So boosten Physical AI und Lean Production die Autoindustrie

Shownotes

Eine hohe Innovationsdynamik gibt es nicht nur im vernetzten und autonomen Auto, auch in der vorgelagerten Produktion geht es rund: In der aktuellen Folge sprechen Pascal und Yannick über humanoide Robotik -- eines der Trend-Themen 2025. Anlass ist die Ankündigung des deutschen Startups Agile Robots, ab kommendem Jahr einen menschenähnlichen Roboter in Serie produzieren und sich damit in die Avantgarde der Physcial AI weltweit einreihen zu wollen. Dabei soll auch ein Deal mit ThyssenKrupp helfen. Weniger hochtrabend aber nicht minder spannend sind die Prozessideen, die zuletzt auf dem Automotive Lean Production Kongress bei VWN in Poznan prämiert wurden. Pascal berichtet unter anderem vom Kontinuierlichen Verbesserungsprozess mittels digitaler Hilfsmittel, der im weitesten Sinne etwas mit weltbekannten Klemmbausteinen zu tun hat.

Die News zum Verbrenner-Aus: https://www.automobil-produktion.de/news/bundeskanzler-merz-will-aenderungen-beim-verbrenneraus/2340626

Die News zu VWs Personalrochaden in Spanien und Portugal: https://www.automobil-produktion.de/management/vwwerke-in-spanien-und-portugal-bekommen-neuen-chefnbspnbsp/2333752

Die News zu Agile Robots' Plänen: https://www.automobil-produktion.de/smart-factory/agile-robots-startet-serienproduktion-humanoider-roboter/2131970

Alle Infos zum Thema Humanoide Robotik in der Autoindustrie: https://www.automobil-produktion.de/smart-factory/wie-humanoide-roboter-die-autofabrik-veraendern/1097621

Die Gewinner des ALP-Awards 2025: https://www.automobil-produktion.de/produktion/diese-unternehmen-sind-die-champions-der-lean-production/954231

Mehr zu Pascal und Yannick finden Sie auf LinkedIn: Pascal Nagel: https://www.linkedin.com/in/pascal-nagel/  Yannick Tiedemann: www.linkedin.com/in/yannick-tiedemann

Hinweis: Die im Podcast getätigten Aussagen spiegeln die Privatmeinung der Gesprächspartner wider und entsprechen nicht zwingend den Darstellungen des jeweiligen Arbeitgebers

Transkript anzeigen

00:00:00: Janik, was haben denn wohl Lego und Verpackungskartons mit der automobilen Fertigung zu tun?

00:00:08: Lego und Verpackungskartons.

00:00:09: Also ich gehe jetzt mal stark davon aus, dass jetzt in der Automobilität plötzlich nicht Lego hergestellt wird.

00:00:15: Also

00:00:15: die Differenzierung

00:00:16: des Produktportfolios ist jetzt noch nicht so weit vorangeschritten.

00:00:19: Aber ich vermute mal, es hat auch was mit dem Thema Lean-Production zu tun.

00:00:25: Ja, das vermutet es zu jetzt aber nur, weil du weißt, worüber wir heute sprechen werden.

00:00:29: Könnte sein.

00:00:30: Aber wir werden vielleicht später in der Folge, nein sicher sogar später in der Folge, darüber sprechen, was es damit auf sich hat.

00:00:39: Außerdem wollen wir nochmal ein wenig über das Thema humanoider Robotik und zwar Made in Germany sprechen und wir schauen auf ein, zwei wichtige News der Woche.

00:00:54: Ich

00:00:56: habe es gerade schon gesagt, die zwei Themen des Tages in unserer heutigen Folge sind einmal das Thema Lean Production, Lean Manufacturing.

00:01:13: Was da der Aufhänger ist, das schauen wir.

00:01:16: später noch und das Thema humanoider Robotik.

00:01:19: Aber vorher, Janik, wollen wir, so wie wir es in letzter Zeit häufiger machen, so ein wenig die wichtigsten Nachrichten aus der Automobilindustrie, so der vergangenen Tage, der vergangenen Woche, wollen wir mal ein wenig Revue passieren lassen, um auch unseren Hörerinnen und Hörern jetzt hier vielleicht ja schon direkt am frühen Montagmorgen auf dem Weg zur Arbeit direkt das Briefing mitzugeben.

00:01:42: Was ist denn gerade relevant?

00:01:44: Janik, was hast du denn?

00:01:45: Mangebot.

00:01:46: Ja, nur vorweg sei gesagt ein bisschen zur Transparenz.

00:01:49: Wir nehmen an einem Freitag auf, weil jetzt für die aktuelle News, die wir jetzt gleich kurz besprechen oder die ich jetzt gleich vorstellen werde, ist das relevant, weil gerade ganz frisch eigentlich die News reinkam, nämlich zum Thema Verbrenner aus.

00:02:02: Denn da gab es jetzt sozusagen einen weiteren Schritt in der Diskussion, vielleicht sogar ein vorfinaler Schritt, zumindest aus deutscher Perspektive, denn in der vergangenen Woche hat ja der Koalitionsausschuss der Bundesregierung die Regierung getagt, beziehungsweise jetzt aus unserer Perspektive in der vergangenen Nacht tatsächlich.

00:02:23: Und da ging es eben auch um eine gemeinsame Position bei dem Thema aus vom Verbrenner aus.

00:02:30: oder wie steht man nun zu dieser Regelung, Regulierung der EU, dass in den vergangenen Jahren eben keine neuen Verbrenner mehr gebaut werden sollen.

00:02:41: Und da gibt es jetzt, wie gesagt, eine gemeinsame Position.

00:02:43: Es ist wenig überraschend, dass sich die Koalition dafür ausgesprochen hat, umfassende Änderungen dieses Verbrenner aus.

00:02:54: umzusetzen auf EU-Webner.

00:02:55: Also Bundeskanzler Friedrich Merz will sich jetzt bei der EU, sagt selber oder in der Pressekonferenz selber gesagt, im umfassenden Sinne für Anpassungen und Korrekturen dieses geplanten Verbrenner aus, ab von zwanzig, fünfunddreißig einzusetzen.

00:03:09: Es geht ihm dabei oder es geht der Koalition, muss man ja sagen, der Bundesregierung darum, insbesondere Wettbewerbsfähigkeit der Automobilindustrie, der europäischen Automobilindustrie zu erhalten.

00:03:22: Und das Ganze so zu vereinbaren, das ist natürlich auch mit den Ansprüchen, die an den Klimaschutz gestellt werden, vereinbart werden können.

00:03:32: Aber das eben nicht mit einem starren Verbrenner aus, ab im Jahr zwanzig fünfunddreißig, sondern... Technologie offen wie es dann wieder so schön heißt.

