Was bedeutet KI für das Fahrzeugdesign, Professor Henseler? (feat. Wolfgang Henseler)

Shownotes

Das moderne Fahrzeug- und UX-Design unterliegt zurzeit gleich zwei großen Veränderungen. Auf der einen Seite bewegt sich die klassischerweise ingenieursgetriebene Automobilindustrie in der Gestaltung seiner Produkte endlich näher auf den Kunden zu. Die Digitalisierung gibt dieser Nutzerzentriertheit einen ganz neuen Push. Auf der anderen Seite setzt der Einzug künstlicher Intelligenz ins Fahrzeugdesign den klassischen Automobilgestalter unter Druck: Zahlreiche handwerkliche Aspekte lassen sich in Windeseile umsetzen. Der Transportation Designer von heute wird zum Prompter. Gemeinsam mit Designprofessor Wolfgang Henseler stellt sich Pascal in der aktuellen Folge von WAS MICH BEWEGT die Frage, wie kreativ KI sein kann, welche neuen Skills Designer in der Ausbildung lernen müssen und ob ein ausgeklügelter Prompt eigentlich einen Bugatti designen kann?

Professor Wolfgang Henseler im Interview: https://www.automotiveit.eu/technology/kuenstliche-intelligenz/ki-wird-die-zeiten-fuer-design-entwuerfe-rasant-verkuerzen-971.html

Mehr über Wolfgang Henselers Arbeit an der Hochschule Pforzheim: https://designpf.hs-pforzheim.de/profile/wolfgang_henseler/

Alle Infos zur 360°UX mobility conference: https://www.360ux-conference.com/

Mehr zu Pascal und Yannick finden Sie auf LinkedIn: Pascal Nagel: https://www.linkedin.com/in/pascal-nagel/  Yannick Tiedemann: www.linkedin.com/in/yannick-tiedemann

Hinweis: Die im Podcast getätigten Aussagen spiegeln die Privatmeinung der Gesprächspartner wider und entsprechen nicht zwingend den Darstellungen des jeweiligen Arbeitgebers.

Transkript anzeigen

00:00:01: eine neue folge von was mich bewegt.

00:00:03: ich bin nicht im studio im büro ich bin auch nicht im studio bei mir zuhause.

00:00:08: ich bin heute auf dem automotive it kongress.

00:00:11: ich bin hier natürlich nicht alleine in dem fall aber auch nicht Begleitet von Janik, also alles ist heute ein klein wenig anders, aber bei mir ist heute und darüber freue ich mich sehr, Wolfgang Hänseler von der Uni Forzheim.

00:00:23: Hallo Wolfgang, schön, dass du da bist.

00:00:24: Ja, hallo Pascal, ich freue mich auch sehr, dass ich bei dir sein darf.

00:00:28: Heute auch auf dem Automotive-IT gab es schon spannende Vorträge und ich freue mich jetzt auf unseren Postcast.

00:00:38: Was mich bewegt, der Automotive-Podcast.

00:00:47: Genau so ist es.

00:00:48: Wir sprechen ja heute später auf der Bühne auch noch mal über ein Thema, wo wir gesagt haben, Mensch, lass uns doch noch mal ein ruhiges Plätzchen suchen auf dem Kongress und über das

00:00:57: Thema

00:00:58: noch mal sprechen.

00:00:59: Wir sprechen nämlich heute.

00:01:00: über das Fahrzeugdesign, über Designprozesse grundsätzlich und vor allem darüber, wie die Digitalisierung und vor allem das KI-Zeitalter eben auch das Design verändert, welche Einflüsse das hat, welche Rolle dem Menschen in Zukunft zukommen im Designprozess, also über all die Veränderungen, die dort stattfinden.

00:01:20: Ich würde aber mal sagen, Wolfgang, im besten Fall Stellst du dich vielleicht mal selbst kurz vor unseren Zuhörerinnen und Zuhörern, was ist deine Aufgabe, was ist das, was du machst, was du lehrst, was dich auszeichnet?

00:01:33: Ja, sehr gerne.

00:01:33: Also mein Name ist Wolfgang Hänseler, wie schon gesagt.

00:01:36: Ich bin so ein bisschen hybrid.

00:01:38: Auf der einen Seite Professor für digitale Medien an der Hochschule in Fortzeim, seit sechsundzwanzig Jahren mittlerweile, also einer der ässesten Professorinnen dort.

00:01:48: fang an mit dem Thema Human Centered Interface Design, sozusagen lernt unterwegs.

00:01:55: Und das hält bis heute an, weil den Menschen im Mittelpunkt des Denkens und des Handelns und des Designs zu stellen immer wichtiger wird.

00:02:03: Wir reden heutzutage über kundenzentriertes Denken als Erfolgsfaktor auch für die Wirtschaft und gerade Automobilindustrie, aber auch andere Industrien.

00:02:12: Und auf der anderen Seite habe ich einen Agentur gegründet, Sensory Minds in Offenbach, mit knapp hundert Mitarbeiter mittlerweile, die sich um innovative Technologien und entsprechende Lösungen, die Digitalisierung auch als Basis haben, E-Commerce-Systeme, ERP, Customer Experience Management Systeme entwickelt, Apps oder wenn man ins Porsche Museum geht, diese interaktiven Applikationen, die haben wir dann beispielsweise auch.

00:02:41: gemacht.

00:02:42: und ich beschäftige mich eigentlich seit mal im studium eben mit jungen computer interface design.

00:02:48: und da die digitalisierung dann im laufe der jahrzehnte immer weiter zugenommen hat natürlich eben auch mit so gegenwärts und zukunfts themen wie künstliche intelligence gpt's oder agentik.

00:03:00: ai habe vor fünf dreißig jahren dazu auch zu interface agenten hieß das damals noch mal eine desertation gemacht.

00:03:06: Also bin jetzt auch nach einem Drassegern erfreut, dass das endlich mal kommt, das Thema.

00:03:13: Das stimmt.

00:03:14: Wolfgang, lass uns doch mal aber ganz vorne anfangen vielleicht.

