse im Prinzip in so einen Prüfkäfig gebracht wird.
00:03:09: Und dann von Robotern per Ultraschall werden diese Schweißpunkte stichprobenartig getestet,
00:03:15: weil das Stunden braucht, um fertig zu sein.
00:03:17: Also Stunden länger als über eine Schicht braucht man tatsächlich, um diese mehrere Tausend Schweißpunkte zu prüfen per Ultraschall.
00:03:24: Deswegen macht man das natürlich einfach einmal pro Schicht oder einmal pro zwei Schichten, um stichprobenartig zu schauen, ob alles irgendwie im Lot ist.
00:03:34: Und jetzt ist es aber so, dass natürlich gerade in einem sehr anlagenintensiven Bereich wie dem Rohbau natürlich ungeheuer viele Daten anfallen
00:03:44: und dann hat sich Audi überlegt, wenn wir diese ganzen Anlagendaten ohnehin haben,
00:03:49: dann können wir natürlich einen Algorithmus mit diesen entsprechenden Daten füttern.
00:03:53: Das hat man gemacht mit Daten aus den letzten drei Jahren, um sozusagen festzustellen, okay,
00:04:00: immer wenn Schweißpunkte tatsächlich nicht gestimmt haben, dann kann man aus den Daten vorher herauslesen,
00:04:06: dass da die Anlage schon irgendwo ein gewisses Signal gegeben hat, dass man das irgendwie erkennen kann,
00:04:11: oder eben, dass die Schweißpunkte in Ordnung sind, wenn die Daten so und so sind.
00:04:19: Und ja, das ist natürlich ganz spannend, weil man damit jetzt eben wirklich nicht nur stichprobenartig,
00:04:24: sondern 100 Prozent aller Schweißpunkte checken kann.
00:04:28: Und das sind so Kleinigkeiten, die dann eben so eine Wort bekommen, die natürlich aber super spannend sind,
00:04:34: weil sie in den Prozessen natürlich ganz, ganz viel zeitsparen.
00:04:41: Vielleicht noch ein Beispiel einfach ausgegriffen, der begehrteste Preis sozusagen,
00:04:47: man könnte sagen der Hauptpreis die Hauptkategorie ist die Kategorie OEM,
00:04:51: wo also nicht entweder ein Zulieferer oder ein Einzelprojekt gekürt wird,
00:04:56: sondern wirklich das Werk eines OEMs in Ganzen für all seine Bemühungen rund um das Thema Lean
00:05:03: und das geht an das Volkswagenwerk in Palmela, in Portugal.
00:05:09: Und ich finde, da hat Werkleiter Thomas Hegel-Gunter in seinem Vortrag sehr, sehr schön aufgezeigt,
00:05:14: wie das Werk in den vergangenen zwei Jahren noch einen ordentlichen Sprung gemacht hat.
00:05:19: Volkswagen baut den T-Rock in Portugal.
00:05:23: Ja, und es ist wirklich ganz, ganz spannend.
00:05:27: Also man hat zum Beispiel die Value Stream Methodik auf breiter Front eingesetzt,
00:05:31: misst jetzt im Prinzip alles über Wertströme, Visualisierung per Dashboards,
00:05:37: um auf einen Blick direkt sehen zu können, ja, wo ist die Ampel auf grün, wo ist sie auf gelb, wo ist sie auf rot,
00:05:45: wo muss man nochmal ran?
00:05:47: Da darf man sich ja auch nichts vormachen, ganz, ganz viel Planung in einem Werk passiert auch immer noch,
00:05:51: sozusagen am Flipchart und an der Magnetafel.
00:05:54: Das sind Dinge, die darf man nicht vergessen,
00:05:58: und das ist das noch lange nicht in jedem Werk, in jedem G-Werk, an jeder Linie,
00:06:03: da hängen Riesenmonitore und alles ist digital, ja, davon ist man schon noch entfernt.
00:06:08: Und ja, das ist der wichtigste Punkt für Thomas Hegel-Gunter, um das nochmal klarzumachen,
00:06:13: man ist im Prinzip dort vom Point-Kaisen auf den System Kaisen umgestiegen.