00:03:40: also es soll zu einer ja co existenz von batterie und verbrenner autos auch nach zwanzig fünf und dreißig kommen können.

00:03:48: so und da wird es jetzt von friedrich merz ein brief geben an die europäische union an die eu kommission genauer gesagt indem er genau.

00:03:58: Diese Vereinbarkeit von Wettbewerbsfähigkeit, Innovationsfähigkeit der Industrie eben zusammen mit Klimaschutz eben ansprechen wird und fordern wird.

00:04:08: und da ist nämlich in sozusagen die Quintessenz, dass dieses Verbrenner ausgekippt werden soll und auch.

00:04:14: Die SPD, Parteichef Klingbeil, der bei dieser Pressekonferenz ja mit dabei war, für den das natürlich ein schwierigerer Prozess war als vielleicht noch für die Unionsfraktionen oder für die CDU CSU, die das ja schon seit Längerem fordert.

00:04:27: Aber die SPD war da ja bislang eher auf einem anderen Kurs.

00:04:32: Und Warn hat natürlich an diesem Verbrenner aus weiter festgehalten.

00:04:36: Aber auch er sagt nun, es geht um mehr Flexibilität und um mehr Technologieoptionen am Ende des Tages.

00:04:42: Also es gibt da jetzt Wie gesagt, das, was wir eigentlich ja schon erwartet hatten, eine klare Position der Bundesregierung, dass dieses Verbrenner aus nicht mehr aufrecht zu halten sein soll.

00:04:53: Also das an dieser Stelle zu dem Thema.

00:04:56: Schauen wir mal, was da kommt.

00:04:57: Man hat ja auf die Position von Deutschland gewartet sozusagen in Europa, damit das Thema jetzt wieder auf die Agenda kommen kann.

00:05:04: Die Position, die sich jetzt in der Koalition, du hast es gerade gesagt, auf die man sich da als geeinigt hat, die verwundert nicht.

00:05:12: Insofern bleibt jetzt einfach abzuwarten, wie jetzt tatsächlich dann die Entscheidungen in Europa ausfallen.

00:05:17: Aber ja, ich habe auch eine kleine News mitgebracht.

00:05:20: Ein bisschen spezifischer, sagen wir mal.

00:05:23: Anders auch spezifisch für die Autoindustrie, aber hier geht es noch ein bisschen mehr ins Detail.

00:05:26: Wir schauen mal auf ein paar Veränderungen, die Volkswagen in seinem Produktionsnetzwerk und zwar was das Thema verantwortlich Strukturierung.

00:05:35: Und verantwortlichkeiten angeht also ein bisschen das Personal Karussell, dass er vielleicht den einen oder anderen der zuhört auch interessiert, weil man vielleicht die einen oder anderen Namen auch kennt.

00:05:45: und zwar ist es so, dass man eine.

00:05:48: neue Positionen in der Region Iberische Halbinsel schafft.

00:05:52: Man wird jetzt auf der Iberischen Halbinsel die drei Standorte in Spanien sind das Martorell bei Barcelona und Pamplona und in Palmela in Portugal wird man jetzt organisatorisch zusammenfassen.

00:06:08: Insofern, als dass es zum ersten Mal einen Chief Production Officer für diese drei Standorte, für diese drei Werke eben für die Region Iberische Halbinsel gibt, das wird André Kleb machen, der bislang in Wolfsburg für die Produktionsplanung verantwortlich gewesen ist.

00:06:28: und Da kommt es dann wieder zum klassischen Personal-Rochade, die dann das Ganze dann immer so mit sich zieht.

00:06:35: Das heißt, Andre Kleb übernimmt jetzt als Chief Production Officer die Gesamtverantwortung für die Produktion von Volkswagen auf der Iberischen Halbinsel und der bisherige Werkleiter in Palmela, das ist Thomas Segel-Gunter, den wir auch ganz gut kennen, der wechselt nach Wolfsburg und übernimmt dort die Position von Andre Kleb als Leitung, Planung, Produktionstechnik.

00:06:58: der Marke Volkswagen PKW also da maßgeblich eben für für auch Anläufe verantwortlich für Produktionsplanung sehr spannende Position und wiederum nachfolgend auf Thomas Hegel-Gunter ist Annabel Andion Lomero, die die Werkleitung in Palmela übernimmt.

00:07:18: Ja, es ist insofern auch wirklich spannend, es ist nicht einfach nur eine reine Personalrochade, jetzt weiß jeder wieder draußen an den Lautsprechern, wer wo sitzt, wenn ich ihn anrufe.

00:07:28: Sondern es ist schon auch eine spannende Neustrukturierung, weil ja vor allem der Iberischen Halbinsel und den Standorten auf der Iberischen Halbinsel ja eine extrem wichtige Rolle zukommt in Zukunft, was dieses Thema Elektromobilität bei Volkswagen, also Volkswagen Konzern angeht.

00:07:45: Denn da wird ja in Martorell, in Palmela, da werden ja in Zukunft die, ja, da geht es im Prinzip um die Einstiegsmobilität.

00:07:56: Die Small Baths.

00:07:57: Die Small Baths, die Einstiegsmobilität in das Elektrozeitalter von Volkswagen.

00:08:03: Das Ganze wird ja nicht auf deutschem Boden gefertigt.

00:08:06: Dafür ist es dann am Ende wahrscheinlich, was die Lohnkosten angeht oder auch andere Kosten angeht, nicht konkurrenzfähig möglich.

00:08:12: Das haben wir auch alle schon besprochen, Janik.

00:08:15: Aber hier eben spannend.

00:08:16: Das heißt, man schafft jetzt im Prinzip eine Position dieses Chief Production Officers, was andere klebt wird.

00:08:23: Und André Kleb kommt jetzt die Verantwortung zu genau diese Anläufe.

00:08:29: Volkswagen selbst haben auch gesagt, er wird der zentrale Architekt im Prinzip dieser Elektromobilitätsproduktionsstrategie auf der Iberischen Halbinsel und soll dort einfach dann die Anläufe und die Produktion koordinieren.

00:08:42: Also finde ich ganz spannende Herangehensweise.

00:08:44: Naja, es klingt auch auf jeden Fall nach einer sinnvollen Herangehensweise und sozusagen diese Herausforderungen in diesem Segment auch wirklich koordiniert anzupacken.

00:08:54: Und da nun ja nur diese Berge, die diese Small Baths auch produzieren, ja nun mal zufälligerweise alle auf der Iberischen Halbbänse liegen, macht es sicherlich Sinn, da auch eine zentrale Koordinierungsstelle, eine zentrale Koordinierungsverantwortung aufzubauen, um das wirklich aus einem Guss zu machen und da sicherlich auch den einen oder anderen Effizienzvorteil danach am Ende des Tages zu haben.