00:03:18: Wie müssen sich unsere Zuhörerinnen und Zuhörer vorstellen?

00:03:21: Wie sich so ein bisschen das Fahrzeug-Design, vielleicht auch das Infotainment-Design, das HMI-Design, wie sich das Ganze durch die Digitalisierung vor allem aber durch KI verändert?

00:03:33: Was sind die wesentlichen Unterschiede zu früher?

00:03:35: Was sind Ja, wissen vielleicht Prozesse, die sich stark verändern.

00:03:39: Was würdest du sagen, ist so der größte Impact, den dieses Thema Digitalisierung vor allem auf das Design hat?

00:03:44: Naja, es geht um situative Relevanz.

00:03:46: Also früher, nehmen wir analoge Schaltelternströmente, die mussten halt da sein.

00:03:50: Die konntest du nicht irgendwie verstecken, sondern eben, wenn du den Schalter brauchtest, dann musste der Schalter da sein.

00:03:56: Im Zeitalter der Digitalisierung haben wir ein dynamisches Medium.

00:04:00: Das heißt... Die Dinge tauchen dann auf, wenn sie relevant werden und wenn nicht, verschwinden sie.

00:04:05: Also du hast auch nicht die Anzeige von allem kleinen Warn blinklicht leuchten, sondern die erscheinen immer erst dann, wenn sie benötigt werden.

00:04:13: Zum Beispiel der Blinker, dieses Links- und Rechtsfallsymbol, erscheint immer nur dann, wenn du halt blinkst, weil es von nöten ist.

00:04:20: Ansonsten verschwindet es im Hintergrund und ist eigentlich nicht sichtbar.

00:04:23: Und diese Fokussierung auf das situativ relevante, das ist eben... durch das Thema Digitalisierung ein sehr zentrales, weil alles, was ich nicht benötige, zu einem gewissen Zeitpunkt, was weder der Sicherheit noch der Information oder sonst wie dient, sollte eigentlich nicht auftauchen, weil es lenkt den Fahrer im Prinzip nur davon ab, sicher zu fahren, wenn er noch selber fährt.

00:04:47: Wenn wir über autonomes Fahren reden, dann ist das nochmal eine andere Dimension natürlich.

00:04:53: Und wie geht der, das ist jetzt wirklich was, was ja auch sehr stark auf ein Interface-Design geht.

00:04:58: Jetzt gibt es diese alte Diskussion, diese alte Diskussion Knöpfe versus Screens.

00:05:02: Also verbanne ich sozusagen alles, was Hardware ist, was ein Hardware-Knopf und ein Schalter ist aus dem Innenraum.

00:05:08: Oder, weil du gerade saßt natürlich situativ, ein Knopf ist immer da.

00:05:13: Das ist zum bisschen so eine Diskussion, die in meinen letzten Jahren viel geführt hat.

00:05:17: Dann haben die einen oder anderen OEMs wieder angefangen, nachdem es eigentlich fast gar keine Schalter mehr gab, dann doch den einen oder anderen haptischen Regler dann doch noch mal einzuführen.

00:05:24: Vielleicht doch, weil es der Nutzer irgendwie gewohnt war.

00:05:27: Was ist da so der Trend, den es hingeht?

00:05:28: Oder im Endeffekt ist der Trend eigentlich der Weg ist vorgezeichnet, aber es ist nur die Mischung, die vielleicht... aktuell noch

00:05:35: vorherrscht.

00:05:36: Also die Grundlage heißt Usability.

00:05:37: Und Usability beschreibt, wie schafft es einem bestimmter Nutzer in einem bestimmten Nutzungskontext effektiv, effizient und zu Friedenstellen sein gewünschtes Ziel zu erreichen.

00:05:47: Und wenn ich das schneller über den Schalter erreiche, dann bitte lasst den Schalter da.

00:05:51: Und wenn ich es schneller digital, weil es kontextsensitiv eingeblendet wird, beispielsweise verfügbar gemacht wird, dann zeige es mir eben entsprechend in dem Nutzungskontext.

00:06:03: Das bedeutet, wenn ich jetzt meine Hand nehme und erst bis diesem Warnblinklicht nach vorne mich vielleicht noch beugen muss, das dauert viel länger, als wenn ich am Lenkrad einen Warnblinklichtschalter hätte, der in dem Nutzungskontext relevant wird, weil vor mir entsteht ein Stau, hinter mir kommt schon die Lkw, da willst du nicht erst gucken, wo ist jetzt der Warnblinklichtschalter.

00:06:22: Und wenn ich das automatisiere, gemäß dem Motto, don't make me care, just make me happy, oder make me survive in dem Fall.

00:06:29: Dann ist das natürlich viel besser.

00:06:30: und nach diesen Prinzipien lernen die Studenten eben ist das die beste Usability.

00:06:36: also schafft es dadurch der Nutzer sein gewünscht das Ziel eben entsprechend effektiv und effizient zu erreichen.

00:06:43: Und diese Prinzipien sind nicht neu.

00:06:45: Die gelten schon seit der Steinzeit eigentlich.

00:06:48: Da hat man halt andere Methoden, um Mammut zu erleben.

00:06:51: Das ist der Speer.

00:06:52: Und heutzutage ist es dann eben eine KI, die mich unterstützt, dieses Ziel noch effizienter beispielsweise zu erreichen.

00:06:58: Aber die Prinzipien dahinter sind die gleichen.

00:07:02: Und deshalb orientieren wir uns in der Ausbildung immer am Menschen.

00:07:06: Weil der verändert sich am langen Glammsten.

00:07:09: Die Technologie verändert sich am schnellsten.

00:07:10: Die Erwartungshaltung auf die Technologie kommt natürlich sehr schnell.

00:07:14: zu sagen, wenn ich das über Smartphone abwickeln kann, dann ist die Erwartungshaltung, dann kann ich das und das und das auch über eine App oder Smartphone machen.

00:07:22: Das verändert sich natürlich rapide.