00:06:19: Also Kaisen sind da kontinuierliche Verbesserungsprozesse im Prinzip in Behörden Deutsch.
00:06:25: Und im Point-Kaisen fokussiert man sich natürlich eher auf die Verbesserung im Kleinen,
00:06:30: also ich habe einen Arbeitsschritt und gucke mir da an, wie ich denen einfach noch ein kleines bisschen verbessern könnte
00:06:35: und laufen verbessern könnte.
00:06:37: Und System Kaisen, wie der Name schon sagt, der hat natürlich eher auf so einer Führungsebene das große Ganze im Blick,
00:06:43: wie kann ich irgendwie auf einer Systemebene da, wo alle Prozesse zusammenlaufen,
00:06:48: ja, aus den einzelnen Bauteilen, aus einzelnen Puzzleteilen sozusagen noch ein bisschen was rausholen.
00:06:57: Und ansonsten, das finde ich spannend, Janik, weil wir uns da auch zum Beispiel mit Markus Haupt von Seat
00:07:03: immer häufiger mal darüber unterhalten haben in letzter Zeit im Interviews oder auf der Bühne,
00:07:08: Markus Haupt Produktionsvorstand von Seat war vorher Werkleiter bei Volkswagen in Spanien, in Pamplona
00:07:16: und auch in Portugal ist es so, dass man auch aus ganz wenig viel macht, also mit wenig Invest sehr, sehr viel rausholt.
00:07:24: Das hatte uns Markus Haupt damals genauso erzählt, dass das einfach so eine Kultur der Iberischen Halbinsel ist,
00:07:29: nicht viele Mittel zu haben, nicht viele Ressourcen zu haben, irgendwie mit Wolfsburg gar nicht vergleichbar,
00:07:34: dass man aus wenig viel tut und deswegen zum Beispiel auch in Palmella ganz, ganz viel Karakuri, ganz viel,
00:07:41: ganz viel Low-Cost Automation, viele kleine Ideen, die dazu beitragen, im Prinzip die einzelnen Arbeitsschritte einfacher, schneller, ergonomischer zu machen.
00:07:51: Das war schon, das war schon spannend.
00:07:53: Ja, so vielleicht auch so ein bisschen aus einer Not heraus oder aus einem, ja, ist das im Anführungszeichen,
00:07:57: aus einer Mangel-Situation eben da auch Verbesserung, Effizienzen auch hervorzubringen.
00:08:03: Das ist ja gerade in aktuellen Zeiten auch sehr angebracht und ich denke mal,
00:08:07: dass es auch vorbildhaft für andere Werke nicht nur im Volkswagen-Konzern, sondern auch bei anderen Automobilherstellern,
00:08:12: dass man auch wirklich einen kleinen Stellschrauben, man daran dreht, dass man daran sieht, dass man durchaus auch Einsparpotenzial da heben kann.
00:08:19: Aber auf der anderen Seite, und das finde ich, zeigt das, was du jetzt auch gerade gesagt hast, die Digitalisierung,
00:08:24: auch wenn sie noch nicht an jedem Ort und jeder Stelle sozusagen implementiert ist oder da noch nicht die Tools genutzt werden,
00:08:31: trotzdem schon auch so ein bisschen der Treiber in der Entwicklung auch in Sachen Lineproduktion sind.
00:08:36: Wir hatten es ja letzte Woche besprochen, dass beides irgendwo Hand in Hand geht.
00:08:40: Also das ist ja irgendwo auch ganz klar, dass man heutzutage, dass es nicht nur um manuelle Prozesse geht
00:08:47: oder um analoge Prozesse geht, die zu verbessern sind, sondern in erster Linie natürlich mit den Mitteln der Digitalisierung auch einiges an
00:08:55: oder sogar große Sprünge machen kann, was das Thema Effizienz anbelangt dazu passt.
00:09:01: Übrigens auch mein Thema, was ich gleich mitgebracht habe, da können wir gleich zu kommen.