00:09:17: Also klingt für mich jetzt erst mal aus einem ersten Blick als eine durchaus sinnvolle Restrukturierung der Organisation, was das Thema anbelangt.

00:09:28: Janik, wir bleiben ja heute in der Folge eigentlich, kann man sagen, die ganze Zeit so ein bisschen im Werk.

00:09:35: gestartet mit dem Verbrenner aus.

00:09:38: Auch das hat natürlich Auswirkungen am Ende auf die Fertigung, aber jetzt haben wir gerade auf das Produktionsnetz in seiner Organisation geschaut, mal bei Volkswagen.

00:09:46: Und Janik, du hast uns aber nochmal ein Thema mitgebracht, wenn es um die Robotik geht, vor allem um die Robotik Made in Germany.

00:09:53: Und das ist ja sehr spannend.

00:09:55: Genau, was gesagt, wir bleiben im Produktionskontext.

00:10:00: und da erstmal an die Frage an dich, kanntest du das Münchner Startup Agile Robots eigentlich?

00:10:06: Hast du von dem schon mal gehört?

00:10:08: Ja, das kannte ich natürlich, weil wir ein Artikel auf unserer Homepage veröffentlicht haben, den ich natürlich gelesen habe.

00:10:13: Aber vorher kannte ich das ehrlicherweise nicht.

00:10:15: Nein, es war mir auch kein Begriff, dass es vielleicht unser unser Fehler an der Stelle, aber es ist tatsächlich ein Start-up, ein Spezialist, der sich mit dem Thema Robotik beschäftigt, das durchaus schon länger für so ein wenig Furore aussorgt.

00:10:34: Agile Robotics aus München, die nämlich vor allem... für Autonomen Roboter Systeme, für Roboter Arme bislang auch bekannt waren.

00:10:44: Die sind durchaus schon relativ groß zu dem Hintergrund des Unternehmens, gleich nochmal ein bisschen mehr, aber erst mal so ein bisschen zum Aufhänger, den wir diese Woche oder letzte Woche gehabt haben.

00:10:56: Und zwar haben sie nämlich angekündigt, Agile Robots, dass sie nämlich Anfang nächstes Jahr, zwanzig, sechsundzwanzig einen eigenen humanoiden Roboter in Serie produzieren wollen.

00:11:05: und Dieser Roboter, der soll in industriellen Umgebungen mit anderen Robotern, mit anderen Menschen am Ende des Tages auch zusammenarbeiten können.

00:11:15: Wir haben ja in einer der letzten Folgen schon mal über das Thema humanoide Roboter gesprochen.

00:11:19: Das ist ja so ein bisschen, kann man ja fast sagen, eines der Trendthemen dieses Jahres gewesen.

00:11:25: Wir haben ja einen großen Überblick dazu auch bei Automobilproduktion, wenn wir natürlich auch einmal verlinken, wo alles zusammengefasst ist zu dem Thema.

00:11:32: Aber das ist so ein bisschen gerade im Produktionskontext, wenn man nachher noch mal so ein bisschen im Bereich Lienproduktion natürlich über Neuheiten sprechen oder über Innovationen sprechen, aber.

00:11:41: grade was so automatisierung und so anbelangt ist das gerade echt das absolute trend thema.

00:11:45: und da hat sich jetzt gesagt ein start-up aus deutschland aus münchen hervorgetan in den letzten jahren einem quasi schon und will jetzt mit diesem humanoiden roboter groß durchstarten kann man eigentlich sagen das besondere an diesem roboter an diesem roboter system ist das ist auf einem.

00:12:03: auf Industriedat und trainierten KI-Modell basiert und auch über eine hochpräzise robotische Hand verfügt.

00:12:11: Agile Robots spricht selber von der weltweit präzisesten Roboterhand.

00:12:18: Das ist natürlich eine große Ambition oder eine große Aussage an der Stelle.

00:12:27: Aber das ist ja eines der großen Schlüsselthemen auch bei Robotern, bei humanoiden Robotern, dass sie dass es eben präzise Roboterhände gibt, die dann am Ende des Tages auch sehr difficile und feinfühlige Prozesse eben unterstützen können.

00:12:40: Und das ist ein bisschen auch die, kommen wir vielleicht später noch mal dazu, ein bisschen zu den Hürden des ganzen Themas, wo man auch IDRObotik, und das ist aber eines der zentralen Herausforderungen.

00:12:48: Und da ist nun Etterrobot, wie gesagt, vorne mit dabei, finde ich... Total spannend, dass wir jetzt hier ein Player aus Deutschland haben, der sich auch anstiegt.

00:12:59: zu den Vorreitern zum Thema physical AI, so heißt das ja das übergreifende Thema, wenn wir über humanoider Robotik sprechen.

00:13:06: Es gibt ja die Vorreiter wie Tesla, Figure AI oder... Hubi-Tag aus China, die da ja auch schon sehr weit vorangeschritten sind.

00:13:16: BMW arbeitet ja auch mit FIGA zusammen und will jetzt Spartanburg ein entsprechendes System aufbauen, haben wir ja schon drüber gesprochen.

00:13:24: Und jetzt eben auch ein Start-up aus Deutschland.

00:13:26: Und das finde ich sehr, sehr spannend.

00:13:29: Agile Robots gibt's seit im Jahr zwei Tausend Achtzehn tatsächlich von Chao Peng Chen gegründet.

00:13:34: So ein bisschen aus dem Kontext des deutschen Zentrums für Luft und Raumfahrt, DLR, so in dem Umfeld zusammen mit an weiteren Experten gegründet.

00:13:43: Und ist in den letzten Jahren und vor allem im letzten Jahr sehr schnell gewachsen.

00:13:47: Also das Unternehmen kommt letztes Jahr schon auf einen Umsatz von rund zweihundert Millionen Euro.

00:13:52: und beschäftigt aktuell mehr als zweitausendfünfhundert Mitarbeiter in Deutschland, China und Indien.

00:13:57: Also das ist ja schon für ein Start-up.

00:13:59: Also man kann ja im Prinzip da schon gar nicht mehr von einem Start-up sprechen, wenn man allein auf die Mitarbeiterzahl schaut.

00:14:05: Also da ist schon ordentlich was hinter.

00:14:08: Wie gesagt, mir war es jetzt vom Namen her jetzt noch nicht bekannt, aber die Experten unter den Robotik-Spezialisten und unseren Zuhörerinnen wird dieses Firma sicherlich ein Begriff sein.

00:14:18: Und wie gesagt, bislang umfasst er eben das Portfolio Roboterarme und automatisierte Transportsysteme.

00:14:25: Also auf jeden Fall eine spannende, spannende Entwicklung da.