00:07:25: Aber ansonsten der Mensch ist eigentlich die Konstante.

00:07:33: Der ist auch essenziell, also wird auch immer essenzieller, wenn wir über Kundenzentrierungen reden.

00:07:38: Früher haben wir über Produktzentriertes Denken gesprochen, also du hast was produziert, du hast das versucht zu vermarkten und hast gehofft, dass die Kunden da ein Überwerbung platziertes Produkt kaufen.

00:07:48: So, da hat so riesen Streuverluste, dann hat man Kundenorientierung entdeckt und hat gesagt, wir können die Produkte personalisieren, dann treffen wir Zielgruppen.

00:07:57: Damit haben wir weniger Streuverluste.

00:07:59: Und jetzt kommt dieser Paradigmenwechsel in Richtung Nutzer oder Kundenzentrierung.

00:08:02: Und das bedeutet, der Mensch steht auf einmal im Mittelpunkt, also deshalb im Zentriert, Kunde oder Menschzentriert oder Nutzerzentriert.

00:08:11: Und um den Menschen herum, muss ich jetzt sogenannte Data Touchpoints identifizieren.

00:08:16: Also Dinge, wo der Kunde mit mir Daten teilt, um mittels, weil es viele Daten sind, KI auszuwerten, was ist für ihn eigentlich situativ relevant?

00:08:26: Und dann offeriere ich ihm den Dienst oder ich produziere dann auch erst das Produkt und ich produziere das Produkt, dann steht es irgendwo auf dem Parkplatz, weil keiner mein Auto kaufen will, sondern es ist genau dieser neuartige Prozess.

00:08:38: Und durch die Technologieunternehmen der USA, Amazon und Co, die machen eben vor, wie Kundenzentriertes denken als Geschäftsmodell, eben entsprechend für Prosperität, Wachstum, Wohlstand und so weiter sorgt.

00:08:52: Das wird genau mal eine Frage gewesen.

00:08:54: Wie schätzt du denn ein, wo die Automobilindustrie heute auf dieser Reise steht?

00:08:59: Weil gemeinhin wird der Autoindustrie also ein bisschen vorgeworfen.

00:09:02: Ich glaube, das ist nicht ganz aus der Luft gegriffen, sozusagen sehr, ja, Entwicklungszent, sehr produktzentriert, sehr Entwicklungsgetrieben, sehr viel von Machbarkeit.

00:09:12: Auf der anderen Seite sind natürlich auch die Freiheitsgrade relativ begrenzt, weil es muss alles produzierbar sein, es muss am Ende irgendwie die Materialien müssen, sind vielleicht auch vorgegeben und so weiter.

00:09:21: Wo würdest du denn sagen, steht die Autoindustrie in diesem Switch zum Human Centric Design, was auch am Ende ja so das Thema Interface angeht?

00:09:31: Also zwischen den drei Bereichen Produktzentre des Denken, Kundenorientiertes Denken und Kundenzentre des Denken würde ich Sie vom Produktzentretendenken in Richtung Kundenorientiertes Denken unterwegs sein.

00:09:43: Viele verwechseln das auch.

00:09:45: Also du hörst auch häufig Automobilindustrie, Finanzindustrie, dass sie sagen, nee, nee, wir sind kundenzentriert unterwegs.

00:09:50: Und wenn man dann drauf guckt, dann sagt das ist nicht kundenzentriert, sorry, das ist eine Kutsche und kein Auto, weil da sind noch Pferde vor, mit der Vorricht gesprochen.

00:09:58: Dann merkt man halt sehr schnell, dass das Thema in den Köpfen noch gar nicht angekommen ist.

00:10:04: Und Kundenzentrierung ist ein Mindshift.

00:10:06: Das ist ein Paradigmenwechsel im Denken.

00:10:09: Also Wandel fängt immer erst im Kopf an.

00:10:11: Und ich muss anders denken.

00:10:12: Ich muss wirklich den Kunden in den Mittelpunkt stellen und mein Produkt mal nach hinten.

00:10:17: Und das fällt natürlich, wenn ich durch Produktdenken oder Produktzentren das Denken erfolgreich geworden bin, da versuche ich natürlich dieses Geschäftsmodell zu verteidigen.

00:10:25: Auf Teufel kommen raus bis zum Untergang teilweise.

00:10:27: Das hat man ja bei anderen Unternehmen, Kodak und wie sie alle heißen auch gesehen.

00:10:32: Das hilft mir dann aber nicht.

00:10:34: Und ich muss dann eben diesen Wandel entsprechend hinbekommen.

00:10:40: Jetzt würde mich mal interessieren, gerade wenn wir über Design sprechen, dann sind wir stark beim Interface-Design.

00:10:45: Das ist natürlich auch das, was ihr stark macht, wenn wir über Human-Centric-Design sprechen.

00:10:51: Trotzdem möchte ich da jetzt gerne auch mal so ein bisschen auf dieses Thema Exterieur-Design.

00:10:54: Also ist KI eigentlich heute schon in der Lage, ein Fahrzeug zu designen und wie ist die Qualität im Vergleich zum menschlichen Designer?

00:11:02: Ja, das ist ja gerade das Fatale, ne?

00:11:04: Also, der Style Studio in Detroit eröffnet.

00:11:09: Und sozusagen den Designprozess, den man seit annähernd hundert Jahren macht, vorgegeben.

00:11:16: Also du machst halt so Skizzen, du machst Renderings, du machst Claymodelle und seit hundert Jahren wurde es so gemacht.

00:11:23: Jetzt kommt diese KI und diese generative KI vor allem mit Large Language Models und ist dann in der Lage innerhalb kürzester Zeit, tolle Renderings rauszugeben von Fahrzeugen beispielsweise.

00:11:36: Das führt dazu, dass Transportation-Designer, die normalerweise drei, vier, fünf Semester sitzen und das Lernen von Promptan, also von meinen Studenten aus dem UX-Bereich, locker überholt werden.