00:09:06: Ja genau, aber ich habe noch ein kleines Beispiel über genau das, was du sagst nämlich,
00:09:11: dass das, was wir letzte Woche besprochen haben, nämlich dieses Digital-Lean-Gen-Hand in Hand,
00:09:18: die Studie vom Fraunhofer-Institut, die ich zitiert habe, die das auch nochmal deutlich macht, die er gesagt hat, die er klar gezeigt hat,
00:09:25: so eins alleine reicht eigentlich gar nicht, um den großen Ruh zu machen, das muss Hand in Hand geben.
00:09:31: Und das kann ich jetzt von diesem Kongress und von den Awardpreistriegern und von den Siegervorträgen ganz klar unterstreichen.
00:09:39: Das war tatsächlich einer der absolut rote Faden, der sich durch diese zwei Tage gezogen hat, war ganz klar,
00:09:48: Digital und Lean gehen nur Hand in Hand, zum Teil so, dass das organisatorisch in dem ein oder anderen Werk,
00:09:55: ich erinnere mich zum Beispiel im Tee Connectivity-Werk in Wirt und Dinkelsbühel, da hat uns der Werkleiter Lukas Lava,
00:10:03: hat uns nochmal deutlich gemacht, dass bei denen im Werk die Abteilung Lean und die Abteilung Digitalisierung die gleiche ist.
00:10:11: Also da wird beides sozusagen einfach aus einer Organisation, aus einer Einheit herausgesteuert
00:10:16: und das sagt ja im Prinzip schon alles, weil es natürlich nur Hand in Hand gehen kann.
00:10:20: Nur ein kleines Beispiel, weil das einfach sehr anschaulich ist,
00:10:23: wir haben dann am nächsten Tag bei BMW in Dingolfing, die Gastgeber waren,
00:10:29: haben wir ein Projekt zum Thema automatisiertes Fahren im Bergkontext gesehen.
00:10:34: Das BMW in Dingolfing gerade erprobt und da ist man auch schon sehr, sehr weit,
00:10:39: die Fahrzeuge nach der Endmontage einfach weiterzufahren in die bestimmten Logistikzonen, zur Qualitätsprüfung, auf die Roadtests zum Beispiel.
00:10:50: Und das sind natürlich Sachen, die wurden bislang manuell gemacht.
00:10:54: Das heißt, da hat sich dann jetzt einfach ein Mensch, hat sich nach der Endmontage in das Auto gesetzt,
00:10:59: hat das Auto zweieinhalb Minuten bis zum nächsten Punkt gefahren,
00:11:02: um dann mit einem Schattel wieder zurückgefahren werden zu müssen zur Endmontage.
00:11:09: Das heißt, der war nach fünf Minuten wieder zurück, das Auto braucht zweieinhalb eigentlich,
00:11:14: der war nach fünf Minuten wieder zurück und du hast ja gleichzeitig auch noch jemanden, der diese Schattel fährt,
00:11:18: um sozusagen genau diese Mitarbeiter immer wieder an den Punkt zurückzubringen, wo sie in müssen.
00:11:24: Das Auto selbst, wenn es alleine fährt, und das bezieht, das läuft im Übrigen nur aufgrund der Sensoriik des Werkes,
00:11:31: also es gibt nicht um automatisierte Fahrfunktionen, jeder Mini, jeder BMW 1er kann das im Werk machen.
00:11:38: Weil man im Prinzip nur auf die Infrastruktur, auf die Sensoriik des Werkes, das da integriert, wurde alles bezieht.
00:11:46: Und dann per LTE, die Befehle an das Auto gibt, wie sie zu fahren haben, wo sie lang zu fahren haben,
00:11:52: und die um den Lenkbrems, Gasbeschleunigung, Eingriff sozusagen zu steuern.
00:11:57: Und das ist auch super spannend, weil auch so was ist lean, weil du einfach innerhalb von zweieinhalb Minuten
00:12:03: ein Auto hinfährst und in der Zeit, in der der Mitarbeiter wieder zurück braucht, um wieder zurückzukommen,
00:12:08: ist das nächste Auto links weg. Das sind so Kleinigkeiten, wo man einfach sagt, klar, da ist natürlich durch digitale Tools,
00:12:15: kann man noch wirklich deutliche Effizienz erhebeln.