00:14:28: Und eine News kam in den letzten Wochen auch noch auf.

00:14:32: Die fand ich auch noch sehr spannend.

00:14:34: Kannst du gleich auch noch mal so ein bisschen deine Einschätzung zugeben, wie du das findest.

00:14:38: Das Datab ist sehr ambitioniert, habe ich ja gesagt, und es ist jetzt, will jetzt auch in den Wettbewerb mit der klassischen deutschen Zulieferindustrie eintreten.

00:14:46: Es gab in der letzten Woche ein Asset Deal mit dem Stahlkonzern, mit aber auch Automobilzulieferer Tüsten Krupp, nämlich will Agile Robots jetzt die Einheit von, die Automatisierungseinheit von Tüsten Krupp übernehmen, die Automotion Engineering.

00:15:03: Um darüber einen noch besseren Zugang zur Autoindustrie zu erlangen.

00:15:09: Die Sparte erzielte als Anbieter von kompletten automatisierten Produktionsanlagen beispielsweise für Batterie Montage löse im dreistelligen Millionen Bereich und das will agile robots jetzt inkorporieren und übernehmen auch die sechshundertfünfzig Mitarbeiter die da dran hängen.

00:15:25: Also, auch eine spannende News an der Stelle, weil es hier ja so fast so eine Art Umkehrung der Dynamik, die wir in der Industrie hatten, dass wir ja immer gesagt haben, wir haben auch ganz viel früher darüber gesprochen, wie können denn jetzt große Unternehmen Startups in sich aufnehmen und den Spirit von Startups und die Agilität, die Flexibilität des Mindset von Startups übernehmen?

00:15:49: Und jetzt ist es fast schon so ein bisschen so eine Umkehr.

00:15:51: Natürlich wird jetzt hier nicht ein Start-up in gesamten Industriekonzernen übernehmen, aber immer in eine schlagkräftige Sparte übernehmen.

00:15:59: Und da eben schon, wie du schon sagst, eine kleine Hierarchieumkehrung an der Stelle, finde ich auf jeden Fall irgendwie eine spannende Entwicklung.

00:16:09: Und der Chef, der Chan, der hat auch gesagt, man will jetzt mittelfristig auch mehr als eine Milliarde Umsatz erzielen mit diesen Systemen, nicht nur wie gesagt mit robotarmen und autonomen Transportsystemen, sondern eben auch mit diesen humanoiden Robotern.

00:16:24: Also schon irgendwie eine spannende Entwicklung, weiß nicht, wie du das siehst.

00:16:29: Ja, es ist vielleicht bald deutsches Unicorn.

00:16:32: Das ist natürlich, also ich finde es alleine schon, also abgesehen davon, dass humanoide Robotik einfach super spannend ist, ist ja jetzt vielleicht gar nicht im Kern.

00:16:39: die Diskussion, die wir heute führen, wie steht es zum Humanoide Robotics, sondern eigentlich eher der Fakt, dass das Made in Germany ist und dass das Ganze, wie du sagst, jetzt ein Zukunftsfeld ist, wo es jetzt dann eben doch deutsche Player gibt, die zu den Evangelisten gehören, die zu den Pionieren gehören, weil das ja auch gerade so ein Fall ist, den wir in den letzten Jahren, Jahrzehnten vielleicht sogar, wenn wir es gar nicht, also ohne es zu übertreiben.

00:17:09: diskutiert ist, wo sind noch deutsche Pioniere in neuen Technologien?

00:17:13: Wo sind die großen deutschen Softwareplayer, wenn man vielleicht von dem SAP mal absieht?

00:17:18: Wo sind die in einem weltweiten, in einer weltweiten Konkurrenz zu den Playern, die in der Regel einfach aus den USA oder China kommen?

00:17:26: Wo ist die Technologie, in denen Deutschland Marktführer ist und sein kann in diesen neuen Themen?

00:17:34: Es gibt ja auch zum Beispiel immer diese Diskussion, dass Deutschland so ein bisschen seine technologieführer schafft zum beispiel bei solarpanelen eigentlich irgendwie verspielt hat und das eine zeitlang eigentlich mal hatte und inzwischen kommen die auch alle aus china ja und dass man das nicht so ganz aufrecht erhalten konnte.

00:17:50: das heißt natürlich geht es jetzt auch darum da jetzt auch wirklich was hinterzustellen und das auch aufrecht erhalten zu können.

00:17:56: aber ich finde es einfach unglaublich spannend dass wir hier wirklich einen deutschen player haben dem ja offensichtlich wenn man jetzt auch über den kauf dieser automatisierung sparte von tüssen grupp nachdenkt der offensichtlicher auch schon als nicht ganz klein einzuschätzen ist, also offensichtlicher, fähig genug auch ein solches Geschäft zu übernehmen.

00:18:15: Das macht natürlich schon Mut für eine solche Zukunftstechnologie, dass die in Zukunft eben made in Germany ist.

00:18:21: Mein Gedanke dazu jetzt auch nochmal, auch Schäffler will sich ja deutlich stärker in dem Bereich ja auch beteiligen.

00:18:31: Hat sich jetzt ein bisschen, auch das haben wir ja schon mal besprochen, so im Rahmen der Hannover Messe ja als Motion Technology Company in Bezug auf alles was sich bewegt, da muss quasi Schäfler drin sein und dazu gehört explizit auch das Thema Humanoid Robotik.

00:18:45: Ein deutsches Unternehmen, das sich in dem Bereich bewegt, also auch spannend.

00:18:50: Genau und da will man sicher auch explizit ja nochmal ein bisschen stärker tummeln, also offensichtlich ein Zukunftsfeld, auf dem gerade einige Player.

00:19:01: Sowohl ganz neue, wie jetzt Agile, oder ganz neue, du hast es gesagt, ein paar Jahre sind natürlich schon dabei, aber im Vergleich jetzt zu einem Chefler ist die Legacy jetzt vielleicht noch nicht ganz so groß.

00:19:12: Also ganz neue Player, Tummeln genauso wie traditionelle Zulieferer, die in dem Bereich unterwegs sind.

00:19:20: Also kann mir schon gut vorstellen, dass in Zukunft wir durchaus einige humanoidrobotermate in germany sehen werden muss.

00:19:28: man natürlich jetzt aber auch und das ist ja so ein bisschen der punkt den ich mit diesen solarpanelen angesprochen habe muss man dann aber auch wirklich auch in die zukunft tragen und versuchen sich zu behaupten versuchen den wettbewerb auch irgendwo durch gute technologie auch in schacht zu halten.