00:11:49: Die brauchen dann zwei, drei Minuten, dann haben sie ihren Prompt geschrieben und dann haben sie eine Reihe an wirklich faszinierenden, futurrealistisch aussehenden Fahrzeugen gerendert.

00:11:58: Und der Automobil oder Transportation-Designer guckt und sagt so, wie kann das denn sein?

00:12:04: Dafür brauche ich eine Woche.

00:12:06: Das heißt, da verändert sich natürlich sehr viel.

00:12:08: Das merken auch die Kollegen aus dem Transportation Design, weil die jetzt natürlich dran sind.

00:12:12: Was bedeutet denn die Veränderung für die Ausbildung?

00:12:16: Und wir müssen ja für die Zukunft ausbilden.

00:12:18: Wir bilden ja junge Menschen Zukunft sicher aus.

00:12:22: Und das bedeutet, wir müssen nach vorne schauen und sagen, was ist denn in zehn, fünfzehn Jahren relevant?

00:12:26: Und wie können wir dafür ausbilden?

00:12:28: Und nicht, dass wenn jemand fertig ist, dass er dann eben entsprechend keinen Beruf findet.

00:12:32: Eine KI ist natürlich, weil sie.

00:12:36: Kommen wir mal zum Thema Kreativität.

00:12:37: Was bedeutet das?

00:12:39: Das bedeutet entweder ich kann induktiv oder deductiv was ableiten.

00:12:42: Das ist kreatives Denken.

00:12:43: So, das kann ich einem Menschen beibringen.

00:12:46: Das kann ich aber auch eine KI beibringen.

00:12:48: Und dann ist die KI durchaus schneller in der Lage, das Ergebnis zu liefern.

00:12:52: Also ein gerendertes Auto beispielsweise.

00:12:56: Was eine KI nicht kann, ist die Wirkung dieses Fahrzeugs beim Kunden abzuschätzen.

00:13:03: Sie macht das auch nicht eigenständig, also sie muss immer angestoßen werden.

00:13:07: Das heißt, das ist keine Agentik AI, wo der Agent sagt, okay, ich mach das jetzt mal, weil ich denke, dass das im Sinne des Unternehmens und des Kunden von Interesse sein könnte, ohne beide zu fragen, sondern sagt, ich habe dann, ich als AI habe ein wirtschaftliches Interesse, ein eigenständiges.

00:13:24: Da sind wir auch noch nicht, also kann sie das auch noch nicht, muss angestoßen werden.

00:13:28: Und das... dritter ist sie ist auch nicht kundenzentriert unterwegs.

00:13:33: also sie kann in dem kontext was sie gelernt hat auf basis von daten.

00:13:38: sie macht aber keine sprung.

00:13:39: innovation also wird nicht irgendwie sagen okay die nächste antriebsart ist eine ganz andere als die die ich erwarte oder auch das thema ein echtes Problem zu erkennen, da tut sie sich beispielsweise auch noch sehr schwer.

00:13:54: Aber sie ist natürlich in der Lage, also sie ist nicht in der Lage abduktiv neuartig zu denken, aber sie ist in der Lage eben kreativ zu denken und kreative Prozesse zu optimieren, gerade hinsichtlich Effizienz und damit natürlich Berufsbilder zu verändern.

00:14:11: Das war aber, ich sage mal, als die Automobilität kam, da hat sich das Kutschengewerbe natürlich auch radikal verändern müssen.

00:14:21: Und diejenigen, die an der Kutsche und ans Pferd weiter geglaubt haben, die haben natürlich immer mehr Probleme bekommen, weil sich das Auto nach und nach durchgesetzt hat.

00:14:30: Und dieser Wandel gehört eigentlich zur Menschheit dazu.

00:14:34: Wichtig ist, dass man im Zeitalter des Wandels und der Transformation, Transparenz und Orientierung gibt, damit die Menschen sich wohlfühlen, mitgenommen werden und dann eben entsprechend auch verstehen, was passiert da, warum passiert es und wie muss ich damit gestalten, um es erfolgreich zu machen.

00:14:51: Jetzt haben wir Wolfgang uns gestern Abend schon ganz kurz unterhalten und es fand ich einen ganz spannenden Fakt, weil natürlich im Automobil-Design ist natürlich erstmal, sagen wir mal, du korrigierst mich, ist natürlich erstmal weniger, sagen wir mal, visionäre Kreativität, als man denkt und ganz viel Handwerk, handwerkliches Design sozusagen.

00:15:13: Ich habe es auch gerade schon gesagt, die Freiheitsgrade sind jetzt auch nicht unendlich hoch, wie man ein Fahrzeugdesign kann, die Anforderungen, die das Ganze am Ende erfüllen muss, wenn man dann am Endeffekt auch dann mit den einzelnen Fachbereichen, mit der technischen Entwicklung, mit der Produktion sich dann irgendwann hinsetzt und sagt, können wir das überhaupt machen?

00:15:30: Die verringern natürlich all das, was am Ende möglich ist, dann doch recht deutlich.

00:15:35: Das ist schon etwas, was sich in Zukunft als Berufsbild auch deutlich verändern wird durch KI, oder?

00:15:41: Ja, natürlich.

00:15:41: Also auch die Rahmenbedingungen werden sich verändern.

00:15:44: Wenn du einen gesättigten Markt hast, dann macht es keinen Sinn, nochmal mehr Sättigung reinzubringen, weil er es einfach gesättigt.

00:15:50: Und man sieht so in der Automobilindustrie, wie weit die auch vom Kunden entfernt sind.

00:15:54: Also wenn der Kunde sein Verhalten verändert und sagt, ich will jetzt gerade keine Mobilität kaufen, beispielsweise oder Elektromobilität haben, dann wird das nicht antizipiert.

00:16:04: Sondern es wird in der Regel darauf reagiert.

00:16:06: Und das ist halt eben genau diese Distanz zum Kunden, die fatal werden kann.

00:16:13: Wenn ich nicht mitbekomme, ich produziere etwas und gestalte es beispielsweise und denke, das ist interessant für den Kunden und dann finde ich nett, aber kaufe ich mir nicht.