00:12:19: Vielleicht, ich finde es auch ganz spannend, wenn du das jetzt auch erzählst, und diese, wenn du auch mal wieder saß,
00:12:23: das sind Details an diesen kleinen Stellschrauben, die du ja irgendwie auch beschrieben hast,
00:12:29: das ist jetzt auch nicht das, was vielleicht so in der medialen Betrachtung so auch so stark im Fokus steht,
00:12:36: weil es natürlich wirklich an vielen, weil es viele Kleinigkeiten sind eben auch.
00:12:40: Aber daran sieht man halt, was möglich ist, und wenn es dann zusammenkommt in einem Werk oder in einem Produktionsverbund,
00:12:46: was dann durchaus möglich ist.
00:12:48: Es ist nicht so, vielleicht nicht an jeder Stelle immer so sexy und auch nicht immer so gut darzustellen,
00:12:53: weil es vielleicht auch komplex ist und die Zusammenhänge auch komplex sind,
00:12:57: aber ja, das sind eben die Use-Cases, an denen momentan gearbeitet wird.
00:13:01: Und sehen wir ja auch gerade im Bereich Digitalisierung.
00:13:03: Wie gesagt, da kommen wir jetzt gleich zu.
00:13:05: Ich finde, wenn so ein nagelneuer Fünfer irgendwie autonome Werk am hier vorbei führt, dann finde ich das schon sexy.
00:13:10: Ja, gut, okay, ja, das ist gut.
00:13:12: Ja, das stimmt. Das ist der...
00:13:13: Aber ich weiß was zu meinen. Es sind oft kleine Puzzleteile, die einem im Endeffekt inwiefern
00:13:19: Sekunden, vielleicht manchmal auch nur unterste Sekunden Einsparung bringen, die natürlich
00:13:23: aber bei Arbeitsschritten im Presswerk, wenn ich zu einer Innovation komme, die im Presswerk
00:13:30: dazu geführt hat, dass ich einfach in einem Takt von 60 Teilen die Minute, vielleicht
00:13:36: 63 schaffe, dann macht das ein Riesenutterschied in der Masse. Das ist ja ganz einfach so. Aber
00:13:42: Janik, du hast gesagt, Digitalisierung ist bei dir heute auch ein Stand.
00:13:45: Ja, genau. Wir bleiben eigentlich im Prinzip auch im Bereich Produktion. Du hast ja grad
00:13:49: schon das Wort roter Faden fallen gelassen. Das wird bei mir auch noch mal auftauchen.
00:13:54: Der rote Faden spielt nämlich bei dem Projekt oder bei dem Thema, mit dem ich mich jetzt
00:13:59: beschäftigt habe, auch in dieser Woche noch mal intensiver, eine ganz zentrale Rolle,
00:14:04: nämlich auch im Kontext des digitalen Zwillings. Wir haben es ja jetzt in der Vergangenheit
00:14:08: gesehen, dass die Nutzfahrzeugbranche, also wir haben es ja auch bei Automotive Lean
00:14:12: Production Award in den letzten Jahren gesehen, dass wir viele Beispiele auch von Nutzfahrzeugherstellern
00:14:17: hatten, die davor rangehen und dass wir gerade im Bereich Autonomus fahren. Wir haben jetzt
00:14:22: gerade wieder das Beispiel von MAN, die auf der einen neuen Autonomofahrfunktionen testen
00:14:28: oder auch im Bereich Brennstoffzelle Batterie, also im Antriebsbereich passiert da einiges
00:14:33: und die Nutzfahrzeugbranche ist an vielen Stellen eben Vorreiter, wenn es um die Verwendung
00:14:37: von oder die Ausprobieren von neuen Technologien, gerade im Bereich auch Digitalisierung anbelangt.