00:19:42: Aber auch da geht es natürlich im Endeffekt, du hast gesagt, physical AI, da geht es natürlich auch um KI, da geht es auch um Daten, da geht es auch darum, dass Made in Germany in Sachen Datenverarbeitung und Datenschutz natürlich auch noch sozusagen unser strenger Datenschutz ja auch ein Asset ist, den dann wiederum vor allem viele hiesige Player dann ja auch nutzen wollen.

00:20:01: Also ich kann mir schon vorstellen, dass man sich da ein paar Vorteile erarbeiten kann, die man in Zukunft dann auch gegen die Konkurrenz auch ins Feld führen kann.

00:20:10: Ja, es ist auf jeden Fall ein gutes Zeichen.

00:20:13: Man muss aber auch dazu sagen, es gibt eine enorme Konkurrenz oder eine enorme Wettbewerbssituation in diesem wirklich neuen Technologiefeld, wenn man sich das mal anschaut.

00:20:24: Wir haben auf Automobilproduktion wie gesagt so einen schönen Überblick zum Thema Humanoide Robotik.

00:20:29: und da haben wir auch eine Grafik, ein Diagramm integriert von dem Forschungs- oder Marktforschungsunternehmen ID Tech X. die auch eine Studie dazu rausgebracht hat, wo man mal aufgeführt bekommt, wie viele unterschiedliche Unternehmen es mittlerweile in diesem Bereich gibt.

00:20:46: Und da gibt es ganz viele natürlich aus den USA und natürlich auch aus China, die da schon sehr weit sind auch mit ihren Anwendungen.

00:20:54: Ich hatte ja ein paar angesprochen wie FIGA oder Agility Robot, UB Tech.

00:20:59: Kepler Robotics, Aptronics, Sanctuary AI.

00:21:01: Also es gibt ganz viele mittlerweile die sich da tummeln und die natürlich in diesen Wettlauf mit eingestiegen sind schon vielleicht auch deutlich früher als man so manches Unternehmen aus Deutschland.

00:21:12: Und da ist der Wettbewerb ja nicht besonders, ist ja auch nicht klein.

00:21:15: Also da gilt es sich natürlich jetzt auch durchzusetzen.

00:21:19: und da vorne mit dran zu sein.

00:21:21: Ich glaube, Agile hat auf jeden Fall eine gute Chance, da vorne dran zu sein mit den jüngsten Bewegungen, die sie gemacht haben.

00:21:29: Und ja, wie gesagt, das Einsatzfeld oder das Umsatzfeld vielleicht auch am Ende des Tages von Humanoida Robotik ist sehr groß.

00:21:40: Die Analysten von ID Tech X sagen, dass es einen potenziellen Bedarf von bis zu eins Komma sechs Millionen Systemen weltweit gibt.

00:21:47: die entlang der gesamten Wertschöpfungskette auch eingesetzt werden können.

00:21:51: Und da geht ja das Unternehmen oder die Forschungseinrichtung auch davon aus, dass es in den nächsten fünf bis sechs Jahren da auch zu den nächsten Fortschritten kommen wird.

00:22:04: KI ist da, spielt natürlich eine große Rolle, GenAI.

00:22:08: die natürlich diese humanoiden Roboter natürlich noch flexibler am Ende des Tages gestalten wird und noch komplexere Montage Aufgaben am Ende auch übernehmen wird.

00:22:16: Und das wird auf jeden Fall spannend sein zu sehen, wie sich dieses Feld entwickelt.

00:22:22: Ja, Al Pascal, an der Stelle kommen wir mal zu deinem Thema, zum Thema Lean Production.

00:22:30: Was hast du uns denn da mitgebracht?

00:22:31: Was gibt es denn da so für Innovationen, die es zu vermelden gibt?

00:22:36: Ja, das Tolle eigentlich an dem Thema Lean ist ja, dass das ja immer gar nicht so hochtrabend sein muss.

00:22:43: Mit hochtrabend meine ich jetzt hier Physical Eye, Humanoid, Robotik, künstliche Intelligenz.

00:22:48: Das Schöne am Thema Lean ist ja, dass das zum Teil so simple und so einfache Verbesserungen sind, die am Ende und vor allem aber in Summe einen so großen Impact haben, dass sich Automobilefertigung immer noch weiter verbessern kann und effizienter gestalten lässt, verschwendungsfreier gestalten lässt.

00:23:03: Das ist ja das, was mich eigentlich immer grundsätzlich so an dem Thema Lin begeistert ist diese Einfachheit, mit der man dann doch einfach nochmal jeden einzelnen Arbeitsschritt in der Produktion noch mal verbessern kann, während man denkt, die Geschichte von hundertzwanzig Jahre Automobilfertigung, die muss eigentlich mal auserzählt sein, was das Thema Verbesserung und Veränderung angeht, aber überhaupt gar nicht.

00:23:22: Also der kontinuierlich Verbesserungsprozess KfOP, der berühmte, der geht einfach immer weiter.

00:23:29: Das ist etwas, was kein Ende hat und quasi fast schon per Definition keinen Ende haben kann.

00:23:35: Ja und das sieht man, wenn man sich mal mit der Lean Community trifft und das ist jetzt das Stichwort.

00:23:42: Ich war in der vergangenen Woche auf dem Automotive Lean Production Kongress von Agamos und Automobilproduktion.

00:23:49: Das machen wir gemeinsam schon seit zwanzig Jahren.

00:23:51: Wir haben Podcast unter anderem auch schon an der einen oder anderen Stelle drüber gesprochen.

00:23:55: Wir verleihen dort immer Awards an OEMs und Supplier, die sich da eben um das Thema Lin in tollen Projekten in spannenden Transformationen verdient gemacht haben und die werden dann eben auf diesem Kongress ausgezeichnet stellen aber auch ihre Projekte ihre Werke dort vor.

00:24:16: und es ist für mich einfach immer ja ich finde es einfach immer spannend weil das so eine so eine Community ist vielleicht mal ganz grundsätzlich mal drüber gesprochen die unglaublich bereitwillig sich miteinander austauscht.

00:24:29: Das ist auch etwas, was wir in der Form Janek auch gar nicht so häufig sehen, dass man bereitwillig wirklich hinter die Kulissen blicken lässt, die Schubladen aufmacht und sagt, das haben wir gemacht und mit diesen Schritten haben wir folgende Einsparungen erzielen können.

00:24:43: Das sind so Details, in die geht man an vielen anderen Stellen gar nicht in einer Branche, wo ja Konkurrenz durchaus ja auch hart ist.

00:24:51: Aber da gibt es einfach so diesen Konsens, Jedes Werk ist anders, kein Werk kann das andere oder Arbeitsschritte aus dem anderen komplett kopieren und deswegen wird das einfach alles als Inspiration gesehen.

00:25:05: Am Ende kann man es eh nur als gute Idee mit nach Hause nehmen, mit dem Team diskutieren und vielleicht was Ähnliches machen.