00:16:24: oder ist zu teuer oder du merkst halt, dass du viel zu wenig Daten über das Kundeninteresse oder die Erwartung hast und dann gibt's ein Missmatch und dann hast du auf einmal ganz viele Autos da stehen, die kein Mensch kaufen will oder benutzen will beispielsweise.

00:16:37: und dann kommt eben dieses Dilemma.

00:16:40: Und dieses Kundenzentrierte denken, dreht das ja im Prinzip so ein bisschen um.

00:16:44: Ich will aber noch mal einen Schritt zurückgehen, weil du hattest das Thema Design angesprochen und wichtig ist auch zu verstehen, Früher war Design ein ästhetisches Element.

00:16:54: Es ist heute bei vielen in den Köpfen immer noch.

00:16:56: Mach mal schön oder mach mal attraktiv oder mach mal so, dass es formal, ästhetisch wirklich gut daherkommt.

00:17:04: Und es ist eher ein formales Ding gewesen.

00:17:06: Ich nenne das immer Design.

00:17:08: Dann kam Design.

00:17:10: Das war so Funktionalismus.

00:17:11: Also mach mal, dass dieses Interface funktioniert, dass es benutzungsfreundlich ist, dass jemand.

00:17:16: kein Handbuch dazu lesen muss, sondern es sollte möglichst intuitiv sein.

00:17:20: Das war Design zwei Punkte.

00:17:22: Jetzt sind wir bei Design drei Punkt Null und wir nennen das auch Design Turn, weil das ist ein Umdenken.

00:17:28: Design wird jetzt zur strategischen Komponente setzt also nicht erst an, wenn die Technik sagt hier.

00:17:34: Mach mal so, dass der Handgriff auch schmeichelnd ist, sondern jetzt geht es um User Experience, also ganzheitliche Nutzungserlebnisse im Nutzungskontext.

00:17:45: Es geht um Lifestyle, es geht um Denken in Wirkung beispielsweise, aber vor allem geht es um kundenzentriertes Denken.

00:17:53: Weil das eben wie gesagt dieser Paradigmenwechsel ist, der eben jetzt heute zeigt, dass Unternehmen die Kundenzentren sind, die sind wirtschaftlich viel, viel prosperierender und viel weiter vorne, aber nicht weil sie weiter vorne sind, sondern weil die Kunden sie als viel relevanter wahrnehmen.

00:18:11: Und das verändert sich.

00:18:12: Und dann hast du auf einmal die Technologieunternehmen.

00:18:14: Und die bestimmen die Mobilität von morgen.

00:18:16: Also so ein Google über Google Maps und Navigation und so weiter, weil das hält dich am Fahren im Vergleich zu, ich habe ein Auto, aber ich hänge im Stau.

00:18:27: Und das ist ja nicht die Zielsetzung.

00:18:29: oder wie ich schon sagte, wir erreichen mein Ziel effektiv, effizient und zufriedenstellen.

00:18:34: Und das verändert natürlich den Markt.

00:18:36: Muss ich jetzt denken wie ein Technologieunternehmen?

00:18:38: Ja, ich muss Kundenzentriere denken.

00:18:40: Ich muss in Daten denken.

00:18:42: Kundenzentrum geht auch nicht ohne KI, weil ich bin dann nicht in der Lage, Dinge zu hyperpersonalisieren.

00:18:48: Und ich bin natürlich bei dir, wir haben Regulatorik, wir haben Sicherheitsaspekte und so weiter und so fort.

00:18:54: Vieles davon kann ich auch algorithmisieren, also als Kontrollinstanz, dass dem Algorithmus schon beibringen und zu sagen geht das, wie geht das und zu welchen Kosten?

00:19:03: geht das beispielsweise schon.

00:19:07: In der Überführung des eigentlich über einen mitschönige, renderten Modells in die nächste Stufe, also im CRD-Modell, aber ein AI-basiertes CRD-Modell, was mir dann schon sagt, geht, geht nicht.

00:19:19: Oder pass auf, an der Stelle ich als AI korrigiere beispielsweise nach.

00:19:24: Und bestes Beispiel ist die Formel I, wo wir das sehen, in der Konstruktion, also wo der Ingenieur etwas konstruiert.

00:19:32: und denkt, die Linienführung ist gut, die KI aber sagt, nee, wir machen die Linie so, nicht weil dann die Aero besser ist, sondern weil die Reifen langsamer abbauen.

00:19:42: Und das zeigt schon die Komplexität, die eine KI mit reinbringen kann als Reflexion.

00:19:48: Und damit sind wir in dem Wechselspiel Mensch, trainiert die KI und die KI wiederum inspiriert den Menschen oder sensibilisiert den Menschen für Details.

00:19:57: Also dieses Wechselspiel ist auch sehr, sehr wichtig.

00:20:01: Ja, das finde ich einen ganz spannenden Aspekt.

00:20:05: Das ist einfach auch so in den Anforderungen, die vielleicht auch an ein Design gestellt werden, eine KI heute die Möglichkeit gibt, im Prinzip viel früher auch bestimmte Bedingungen mitzudenken, wo man früher vielleicht auch Zeit verloren hat, weil man... Wir haben das gar nicht ganz sparen.

00:20:21: Wir haben im vergangenen Jahr so ein bisschen versucht, eine Konferenz zu machen, die ist Design for Production.

00:20:28: Weil wir versucht haben, im Prinzip den Startprozess einer Fahrzeug-Entwicklung-Fahrzeug-Design mit dann am Ende einer Produzierbarkeit auch zusammen zu bekommen.

00:20:36: Und das ist natürlich dann am Ende, ich habe es ja vorhin schon mal gesagt, wenn du die Fachbereiche Design, technische Entwicklung, Produktion, die anschaust.

00:20:44: Wie viel Zeit auch in den vergangenen Jahren vielleicht dabei draufgegangen ist, dass am erst erstens erst zu bestimmten Zeiten dann miteinander diskutiert wurde.

00:20:52: Da gab es bestimmte Designs, die dann im Endeffekt in der technischen Entwicklung aber andere Anforderungen hatte.