00:14:42: Was nicht unbedingt so im Vordergrund steht, ist mal, wie weit sind eigentlich die Truckhersteller,
00:14:48: die Nutzfahrzeughersteller im Bereich der Digitalisierung der Fertigung, also der
00:14:52: Produktion Richtung Smart Factory da sind. Das ist für nun ist mein Eindruck, vielleicht
00:14:58: siehst du das anders oder hast dann andere Erfahrungen, aber da sind die Picker-Währe-Hersteller
00:15:01: deutlich offensiver, was die Kommunikation anbelangt, was die nächsten Schritte bei der
00:15:07: Vernetzung und das Intelligentermachern der Fertigung anbelangt. Das ist zumindest ein
00:15:11: bisschen meine Wahrnehmung in den letzten Jahren, dass da die Truckhersteller oder die
00:15:14: Nutzfahrzeughersteller an vielen Stellen vielleicht auch noch hinterher sind oder auch nicht so
00:15:19: offensiv in der Kommunikation sind, was das hier in anderen Bereichen. Wissen ich,
00:15:24: siehst du das ähnlich oder hast du dann eine jährliche Wahrnehmung? Ja, Wahrnehmung ganz
00:15:31: ähnlich. Da muss ich aber auch ganz ehrlich sagen, ob ich da meine Wahrnehmung glauben
00:15:34: darf. Das ist dann die andere Frage, weil du sagst es schon, am Endeffekt hängst du auch
00:15:38: immer damit zusammen, wie offensiv man kommuniziert, aber am Endeffekt, wir reden natürlich auch
00:15:43: über Stückzahlen und Taktzeiten. Die sind natürlich in so einem Pkw-Werk mit 300.000
00:15:51: Einheiten im Jahr, 19 Schichten, es ist schon manchmal auch etwas anderes, sodass man natürlich
00:15:57: schneller dabei ist, über die kleinen Hebel, die wir gerade besprochen haben, da natürlich
00:16:01: noch was rauszuholen. Aber das gilt für Nutzfahrzeughersteller natürlich ganz genau so. Ja, auch da
00:16:05: geschaut man auf die Kosten, auf die Effizienz, auf die Arbeitsschritte, auf die Prozesse. In
00:16:10: sofern wundern tut es mich überhaupt nicht, wenn da viel passiert, wenn aber bei dir es wird
00:16:14: nicht ganz so offensiv kommuniziert. Genau, und deswegen habe ich jetzt diese Woche mal ein Beispiel
00:16:18: mitgebracht, wo das tatsächlich mal passiert, wo tatsächlich mal versucht wird, das auch deutlicher
00:16:23: zu machen, dass das Thema Digitalisierung auch in der Nutzfahrzeugbranche bei der Lkw-Herstelle
00:16:28: angekommen ist. Und zwar passiert das Ganze im Daimler Truckwerk in Wörth in Rheinland-Pfalz.
00:16:34: Dort wird seit letztem Jahr, gibt es letzten Jahr ein Projekt namens Twin for Trucks. Darüber
00:16:41: habe ich diese Woche wie gesagt einen Artikel geschrieben, vor längerer Zeit da schon mit
00:16:45: den beiden Hauptverantwortlichen Gert Brümmer und Martin Roskowski vom DFKI, Herr Brümmer
00:16:50: vom Daimler Truck Projektleiter dort, die beide das so ein bisschen vorantreiben und auch da
00:16:56: kommunizieren. Wie gesagt, ein Projekt zum Thema digitaler Zwilling in der Lkw-Produktion. Das
00:17:04: Hauptziel von Twin for Trucks ist ja die Optimierung der Fertigung durch den Aufbau eines solchen
00:17:08: digitalen Zwillings. Wir haben es ja in der letzten Zeit unter anderem beim APK ja auch gesehen,
00:17:13: dass das Thema ja besonders große Relevanz hat, BMW hat jetzt auch ein großes Projekt zusammen
00:17:19: mit Nvidia, Stichwort Omni-Verse, Meta-Verse, das spielt dann natürlich auch mit rein. Aber bei
00:17:24: diesem Projekt geht es jetzt erstmal in den ersten Schritt überhaupt die Daten-Durchgängigkeit
00:17:30: innerhalb eines solchen Werkes überhaupt herzustellen. Das große Problem in der Automobilindustrie,
00:17:34: nicht nur bei Lkw-Stellern, bei allen Bereichen ist ja, dass es in vielen Bereichen der Produktion,
00:17:40: nicht nur der Produktion des ganzen Unternehmens ja noch diese fiesen Datensilos gibt. Also das ist
00:17:46: ja ein Problem, mit dem wir uns ja eigentlich auch schon in den letzten 15 Jahren bei Automotive