00:25:11: Aber das finde ich so spannend, dass ja so kleine Verbesserungen, die am Ende durchaus einen Unterschied ausmachen, könnten ja auch als ein gewisses Wettrennen verstanden werden, effizienter zu sein als andere.

00:25:24: Trotzdem ist das eine Community die sehr bereitwillig miteinander sich austauscht diskutiert und wirklich zeigt hier schaut mal das haben wir gemacht und jetzt lassen wir drüber quatschen wie wir das gemacht haben.

00:25:35: Das finde ich einfach grundsätzlich extrem spannend wenn man da ist.

00:25:38: Das war in der vergangenen Woche in Poznan beim Volkswagen Nutzfahrzeugwerk in Pozen wo unter anderem der Caddy gefertigt wird.

00:25:49: also da haben wir noch mal schöne Blicke auch ins Werk bekommen.

00:25:55: Posten an Volkswagen Posten an bei der Vorjahres Sieger.

00:25:58: Der richtet dann sozusagen eigentlich traditionell immer den Kongress aus.

00:26:03: Und ja, ich habe zumal so zwei, zwei so wichtige Aspekte mal mitgebracht.

00:26:10: Und das ist einmal das Thema Lean und Führung, also Lean und Kultur, was extrem häufig auch auf der Bühne Betont wurde.

00:26:18: also Stephanie Hegels zum Beispiel Werkleiterin VWN und Gastgeberin eben auf dem Kongress hat schon im Interview mit uns gesagt Lin funktioniert nur wenn die Ideen aus den Teams kommen und das hat sie nochmal in ihrem Vortrag auf der Bühne nochmal bestätigt indem sie ganz klar darauf abgezielt hat Verantwortung in der Fabrik muss.

00:26:39: geteilt werden, das kann alles nicht irgendwie top down kommen, da kann sich nicht oben jemand hinstellen, ordene Move die und sagen, so geht es jetzt hier in jedem einzelnen Prozess, sondern diese Prozessverbesserung und diese kontinuierliche Verbesserung, die muss von jedem Einzelnen im Werk kommen.

00:26:55: Also eine Kultur zu schaffen, in der sich die Mitarbeiter nicht nur, wie man ja immer so schön sagt, und das ist ja auch so eine fast schon zu so einer Null Aussage geworden, die Mitarbeiter mitzunehmen in der Transformation, sondern eine eine Kultur zu schaffen, in der sich jeder dafür verantwortlich fühlt, den eigenen Arbeitsplatz zu verbessern.

00:27:14: Durch gute Ideen, durch kleine Veränderungen, durch kleine Handgriffe, die man anders gestalten kann, aber wirklich einfach Ideen aus dem Shopfloor, um das Werk voranzubringen.

00:27:28: Das hat sich so durchgezogen, durch die ganzen Gespräche ist im Prinzip wie wichtig so eine Lin Kultur.

00:27:36: sie hat auch gesagt Lin nicht als Pflicht sondern Lin als Anspruch.

00:27:39: Von jedem einzelnen.

00:27:40: also ich muss bereit sein meinen Arbeitsplatz verbessern zu wollen.

00:27:44: Und wenn man dann eine Kultur schafft in der das auch funktioniert weil ich das vielleicht strukturell tatsächlich auch.

00:27:50: Vordere und Fördere dass diese Ideen kommen ich die auch weiter verarbeiten.

00:27:54: ich habe da gleich auch noch ein schönes Beispiel für genau dieses Thema Mitarbeiter.

00:28:00: Dann lässt sich Lin tatsächlich einfach einsetzen.

00:28:03: Und ich habe jetzt noch mal ein Beispiel mitgebracht, so aus dem Bereich Lin und Digitalisierung.

00:28:08: Da kann man nämlich sagen, das ist so der zweite große Schwerpunkt, nämlich die Digitalisierung mit den Lin-Gedanken sozusagen zu verheiraten.

00:28:16: Klar, ich kann natürlich auch grundsätzlich die Digitalisierung als Vereinfachung von Prozessen und effizienteres Arbeiten, schnelleres Arbeiten, verschwendungsfreieres Arbeiten verstehen.

00:28:26: Aber spannend wird es eigentlich erst, wenn man so diesen Lin-Gedanken und so wie ich gerade gesagt habe, Lin als Anspruch lien als Teil der DNA natürlich ganz viele auch auf der Bühne gesagt, wenn ich den eigentlich so mit der Digitalisierung verheiratet.

00:28:38: und da gab es ein schönes Beispiel.

00:28:41: Schöne Brücke.

00:28:42: jetzt wieder zum Anfang und zu der News, die ich auch mitgebracht habe, nämlich Seate Martorell.

00:28:46: Seate Martorell ist mit dem Award für das Digital Mindset ausgezeichnet worden, weil.

00:28:54: Ganz klar, wir wissen alle, welche Transformation Martorel.

00:28:57: gerade, vor welchem Transformation Martorel gerade steht, bereitet sich auf die Fertigung der Small Befs vor, für mehrere Marken im Konzern.

00:29:05: Zum ersten Mal werden eben Fahrzeuge von Seat, Volkswagen, Skoda, die kleinen Elektrofahrzeuge dann eben Martorel gefertigt.

00:29:14: Und in dieser Transformation wohlt natürlich ganz klar auch das Werk und auch Werkleiter Hosse-Eretzsche weiß, das geht nur, wenn ich die Leute eben mitnehme, da ganz viel installiert hat, vor allem im digitalen Bereich, um einfach diese kontinuierliche Weiterentwicklung zu forcieren.

00:29:35: Und zwar setzt man eben auch bei Seat Martorell im Werk sehr stark auf citizen developer.

00:29:42: also man hat eine ganz ganz große initiative gestartet schulungsinitiative.

00:29:47: Zu verschiedensten ja auch apps microsoft umfällt.

00:29:51: also wenn ich jetzt am power b i power apps und so weiter denke da hat man ganz ganz viel gemacht über mit judacity ganz viel geschult.

00:30:00: also da gibt da hat man sich wirklich sehr viel investiert viel auch zeit investiert um.

00:30:07: Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf dem Shop floor die Gelegenheit zu geben sich selbst zu helfen digital ja und eben über citizen development ship eben ganz stark seine eigenen dashboards zu bauen seine eigenen apps am ende für einfache anwendungen zu entwickeln.

00:30:23: also eben da ganz stark das thema digitales kvp digitaler kontinuierlicher verbesserungsprozess den menschen dabei zu helfen mit Digitalen Tools, die sie selbst beherrschen können, die sie selbst schnell erlernen können, sich selbst in der eigenen Arbeit mit schnellen Anwendungen eben zu helfen.