00:20:56: Am Ende hat die Produktion gesagt, das kann ich gar nicht umsetzen.

00:20:59: Dann wurde das Ganze wieder, dann musste das Ganze im Prinzip wieder angepackt werden.

00:21:03: Und da bietet ja jetzt KI eigentlich die Möglichkeit, solche Anforderungen und Machbarkeit im Prinzip ja vom Start weg.

00:21:12: Mitzudenken und genau solche Abstimmungsprozesse eigentlich auf ein Minimum zu reduzieren, oder?

00:21:19: Du hast auch noch eine ganz andere Argumentationsbasis, weil du promptest jetzt ein Fahrzeug.

00:21:24: Dieses Fahrzeug bringst du in das Set of Relevance potenzieller Kunden.

00:21:29: Und diese Kunden sagen auf einmal, das ist spannend für mich.

00:21:32: Das würde ich mir kaufen und geben dir vielleicht sogar noch den Preisrahmen vor.

00:21:37: Und wenn du wirklich Kunden zentriert bist, musst du gar nicht fragen, in welchem Preisrahmen die sich bewegen, weil aufgrund des Lebensstils von demjenigen du das schon ungefähr antizipieren kannst.

00:21:46: Und jetzt hast du natürlich eine ganz andere Argumentationsbasis, weil du sagst, ich habe dieses Fahrzeug da mal reingegeben und Aufgrund dieses virtuellen Fahrzeugs habe ich zweitausendfünfhundert Bestellungen für dieses Fahrzeug.

00:21:59: Jetzt muss ich eben gucken, habe ich eine entsprechende Plattform, weil ich will natürlich nicht alles über AI-Tools dreidämäßig drucken, was ich machen könnte.

00:22:06: Chinger ist ein ja ein ganz gutes Beispiel dafür.

00:22:10: als Automobilhersteller mit Divergent haben sie ja diese AI-Dreidedruck-Patente über dreihundert Stück mittlerweile angemeldet.

00:22:19: Man sieht das alle Hyper-Car.

00:22:22: Hersteller sozusagen zu ihn laufen und auf die Teile gedruckt haben wollen, aber wieder zurückkommt, wenn ich im Volumenmarkt oder Premium Markt bin, dann.

00:22:31: sehe ich eben, ah, da gibt es zweitausend fünfhundert Anzahlungen auf dieses Fahrzeug.

00:22:36: und jetzt fange ich an zu produzieren und nicht mal gucken, irgendwann mache ich heutzutage ja nochmal K-Klinik, dann zeige ich es den Kunden, dann sagen die Kunden, ja, finden wir toll.

00:22:46: und später stelle ich fest, ja, die haben toll gesagt, aber gekauft haben sie es trotzdem nicht, also dieses Say-Do, diese Divergenz ist ein bekanntes Schema, das was wir sagen, ist was anderes, wie wir uns verhalten.

00:22:58: Und das verändert sich natürlich, wenn ich Kundenzentriert bin, schon immens und KI ermöglicht das.

00:23:03: Also wir spielen ja schon mal exemplarisch durch, wie sowas aussehen würde.

00:23:08: Du promptest das Fahrzeug.

00:23:09: Das Fahrzeug wird rausgerechnet über Runway beispielsweise animiert.

00:23:14: Dann kannst du das Fahrzeug beispielsweise sehen und du kannst es, wenn du möchtest, auf einem Race Simulator sogar schon mal fahren.

00:23:22: Also wir hatten am Nationalen Automuseum.

00:23:25: hatte ich das Bugatti Seminar initiiert und habe dann dort über die Zukunft gesprochen.

00:23:30: Und da waren dann sechzehn Teilnehmer, es war sehr limitiert, sehr exklusiv.

00:23:35: Und eine ehemalige Studentin von mir, die jetzt bei mir arbeitet, die ist keine Automobildesignerin, die hatte ich halt mitgenommen, weil ich was erzählt habe.

00:23:44: Und sie hat dann mal kurz diesen Promt aufgesetzt und wir haben dann eben mal gezeigt, wie so ein Luxury Utility Vehicle, also eine Gattung, die es gar nicht bei Bugatti im Moment gibt.

00:23:54: aussehen könnte.

00:23:55: So haben eben in Echtzeit mit Journey das gerendert.

00:23:59: Und dann saß ein Bugatti Kunde, der hat über zwanzig Bugattis, da und hat gesagt, ich will dieses Auto haben.

00:24:06: So, der ist finanziell in der Lage, ein One-off, nicht bei Bugatti bauen zu lassen, hat gesagt, kannst du mir das Bild bitte schicken?

00:24:13: Ich möchte unbedingt dieses Fahrzeug haben.

00:24:15: So, jetzt haben wir kurz das da gerendert.

00:24:19: Und alle gucken und sagten, okay, dann zwei waren da auch noch am überlegen und gesagt, ja, sieht eigentlich gar nicht so schlecht aus.

00:24:26: Aber du rennest das, du bringst es in the set of relevance, der Kunde sagt, das gefällt mir.

00:24:31: Der hat nicht mal mehr nach den Kosten gefragt, weil bei Bugatti ist das jetzt nicht unbedingt so ein Thema.

00:24:36: Das

00:24:36: ist ja ganz ausschlaggebende Faktor.

00:24:37: Genau.

00:24:40: Wir haben ihm auch gesagt, wir können dir das auch auf dem Sim-Racing-Simulator rausgeben.

00:24:46: Dann kannst du es sogar noch mal fahren.

00:24:48: Dann hat er gesagt, ne, das ist gar nicht von Nöten.

00:24:50: Und damit würdest du sozusagen das positionieren.

00:24:54: Und dann merkst du schon, wo das Thema Marketing, Werbung, wie sich das im Laufe der nächsten Jahre verändern wird.

00:25:01: Weil es viel effizienter ist.

00:25:03: Oder es ist eigentlich eher so ein Tindering, der nicht immer.