00:17:51: IT und natürlich auch bei Automobilproduktion ja beschäftigt haben. In jedem Bereich von
00:17:55: Automobilherstellern gibt es das Problem, dass sich dort ja innerhalb von bestimmten Bereichen eben
00:18:01: diese Datensilos, diese abgeschlossenen Bereiche bildet haben. Und das große Ziel und der große
00:18:07: Hebel jetzt auch in Richtung Digitalisierung ist natürlich da eine Durchgängigkeit herzukriegen,
00:18:13: zwischen verschiedenen Gewerken, zwischen verschiedenen Lektoren innerhalb der Produktion,
00:18:17: innerhalb des Unternehmens ja. Und das ist eben das Ziel dieses Projekts, eben eine Datendurchgängigkeit
00:18:24: erstmal im Werk herzustellen und natürlich dann nachher auch über die gesamte Lieferkette,
00:18:30: also Montage, Materialversorgung, Qualitätssicherung, dass das alles ineinander greift und dass man
00:18:35: da eine Transparenz, ja eine Robustheit in der Daten-Robustheit auch herstellen kann,
00:18:41: um eben diesen Datensilos auch herzuwerden und sie am Ende des Tages natürlich auch zu
00:18:47: beseitigen. Also das zum Beispiel im Kontext von Schraubervorgängen, da gibt es noch viele
00:18:53: manuelle Scanarbeit, die gemacht wird und da wäre es zum Beispiel angebracht ein Ordnungssystem
00:18:59: aufzubauen, dass das dient eben diese ganze Datensammlung bei Schraubervorgängen automatisiert
00:19:05: ablaufen zu lassen und das natürlich dann auf einer Datenplattform dann auch zu vereinigen. Das
00:19:10: ganze nennt sich Digital Foundation Layer, der dort etabliert werden soll, mithilfe auch des
00:19:16: Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, die da die Snow-Haw mit liefern. Und
00:19:21: ein Satz, den Professor Roskowski auch gesagt hat, ist auch ganz spannend und das finde ich ist auch
00:19:26: ganz wichtig, dass man jetzt bei diesem Thema aus der Theorie, aus der wissenschaftlichen
00:19:32: experimentellen Phase auch wirklich in die Praxis kommt und das auch wirklich mal am
00:19:36: lebenden Objekt sozusagen umsetzen. Da steht für mich dieses Projekt "Train for Trucks" ganz
00:19:43: sinnbildlich dafür, dass es jetzt ein bisschen auch in die Umsetzung geht von diesen entsprechenden
00:19:49: Technologien wie zum Beispiel den digitalen Zwilligen. Das ist alles noch am Anfang,
00:19:52: das ist in vielen Bereichen noch am Anfang. Nicht nur bei Lkw-Herstellern wie Daimler Truck,
00:19:56: die da jetzt sich ausprobieren, sondern auch bei Pkw-Hersteller natürlich auch, dass da jetzt
00:20:01: sozusagen der Boden bereitet ist und es jetzt aber auch wirklich in die praxis praktische
00:20:07: Umsetzung geht. Aber auf der anderen Seite, wie gesagt, steht vieles auch noch am Anfang. Also
00:20:12: das ist halt auch, was man immer wieder hört, ja es sind irgendwo noch Leuchtturm-Projekte,
00:20:17: die gemacht werden, aber es bewegt sich auf jeden Fall was. Das sieht man ja auch dann,
00:20:21: wenn wir jetzt noch mal ein bisschen weitergehen Richtung Cartena X, da soll es dann auch Anschlusspunkte
00:20:25: geben im Kontext "Train for Trucks", dass man natürlich nicht nur im Fabrik da in Word sozusagen
00:20:31: versucht diesen digitalen Zwilligen aufzubauen, natürlich auch seine Lieferanten mit reinzubekommen,
00:20:35: dass man auch jeden Punkt der Lieferkette eben auch eine Datendurchgängigkeit erstellt. Das ist
00:20:42: natürlich der nächste Schritt eben. Und auch da passiert finde ich in der Branche momentan sehr
00:20:45: viel. Also ich finde gerade solche Beispiele sehr schön und sehr anschaulich, um auch mal zu
00:20:51: verdeutlichen, was schon geht oder was an welchem Punkt auch viele der Unternehmen momentan in Sachen
00:20:57: Datendurchgängigkeit in Sachen Digitalisierung eigentlich stehen. Also deswegen habe ich das
00:21:02: diesmal mitgebracht, weil ich schon sehe, dass sich da momentan viel bewegt.