00:30:44: Und da gibt es auch gar keinen Komplizierten, das hat ein großer Retscher auf der Bühne auch nochmal klargemacht, da gibt es dann gar keinen furchtbar komplizierten Governance Vorgang.

00:30:53: Da geht es nicht darum, dass jetzt alles auch erst mal Ewigkeiten geprüft wird.

00:30:57: weil natürlich die Frage auch so ein bisschen aufkam.

00:30:58: Naja, und wird dann nicht die gleiche Lösung womöglich fünfmal entwickelt und so weiter.

00:31:02: Und ja, die Gefahr gibt es, aber es geht eher darum, den Mitarbeitenden schnell und unkompliziert die Möglichkeit zu geben, das zu machen.

00:31:10: Genau, exakt, schnell und unbürokratisch, das wirklich auch zu tun.

00:31:14: Und dann geht es natürlich irgendwann so ein bisschen, es gibt dann auch verschiedene Rollen, es gibt zum Beispiel Data Stewards, dass Mitarbeiter, die sich explizit noch mal so ein bisschen dazu weiterentwickeln lassen, eben Daten im Blick zu haben, weil natürlich werden ja auch häufig Anwendungen erstellt, die weiter gepflegt werden müssen.

00:31:29: Da wird dann natürlich schon irgendwann darauf geguckt, okay, was hat jetzt tatsächlich einfach eine längere Halbwertszeit, was führen wir jetzt sozusagen hier so ein bisschen in den Regelbetrieb über?

00:31:39: Aber erstmal soll wirklich einfach schnell und unkompliziert einfach jedem die Möglichkeit zur Verfügung stehen, seine eigene Arbeit mithilfe von digitalen Tools schnell und unkompliziert zu verbessern.

00:31:51: So, das fand ich einfach super spannenden Vorgang.

00:31:53: Und jetzt übrigens Lego am Anfang.

00:31:56: Das Lego Beispiel ist auch tatsächlich gar nicht Lego, also nicht Lego im tatsächlich faktischen analogen Sinne,

00:32:02: sondern das heißt so, aber das Hintergedanke

00:32:04: ist, dass da einfach ein sehr, ja.

00:32:08: Unkomplizierte digitale Bibliothek, das ist eine Legobibliothek für Werksimulationen, entstanden ist.

00:32:15: Man hat ganz viele Aspekte, sozusagen von Fertigungsprozessen in kleine Bausteine zerlegt, in einem digitalen Tool und stellt jetzt eben in Erfertigung oder auch der Logistik dieses Tool zu, diese Bibliothek zur Verfügung.

00:32:30: Die ist dann wiederum dem Menschen ermöglicht, relativ einfach mit Hilfe dieser digitalen Bausteine Im Prinzip Planungen und Prozessplanungen und Simulationen anstellen zu können, und zwar ohne, dass wiederum die Werks-IT mit einem Board kommen muss, damit man sagt, hey, analysier mir mal das mal, rechnen mir das mal durch, erstellen mir bitte mal diese Simulationen, kann das funktionieren, sondern auch da zu sagen, okay, mit ganz einfachen Methoden, digitalen Methoden, mit einfachen digitalen Bausteinen kann ich hier bestimmte Prozesse aufbauen.

00:33:02: Und tatsächlich einfach mal so eine erste Simulation, so erste Tests zu machen, kann das funktionieren, kann das hinhauen, verbessert das etwas.

00:33:09: Das ist die sogenannte Lego Bibliothek.

00:33:12: Für alle, die sich jetzt wirklich auf die kleinen Klemmbausteine gefreut haben in der Fertigung, muss ich jetzt enttäuschen.

00:33:17: Das Beispiel übrigens mit der Cartbox, mit dem Kartons übrigens.

00:33:22: Was wahrscheinlich jeder von Ihnen und Euch, die gerade zuhören, die in der Produktion tätig sind, jeder weiß.

00:33:29: Aber wenn man damit nicht so konfrontiert ist, immer wieder spannend findet, das tatsächlich einfach das Aufbauen von zum Beispiel Arbeitsplätzen in der Fertigung und einer Fertigungslinien und wie positioniere ich meine Werkzeuge und wo kann ich am Ende meine Ladungsträger abstellen, dass man das ganz häufig in der Fertigung tatsächlich faktisch sich aus Pappe baut.

00:33:50: Ja, aus ganz einfachen Verpackungsmaterialien, die ich mir dann aus der Logistik hole.

00:33:53: Und dann setzen sich dann so kleine Workshops dann möglich die Mitarbeiter aus der Produktion hin und bauen sich aus Pappe ihre eigenen Arbeitsplätze, um zu gucken, ob tatsächlich die Positionierung am Ende von Regalen, von Werkzeugen, vom Akkuschrauber tatsächlich so funktioniert.

00:34:10: Und das ist wiederum dann diese anderen Beispiele, weswegen Lean Off so Spaß macht, ist, weil das manchmal so ganz furchtbar simpel ist.

00:34:16: Wir wollen etwas verbessern.

00:34:18: Also baue ich mir das aus Pappe und gucke, weil man das schnell natürlich einfach wieder abreißen kann, dann kann ich das schnell nochmal nach links und rechts verschieben und gucke einfach, was der beste Aufbau meines Arbeitsplatzes ist.

00:34:28: Ja, so simpel ist es.

00:34:30: Das waren im Prinzip die Beispiele.

00:34:32: Aber noch ein anderes sehr anfassbares Beispiel vielleicht noch, das EVECO-Werk in Valladolid wurde auch für seine digitalen Sicherheitslösungen ausgezeichnet.

00:34:43: Also seit Jahren gibt es da schon eine sehr Ausgeprägte Sicherheitskultur, das hat man natürlich bislang eher mit klassischen Audits gemacht, dass man im Prinzip sich dann mal bestimmte Arbeitsschritte oder bestimmte Bereiche anschaut, dort dann am Ende sogenannte Unsafe Conditions oder Unsafe Acts feststellt und dann gibt es Analysen, Nachschulungen, der wird das mit den Mitarbeitern besprochen, dann sagt man Mensch, Leute, achte bitte mal ein bisschen darauf, dass ihr bitte das einhaltet und dort nicht hingehen und so weiter.

00:35:13: Und das wurde jetzt aber eher in eine digitale Lösung überführt, das nennt man die unsave acts automatic detection.

00:35:20: Das heißt, dass vor allem an sehr gefährlichen Stellen im Werk, zum Beispiel in bestimmten Entladehallen, so diesen unload

00:35:31: halls,

00:35:31: wo es dann darum geht, dass man häufig Menschen, Lkw-Fahrer, die dann in die Halle reinfahren, Gabel stapler das im prinzip ein großes durcheinander herrscht deswegen halt eben auch sehr sehr unsicher sein kann für allen für den für den menschen am ende.