00:25:06: Du rennst etwas raus und es gibt ein entsprechendes Interesse und du kriegst die Likes oder sogar Bestellungen auf das virtuelle Teil.

00:25:13: Und jetzt musst du halt innerhalb deines Produktionsprozesses gucken, was davon ist Kundenrelevant.

00:25:20: Also sieht ihr da die untere Plattform oder andere Dinge?

00:25:23: Oder sind es eher die klassischen Designaspekte wie Funktionalität oder Ästhetik, die dann die entsprechende Rolle spielen?

00:25:33: Wie kriege ich das dann möglichst zeitnah mittels neuer Herstellungsmethodiken auch entsprechend produziert?

00:25:39: Wohlwissend, es muss recyclingfähig sein.

00:25:43: Es muss denen und den Anforderungen entsprechen.

00:25:45: Aber das ist eher ein bisschen Commodity.

00:25:47: Derjenige, der es schafft, und es kann auch der Newcomer sein, es muss gar nicht der Etablierte sein, der wird eben beim Kunden obsiegen.

00:25:53: Ja.

00:25:55: Wie schafft man es denn jetzt, einer KI beizubringen einer auch wirklich einer Designphilosophie, einer Marke zu folgen, emotionale Aspekte zu berücksichtigen, kulturelle Aspekte von bestimmten Märkten zu berücksichtigen.

00:26:09: Wir kommen ja momentan auch an einen Punkt, an dem wir immer stärker local for local im Prinzip Fahrzeuge designen und entwickeln.

00:26:16: Das beste und jüngste Beispiel ist eigentlich Audi, die eine chinesische Submarke launchen, die im Prinzip wirklich aus China für China chinesisches Design, chinesische Entwicklungsteams, chinesische für den chinesischen Markt vorgesehen.

00:26:29: Das ist also ein bisschen die Entwicklungen, die es auch geht.

00:26:31: Das ist ein bisschen auch der One Fits All Ansatz, der Autoindustrie so ein bisschen zu einem Ende kommt, dass man sagt, ich habe ein Modell und es die globalen Märkte, die haben das doch bitte so anzunehmen und abzunehmen.

00:26:43: Das kommt ja so ein bisschen zum Ende.

00:26:46: Wo ja im Prinzip aber auch all das, worüber wir gerade gesprochen haben, KI und Co natürlich auch dabei helfen kann, genau solche solche regionalen Entwicklungen auch mitzudenken und auch viel schneller, wir reden ja auch über Geschwindigkeit, Entwicklungsgeschwindigkeit, viel schneller in der Lage zu sein, natürlich auf bestimmte Veränderungen zu reagieren.

00:27:03: Aber wie kann man einer KI das denn jetzt wirklich mitgeben, am Ende etwas zu schaffen, wo dann, ich sage mal, wirklich auch so ein visionärer Chefdesigner am Ende sagt, ja, das ist so wie wir uns das vorgestellt haben.

00:27:14: Das ist die Sprache, die wir sprechen wollen.

00:27:16: Naja, wir haben ja heute schon Styleguide beispielsweise, entweder ein Brand Styleguide oder ein Corporate Styleguide beispielsweise oder ein Produkt Styleguide, der gewisse Kriterien sozusagen Eigenschaften eines Produkts, einer Marke oder einer unternehmensspezifischen Erscheinungsbildes beispielsweise zum Ausdruck bringen soll.

00:27:36: Und diesen Styleguide kann ich jetzt algorithmisieren.

00:27:38: Das heißt, ich kann der KI eben sagen, pass auf, das sind die Prinzipien, nach denen Du sozusagen letztendlich diese Gestaltung erzeugen sollst.

00:27:49: Und dann ist es im Prinzip wie eine Balance Scorecard, die ich dem Algorithmus einimpfe, wo dann genau steht, das und das und das sind die Kriterien.

00:27:57: Also das kann ich über Bilder auch machen, um mir zu sagen, hier sind mal zwei Millionen Bilder von BMW.

00:28:04: Was sind die?

00:28:05: die Signature Elements beispielsweise von diesem BMW.

00:28:09: Das kann ich reinforced machen, indem ich ihm das noch schneller beibringere und sage, gucke hier dieser Nierengrill oder Hofmeister, Knick und so weiter.

00:28:18: Das sind so die entscheidenden Elemente, die in der Gestaltung irgendwie reflektiert werden muss.

00:28:23: Da muss ich ihm noch beibringen, was gibt es für neue Neue Lichtkonzepte beispielsweise, sonst würde immer die Alten nur produzieren und sagen, ah, Laserlicht habe ich ganz neue Freiheiten und so weiter.

00:28:35: Und das macht man darüber, indem man eben zusammen mit einem Data Scientist beispielsweise sagt, okay, pass auf, das sind die Prinzipien.

00:28:42: Jetzt transkribiert das mal so in ein algorithmisches Modell, dass die KI in der Lage ist.

00:28:48: Da muss man gucken, was sind die Ergebnisse daraus.

00:28:51: welches decision making also welche entscheidung trifft sie um dieses modell sozusagen zu rendern?

00:28:57: kannst du wieder reingehen das verfeinern und sagen an der stelle stimmt es jetzt beispielsweise noch nicht.

00:29:02: und jetzt kannst du noch kulturelle aspekte oder hyper personalisierungsaspekte live style aspekte in dieser scorecard mit abbilden und kann sagen die kommen jetzt noch on top.

00:29:12: Und dann merkst du auch, warum die Large Language Models heißen, weil dann kommen schon etliche Parameter zusammen.

00:29:17: Aber im Kern ist es so, wie ein Style Guide, den du jemanden gibst und sagt, hier ist der Style Guide, an dem du dich orientieren musst, wenn du etwas gestaltest.

00:29:25: Das ist ja analog.

00:29:26: Mensch, hier ist der Style Guide von unserem Unternehmen.

00:29:29: Und orientiere dich bitte, wenn du jetzt die Webseite, die App oder das Modell oder Möbel gestaltest, dann orientiere dich bitte da ran.