00:21:07: Ja absolut, im Endeffekt ist es ja fast ein Beispiel, was müssen wir vielleicht mal vorschlagen,
00:21:16: ob das vielleicht nächstes Jahr mal ein Automotive Lean Production Award mal bekommen könnte. Also
00:21:21: tatsächlich ist das ja ein Beispiel, was ja auch in einer Reihe geht mit den Dingen,
00:21:26: die ich auch heute mitgebracht haben. Also da passiert viel, es gibt viele Kleinigkeiten,
00:21:30: aber du hast es gerade so schön gesagt, das sind zum Teil noch Leuchtturmprojekte,
00:21:36: aber da ist mein Eindruck und das ist auch gerade jetzt mit meinem Eindrücken auch aus dem Berg
00:21:43: in Dingolfingen von BMW zum Beispiel oder auch den wie gesagt anderen Vorträgen auf dem Automotive
00:21:48: Lean Production Award, dass es gerade inzwischen häufig nicht mehr einfach nur Leuchtturm-Türme
00:21:54: sind, sondern dass man, dass da auch ganz viele Projekte tatsächlich in der Serienreife sind,
00:21:59: breit ausgerollt werden, in andere Werke kommen, dass es da nicht einfach nur rein singulär,
00:22:06: man hat sich an einem Standort mal ein paar Gedanken gemacht und das erprobt man,
00:22:09: sondern da wirklich in die breite Anwendung geht, um aus diesem Leuchtturm-Projektstatus immer mal
00:22:20: auszugreifen. Ja, gerade auch, was die Anwendung anders im Kontext der Kartener X-Initiative,
00:22:25: also dass mir da wirklich das Ganze auch etwas übergreifender angeht, dass man da auch verschiedene
00:22:31: Unternehmen an einen Tisch bringt und sagt, was können wir denn zusammen machen, um diese,
00:22:36: weil wie gesagt, Datendurchgängigkeit oder das Thema Datenplattform oder so ist ja nichts,
00:22:40: was an den Unternehmensgrenzen oder an den Fabrikgrenzen halt macht, ganz und gar nicht. Also
00:22:45: mit den letzten Jahre, wir haben schon oft darüber diskutiert, haben ja gezeigt, wie wichtig das
00:22:49: ist, diese Transparenz zum Beispiel in der Lieferkette herzustellen, wenn wir Richtung CO2-Fußabdruck
00:22:55: schauen, zum Beispiel auch oder die Lieferkette bei Halbleitern oder so, da kommt es ja ganz, ganz
00:23:01: stark drauf an, dass man jetzt wirklich auch in einem gewissen Tempo diese Datendurchgängigkeit
00:23:07: auch herstellt, um eben auch zu jeder Zeit zu wissen, ja, wo ist denn jetzt mein Bauteil in der
00:23:11: Lieferkette und da muss man jetzt echt Geschwindigkeit aufnehmen und ich finde auch im Kontext von
00:23:16: Cartena X, wir hatten es jetzt in letzter Zeit auch häufiger bei uns, bei Automotive IT, bei
00:23:21: Automobilproduktion, was da gerade passiert, welche nächsten Zündstufen gerade anstehen.