00:35:48: und dort ist jetzt so dass man dort eine k.i.

00:35:50: gestützte lösung integriert hat und auch mit ganz vielen kamerasystemen die sozusagen in echtzeit permanent eigentlich diese halle überwachen um dann.

00:35:59: Wenn man solche an safe acts feststellt zum beispiel dort fährt jemand schneller als er soll dort fährt jemand in ein bereich in denen gabelstapler eigentlich nicht fahren sollte.

00:36:09: dort hat jemand den gabelstapler abgestellt der da eigentlich aber gar nicht stehen bleiben sollte und schon gar nicht über ein zeitraum von zwei minuten.

00:36:17: und das erkennt alles dieses system.

00:36:19: er kennt auch dann eben die dahinter liegende k i und warnt am ende auch über laute warnsignale in der halle.

00:36:26: Achtung, bitte Geschwindigkeit einhalten.

00:36:30: Sie fahren aktuell schneller als die empfohlenen Fünf-Kmh-Schrittgeschwindigkeit.

00:36:34: Achtung, Gabelstabler mit der Nummer dreifünf-eins steht jetzt bereits seit zwei Minuten und achtundvierzig Sekunden in einer Entladezone.

00:36:45: Bitte Gabelstabler aus der Zone entfernen und so weiter.

00:36:48: Also ganz, ganz simpel.

00:36:51: Aber damit hat man natürlich interessanterweise einfach die oder interessanterweise das ist ja schon fast das, was ja schon die logische Folge ist.

00:37:01: Dadurch hat man einfach die Unfälle und eben diese Unsafe Acts, die passieren, eben um drastische Größenordnungen tatsächlich einfach reduziert, die da genau diesen Hallen da jetzt irgendwie in Richtung in Richtung der Null dann langsam tendieren.

00:37:17: Das war schon auch ein ganz spannendes.

00:37:20: simple Umsetzung digitaler Natur, die dann aber wieder die Abläufe dann so reibungslos macht, in dem Fall ja sogar mit Sicherheitsaspekt.

00:37:29: Also das waren einfach mal spannende Aspekte, die ich mitbringen wollte, weil ich aber auch wirklich sagen muss, das hört man vielleicht ein bisschen raus, für dieses Thema Lean kann man so eine Begeisterung haben, weil das so simpel ist, weil das so einfach ist und weil das mit ganz vielen einfachen Ideen, die häufig wirklich von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern selbst kommen.

00:37:48: Ich habe es zitiert, aus Sicht von Verantwortlichen im Werk vielleicht so gekommen müssen, sonst machen sie gar keinen Sinn, weil man da noch so viel rausholen kann und wahrscheinlich auch ja nicht wissen, alle Ewigkeit rausholen wird, weil wir wissen das auch, dann wachsen Werke, dann gibt es wieder Dinge, die dann aus der Historie heraus und aus dem Wachstum heraus dann vielleicht wieder in eine falsche Richtung gehen, dann muss man da wieder ansetzen, dann muss man da wieder anpacken.

00:38:10: Also das geht immer noch effizienter, immer noch verschwendungsfreier und das ist das, ja.

00:38:16: Spannende an Lean eigentlich.

00:38:19: Ja, ich finde es total spannend, was du, du verfolgst das Thema Lean Production ja schon ein bisschen enger als ich.

00:38:25: Jetzt in den letzten Jahren hast du ja hier im Podcast auch schon mal drüber gesprochen.

00:38:28: Ich finde es immer spannend, die Beispiele wie vielschichtig dieses Thema ja natürlich auch behandelt wird.

00:38:32: Und was du heute auch noch mal schön dargestellt hast, mit welchem Pragmatismus einfach auch in diesem Bereich auch gearbeitet wird und dass das aus der Belegschaft kommt auch oder dass die Teams auch direkt die dann auch wirklich damit arbeiten an diesem Innovationsprozess im Prinzip auch beteiligt sind.

00:38:47: Das finde ich immer total spannend.

00:38:49: Ich meine, wir haben hier im Podcast auch schon ganz viel über.

00:38:52: Ja, wie kriegen wir denn eigentlich IT und Engineering zusammen, wenn es um Software Define-Vehikel geht?

00:38:56: Oder wie können andere Bereiche in einem Autokonzern besser miteinander zusammenarbeiten?

00:39:01: Oder wie kann man da Prozesse vielleicht optimieren?

00:39:05: Vielleicht kann sich das eine oder andere Fachbereich sich auch mal sozusagen in der Lean-Community umschauen oder auch in den Teams in der Produktion, wie man vielleicht auch manche Dinge mit Pragmatismus vielleicht auch schnell und unbürokratisch, wie du es ja vorhin auch so schön gesagt hast, umsetzen lässt.

00:39:19: Klar kann man nicht beides nicht immer eins zu eins vergleichen, was auch die Komplexität der Herausforderung anbelangt oder was den jeweils einen den bestimmten Einsatzort eben auch anbelangt.

00:39:30: Das kann man natürlich nicht immer eins zu eins vergleichen, aber ich finde es total interessant und auch immer toll, dass wir da so einen Blick hinter die Kulissen bekommen, gerade im Kontext dieses Automotive Lean Production Awards.

00:39:41: Total interessant, wir werden natürlich auch die ganzen jetzt ausgezeichneten Projekte auch noch mal in der in den Schornauts verlinken, dann kann man sich das noch mal im Detail durchlesen und wir werden auch jetzt in diesem Monat oder im nächsten Monat, im Dezember.

00:39:58: Noch mal alle Projekte auch noch mal detailliert porträtieren und dann gibt es da sicherlich auch noch viele spannende Aspekte zum Thema Lean Production.

00:40:06: Ja Pascal, wir sind.

00:40:08: Am Ende der heutigen Folge angelangt.

00:40:10: Wir haben wieder das Thema Produktion aus unterschiedlichster Art und Weise besprochen und auch das Thema leider, aus meiner Perspektive leider, finde ich auch das Thema Verbrenner aus wieder thematisieren müssen.

00:40:21: Aber da werden wir sicherlich auch noch eine oder andere Entwicklung sehen.

00:40:25: Und ja, dann freue ich mich auf die nächste Woche und was dann so thematisch ins Haus steht.

00:40:30: So sieht's aus.

00:40:31: Bis dahin.

00:40:32: Ciao.

00:40:32: Ciao.

00:40:35: Was mich bewegt.

00:40:36: Ein Podcast von Automotive IT und Automobilproduktion.

00:40:40: Alle Infos zur Folge in den Showrooms.

00:40:43: Weitere Folgen überall, wo es Podcasts gibt.

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