00:29:41: ist das gleiche übersetzt, algorithmisiert für die KI.

00:29:47: Wolfgang, zum Abschluss möchte ich ganz gerne mal so ein bisschen so eine Vision aufbauen.

00:29:53: Wie würdest du denn sagen, sieht ungefähr in, sagen wir mal, in fünf Jahren so eine typische Designabteilung eines OEMs aus?

00:30:00: Was sind da die Rollen?

00:30:01: Was sind die Prozesse?

00:30:02: Wie gehen die vor?

00:30:02: Und welche Rollen werden da KI vielleicht auch Agenten eingenommen

00:30:06: haben?

00:30:06: Ja, also Gordon Weggner, der Chefdesigner von Mercedes, hat es immer gesagt, dass er innerhalb der nächsten zehn Jahre von der KI ersetzt wird.

00:30:14: Er ist sicherlich der Letzte, der von der KI ersetzt wird.

00:30:17: Da wird vielmehr im klassischen Transportation-Design, da wird er mal ein Promter oder einen UX-Light, den klassischen Transportation-Designer meines Erachtens ersetzen, weil es sehr viel effizienter ist.

00:30:30: Also wenn ich nur, ich sag mal, eine halbe Stunde anscheinend einen Tag für den gleichen Prozess benötige, Dann stellt sich natürlich die Frage, brauche ich dann noch so viele Mitarbeiter in einem klassischen Bereich beispielsweise, welche brauche ich dann zukünftig?

00:30:43: Also da wird sich schon einiges verändern.

00:30:45: Das Design wird auch mehr dem amerikanischen oder englischen Begriff näher kommen, wo auch das Engineering und also das Ästhetische und das Funktionale zusammenspielen.

00:30:55: Also das wird jetzt nicht mehr nur noch diese stilistische Komponente sein.

00:31:01: Und dementsprechend werden natürlich aus meiner Sicht die Design Studios und das sage ich jetzt als Design leeren der Professor.

00:31:10: Da wird es große Veränderungen geben, nicht nur im Automotive Design, auch bei Legacy Medien wie Print und so weiter, die haben genau die gleiche Herausforderung.

00:31:21: Aber wenn ich wie gesagt wieder Nutzer, Zentriert, Human Centered und so weiter ausbilde, das wird stärker.

00:31:28: kommen.

00:31:28: Also diese Design Turn, drei Punkt Null, das wird meines Erachtens sehr, sehr viel stärker nachgefragt, weil am Ende der wirtschaftliche Erfolg und der Wohlstand, der da dran hängt, gefragt ist.

00:31:39: Und dann ist es wieder eine neue Gestaltungskomponente, wie schaffe ich es eben, Dinge so zu gestalten, aber mittels KI, dass die Nutzer sagen, das will ich jetzt unbedingt haben.

00:31:51: Oder wie schaffe ich es, um es auf den höchsten Grad zu sagen, situativ relevant zu sein.

00:31:58: Wolfgang, ganz herzlichen Dank für die tollen Einblicke im Thema, was wir so im Podcast auch noch gar nicht gespielt haben.

00:32:04: Vielleicht wirklich noch als Abschlussabschluss.

00:32:07: Wir planen ja auch noch eine gemeinsame Veranstaltung, die Dranot-Sechzig-Juix im Oktober in München.

00:32:12: Vielleicht magst du da noch zwei, drei Sätze zu sagen, was da so im Mittelpunkt und im Fokus stehen wird, um noch mal ein bisschen das in Zuhörerinnen und Zuhörern schmackhaft zu machen.

00:32:20: Ja, also im Fokus steht sicherlich Userinterface Design und User Experience.

00:32:26: Auch hier wieder wichtig, dass man es eben nicht nur runterdecliniert auf UI.

00:32:32: Also wie sieht das Interface aus, was natürlich eine wichtige Rolle ist und die Schnittstelle zum Fahrzeug oder zur Mobilität natürlich auch immer wichtiger wird.

00:32:40: Und da gibt es halt spannende Einblicke aus von unterschiedlichsten Automobilherstellern und Anbietern.

00:32:46: wie UI und UX Konzepte sozusagen entwickelt werden, was da auch so ein bisschen ein Blick in die Zukunft, so ein Blick über den Tellerrand oder auch einfach mal zu zeigen, wie können dann so Armaturen kundenzentriert aussehen?

00:33:01: Weil was wir im Moment haben, ist immer das alte Rundarmaturen ins Digitale zu transportieren.

00:33:10: Das nennen wir immer Skoyomorphismus.

00:33:12: Also du gaukelst mir eigentlich im digitalen was vor, was analog Berechtigung hat, aber digital ganz anders aussehen könnte.

00:33:19: Und wenn es um echte Mobilität geht, auch automotive Mobilität, dann können so Armaturen ganz anders aussehen.

00:33:26: Und das einfach mal zu sehen, zu sagen, ups, das kann ich auch ganz anders denken.

00:33:29: Das ist ja auch so ein Mindshiften, umdenken, neu denken und vordenken.

00:33:33: Und ich glaube, das werden halt spannende Themen dort sein, neben den Dingen, wie verändern sich auch die Design-Prozesse im Konkreten.

00:33:41: Ja, sehr spannend.

00:33:43: Dreiundzwanzigster Oktober in München im Hochhaus des Süddeutschen Verlag ist.

00:33:47: Aber das verlinken wir natürlich alles auch noch mal in den Show-Notes, damit man sich da auch noch mal wirklich noch mal alle Details auch zur Veranstaltung abholen kann.

00:33:54: Aber super spannende Themen.

00:33:56: Wolfgang, ich danke dir.

00:33:58: Wir sehen uns gleich noch auf der Bühne.

00:34:00: Tatsächlich, aber schön, dass du die noch die Zeit genommen hast, dass wir hier die gemeinsame Folge aufnehmen konnten und an alle Zuhörerinnen und Zuhörer.

00:34:06: Wir hören uns dann in der kommenden Woche wieder.

00:34:08: Bis dahin,

00:34:22: ciao!

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