00:23:27: Jetzt am Montag kann ich auch nochmal darauf hinweisen, haben wir auch wieder ein spannendes
00:23:31: Webinar zusammen mit Bosch genau zu dem Thema Cartena X, wie kann ich da überhaupt von profitieren
00:23:37: als Unternehmen, wie kann ich da, wie komme ich überhaupt in diesen Datenraum, was ist überhaupt,
00:23:41: also es ist ja auch oft noch für viele Unternehmen auch noch eine Blackbox, die nicht wissen,
00:23:45: ja, da steht jetzt Cartena X, das ist ein heyeres Ziel, aber was kann ich als Unternehmen überhaupt
00:23:49: davon erwarten und da wollen wir auf jeden Fall mit der Spiegerin von Bosch, die dann mit dabei
00:23:56: sein wird im Webinar auch darüber diskutieren, ja, wie kann man ganz praktisch jetzt eigentlich
00:24:01: davon profitieren und das finde ich ist eben wichtig zu sehen oder für viele auch zu verdeutlichen,
00:24:06: was das wirklich bringt und wie man da überhaupt vorgeht, dass er wirklich diesen praktischen
00:24:11: Bezug hat und da finde ich ist so ein Projekt wie dieses Twin for Trucks auch sehr, sehr
00:24:15: anschaulich und zeigt, was was denn alles möglich ist und ja, also hat mich diese Woche bewegt,
00:24:22: weil ich wie gesagt das auch nochmal in eine Artikelform gegossen habe und ich finde spannend,
00:24:27: was was da gerade passiert auf jeden Fall. Genau, ich würde sagen den Artikel dazu auch das zum
00:24:35: Maus in Motivation Production Award den schmeißt du natürlich in Show Notes, also gerne da mal
00:24:40: einen Blick drauf werfen, gerne natürlich auch nochmal die Glocke das plus abonnieren klicken,
00:24:48: das würde uns natürlich auch sehr gerne, wenn Ihnen nun euch gefällt, was interessant ist,
00:24:53: wenn es interessant ist. Und gerne für Sie und euch ist das auch kommentiert. Also wir posten unsere
00:24:58: Folgen ja hier immer bei LinkedIn und wenn Sie eine Meinung zu dem oder ihr eine Meinung zu dem Thema
00:25:03: habt, dass wir hier diskutieren gerne mit uns in den Austausch kommen, wir wollen dann auch gerne
00:25:10: oder sind auch bereit dann auch in unseren Kommentarspalten dann da mit zu diskutieren,
00:25:14: da freuen wir uns, wenn wir ein bisschen Interaktion haben und natürlich auch unseren Events und
00:25:20: bei jeder Gelegenheit freuen wir uns über die Diskussion über diese spannende Themenwelt.
00:25:25: Absolut und ich glaube ja nicht, dass Webinar mit Bosch und Cortena X das schmeißt man auch
00:25:30: nochmal in die Show Notes, weil wer da noch kurz entschlossen sich nicht, auf jeden Fall,
00:25:34: reinhalten möchte, der kann das natürlich dann auch. Es sind noch Plätze, Digitale sind immer
00:25:40: Plätze frei. Ich glaube das Tool geht bis 1000, also wir liegen ganz gut, aber bis dahin haben wir
00:25:46: noch ein bisschen Luft. Sehr gut. Sehr schön Janik, dann hat es mich gefreut heute über
00:25:53: wieder zwei spannende Themen mit dir zu diskutieren und wünsche dir genauso wie allen unseren
00:26:00: Zuhörern einen schönen Westtag. Genau, eine schöne Woche. Bis dahin, ciao.
00:26:06: Nagel Tiedemann, ein Interview Podcast von Automotive IT und Automobil Produktion.
00:26:14: Alle Infos zur Folge in den Show Notes. Weitere Episoden überall, wo es Podcasts gibt.
00:26:19: ♪ Musik ♪
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